Kultur

Justiz ermittelt nach Sturz eines Kindes im Kloster Heidberg

Blick auf die Kapelle (links) und den Haupteingang (rechts) des Seminarzentrums Kloster Heidberg. Foto: OD

Der Sturz eines Kindes von der Glasgalerie beim Tag der offenen Tür im Kloster Heidberg hat die Eupener Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen. Sie leitete am Dienstag ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung ein.

Alle Verantwortlichen des Tages der offenen Tür im künftigen Bildungs- und Begegnungszentrum werden von der Justiz vernommen. Dabei gilt es zu klären, ob alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten wurden. Das Kind fiel durch eine Lücke an der Seite der Galerie.

Dem Kind, das am späten Nachmittag des Ostermontags von der Glasgalerie im ersten Stock gestürzt war, geht es wieder gut. Laut BRF hat es die Nacht zum Dienstag im Krankenhaus verbracht.

Tag der offenen Tür am Ostermontag

Die beiden Ordensschwestern und PDS-Hausmeister Helle Hamacher bekamen von Ministerin Weykmans ein großes Osterei aus Schokolade überreicht. Foto: OD

Die beiden Ordensschwestern und PDS-Hausmeister Helle Hamacher bekamen von Ministerin Weykmans ein großes Osterei aus Schokolade überreicht. Foto: OD

Viele Bürger hatten am Ostermontag anlässlich des Tages der offenen Tür im Kloster Heidberg die Gelegenheit genutzt, das neue Bildungs- und Begegnungszentrum in Augenschein zu nehmen.

Für 10,73 Millionen Euro wurde eine Lücke im ostbelgischen Tourismusangebot geschlossen, wie Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) bei einem Rundgang durch die renovierten Räume und Gänge des altehrwürdigen Klosters meinte.

Das Kloster Heidberg ist für die DG und für Eupen der Einstieg in den hart umkämpften Markt des Seminartourismus. Der Gebäudekomplex hat eine Nutzfläche von 2260 qm. Das Seminarzentrum besteht aus 4 Tagungsräumen von jeweils 60 qm, 70 qm, 100 qm und 290 qm.

Es gibt zudem 38 Doppelzimmer, die modernsten Ansprüchen genügen (TV, WLAN usw.). Tagungsräume und Zimmer sind zum Teil klimatisiert.

Das Restaurant bietet 80 Personen Platz. Die Kapelle, deren Innenanstrich noch aussteht und die auch noch nicht ihre Orgel hat, kann für Tagungen, Ausstellungen, Konzerte und Empfänge genutzt werden.

Zwei Ordensschwestern zu Gast

Zu Beginn des Tages der offenen Tür waren auch zwei Schwestern des Ordens der Rekollektinnen aus Bonn angereist. Eine der beiden Ordensschwestern war Anfang der 1960er Jahre im Heidberg-Kloster tätig. Den Kontakt zu den Schwestern hatte Helle Hamacher, Hausmeister des Kindergartens und der Primarschule der PDS, hergestellt.

Im Eingangsbereich ist ein Modell in Miniatur des ersten Ordenskleids (oder Ordenshabits) der Rekollektinnen ausgestellt, die das Heidberg-Kloster gründeten. Foto: OD

Im Eingangsbereich ist ein Modell in Miniatur des ersten Ordenskleids (oder Ordenshabits) der Rekollektinnen ausgestellt, die das Heidberg-Kloster gründeten. Foto: OD

Schwester Adelheidis und Schwester Katharina bekamen von Ministerin Weykmans ein großes Osterei aus Schokolade überreicht.

Zur Erinnerung an den Orden der Rekollektinnen, die Anfang des 18. Jahrhunderts das Kloster erbauen ließen, ist im Eingangsbereich des neuen Seminarzentrums ein Modell in Miniatur des ersten Ordenskleids (oder Ordenshabits) der Rekollektinnen ausgestellt.

„Wir sind überglücklich, dass das ehemalige Heidberg-Kloster wieder mit Leben erfüllt wird“, sagte eine der beiden Ordensschwestern gegenüber „Ostbelgien Direkt“.

Gutes Wetter konnten leider nur die Besucher im Vormittag genießen. Mittags setzte ein Gewitter mit viel Regen ein. (cre)

Nachstehend veröffentlicht „Ostbelgien Direkt“ eine Fotogalerie mit Bildern von den neu gestalteten Räumen des künftigen Bildungs- und Begegnungszentrums Kloster Heidberg sowie vom Auftakt des Tages der offenen Tür am Ostermontag. Zum Vergrößern Bild anklicken.

Siehe auch Artikel „Kloster Heidberg bald startklar: Opposition übt scharfe Kritik“

 

26 Antworten auf “Justiz ermittelt nach Sturz eines Kindes im Kloster Heidberg”

  1. Eastwind

    Das Projekt Kloster Heidberg ist nicht zu vergleichen mit dem Parlamentsneubau. Der nutzt nur Politikern und Parteien, sonst niemandem. Das Kloster als Seminarzentrum dient der DG, der Stadt Eupen und ihren Bürgern. Außerdem ist die Restaurierung des Klosters sehr gelungen.

    • Bongartz Erich

      @Monika
      Eine Aufwertung ist auf jeden Fall die fußläufige Verbindung vom Eingang der Heidbergkapelle zum Bahnhof und andersrum für alle Bewohner des Heidbergs, der Heidhöhe, der Heidgasse, der Obersten Heide und Nisperts. Vor allem Mütter oder Väter mit Kleinkind(ern) und Kinderwagen so wie ältere Menschen haben jetzt eine Alternative zu den Treppen des Heidbergs.

  2. Ostbelgien Direkt

    Eine Leserin fragt, ob in der Kapelle auch noch Messen gelesen werden und, wenn nicht, wozu die Orgel gebraucht werde. Wir werden versuchen, eine Antwort auf die beiden Fragen zu erhalten.

  3. Wirkt alles sehr stimmig und nicht übertrieben. 10 Millionen sind im Verhältnis überschaubar. Ehrlich gesagt, hätte man den ollen Parlamentsausbau noch ein wenig günstiger gestaltet, hätte man mit wenig Mühe dieses Projekt „kostenlos“ erhalten. Nicht zu unterschätzen sind allerdings die Folgekosten. Nichtsdestotrotz wirkt alles gelungen.

    Schade ist die schlechte Anbindung. Mit dem Zug kommt man ja fast nur landeinwärts. euregio lässt grüssen. Zudem ist es fast teurer mit dem Bus von/nach Aachen. Die Parkplätze rund um das Kloster sind gerade für Gruppen ebenfalls rar gesät. Um Seminarteilnehmer aus Aachen und Umgebung anzulocken sind das rein von der Anbindung meiner Meinung nach leider K.O Kriterien. Hoffe, dass sich in der Hinsicht etwas tut. Als Vorbild könnte die Bahnverbindung zwischen AC und Heerlen dienen.

  4. Zappel Bosch

    Sehr gelungen, zu einem m.E. akzeptablen Preis (z.B. im Vergleich zur Residenz Gospert 42).
    Wünsche dem „Kloster“ eine gute Auslastung (möglichst mit „neuer“ Kundschaft, um den örtlichen privatwirtschaftlichen Anbietern nicht zu schaden). Auch für die Stadt Eupen kann es nur von Vorteil sein.

  5. Investor

    Eine wahrlich gelungene Investition in die Zukunft unserer kleinen Stadt (oft als „Kaff“ bezeichnet).Es gibt in Belgien nur sehr wenige gleichartig gelungene Klosterrenovierungen… Und merke: „le prix s’oublie, la qualité reste“ !

  6. Nisperter

    Alles hier Gesagte stimmt, auch das Konzept scheint stimmig, eine Bereicherung für die DG und Eupen, akzeptiert wurde auch die „Eröffnung“ vor der Fertigstellung, in gut einem Monat sind ja Wahlen.

    • Es war ja keine Eröffnung sondern ein Tag der offenen Tür, welchen es zu Beginn auch schon mal gab,
      Es war wichtig, dass es zum jetzigen Zeitpunkt auch einen Rundgang gab. Somit konnte sich jeder ein Bild machen – anstelle nur von Ecolo zu hören, alles unnötig,
      Vielleicht war Ecolo auch dort und hat denn Sinn und Zweck erkannt. Aber Ecolo hat ja keine andere Themen als nur über zwei Gebäude zu schimpfen.

      Wünsche dem Kloster viel Erfolg. Der Schritt war richtig und nachhaltig für Eupen.

    • Kein Opfer

      Die Unfallstelle wurde bei meinem Besuch noch von einer netten Dame des Ministeriums „bewacht“. Klar ist natürlich auch, wer das zu verantworten hat, nicht wahr, Frau Weykmanns…

      • Hier würde ich aufpassen zu schnell jemanden die Verantwortung zuzuschreiben ohne die Untersuchungen zu kennen. Es gibt auch die andere Richtung. Wenn man mit Kinder auf eine Baustelle geht, müssen die Eltern auch auf ihre Kinder aufpassen.

        • @ André:

          Völlig richtig. Das ist Schicksal. Die Eltern sollten schon auf ihre Kinder Acht geben, aber es kann immer etwas passieren. Das Einzige, was man diskutieren kann, ist, ob man unbedingt diesen Tag der offenen Tür noch vor der Fertigstellung aller Bauarbeiten durchführen musste, nur weil demnächst Wahlen anstehen. Aber auch hier gilt: Nachher ist man immer schlauer.

          • …. Ja nur gab es auch schon mal einen Tag der offnen Tür zu Beginn der Baustelle. Tag der offnen Baustelle war der Name der Veranstaltung. Und diese Art Veranstaltung gibt es überall….

            Dem Kind gute Besserung und schnelle Genesung.

            Das Projekt ist auf jeden Fall super für unsere Region.

      • 08/15eupener

        An “ Kein Opfer “
        diese Unfallstelle war auch Abgesichert ohne die nette Dame des Ministeriums, aber wenn Eltern Ihre Kinder einfach laufen lassen und rumqwatschen und sich nur flüchtig um Ihre Kinder kümmern, ( so wie ich im Laufe des Vormittags beobachtet habe ) dann liegt Einzig und Aleine die Schuld bei den Eltern die nicht auf Ihre Kinder acht geben .
        Anderenfalls, sollten Sie bei Ihrem Besuch irgendwo eine risikoreiche Stelle gesehen haben, wäre es eigentlich Ihre Pflicht gewesen dieses den Verantwortlichen vor Ort, mit zu teilen. da Sie dieses ja nicht gemacht haben , könnte man Sie auch in die Verantwortung rufen, wegen unterlassener – vorbeugender Hilfeleistung!!!
        mfG
        08/15eupener

  7. Hat sich wirklich gelohnt. Ein toller Tagungsort und sicherlich eine gute Investition. Solch eine Location findet man nicht so oft.

    Für die Stadt eine Aufwertung und die lokale Gastronomie profitiert ja auch, weil das Kloster über kein eigenes Restaurant verfügt.

    Ich hoffe, dass viele Bürger den Weg dort hin geschafft haben und sich auch ein positives Bild verschaffen konnten.

  8. Frank Bosch

    Ich hoffe auch, dass das Kind ist nicht allzu schwer verletzt ist und es ihm bald wieder besser geht. Erst dann gilt der Satz : „Glück gehabt“…
    Es bleibt aber die berechtigte Frage von ‚Onkel‘ hiervor : „Das Einzige, was man diskutieren kann, ist, ob man unbedingt diesen Tag der offenen Tür noch vor der Fertigstellung aller Bauarbeiten durchführen musste, nur weil demnächst Wahlen anstehen.“ Da gilt es durchaus, Verantwortung zu übernehmen, rechtlich und politisch. Der Hinweis auf die Haftung der Eltern gilt m.E. nicht, wenn ich eine Baustelle zur Begehung und Besichtigung für alle öffne.
    Nur noch soviel : man hätte noch vor den Wahlen mit einer Pressekonferenz und Photoreportage die Öffentlichkeit über die Renovierung ausführlich informieren können. Eröffnung (und Besichtigung) dann im September. Punkt.
    Ich war übrigens auch nicht dort und konnte mir alleine schon anhand der Photostrecken in den Online-Medien (und dem BRF-TV-Blickpunkt von Freitag) einen positiven Eindruck vom Realisierten bilden (siehe meinen Kommentar hiervor).
    Egal wie, schade dass das passieren musste.

      • Zappel Bosch

        Jaja, die offene Baustelle für alle musste unbedingt jetzt schon sein…

        Die Unternehmen auf der Baustelle mögen das ganz besonders : den Stress und Zeitaufwand um die Baustelle aufzuräumen, provisorisch zu „beschönigen“ und zu sichern, und dann wieder neu zu starten.

        Das Resultat ist sehenswert, wäre es in 2 Monaten aber auch noch gewesen, sogar noch mehr. Ehre wem Ehre gebührt, unabhängig vom Unfall.

  9. Ostbelgien Direkt

    HINWEIS: Nach dem Sturz eines Kindes von der Glasglerie beim Tag der offenen Tür im Kloster Heidberg hat die Eupener Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Der Bericht wurde entsprechend aktualisiert.

  10. Ich war beim Tag des offenen denkmals zufälig anwesend als auch der MP dort war. Er sagte dem Verantwortlichenn der Firma er wisse ja wann wahlen seien und wann de Tag der offenen Tür sein müsste … Lambertz hat das nicht leise gesagt in echter Lambertz Manier … Und jetzt liest man Weykmanns und Norbert Heukemes aber nie Lambertz … Aber nur er wollte einen Zugang für die Öffentlichkeit VOR den Wahlen, müsste er denn nicht jetzt Verantwortlich sein ? Ich spreche ja nicht von Abdanken … Sondern nur von Verantwortung

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