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Lombardei-Rundfahrt: Pogacar fährt alle in Grund und Boden – Evenepoel ist „Best of the Rest“

12.10.2024, Italien, Como: Tadej Pogacar aus Slowenien feiert seinen Sieg. Foto: Marco Alpozzi/LaPresse/AP/dpa

Nach seiner Demonstration bei der Straßenrad-WM in Zürich hat Tadej Pogacar am Samstag erneut beeindruckt. Der Slowene gewann seine vierte Lombardei-Rundfahrt in Folge. Remco Evenepoel wurde Zweiter und damit „Best of the Rest“.

Tadej Pogacar rollte mit ausgebreiteten Armen über den Zielstrich, dann stemmte er seine Rennmaschine in die Höhe. Der slowenische Radstar hat mit einer weiteren Machtdemonstration die Lombardei-Rundfahrt gewonnen und den Uralt-Rekord des legendären Fausto Coppi eingestellt.

Der Straßen-Weltmeister und Tour-de-France-Champion gewann nach 255 Kilometern im Alleingang zum vierten Mal in Serie den schweren Herbstklassiker. Damit egalisierte der Alleskönner die Bestmarke der italienischen Rad-Ikone, die zwischen 1946 und 1949 ebenfalls viermal in Serie triumphiert hatte.

Der Belgier Remco Evenepoel von Soudal Quick-Step. Foto: Jasper Jacobs/Belga/dpa

Pogacar holte sich in Como den Sieg mit über drei Minuten Vorsprung auf den belgischen Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel. Für den 26-Jährigen war es die Krönung einer herausragenden Saison mit insgesamt 25 Siegen, darunter den Gesamtsiegen beim Giro d’Italia und der Tour, dem WM-Titel, dem Frühjahrsklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich und dem Schotterrennen Strade Bianche.

„Jeder Sieg ist besonders. Es war ein langes, hartes Rennen. Ich bin super glücklich. Wir haben es so geplant. Das Rennen ist so hart, die letzten 40 Kilometer sind eine mentale Sache. Ich habe es genossen. Ich freue mich nun auf das Saisonende“, sagte Pogacar und lehnte Vergleiche zu Coppi ab: „Wir werden nach meiner Karriere sehen, wo ich stehe.“

– Pogacar wieder im Alleingang: Nachdem Pogacar bei der WM und zuletzt beim Giro dell’Emilia frühzeitig ausgerissen war, versuchte die Konkurrenz dieses Mal eine andere Taktik. Eine große Gruppe mit starken Fahren wie Ex-Sanremo-Sieger Matej Mohoric, dem Giro-Zweiten Daniel Felipe Martinez oder Klassikerspezialist Tiesj Benoot hatte frühzeitig attackiert und einen guten Vorsprung herausgefahren.

Doch 48,4 Kilometer vor dem Ziel hatte Pavel Sivakov als letzter UAE-Helfer von Pogacar am Colma di Sormano die Lücke zur Gruppe geschlossen. Anschließend ging sein Kapitän sogleich in den Angriffsmodus über und setzte sich mit einer scharfen Attacke ab.

Evenepoel, der vor vier Jahren bei der Lombardei-Rundfahrt schwer gestürzt war und einen Beckenbruch erlitten hatte, konnte nicht mehr folgen. Der Belgier kann trotzdem mit seiner Saison mehr als zufrieden sein: Gesamtdritter bei seiner ersten Tour de France, zweifacher Olympiasieger, Zeitfahr-Weltmeister und jetzt Zweiter der Lombardei-Rundfahrt hinter dem neuen „Außerirdischen“ Pogacar.

Die Lombardei-Rundfahrt ist eines von fünf „Monumenten“ im Profi-Radsport. Die vier anderen sind Mailand-Sanremo, Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich. (dpa/cre)

9 Antworten auf “Lombardei-Rundfahrt: Pogacar fährt alle in Grund und Boden – Evenepoel ist „Best of the Rest“”

  1. Während die Verfolger reichlich erschöpft ankamen,machte Pogacar den Eindruck,als käme er vom lockeren °Sonntagsausflug° zurück .Dass ein Fahrer ein Rennen dermassen dominiert kann vorkommen.Aber in dieser Haüfigkeit wirft dies zwangslaüfig Fragen auf.

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