Nachrichten

Kontaktloses Zahlen: Der EuGH stärkt die Verbraucher beim Verlust der Bankkarte

Zahlen vom heimischen PC aus. Foto: Shutterstock

Beim Verlust einer Bankkarte mit kontaktloser Bezahlfunktion hat der Europäische Gerichtshof die Verbraucher in der EU gestärkt. Nach einem Urteil vom Mittwoch trägt der Kunde nicht das Risiko für Zahlungen, die vorgenommen werden, nachdem er bei der Bank gemeldet hat, dass ihm die Bankkarte abhanden gekommen ist.

Diese könne nicht einfach behaupten, dass es technisch unmöglich sei, die sogenannte Nahfeldkommunikationsfunktion (NFC) für das kontaktlose Zahlen zu sperren, urteilten die Luxemburger Richter (Rechtssache C 287/19).

Banken verlangen in der Regel beim kontaktlosen Bezahlen mit NFC-Karten oder einem Smartphone bei Beträgen bis zu 25 Euro keine Eingabe eines PIN-Codes.

Hintergrund ist eine Klage des österreichischen Vereins für Konsumenteninformation (VKI) gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für NFC-Karten der DenizBank. Darin schließt die Bank unter anderem ihre Haftung für nicht autorisierte Zahlungen aus.

29.08.2016, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Eine EC-Karte mit einem Funkchip für kontaktloses Bezahlen liegt auf einem Tisch. Foto: picture alliance / Rolf Vennenbernd/dpa

Zudem weist sie darauf hin, dass der Kontoinhaber beim Verlust der Karte das Risiko eines NFC-Missbrauchs trägt sowie die Sperrung dieser Funktion beim Verlust der Karte nicht möglich sei.

Im Prozess vor dem Obersten Gerichtshof Österreichs bestritt die DenizBank „das Vorbringen des VKI, dass eine solche Sperrung technisch möglich sei“, dem EuGH zufolge hingegen nicht.

Die Luxemburger Richter stellten nun klar, dass es sich beim kontaktlosen Zahlen zwar um ein anonymisiertes Zahlungsinstrument im Sinne der entsprechenden EU-Richtlinie handele und dies der Bank Haftungserleichterungen ermögliche. Aber die Bank könne nicht einfach behaupten, dass das Sperren der Karte technisch unmöglich sei, obwohl dies nachweislich falsch sei. Der Kunde müsse den Verlust oder die missbräuchliche Verwendung der Karte unverzüglich und kostenlos melden können.

Nach dieser Meldung dürften keine finanziellen Folgen für den Kunden entstehen – es sei denn, er habe in betrügerischer Absicht gehandelt. (dpa)

Eine Antwort auf “Kontaktloses Zahlen: Der EuGH stärkt die Verbraucher beim Verlust der Bankkarte”

  1. Walter Keutgen

    Seit Corona 50 EUR. Das Schlimme ist, dass mich meine Banken – Überlappphase beim Wechsel – nicht gefragt haben, ob ich die Funktion will. Ich denke die Möglichkeit zum Widerspruch besteht auch nicht, außer man begnügt sich mit einer Karte die nur an Bankgeräten funktioniert.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern