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Geste gegen Hass: Rapper Kollegah und Farid Bang in Gedenkstätte Auschwitz

07.06.2018, Polen, Ausschwitz: Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, und die Rapper Farid Bang und Kollegah stehen bei der Niederlegung eines Blumengebindes an der Todeswand in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz. Foto: Bernd Oertwig/Iak/Internationales Auschwitz Komitee/dpa

Nach Antisemitismus-Vorwürfen haben die Rapper Kollegah und Farid Bang am Donnerstag die KZ-Gedenkstätte Auschwitz besucht. Dies teilte das Internationale Auschwitz-Komitee am Abend mit. Es hatte die Musiker eingeladen.

Der Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, der die Rapper begleitet hatte, sagte zu der Begegnung laut Mitteilung: „Für die Auschwitz-Überlebenden ist der Besuch der Rapper eine Genugtuung und auch eine Geste an ihre jungen Fans, dass Hass, Menschenverachtung und Antisemitismus in keiner Kunst einen Platz haben sollten.“

An der Todeswand von Block 11

An der berüchtigten Todeswand am Block 11 in dem früheren, deutschen Konzentrationslager im besetzten Polen legten die Musiker nach Angaben des Komitees zu Ehren der Ermordeten Blumen nieder. Bei ihrem Rundgang im Vernichtungslager Birkenau trafen sie junge Deutsche und Polen, die sich derzeit dort für den Erhalt der Gedenkstätte engagieren.

07.06.2018, Polen, Ausschwitz: Christoph Heubner (M), Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, spricht mit den Rappern Kollegah (l) und Farid Bang nach der Niederlegung eines Blumengebindes an der Todeswand in der KZ-Gedenkstätte Auschwitz. Foto: Bernd Oertwig/Iak/Internationales Auschwitz Komitee/dpa

Das Auschwitz-Komitee betonte in der Mitteilung, der Besuch der Rapper sei kurzfristig bewusst als privater und nicht-öffentlicher Besuch geplant worden. Die Anregung zu dem Gedenkstättenbesuch war von Musiker Marius Müller-Westernhagen gekommen.

Farid Bang und Kollegah waren trotz Antisemitismus-Vorwürfen mit dem Musikpreis Echo ausgezeichnet worden. Besonders kritisiert wurde die Liedzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“.

Die Verleihung des Musikpreises Echo an die beiden Rapper hatte für einen Skandal gesorgt, der schließlich zur Abschaffung der Auszeichnung führte. Etliche Musiker hatten zuvor ihre Echo-Preise aus Protest zurückgegeben. Aufgrund ihrer provozierenden und oftmals abwertenden Texte ermittelt inzwischen die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung.

Es sei gut, dass Kollegah und Farid Bang die Konfrontation und Begegnung mit der Geschichte von Auschwitz und mit sich selbst gesucht hätten, betonte Heubner. Die Rundgänge sowie der heutige Blick auf die jüdischen Menschen und alle Opfer, die in Auschwitz gequält und ermordet wurden, hätten offensichtlich vieles in der Welt der Musiker in ein völlig neues Licht gerückt. (dpa)

3 Antworten auf “Geste gegen Hass: Rapper Kollegah und Farid Bang in Gedenkstätte Auschwitz”

  1. Polarlicht

    Rundgänge sowie der heutige Blick auf die jüdischen Menschen und alle Opfer, die in Auschwitz gequält und ermordet wurden, hätten offensichtlich vieles in der Welt der Musiker in ein völlig neues Licht gerückt. (dpa

    Wauw, doch schon??? Dafür brauchen die Typen erst einen Rundgang durch KZ’s?? Vielleicht sollten solche sog. Sänger erstmal nachdenken, bevor sie ihre “ Musik“ unter das Volk bringen?!

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