Es hat Zeiten gegeben, da war die Kultur in Ostbelgien die schönste Nebensache der Welt. Kultur wurde nach Feierabend betrieben, rein ehrenamtlich. Kaum jemand konnte von der Kultur leben. Und was noch wichtiger ist: Der Kultursektor war völlig unabhängig.
Heute bestreiten viele Menschen mit Kultur ihren Lebensunterhalt. Die Zuschüsse der DG sind das Öl, das den Kulturmotor am Laufen bringt. Und natürlich begeben sich Kulturanbieter hierzulande in eine gefährliche Abhängigkeit. Man gibt sich systemtreu. Es werden in der DG kaum Kritiker mehr herangezogen, so wie das früher der Fall war, sondern Claqueure. Die Kulturschaffenden bilden gewissermaßen die geistige Armee der DG.
Kulturanbieter wie Agora und Ikob kosten die DG enorm viel Steuergeld. Fürs Ikob gewährte die DG im vergangenen Jahr mehr als 300.000 Euro, für Agora sogar fast 580.000 Euro, für Chudoscnik Sunergia 557.000 Euro, für Compagnie Irene K. rund 310.000 Euro und für Meakusma 180.000 Euro.
Die DG ist ein Kulturschlaraffenland, könnte man meinen. DG-Kulturmimister Gregor Freches (PFF) drückt es nicht so krass aus, meint aber in etwa das Gleiche: „Die Kultur ist ein Herzstück unserer Gemeinschaft, und auch in herausfordernden Zeiten setzen wir alles daran, sie nachhaltig zu stärken und weiterzuentwickeln. Wir werten die Kultur auf, nicht ab. Die Sparmaßnahmen sind sozialverträglich gestaltet und zielen darauf ab, den Kultursektor in der DG langfristig zu stärken.“
Gibt es überhaupt Sparmaßnahmen im Kultursektor der DG?
Die Vivant-Abgeordnete Elena Peters sagt: „Im kleinen Ostbelgien, in unserer kleinen Gemeinschaft, gibt es elf professionelle Kulturproduzenten. Diese erhalten mehrere Millionen Euro Zuschuss. Im Haushalt 2024 waren es 2.932.000 Euro. Nun baten diese elf professionellen Kulturproduzenten um 500.000 Euro mehr Zuschuss. Die Regierung genehmigt ihnen 250.000 Euro mehr und sagt dann, sie habe gespart. Da bekommt der Begriff ‚Sparen‘ eine ganz andere Bedeutung.“
Für Peters gibt es im Kultursektor auch Tabus. „Es scheint so, als ob u.a. Agora eine heilige Kuh ist“, sagt die Abgeordnete von Vivant. Ganz schön mutig.
Der Ecolo-Abgeordnete Andreas Jerusalem sieht das natürlich ganz anders. „Große Teile des Kultursektors hängen finanziell am Tropf, denn die Kultur in der DG ist in der Breite unterfinanziert.“ (cre)
Ja, wie überall, halt. War wieder mal ’ne politische Floskel…
Aber dann hören Sie mit dem Subventionswahn auf! NUR diejenigen, die euch in den Allertesten kriechen und Wuff-Wuff machen, werden in der DG gefördert und geehrt.
Im Sport, dasselbe. Ich gehöre zu denen, die sich kritisch über die DG-Politiker äußert, ich bin nicht politisch korrekt und deswegen habe ich noch nie einen Cent „offizielles“Geld bekommen. Hätte ich schon immer meine Klappe gehalten, würde mit Geld und Ehren überhäuft.
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Heute bestreiten viele Menschen mit Kultur ihren Lebensunterhalt.
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Und so ein Spruch von einem Liberalen… 🤦♂️🤦♂️. Für mein Verständnis hat der Mann in einer liberalen Partei nichts verloren….
@Dax: Der Spruch stammt nicht von Minister Freches. Gruß
Oh oh Dax…keine Beleidigung und Belehrung in diesen Fall? Oh oh oh…
Ok, da habe ich zu schnell gelesen…
Aber folgende Aussage macht es ja nicht besser:
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„Die Kultur ist ein Herzstück unserer Gemeinschaft, und auch in herausfordernden Zeiten setzen wir alles daran, sie nachhaltig zu stärken und weiterzuentwickeln. Wir werten die Kultur auf, nicht ab. Die Sparmaßnahmen sind sozialverträglich gestaltet und zielen darauf ab, den Kultursektor in der DG langfristig zu stärken.“
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Auch dass sehe ich als unvereinbar mit dem Grundsatz einer liberalen Partei. Der Staat als Mentor und Geldgeber von Kultur ist primär in autoritären Gesellschaftsmodellen üblich, in einer liberalen Gesellschaft sollte der Staat die kulturelle Freiheit garantieren, aber nicht finanzieren. Das ist ein gewaltiger Unterschied….
@ Dax
Ja, Dax, früher waren die Liberalen mal die Reichen und Schönen..
Ostbelgien Wenn der Spruch nicht von Frechees ist,dann hat er denn einfach weiter geplappert.
Man kann es auch mal ganz anders sehen, abseits jeglicher politisch gefärbten Polemik. Kultur zieht auch Leute von außerhalb an, die wiederum in die lokale Wirtschaft hineinfinanzieren. So ein Beispiel von den alljährlich stattfindenden Meakusma Festival. Dies ist zwar nicht jedermanns Geschmack aber keiner kann abstreiten, dass aus der ganzen Welt Leute hier hinpilgern. Hotels, Gastronomie, Handel, alle profitieren davon. Lustig wurde es bei der Bäckerei Kokartz, als dann morgens plötzlich 30 Mann aufkreuzten, alle englisch sprachen und die Mitarbeiter leicht überfordert waren. Aber verdient hat Kokartz. Diesen Aspekt sollte die Politik nicht ausser Acht lassen, es ist nämlich schon Tatsache, dass ein Teil der Subventionen wieder in die Wirtschaft zurückfliesst und wenn die Konzepte passen, jeder davon profitieren kann.
@Oho: ganz richtig, und sehr gutes Beispiel.
Ganz genau, wenn die Konzepte passen – was im Falle des Meakusma Festivals zweifelslos der Fall ist. Ob man dies von den Konzepten der anderen im Artikel erwähnten Kulturakteuren behaupten kann, darf bezweifelt werden.
Meakissme, Alltag in eupen City? Allez, allez… Solche Ereignisse finden inzwischen in jedem Kuhdorf statt.
IKOB: gehe 1x Woche im Carrefour einkaufen, habe noch nie jemanden dareingehen sehen… Der Bau hat mehr Charme als die Exponate! Aber Hauptsache, International MOMA…
Eine kulturelle Veranstaltung welche großen Zulauf erlebt kann sich auch selbst finanzieren. Niemand hindert die Veranstalter z.B. daran bei den Geschäftsleuten um Sponsoring zu werben wenn diese davon profitieren. Es ist jedenfalls nicht Aufgabe der Politik Veranstaltungen zu finanzieren damit Kockartz etwas verdient….
Wenn „Sparen“ so wichtig geworden ist, sollten Regierung Parlament doch einmal ernsthaftüber die Ausgaben für Ikob nachdenken. Hier wird eine minimale Minderheit gefüttert, die in der ostbelgischen Öffentlichkeit, keine Resonnanz findet.
Und das viele Geld für Agora? Bei den Besucherzahlen täte es die Hälfte auch.
„Herzstücke“ sind beide nicht. Sie machen Ostbelgien nicht lebensfähig, Es tummeln sich Egomanen, deren „Kunst“ künstlich aufgeputscht wird.
Frage an die Politiker: Weshalb müssen OD oder „Krautgarten“ leer ausgehen? Weil die freie Meinung selbstbewusster Einzelgänger in Ostbelgien bislang unerwünscht war. Wenn für Minister Gregor Freches die Kultur tatsächlich ein „Herzstück“ ist , bleibt ihm noch so manch Gutes zu tun.
Die hohen Steuerausgaben für Kultur sind weit übertrieben!
Seit die Politik sich überall eingemischt, geht alles den Bach runter.
Abschaffung von der Subventionsgelder für Kultur und die Bevölkerung selbst entscheiden lassen, wie sie ihren Musikverein, Theater-, Schützenverein, Fußballclub führen!
Wenn diese Vereine einige Feste feiern, um Geld einzunehmen, muss das auch steuerfrei sein. Wie es früher war!
Liebe Politiker, haltet euch besser raus aus der Kulturbranche! Lasst die Leute ihren Karneval, Kirmes, Burgbrennen feiern, wie es in den Dörfer immer war und belästigt diese Menschen nicht mit Genehmigungen und Papierkram und Subventionen!
Lasst die Leute mal wieder Menschen sein und bitte ohne Bevormundungen