Politik

Liste von Bürgermeister Friedhelm Wirtz hat schon gewonnen, denn sie wird in Büllingen die einzige sein

Die Kandidaten der Einheitsliste Wirtz beim Gruppenfoto mit Bürgermeister Friedhelm Wirtz (vordere Reihe, Mitte) im September 2018. Foto: Sonja Adams-Davril

In der Gemeinde Büllingen wird erst am 14. Oktober gewählt, wie in den acht anderen Kommunen der DG auch. In Büllingen weiß man aber schon mehr als einen Monat vor dem Urnengang, wer die Wahl gewonnen hat und wie viele Sitze der Wahlsieger im künftigen Gemeinderat haben wird.

Der Grund: Die Liste von Bürgermeister Friedhelm Wirtz wird wohl die einzige sein und folglich alle 17 Mandate erhalten.

Damit wird es einen etwas seltsamen Wahlkampf in Büllingen geben – anders als vor sechs Jahren, als es die Freie Bürgerliste Büllingen (FBB) gab, und erst recht anders als 2006, als sich außer der Liste von Friedhelm Wirtz und der FBB noch zwei weitere Listen zur Wahl stellten, eine davon mit dem heutigen Fraktionssprecher von Vivant, Michael Balter.

Friedhelm Wirtz. Foto: Gerd Comouth

Damals bekam Wirtz 9 Sitze, also eine knappe Mehrheit. Sechs Jahre später räumte der Bürgermeister richtig ab, denn seine Liste brachte es auf 14 von 17 Sitzen im Gemeinderat. Jetzt wird sie sogar alle 17 Mandate gewinnen, insofern nicht noch bis zum 14. September eine Liste oder ein Kandidat aus dem Nichts auftaucht.

Die FBB hat sich aufgelöst, wobei zwei ihrer drei Mandatare, darunter PDG-Präsident Alexander Miesen, zur Liste Wirtz übergelaufen sind und sich diesmal mit dem Bürgermeister zur Wahl stellen.

Am Sonntag stellte der Bürgermeister im Hotel Tiefenbach seine Liste vor, wobei die genauen Platzierungen (mit Ausnahme des Spitzenkandidaten) erst im Laufe dieser Woche festgelegt werden. (cre)

Nachfolgend die 17 Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge:

  1. Reinhold Adams, 60 Jahre, Wirtzfeld, Finanzbeamter
  2. Martha Brüls, 62, Rocherath, Rentnerin
  3. Bea Haep, 50 Jahre, Krewinkel, Erzieherin
  4. Kevin Hoffmann, 23 Jahre, Merlscheid, Arbeiter im Baustoffhandel
  5. Angelika Noe-Jost, 45 Jahre, Honsfeld, Geschäftsführerin des Sozialbetriebs Dabei
  6. Viviane Scharres-Jost, 38 Jahre, Büllingen, Schöffin
  7. Anita Jost, 60 Jahre, Hünningen. Optikerin
  8. Sandra Palm-Josten, 31 Jahre, Rocherath, Angestellte
  9. David Maréchal, 29 Jahre, Mürringen. Angestellter im Verkauf
  10. Alexander Miesen, 35 Jahre, Hergersberg, Parlamentspräsident
  11. Catherine Lejoly-Pothen, 54 Jahre, Mürringen, selbstständige Krankenpflegerin
  12. Manfred Rauw, 34 Jahre, Rocherath, technischer Angestellter
  13. Vanessa Rauw, 34 Jahre, Büllingen, Angestellte und Selbstständige
  14. Wolfgang Reuter, 49 Jahre, Manderfeld, Metzger, Schöffe
  15. Michael Schmitt, 40 Jahre, Büllingen, Dienstleiter bei bpost
  16. Rainer Stoffels, 58 Jahre, Büllingen, Unternehmer, Berater im Kabinett von Ministerin Isabelle Weykmans
  17. Friedhelm Wirtz, 59 Jahre, Honsfeld, Bürgermeister, Verwaltungsratsvorsitzender Vivias

HINWEIS – In einem Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“ hat sich Friedhelm Wirtz zur Wahl in Büllingen geäußert:

36 Antworten auf “Liste von Bürgermeister Friedhelm Wirtz hat schon gewonnen, denn sie wird in Büllingen die einzige sein”

    • Den Kandidatenvorschlag müssen Sie am Donnerstag, den 13. September, oder am Freitag, den 14. September 2018, zwischen 13.00 und 16.00 Uhr beim Vorsitzenden des Gemeindevorstands hinterlegen.

      • karlh1berens

        Meinte ich doch auch. Vor Jahren berichtete das GE bereits am Freitag Morgen, dass sich nur X Listen präsentiert hätten. Ich hatte meine Liste aber erst Freitag Nachmittag eingereicht. Daraufhin traf ich Arno Colaris im Ratskeller und sagte „Grenzecho lügt“. Darufhin bat er mich um ein Interview, welches dann auch prompt im Ratskeller stattfand.

    • Zaungast

      „Die Einheitsliste“

      Mit dem doch gravierenden Unterschied, dass die Einheitslisten in den Ostblockstaaten von oben verordnet waren.
      In Büllingen ist es aber nur dazu gekommen, weil sich niesend bereit fand, eine zweite Liste aufzustellen oder dort mitzumachen.

      Dabei ist die Opposition ein wichtiger Bestandteil jeder Demokratie, sozusagen als Stachel im Fleisch der Mehrheitspartei(en).

      Aber keine Angst, dass nun alle im Gemeinderat dem Bürgermeister und seinen Schöffen unisono Beifall klatschen werden. Das verhindern dann schon die Vertreter der einzelnen Ortschaften bzw. Altgemeinden, die eifersüchtig über ihre Interessen wachen werden.

      • Einfach nur lächerlich. Sowas gibt es nur in Ostbelgien.
        P.S. Man sollte die Ostbelgischen Politiker eh in den Deutschkurs schicken, damit die richtiges Hochdeutsch lernen. Ostbelgien ist einfach nur eine Lachnummer. Naja die Gemeindepolitik sollte ich vielleicht nicht so stark kritisieren. Aber wenn ich auf Geschäftsreise bin, und ich anderen erzähl wieviel Minister wir für 70.000 Einwohner haben sorgt das immer für einen lacher. es sind doch 4 oder mal Hochgerchnet auf Berlin wären das 200 MINISTER und Deutschland kommt mit 16 aus. In Deutschland läuft es immer wirtschaftlich besser. Wird da vielleicht in Technologie und Infrastruktur investiert, statt mittelmässige Politiker in Massen zu bezahlen.

        • “ es sind doch 4 oder mal Hochgerchnet auf Berlin wären das 200 MINISTER und Deutschland kommt mit 16 aus“

          Und die Mehrheit der Minister in Berlin käme dann sicherlich aus den dort „beheimateten“ arabischen Familien-Clans, die haben Berlin (und seine Justiz) so wie so schon unter Kontrolle. Leider kein Witz sondern Tatsache!

        • @ Name

          Die Anzahl der Minister errechnet sich nicht nach den Einwohnern sondern nach den Resorts. Diese Zuständigkeiten kämen uns, würden Sie nach Namur zurückgegeben (was sich Einge hier scheinbar sehnlichst wünschen), wahrscheinlich wesentlich teurer als das zur Zeit der Fall ist.
          Deutschland hat nicht 16 Minister sondern 16 Bundesländer. Jedes dieser Bundesländer hat ein Ministerkollegium. Dazu kommen Staatssekretäre und Unterstaatssekretäre. Rechnen Sie dann noch den Apparat auf Bundesebene dazu kommen Sie auf ganz andere Relationen.
          Im Übrigen hat jeder Kleinstadtbürgermeister in Deutschland mehr Kompetenzen und Verantwortung als der MP der DG. Er verdient aber auch wesentlich mehr.

        • Walter Keutgen

          Man muss in Belgien immer mit ein, zwei Gemeinden im ganzen Land rechnen, in der es nur eine Liste gibt. Darüber hinaus gibt es ja noch die Vorzugsstimmen die einigen Kandidaten ein größeres moralisches Gewicht geben.

          Die Hochrechnung der Minister ist falsch. Sie müssten die Summe aller deutschen und belgischen Minister machen. Oder zumindest Bremen und Ostkantone vergleichen.

          Man kann eine Regierung für 70.000 natürlich kritisieren. Andererseits wird hier auf Ostbelgiendirekt zur Zeit über mangelnde Schwimmfähigkeit der Jugend gestritten. Wie war das denn vor 50 Jahren? Ohne Minister kümmerte sich niemand darum. Das kann man natürlich auch auf andere Gebiete beziehen.

    • Parteiloser

      „Man kann unmöglich Jahrelang der Opposition angehören und dann auf einem mal in einem Mal in dem Mehrheitsboot mit reinspringen“

      Dass das Sie überrascht ist erstaunlich. So etwas ist in der Politik nicht unüblich

    • Hoffentlich wird diese Liste keinen Putsch gegen den belgischen Staat ausüben, und den 3.Weltkrieg verursachen. Aber dazu sind es woll zu wenige. Aber so etwas müsste in der Verfassung ausgeschkossen werden.

  1. Eine Frage, wie kann es sein das Herr Alexander Miesen auf der Liste steht. Ich denke das er als Senator und Ratspräsident genug zu tun hat und sich nicht noch mit Gemeindepolitik aus einander setzen kann.
    Und weiter, kommt er hier nicht unweigerliche in einen Interessenkonflikt ?
    Gerne höre ich ernst gemeinte antworten.

    • Zaungast

      Warum nicht? Alle „normalen“ Gemeinderatsmitglieder üben einen anderen Beruf aus.
      Für sie hält die Arbeitsbelastung durch dieses Amt sich durchaus in Grenzen.

      Uns was die Arbeitsbe- bzw. überlastung von Herrn Miesen angeht, so ist er inzwischen nicht mehr Senator (Was er dort (nicht) geleistet hat: s. a.a.O.), sondern nur noch PDG-Präsident.
      Im Büllinger Gemeinderat sitzt er übrigens schon seit 2006, ohne dass er einen Burnout erlitten hätte.

      Da können Sie also ganz beruhigt sein.

      K.H. Lambertz ist übrigens gleichzeitig, allerdings nur pro forma, Senator, Präsident des AdR und zudem noch Mitglied im PDG.

    • Streber nach Macht

      Glaube der Mann hat Sehnsucht nach Posten? Hat bis jetzt noch nicht viel „gerissen“? Was soll er denn da jetzt reissen? Letzte Periode habe ich gar nichts von ihm gelesen in den Sitzungen! Man muss ja auch welche haben um das Dutzend voll zu kriegen.

  2. Nur eine Liste in Büllingen ist sicher nicht optimal,aber zwingend und diktatorisch.???
    In allen Diktaturen und kommunistischen Ländern gab es und gibt nur eine Liste. Bei Ihnen Herr Wirtz auch.

    • @ Idriz

      In kommunistischen Ländern wie der DDR gab es immer mehrere Listen. Alleine schon um den Anschein von Demokratie zu erwecken. Der Mani hat dann dafür gesorgt das die Einheitspartei mit überwältigender Mehrheit die Wahlen gewinnt. Welcher Mani? Der Mani Pulation.
      Es gibt aber einen gravierenden Unterschied zu richtigen Demokratien. In einer Demokratie kann Jeder bei gegebenem Zuspruch eine Liste aufmachen aber es kann keiner dazu gezwunen werden.

  3. treesche

    Nur eine Liste in Büllingen ist noch nicht das Problem. Es hätten Leute zur Verfügung gestanden für eine 2. Liste. Doch diese Äusserungen wurden ignoriert aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht auch weil ein gewisser Unternehmer in der Opposition keinen Ärger haben wollte bei seinem Umbau. Die Opposition ist ganz still und leise eingeschlafen und war nicht mehr existent. Was weiter folgen wird weitere schlechte 6 Jahre für die Kleinstdörfer die es rund um Manderfeld nun einmal gibt. Es wird wieder nichts passieren in Sachen Internet, Handyverbindung und bessere Busverbindungen für unsere Schüler. Unternehmen können sich nicht mehr ansiedeln oder ziehen weg, wenn es möglich ist, weil die Infrastruktur nicht verbessert wird. Der Bevölkerungsrückgang ist vorprogrammiert. Junge Menschen , die sich etwas aufbauen wollen, ziehen weg, weil es in Büllingen kaum Arbeit zu finden ist. Die 2 Überläufer wussten schon sehr lange , das sie zu Wirtz wechseln wollten. Die Bombe liessen die Beiden doch viel zu spät platzen, um eine gut strukurierte Liste mit einem guten Wahlprogramm zu gründen. Nun bin ich mal gespannt , ob entgegen der Aussagen von Wirtz die Überläufer ein Schöffenamt anstreben.

  4. Filteranlage

    Es ist schon sehr intelligent, was da in Büllingen passiert ist. Man entledigt sich der Opposition, indem man deren Häupter, die Herren Stoffels und Miesen, zum Überlaufen motiviert. Sicherlich hat man denen versprochen, Schöffe zu werden, als Ersatz für die ausscheidenden Schöffen Heinzius und Rauw. Vor allem Miesen wird dankbar das Angebot angenommen haben, denn er will sicherlich vorsorgen für den Fall, dass er nicht mehr PDG-Präsident oder Senator werden kann. Kann niemals die Ministerin Weykmans ersetzen, da eine Frau in der Regierung sein muss. Und bei Stoffels ist es ähnlich gelagert, will auch eine zweites Standbein aufbauen, für den Fall, dass sein Kino nicht mehr so funktioniert wie geplant. Und auch für den Fall, dass er nicht mehr Berater bei Ministerin Weykmans werden kann. So hat man erstens schnell und unkompliziert zwei neue Schöffen gefunden und sich gleichzeitig der Opposition entledigt. Und dann hat man auch die Möglichkeit, unauffällig Beschlüssen zu fassen, die sonst von der Opposition kritisiert worden wären. Bedauerlich ist nur, das demokratische Grundsätze nicht respektiert wurden. Vielen wurde die Möglichkeit zur Kandidatur genommen auf der Oppositionsliste, weil die führenden Köpfe weggelaufen sind. Die haben gezeigt, dass sie in Wirklichkeit nur an Posten interessiert sind.

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