Meinung

Bitte keine zweite „Lockerungsorgie“! [Kommentar]

16.10.2020, Belgien, Brüssel: Eine Frau hält Luftballons in Form eines Virus mit Aufschriften wie „#staysafe“ („Passt auf euch auf“) und „Beat The Virus“ („Bekämpft das Virus“) vor einem Gebäude, in dem der Konzertierungs-Ausschuss tagt. Foto: Thierry Roge/BELGA/dpa

In Belgien geht die Zahl der Neuinfektionen ebenso zurück wie die der Einweisungen in ein Krankenhaus. Schon wird der Ruf nach Lockerungen laut. Dabei hat sich nach der ersten Corona-Welle gezeigt, dass ein zu schnelles Ende der Einschränkungen ein Bumerang sein kann.

Einen Vorteil hat die Regierung von Alexander De Croo (Open VLD) gegenüber der von Vorgängerin Sophie Wilmès (MR): Im Gegensatz zu Wilmès kann sich De Croo auf die Folgen der ersten Corona-Welle beziehen, um der Bevölkerung verständlich darzulegen, weshalb man dies oder jenes jetzt nicht oder noch nicht machen sollte.

30.10.2020, Belgien, Brüssel: Alexander De Croo (l), Premierminister von Belgien, und der flämische Ministerpräsident Jan Jambon nehmen nach einer Krisensitzung des Konzertierungs-Ausschusses an einer Pressekonferenz teil. Foto: Pool Philip Reynaers/BELGA/dpa

Wenn also De Croo sagt, der Konzertierungs-Ausschuss, der am heutigen Freitag erneut tagt, werde beizeiten die Situation und die geltenden Maßnahmen aufs Neue bewerten und sich von niemandem unter Druck setzen lassen, dann deutet er damit an, dass die Politik bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Nöte vieler Menschen diesmal in Bezug auf Lockerungen behutsamer zu Werke gehen wird als die vorherige Regierung nach der ersten Phase der Pandemie. Und das ist gut so!

Gerade im Vorfeld der Advents- und Weihnachtszeit sowie des Jahreswechsels ist Vorsicht geboten. Wenn man nicht aufpasst, dann gibt es im Januar 2021 eine dritte Corona-Welle, weil sich wieder viel zu viele Menschen bei der Familienfeier am Weihnachtsbaum oder beim Knall der Sektkorken an Silvester mit dem Coronavirus angesteckt haben.

DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG). Foto: Gerd Comouth

Daran ändert auch die Aussicht auf einen Impfstoff nichts. Denn es kann noch lange dauern, bis dass dieser für alle verfügbar sein wird.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hatte schon Recht, als sie im April von „Lockerungsorgien“ in ihrem Land sprach, die sie scharf kritisierte. Dieser Begriff passte zwar überhaupt nicht zu „Mutti“ Merkel, aber in unserer verrückten Welt von heute muss man halt manchmal solche Wortschöpfungen verwenden, wenn man sich Gehör verschaffen will. Jedenfalls sollten wir auf Exzesse wie nach dem ersten Lockdown im Frühjahr diesmal verzichten.

Dazu können auch die Medien einen wichtigen Beitrag leisten. Denn sie waren es, die im Frühjahr die „Lockerungsorgien“ regelrecht befeuert haben, indem sie mit Schlagzeilen wie „Wer rettet unseren Sommerurlaub?“ oder ähnlichen Titeln Erwartungen weckten, die – wie wir heute wissen – letztlich kontraproduktiv waren.

Der Klügste ist nicht der, der keine Fehler macht, sondern derjenige, der aus einem Fehler lernt, damit er ihn kein zweites Mal macht. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

46 Antworten auf “Bitte keine zweite „Lockerungsorgie“! [Kommentar]”

  1. https://www.tagesschau.de/ausland/usa-prohibition-101.html
    Vor 100 Jahren wurde in den USA der Alkohol verboten. Doch statt der Trockenlegung der Staaten öffnete bald an jeder Ecke eine geheime Bar, die Speakeasies – die Flüsterkneipen.
    …..
    Wie steht es als Abschluss im Beitrag : „Der Klügste ist nicht der, der keine Fehler macht, sondern derjenige, der aus einem Fehler lernt, damit er ihn kein zweites Mal macht. “
    Das kann man auch so sehen, wer glaubt wegen Corona das Feiern verbieten zu können, hat aus der Prohibition nichts gelernt….

    • volkshochschule

      Es wurde doch auch schon vor der Pandemie nicht mehr viel öffentlich gefeiert, im Verhältnis zu der Zeit vor 100 Jahren. Die Kneipen sind fast alle geschlossen für immer, oft wurden sie zu Wohnraum umgewandelt. Und die Prohibition ( Verbot der Einfuhr und Verbot zur Herstellung alkoholhaltiger Getränke ) in den USA der sogenannte Volsted Act trat vorläufig schon 1918 in Kraft und dauerte bis 1933, Danach wurde das Alkoholgeschäft wieder in die Hände der Konzerne gelegt so wie das Impfgeschäft auch ein Monopol der Konzerne ist.

    • @ Dax

      Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen der Prohibition und der aktuellen Pandemie! Ein „Besoffener“ kann mich nicht anstecken – ein Coronainfizierter wohl! Ihr Vergleich hinkt gewaltig.

      • Nein, es interessiert den Betreffenden nicht ob er ansteckend ist oder nicht. Das Verbot wird umgangen, egal ob Drogenkonsum (legale oder illegale Drogen) oder Corona. Jemand der in Corona keine Gefahr für sich sieht wird immer einen Weg finden jedes Verbot zu umgehen. Das kann man aus der Prohibition (und jeder gescheiterten Drogenpolitik) lernen – wenn man es denn will….

        • @ Dax

          Doch! Ein Gesetzt verliert nicht seinen Sinn, weil einige Asoziale es nicht einhalten. Es wird erst sinnlos, wenn die Staatsanwaltschaft es nicht durchsetzt – was sie im aktuellen Fall glücklicherweise tut.

          Ich wäre sogar dafür, dass solche Leute, die durch ihre Rücksichtslosigkeit („den betreffenden interessiert es nicht“) jemanden anstecken, gerichtlich wegen „vorsätzlicher Körperverletzung“ belangt würden.

          • Versuchen Sie einmal juristisch korrekt eine Ansteckung der Person A durch die Person B zu beweisen. Und das bei, na sagen wir tausend Fällen pro Tag in Belgien! Aber so weit haben Sie nicht gedacht. Macht aber nichts, Sie sind nicht alleine….

          • Alfons van Compernolle

            Es werden hier auch viele Kommentare veröffentlicht, diese an geistloser Hirnakrobatik kaum noch zu unterbieten ist!
            Stimmt in den USA gibt es (leider) immer noch die Todesstrafe , aber bei 330 Millionen Einwohnern und beinahe 600 Millionen legal verkaufter Waffen, die Illegalen Waffen noch nicht mitgerechnet, kann es nicht verwundern, dass es dort noch immer Mord & Totschlag gibt ! Aber trotz strikter Waffengesetze und lebenslanger Freiheitsstrafen in Europa, wird auch bei uns jeden Tag gemordet , vergewaltigt , Kinder missbraucht etc. ! Gegen den Coronavirus können wir etwas tun in dem wir uns an die auferlegten Verhaltensregeln halten.

            • Willi Müller

              Gegen Mord und Vergewaltigungen könnte man auch hier etwas tun; aber das ist von NVA- und VB-Hassern nicht gewollt!
              Nicht alle sind so einsichtig wie wir beide, Herr van Compernolle.

              • Alfons van Compernolle

                Zuhörer: Nein, ich weiß nicht 100% genau, dass diese uns auferlegten
                Verhaltensregeln die richtigen Regeln sind.
                Aber zu meinem Freundeskreis gehören auch diverse Mediziner sowohl in Belgien als auch in Deutschland. Von diesen Menschen vernehme ich einstimmig, dass die uns auferlegten Verhaltensmaßnahmen zur Zeit, die einzige und effektivste Möglichkeit sind um diesen heimtückischen Coronavirus zumindest
                etwas an der weiteren Verbreitung hindern zu können.
                Zum anderen gehöre ich nicht nur wegen meines Alters zu Hochrisikogruppe und die mich behandelnden Fachärzte in Gent raten mir dringend die Einhaltung der Verhaltensmaßnahmen an.
                Nein Herr Zuhörer, ich bin kein Fachmann in Medizin, aber als Als ehemal. Dipl.Physiker & Maschinenbauer, bin ich sehr wohl in der Lage Utopiamassnahmen von dringende Notwendigkeiten zu unterscheiden. In dieser Coronapandemie geht es um unser aller Gesundheit und die unserer Angehörigen , was uns allen doch etwas Wert sein sollte. Was würden Sie , Herr Zuhörer, wohl sagen, wenn Ihre Familie mit dem Coronavirus konfrontiert würde , womöglich einen Angehörigen an eben diesen verlieren würden ?????

    • Herr “ Geduld“,ich vermute Mal ,das Sie Rentner sind ,und pünktlich Ihre immer gleiche Rente beziehen.
      Wenn erst Ende Januar gelockert wird ,bzw die Geschäfte dann erst wieder öffnen,steht im Frühjahr kein Stein mehr auf dem anderen!!
      Glauben Sie wirklich ,das die Hälfte der Geschäfte 3 bis 4 Monate Lockdowns(inkl.frühjahr 20) überleben??
      Haben Sie eine Ahnung, wie viele Existenzen da Hops gehen??
      Unglaublich!!
      Das „reichste“ Land Europas lässt seine Geschäfte offen(BRD) ,und Sie glauben,wir können uns das leisten??!!

    • Besorgte Mutter

      Der Lauterbach hat vor einiger Zeit in einer Talkschow sogar von 2024 gesprochen. Wenn ich nur an solch ein Szenario denke, dann wird mir schon schlecht. Bis 2024 kein Küschespektakel, kein Tirolerfest, keine Kölnarena, keine größere Sylvesterfeier, kein Rosenmontag , kein Weiberdonnerstag, keine Kirmes..usw., alleine der Gedanke, der läßt mich furchtbar schnell altern. Es ist erschreckend wie leicht die Ängslichen dieser Staatspropaganda auf dem Leim gehen.
      Ich glaube es wäre besser, dieses Virus im Sommer ausbrechen zu lassen und vielleicht (wenn überhaupt) ein Ende mit Schrecken in Kauf zu nehmen, als das Schrecken ohne Ende weiter, fast kritiklos, hinzunehmen.
      Wenn wir im kommenden Sommer ein Ende mit Schrecken hinnehmen, dann Sterben die Leute die ohnehin aufgrund von Alter oder Krankheit ziemlich nahe am Ende ihres Lebens angelangt sind und alle Anderen können Antikörper, ohne eine sowieso unsichere Zwangsimpfung, bilden.

  2. Johann Klos

    Ich habe heute andersweitig eine Kommentar gelesen den ich euch nicht vorenthakten will:

    Man bekommt fast den Eindruck die Erde will uns loshaben. Ob ihr das schmeckt, was wir Schlauberger uns alles an Meisterlösungen einfallen lassen um das Virus zu bekämpfen. Reiche werden reicher, Arme werden ärmer, damit schwindet die Chance auf eine Bewältigung der Klimakrise. Die Medien unterlassen es monatelang, für Verständnis für die Maßnahmen zu sorgen, stattdessen wird aufgewiegelt. Da wundern wir uns warum die Zahlen steigen. Und um klar zu machen, wer hier der Chef ist, bringen wir Millionen Tiere um, die zuvor, wie viele andere Tierarten, von uns gequält und missbraucht wurden. Nicht falsch verstehen, ich glaub nicht dass besser wäre, es gäb uns nicht mehr. Aber die Zeit wär reif, für ein bissl Durchblick und Vernunft.

    Denkt mal drüber naqch

  3. Wahrscheinlich setzt sich unser MP O. Paasch für Lockerung ein, da er wahrscheinlich weiterhin nichts aus seinen politischen Fehlern der letzten Monate gelernt hat. Ihm geht es nur um Stimmen und Machterhalt. Wenn er wieder alles zulassen würde, wären wir in ein paar Wochen wieder in der gleichen Situation wie Ende Oktober.
    Also hoffen wir mal, dass er nichts zu sagen hat und dass die Vernunft siegt und die Maßnahmen nicht zu schnell gelockert werden. Ansonsten drehen wir uns im Kreis. Aber versteht die DG Regierung nicht. Was auch skandalös ist, das der Kirmes Bürgermeister F. weiterhin im Amt ist.

  4. Alter Schwede

    Ich habe vor gut 20 Jahren mal ein Buch über die Gaia-Hypothese gelesen. Die Ursprünge dazu stammen von 2 Forschern aus den 60er Jahren, das war also damals schon 30 Jahre alt.

    Die Theorie ist jahrzehntelang immer mal wieder wissenschaftlich und auch philosophisch diskutiert worden. Zusammengefasst geht es darum, die Erde als einen großen lebenden Organismus zu betrachten, in dem sich viele Prozesse und Zustände im Gleichgewicht befinden. Gerät das Gleichgewicht an gewissen Stellen verloren, dann reagiert der Organismus um das Gleichgewicht (oder ein anderes) wieder herzustellen.

    Dazu gibt es dann ein paar ganz plastische Beispiele wie man sich das im Kleinen vorstellen kann. Z.B. hat der Hund Flöhe, bis zu einem gewissen Punkt ist ihm das egal, dann fängt er an sich zu kratzen um die Flohpopulation zu begrenzen (oder er wird krank). Oder der Körper reagiert auf Erreger mit Fieber und aktiviert sein Immunsystem.

    Wenn man jetzt die Erde analog dazu als Organismus im großen Massstab betrachtet, dann könnte man manchmal den Eindruck bekommen, als habe die Erde ihr Immunsystem angeschmissen um das Treiben des Parasiten Mensch ein kleines bisschen zu begrenzen…

      • Walter Keutgen

        Dax, gute Antwort. Die Maltusjünger setzen sich leider immer mehr mit der Mär vom Gleichgewicht oder gar einer unveränderlichen – so hat sie jedenfalls zu sein und war sie ganz bestimmt bevor der Mensch aufgetaucht ist – Welt.

        • Alter Schwede

          Ja Dax, sehr gute Antwort. Nachdem man monatelang gegen die Corona-Maßnahmen gewettert hat weil dadurch ja Leute angeblich in den Suizid getrieben werden empfiehlt man eben diesen denjenigen, die dann doch mal eine andere Meinung haben. Und dann zwischendurch noch an den Haaren herbeigezogene Vergleiche zwischen den Regierenden von heute und den 30er Jahren ziehen, fassen Sie sich mal an die eigene Nase. Respekt, Leute wie Sie bringen die Gesellschaft weiter.

          Parasit wird im Duden übrigens wie folgt definiert: „Lebewesen, das aus dem Zusammenleben mit anderen Lebewesen einseitig Nutzen zieht, die es oft auch schädigt und bei denen es Krankheiten hervorrufen kann“. Trifft halt auf die Menschheit im Allgemeinen ziemlich gut zu, auch wenn Sie das wahrscheinlich nicht verstehen… Das leider aktuelle Beispiel der europäischen Nerzfarmen lässt leider keinen Zweifel daran, wer aus dem Zusammenleben auf der Farm einseitig Nutzen zieht. Fragen Sie mal die Nerze. Ach nee, die leben ja nicht mehr. Ziemlich einseitig, oder?

          Die Menschheit hat 2020 in knapp 8 Monaten die Ressourcen verbraucht, die die Erde im ganzen Jahr erneuern kann. Wegen Corona hat es dieses Jahr etwas länger gedauert, letztes Jahr waren es 7 Monate.

          Ich wünsche Ihnen jetzt ausdrücklich keine Läuseplage, die Ihnen jede Nacht 50 % mehr Blut aussaugt als ihr Körper tagsüber erneuern kann. Und wenn Sie eine bekommen war wahrscheinlich die Politik schuld.

          • Wie fühlt man sich eigentlich so als Laus im Pelz von Gaia? Natürlich kritisieren Sie ja die anderen „Blutsauger“, während Sie sich das Blut von Gaia schmecken lassen. Ihre Öko-Hypermoral ersetzt ja eigenes konsequentes Handeln. Also, gehen Sie mit gutem Beispiel voran, befreien Sie Gaia von sich – oder halten einfach den Mund beim weiteren Saugen an Gaia….

          • Walter Keutgen

            Alter Schwede, also unter diesem Artikel bemüht Dax nicht die dreißiger Jahre, während Sie das Wort Parasit in den Raum geworfen haben und damit nachhaken. Da Sie so naturglobal denken, wie ist das mit Ameisen, die sich Nutztiere halten und die gegeneinander Kriege führen? Die Ameisen sollen auf der Erde 5 bis 6 Mal die Masse der Menschen haben.

  5. Pumpernickel

    Begegnen sich 2 Planeten im Weltraum. Fragt der eine: „Na, wie geht’s?“ – Dieser antwortet: „Nicht so gut. Ich habe Homo sapiens.“ Darauf der erste: „Ist nicht schlimm. Das geht schnell vorbei.“

  6. J. Fensterkreuz

    Nicht wenige scheinen sich den Weltuntergang herbei zu wünschen, mal offen, mal still. Cremers Kommentar steht in einer Reihe mit der Kriegsbegeisterung von 1914. Und er ist genauso zeitgeistig getragen wie der Jubel von einst. Einige Kommentatoren sind da aber schon weiter, sie geifern wie die Systemtreuen zu allen Zeiten, auch 1940.
    Gruß, ein Asozialer.

    • Besorgte Mutter

      ..Gruß, ein Asozialer, das erinnert mich an meinem Opa mütterlicherseits.
      So ab 1933 wurde er von immer mehr Menschen geschnitten, weil er stur auf probelgischer und demokratischer Linie blieb, während sich immer mehr Freunde und Bekannte den Heimattreuen zuwandten. Nach dem 10.Mai 1940 verzichtete er sogar auf Hilfen des NS Staates an die Bauernschaft und geriet deshalb gegenüber den anderen Bauern ins Hintertreffen. Ganz asozial hatte er zudem noch die Frechheit Radio England zu hören. Dies war einem Nachbar nicht verborgen geblieben und der versuchte ihm damit immer wieder unter Druck zu setzen, indem er sagte: du weiß ja, wie es dem und dem ergangen ist!
      Als dann das Ende der NS Herrschaft nahte, da erinnerte sich der Nachbar plötzlich wieder an die gute alte Zeit als man sehr gut miteinander befreundet war.
      Als mein Opa dann direkt nach dem Krieg ein Amt in der Gemeinde bekleidete und die von vielen gefürchtete „Säuberung“ einsetzte, da erbat der gleiche Nachbar von meinem Opa die Aussage, dass er trotz Parteimitgliedschaft nichts verbrochen habe. Des Friedens im Dorfe wegen, hat mein lieber Opa ihm auch eine solche Erklärung ausgestellt.
      Ich bin heute echt stolz auf meinen Opa, dass er zwischen 1933 und 1945 in den Augen der Angepassten ein richtig Asozialer war.

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