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Klimaschützer wollen auf Klebeaktionen verzichten

27.04.2023, Berlin: Aktivisten der Gruppierung Letzte Generation blockieren eine Kreuzung an der Landsberger Allee. Foto: Paul Zinken/dpa

Nach gut zwei Jahren Straßenblockaden mittels festgeklebter Aktivisten will in Deutschland die Klimaschützer-Gruppe Letzte Generation künftig darauf verzichten.

„Von nun an werden wir in anderer Form protestieren – unignorierbar wird es aber bleiben. Ab März werden wir zu ungehorsamen Versammlungen im ganzen Land aufrufen. Statt uns in Kleingruppen aufzuteilen und Straßenblockaden zu machen, werden wir gemeinsam mit vielen Menschen ungehorsame Versammlungen machen“, teilte die Gruppe am Montag in Berlin mit. Das „Kapitel des Klebens und der Straßenblockaden endet damit“.

Außerdem wolle man „die Verantwortlichen für die Klimazerstörung in Zukunft verstärkt direkt konfrontieren“ und dazu Politiker und andere Entscheider „öffentlich und vor laufenden Kameras zur Rede stellen“..

11.04.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Demonstranten sitzen während einer Blockadeaktion der Protestgruppe „Letzte Generation“ auf der A66 mit einem Transparent, auf dem „Letzte Generation“ steht. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

„Zum anderen werden wir verstärkt Orte der fossilen Zerstörung für unseren Protest aufsuchen, so wie es in der Vergangenheit schon bei Protesten an Öl-Pipelines, Flughäfen oder dem Betriebsgelände von RWE der Fall war“, hieß es weiter.

Am 24. Januar 2022 hatte die Gruppe ihre Straßenblockaden für eine radikale Klimawende begonnen. Dazu kamen Proteste in Museen, Stadien, Ministerien. 550 Aktionen zählte allein die Polizei Berlin im vergangenen Jahr, die Staatsanwaltschaft der Hauptstadt hat inzwischen 3700 Verfahren geführt.

Viele Betroffene empörten sich über die Aktivisten, selbst Grünen-Politiker hielten ihr Vorgehen für kontraproduktiv. Doch seit einiger Zeit ist es merklich stiller um die Letzte Generation. Sie steht im Schatten der lautstarken Bauernproteste und nun auch der großen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Ihre nächste geplante „Massenblockade“ am 3. Februar sagte sie zugunsten einer Aktion gegen rechts ab. (dpa)

19 Antworten auf “Klimaschützer wollen auf Klebeaktionen verzichten”

  1. Auch eine Kämpfertruppe mit einem Schwert , bei dem sich die Kämpfer nicht entscheiden können , mit welcher Seite des Schwertes sie arbeiten sollen.
    Durch die Uneinigkeit in der Gruppe selbst , könnte man vermuten dass diese , von mehreren Seiten finanziert wird.

  2. Robin Wood

    „…selbst Grünen-Politiker hielten ihr Vorgehen für kontraproduktiv.“

    Es haben aber auch viele Grüne diesen Protesten zugestimmt und sich vor Ort begeben, wenn die Klimakleber klebten, und man sah, mit welchen Samthandschuhen die Klimakleber angefasst wurden. Die Polizei legte ihnen sogar Decken um, wenn es recht kalt war.

    Wenn sie nun allerdings eher Flughäfen und Öl-Firmen lahmlegen wollen, könnte es eventuell doch mal teuer werden.
    Die Klimakleber sollten man Schule und Uni besuchen und Berufe erlernen, die helfen, sauberere Energien, andere Bauweisen usw. herzustellen.

  3. Goodbye Belgien

    Das ist endlich einmal eine gute Nachricht aus dem belehrenden „Weltretterland“ Deutschland, welches ja schon öfters versucht hat die „Vorherrschaft“ in Europa zu übernehmen, bisher ja mindestens zweimal vergebens. Doch was ist nun mit dem Klima – ist es nun endlich gerettet ? Oder waren die 2 Jahre „Kleberei“ etwa umsonst ? Dumm gelaufen. Und die Zahlen für Flugreisende, Kreuzfahrten, Autozulassungen steigen ständig. Ziel um 100 % verfehlt.

  4. Legendar

    Prima! Das finde ich sehr gut wenn die Klimaterroristen jetzt mal wirklich diejenigen attakieren die signifikant an der politischen CO2-Lage schuld sind. Haben bestimmt auch Mengenrabatt bei den Tickets nach China bekommen. Oder gehen die zu Fuß?

  5. Walter Keutgen

    Aber nicht in den Niederlanden. Nur weil der zuständige Minister in ein paar Tagen mit einem Plan, um die Steuererleichterungen für große Energiekonsumenten abzuschaffen, kommen wird, haben die Klimakleber der Niederlande die täglichen Blockaden der A12 in Den Haag aufgehoben.

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