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Kattrin Jadin (PFF) „pöbelt“ gegen PS: „Von elitärer Arroganz der Sozialisten Schnauze voll“

Kattrin Jadin

Die föderale Abgeordnete Kattrin Jadin, die auch Vorsitzende der PFF ist, hat sich zur Koalitionskrise auf Ebene der Wallonie und der Region Brüssel geäußert. Dabei wählte sie eine Ausdrucksweise, die man so von ihr eigentlich nicht gewohnt ist.

Nicht nur sie habe von der „elitären Arroganz“ der frankophonen Sozialisten „die Schnauze voll“, sagte die bald 37-Jährige (am 1. Juli) in einem Interview mit dem Grenz-Echo.

In dem Interview ging Jadin aber auch mit der CdH von Benoît Lutgen hart ins Gericht.

Kritik auch an CdH-Chef Lutgen

Der Präsident der Zentrumshumanisten sei ein „ideologisch sehr flexibler“ Politiker, sagte Jadin: „Mit uns Liberalen ist er auch nicht zimperlich und ehrlich gewesen. Ich denke da an den Ausgang der vergangenen Wahlen 2014, als die Verlierer CdH und PS den Wahlgewinner MR in der Wallonie in die Opposition verbannt haben.

Paul Magnette bei einem Kongress der PS in Charleroi. Foto: Belga

Weiter sagte die PFF-Präsidentin: „Auch hat Lutgen für uns mitunter harte und beleidigende Worte gehabt, als wir in der DG unsere Koalition mit ProDG und SP fortgeführt haben – und erst recht, als wir den Schritt auf föderaler Ebene mit der N-VA, der CD&V und der Open VLD gewagt haben. Da waren wir für Lutgen die Ekelhaften… Jetzt ist es die PS. Mal sehen, wie er dies in zwei Jahren sieht.“

Auf die Frage, was die PS jetzt ihrer Ansicht nach machen müsse, sagte Jadin: „Intern aufräumen, ethische und ideologische Klarheit schaffen, aufhören, den Extremisten der PTB hinterherzudackeln, sich in politischer Bescheidenheit üben.“

Die PFF-Vorsitzende bestritt, dass es vor der Aufkündigung der Koalition in der Wallonie und in Brüssel durch die CdH Gespräche zwischen den Zentrumshumanisten und den Liberalen gegeben habe, wovon viele Beobachter ausgehen, weil sie sich nicht vorstellen können, dass CdH-Chef Lutgen ohne Plan B die Koalitionen in Namur und Brüssel beendet hat, zumal auf Ebene der Teilstaaten keine vorgezogenen Neuwahlen möglich sind. Jadin: „Mir missfallen die Unterstellungen, die in diesem Zusammenhang gemacht werden.“

Ecolo fordert Ende der Ämterhäufung

Ecolo reicht es nicht, nur Köpfe und Namen auszutauschen. Das politische System müsse grundlegend verändert werden, hieß es in einer Pressemitteilung der deutschsprachigen Grünen.

Monika Dethier-Neumann. Foto: OD

„Ecolo fordert seit eh und je das Ende der Ämterhäufung und hat dafür keine Partner gefunden, nicht bei der CdH und auch nicht bei der MR. Und die schockierenden Skandale wie Publifin, Samusocial und die Kazachgate-Affäre zeigen, wie wichtig ein Richtungswechsel ist“, ist in dem Kommuniqué von Parteipräsidentin Monika Dethier-Neumann und Fraktionssprecher Freddy Mockel außerdem zu lesen.

Auch in der DG sei es möglich, als Schöffe oder ÖSHZ-Präsident im Parlament Entscheidungen zu treffen, bei denen ein Interessenskonflikt bestehte, so Ecolo: „Für Ostbelgien fordern wir daher weiterhin die Unvereinbarkeit dieser Ämter mit einem Mandat im Parlament der DG. Außerdem fordern wir die Offenlegung und stetige Veröffentlichung aller öffentlichen Ämter und aller Entschädigungen.“

Abschließend hieß es: „Transparenz ist möglich und beginnt innerhalb der Parteien – und ist Teil der gelebten politischen Kultur von Ecolo.“

CSP: „Mutiger und notweniger Schritt“

Pascal Arimont, Vorsitzender des CSP-Regionalvorstands, meinte zum Rückzug der CdH aus der Koalition mit der PS in der Wallonie und in Brüssel:

„Der Rückzug der CdH aus der Mehrheit in der Wallonie und Brüssel ist in meinen Augen ein mutiger und notwendiger Schritt. Die PS hat nach einer Reihe an Skandalen einen Punkt erreicht, der jegliche Regierungsfähigkeit in Frage stellt. Eine Zusammenarbeit war offenbar gänzlich unmöglich geworden. Wir hoffen im Sinne unserer Nachbarregionen, die für uns und für Belgien insgesamt wichtig sind, dass ein politischer Wandel nun möglich wird.“ (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

17 Antworten auf “Kattrin Jadin (PFF) „pöbelt“ gegen PS: „Von elitärer Arroganz der Sozialisten Schnauze voll“”

    • Hop Sing

      Wo kann eine politische Formation sich denn auf einen Wendehals wie Lutgen verlassen? Die sich nach allen Seiten prostituierende CDH gehört in die politische Versenkung verbannt. Unvergessen ist auch sein unrühmlicher Auftritt kurz nach den PDG-Wahlen.

  1. Ist das jetzt politischer Selbstmord von Lutgen? Aber die Liberalen sind keinen Deut besser; sie sind dafür verantwortlich, dass wir finanziell schlechter da stehen. Und dann „groß angeben“ wie Frau Jadin. Wenn man alle Politiker in einen Sack stecken würde und einen Abhang hinunter rollen würde, läge zu keinem Zeitpunkt ein „Guter“ oben.

  2. Staatshaushalt

    Zum Teil unverantwortlich dans ganze, Resultat von Machthunger.
    Die besprochenen Reformen ( Besoldung, Ämterhaufung, … ) liegen zum Teil seit Jahren in den Schubladen und haben niemals Merheiten gefunden ….
    Und wir sind verpflichtet diesen Leuten zu vertrauen ?!
    Es sollte und müsste etwas ganz neues, mit mehr Bürgerbeteiligung enstehen.

    Jetzt haben die Politiker nur Angst vor den Beruflichen Untergang … sonst nichts.
    Strukture abspeken wäre jetzt ein richtiger, wichtiger Weg

    • Gerade Sie sind der arg gebeutelte!?_?_? Sie kriegt die Politik NIE im Griff. Tolle Paläste bauen, und den Haushalt nicht mal im Griff bekommen?!All die horrenden Schulden neben Ihnen auch nicht! Obschon wir der Akteure ja ganze Kompanien rum laufen haben!?_? Die reisen lieber, so nach Tirol usw. Gehen da sich vorzeigen und zu Hause(halt), da läuft alles daneben…..

  3. Professor

    Die PFF und deren liberalen Freunde sind die Erfinder der „elitären Arroganz“. In deren Wahlprogrammen steht ganz deutlich, dass es den Besserverdienenden besser gehen soll zu Lasten der Arbeiter- und Angestelltenschicht.
    Pff-ui Teufel, kann ich da nur sagen.

    • Frau Jadin ist die Personifizierung der arroganten Elite. Sie sollte einmal öfter in den Spiegel schauen oder hören, was sie in Interviews so von sich gibt. Frau Jadin ist eine Polit-Karrieristin par exellence. Von der Uni ohne Umwege in die Politik und ins Parlament. Und da werden wir sie wohl auch nicht mehr los: elitär und arrogant !

      • Reich und schön

        Man sollte so fair sein und auch ihre anderen Attribute erwähnen, die da wären: intelligent, eloquent und wunderschön. Schließlich gehört sie der Partei der Reichen und der Schönen an.

        • Wer ohne jegliche Infragestellung der eignen „Karriere“, Politiker-Kollegen als elitär und arrogant abstempelt und übersieht, wie sehr diese Attribute auf einen selbst passen … ist weder sehr intelligent nich sehr eloquent. Und selbst das „wunderschön“ liegt im Auge des Betrachters…

  4. Spieglein an der Wand

    Nicht nur sie, @Elite, sondern viele andere auch. Wenn die mal da sind dann wollen die da auch bleiben. Davon haben wir viele in Belgien, leider auch zu viele. Lern- und Gesellenjahre kennen die nicht, die wollen sofort an die dicken Tröpfe. Haben ja auch UNI studiert. Lebenserfahrung,phhh, brauchen wir nicht, wir kennen das alles.

  5. Es reicht!

    Wenn ECOLO wirklich mit den Themen Abschaffung der Ämterhäufung und Ausstieg Atomkraft zieht sehe ich gute Chancen das Sie einen zweistelligen Prozentsatz an Wählerstimmen erreichen kann.

  6. Hirn Ein

    Es ist wirklich schade, dass immer noch eine Mehrheit der Menschen nicht mitbekommt, wie sehr die Politik die Allgemeinheit verarscht (Entschuldigung für den Ausdruck)! Jede Partei ist sich selber am nächsten.Die PS bedient sich direkt an den öffentlichen Geldern, die MR regelt dass so, dass sie Gesetze macht, die im Vorteil Ihrer Kundschaft liegen und wird dann auf diesem Weg finanziert. CDH will einfach nur dabei sein und bedient sich auf beiden Wegen. Ecolo ist bedeutungslos. Immerhin schaut die PTB dem ganzen Apparat mal auf die Finger. Politik ist Mafia.

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