Jan Fabre ist international einer der bekanntesten noch lebenden Künstler aus Belgien. Weil ihm von 20 ehemaligen und aktuellen Mitarbeitern des Tanz-Ensembles Troubleyn sexuelle Übergriffe vorgeworfen wurden, musste sich der als „Provokateur“ geltende Künstler, der Ende 2012 in Eupen mit einer Spinnen-Ausstellung im Museum IKOB mit Tierschützern in Konflikt geriet, vor Gericht verantworten.
Das Strafgericht von Antwerpen verurteilte den flämischen Theaterregisseur und Künstler wegen Gewaltanwendung, Mobbing, sexueller Belästigung am Arbeitsplatz und sexuellen Übergriffs auf eine Frau zu einer 18-monatigen Haftstrafe auf Bewährung sowie zum Entzug der Bürgerrechte für 5 Jahre.
Fabre selbst war bei der Verhandlung nicht anwesend. Der 63-Jährige hat stets bestritten, eine Straftat begangen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte eine effektive Freiheitsstrafe von drei Jahren gefordert. Fabres Anwälte hatten Freispruch beantragt.
Auslöser war ein Interview der VRT mit Jan Fabre vom 27. Juni 2018, in dem der Künstler behauptet hatte, dass es Zustände, wie in zahlreichen #Metoo-Schilderungen weltweit geschildert, in seiner Kompagnie nicht gegeben habe und nicht gebe.
Diese Behauptung wollten mehrere Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie Troubleyn nicht im Raum stehen lassen. In einem offenen Brief auf der Webseite des Kulturmagazins „Rekto:Verso“ bezeichneten sie Fabres Darstellung als „glatte Lüge“.
Fabre habe jahrelang Tänzerinnen erniedrigt, auch öffentlich während Proben. Mitarbeiter, die gegen diese Art des Umgangs mit Kolleginnen protestiert hätten, seien später ebenfalls Opfer von derartigen Angriffen geworden. Bei Fabre sei es gängige Praxis gewesen, so ein weiterer Vorwurf, dass ohne Sex kein Solotanz gewährt wurde. Hinzu komme noch der Vorwurf, dass Fabre Tänzerinnen dazu genötigt habe, für ihn bei sexuell grenzwertigen Fotoshootings Modell zu stehen. Wer dabei nicht mitgemacht habe, sei im Nachhinein bei der Vergabe von Rollen für Tanzaufführungen benachteiligt worden.(flanderninfo.be/cre)
Das ist nun mal so bei großen Künstlern.
Lachhafte Bestrafung! Promi eben! Wenn’s der kleine Mann von der Strasse gewesen wäre, sicher ein paar Jahre im Prison?! Tolle Justiz in Belgien! Traurig aber wahr!
Ein Aufschrei der Ungerechtigkeit! Solche Typen werden nicht mal ernsthaft bestraft!? Unglaubliches Urteil!
Da fällt mir ein, was wurde aus dem Eupener Verein, die Tierfreunde Ostbelgien, überhaupt, die haben doch damals in den Medien wegen der Spinne eine Riesenwelle gemacht?
Die Tierfreunde Ostbelgien waren recht schnell weg vom Fenster, deren Sprachrohr (ua. sollte man Hunde vegetarisch ernähren), ist nun begeisterter Jäger und verkauft Jagdzubehör.
Wieder mal eine Bestätigung, der Promi ist immer im Vorteil, und die unparteiische Justiz honoriert es. Toll sowas.