Kultur

Kartheuser verliert knallharten Machtkampf mit Weykmans: „Krautgarten“ vor dem Aus?

Bruno Kartheuser. Foto: Gerd Comouth

Eigentlich wollte Bruno Kartheuser für seine Literaturzeitschrift „Krautgarten“ mehr Geld von der DG bekommen – jetzt aber wird für ihn gar kein Geld mehr fließen. Der knallharte Machtkampf  zwischen ihm und Isabelle Weykmans (PFF) endete zu Gunsten der DG-Ministerin.

„Krautgarten vor dem Aus“, titelte das Grenz-Echo. „Mit Inkrafttreten des neuen Kulturdekretes können sich Kulturvereinigungen um eine Anerkennung als Kulturproduzent, als Kulturveranstalter oder als regionales Kulturzentrum bemühen. Dazu musste bis zum 31. März dieses Jahres unter anderem ein Kulturkonzept eingereicht werden, das von einer unabhängigen Jury geprüft wurde“, erklärte Kulturministerin Isabelle Weykmans.

Isabelle Weykmans (hier beim Interview mit Grenz-Echo-Redakteur Christian Schmitz). Foto: OD

Isabelle Weykmans (hier beim Interview mit Grenz-Echo-Redakteur Christian Schmitz). Foto: OD

Diese Jury habe für die Regierung der DG nach Prüfung der Unterlagen ein Gutachten erstellt und eine Empfehlung für eine Anerkennung ausgesprochen. Im Fall des Agora Theaters, der Compagnie Irene K, des St.Vither Zentrums Triangel, des Kulturellen Komitees in Eupen, der Konzertreihe OstbelgienFestival und der Eupener Kulturvereinigung Chudoscnik Sunergia sei die Empfehlung des Gremiums positiv ausgefallen, im Fall von „Krautgarten“ aber nicht. Auch das von der Regierung beantragte Gutachten der Stadt St.Vith sei negativ gewesen, so die Ministerin.

Kartheuser: „Dressureinrichtung Kulturdekret“

Bruno Kartheuser, der verantwortliche Herausgeber des „Krautgarten“, hat diese Entwicklung offenbar kommen sehen. Die Zeitschrift sei zunehmend über die „Dressureinrichtung Kulturdekret“ in die Enge getrieben und „zum Abschuss präpariert worden“, sagte er dem Grenz-Echo. Das Gutachten sei so ausgefallen, „wie der zahlende Auftraggeber, die Regierung, es sich wünschte: eine totale Verkennung und Abkanzelung der Literaturarbeit des ‚Krautgarten‘ seit 33 Jahren.“

Die Literaturzeitschrift "Krautgarten".

Die Literaturzeitschrift „Krautgarten“.

Wie es jetzt weitergeht mit der Literaturzeitschrift, ist noch unklar, zumal Ministerin Weykmans Kartheuser noch ein Türchen offen ließ: „Für 2015 wird es keine strukturelle Unterstützung der Vereinigung geben, das heißt aber nicht, dass ’Krautgarten‘ der Zugang zu anderen Finanzierungsmöglichkeiten, die das Kulturdekret vorsieht, versperrt ist.“

Bruno Kartheuser hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass Isabelle Weykmans nach den Wahlen vom 25. Mai weiterhin Kulturministerin der DG sein würde. „Mit den Wahlen am 25. Mai 2014 wird auch die glücklose Eupener Kulturministerin von der Bühne abtreten, und die ostbelgische Kulturwelt aufatmen. Damit enden zehn Jahre Fehlleistungen und Fühllosigkeit gegenüber einem Bereich, der maßgeblich die Kulturautonomie für die (damals) 63.000 Deutschsprachigen (von 9 Mio Belgiern) begründet hat und dennoch die am meisten vernachlässigte Materie geworden ist“, schrieb er im November 2013.

Überhaupt, mit der liberalen Ministerin ist der Kulturschaffende aus Neundorf nie klar gekommen. Dass Weykmans 2004 Ministerin geworden sei, schrieb Kartheuser mal, sei eine „Schnapsidee“ von einigen führenden PFF-Politikern gewesen. (cre)

81 Antworten auf “Kartheuser verliert knallharten Machtkampf mit Weykmans: „Krautgarten“ vor dem Aus?”

  1. SubventionsPOLITIK

    So ist es in der schönen Welt der Ministerin und der DG allesamt… Wer sich nicht beugt, der kriegt’s drauf – bzw. der kriegt gar nix. Habe ich selber erfahren. Nennt man SubventionsPOLITIK!!!

  2. Der Pierre

    Ach Harald, mal ehrlich: So unrecht hat der Herr Karthauser ja nicht mit seinen Aussagen zur Ministerin.

    Fakt ist, wer hier in der DG aufmuckt, aneckt, kristisiert … wird über kurz oder lang mundtot gemacht. Schön brav auf Linie bleiben, sonst gibt’s auf die Finger.

    Gerade eine gesunde Demokratie braucht diese Querdenker, Anecker, Andersdenkende, Gegen-den-Strom-Schwimmer…
    Aber, ach ja, unsere Demokratie ist schon seit langem nicht mehr gesund…

    • Subjektiv an sich

      Per Definition kann ein Kommentar nicht objektiv sein, da er von einem… Subjekt geschrieben – also „subjektiv“ per se ist.
      Und was sollte denn objeḱtiv sein? PROpaganda FÜR die Macht, oder für den Aufständischen? Ihr… Kommentar ist einfach lachhaft.

  3. Regimekritiker

    Tja, Bruno, das war ja zu erwarten: Man kann nicht von einem Regime finanzielle Unterstützung erwarten, um es mit dem Geld kaputtzuschreiben. Entweder änderst du dich zum Hofberichterstatter. Oder du bleibst Kritiker, machst dich aber unabhängig vom Regime.

  4. Gudrun Hunold

    Herr Kartheuser hat in einer Sache Recht: das Kulturdekret honoriert nicht, was der Krautgarten in 33 Jahren gemacht hat – sondern dass, was er aktuell macht und künftig zu machen gedenkt. Das Dekret geht dabei davon aus, dass ein von öffentlichen Geldern subventionierter Kulturbetrieb auch einen Mehrwert darstellt für diese Öffentlichkeit. Das ist schwer mit Zahlen zu belegen – daher wurden „Zuschauer“ im weitesten Sinne als „Messgrösse“ hinzu gezogen. Kultur kann viel – aber nur dann, wenn sie auch vermittelt wird (und Zuschauer hat). Auch dieser Punkt ist ein Mindestkriterium. Beidem genügte der Krautgarten laut GrenzEcho nicht.

    Die Kollegen des GrenzEcho schreiben auch, dass der Krautgarten sich geweigert hat, Dokumente einzureichen. Welche Behörde zahlt denn öffentliche Gelder aus ohne Vorlage entsprechender „Belege“, dass die Gelder für den Verwendungszweck genutzt werden???

    Last but not least: zu allen Konzertierungen war der Krautgarten eingeladen. Nur ein mal (in Worten: ein) war ein Vertreter anwesend. Es gab nur eine Frage dieses Vertreters: ist eine Lesung eine anzurechnende Aktivität? Antwort: ja.

    Das fand ich persönlich großzügig. Denn: bitte vergleichen. Ein Tag „Eupen Musik Marathon“ ist auch eine Aktivität. Mit dem feinen Unterschied, dass Aufwand und Risiko ein wenig umfangreicher sind…

    • Erstaunlich, dass eine Mitarbeiterin des Ministeriums sich derart in einem öffentlichen Forum über einen Konflikt zwischen Ministerium/Ministerin und Kulturschaffenden äußert. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing …

      • Privatperson?

        Ja, genau das habe ich auch gedacht. Die Weykmans war doch auch vor kurzem als Privatperson – und meldete sich auch als solche zu Wort – auf irgendeiner Versammlung im BRF. Nicht zu fassen, was hier abgeht!

        • @Brot & Privatperson

          Was wollt Ihr? Erst beschwehrt sich jeder das die Angesprochenen sich nicht äussern, wenn Sie es tun singen sie das Lied ihres Arbeitgebers. Glauben Sie denn die Pöbeln hier mit wie Sie?

    • Gudrun Hunold

      Erstaunlich, Mitarbeiter des Ministeriums engagieren sich ehrenamtlich UND haben eine eigene Meinung. Und sie schreiben auch noch unter Klarnamen. Skandalös! Oder blöd.

      Ich engagiere mich ehrenamtlich in der Kultur und ich war als Privatperson bei allen Konzertierungen anwesend.

      Es regt mich auf, wenn nun alle Kulturbetriebe, die ihre Arbeit machen und Ihre Hausaufgaben, die sich um Zuschauer bemühen und um Kulturvermittlung, die sich soziokulturell engagieren – wenn die jetzt alle angepasst sein sollen, weil einer meint, es stehe ihm per Selbstdefinition auch so zu? Einer grölt und alle applaudieren. Das ist für MICH PERSÖNLICH weder kritisch noch querdenkend…

  5. Ohne Isabelle Weykmans von jeglicher Schuld freisprechen zu wollen. muss ich sagen: Bruno Kartheuser hat es einfach übertrieben. Solange er die Tatsache kritisierte, dass der Krautgarten nicht genügend Unterstützung seitens der DG bekam, konnte man ihm folgen, ohne deshalb mit seiner Meinung einverstanden zu sein. Dann aber hat er den Bogen überspannt, indem er Ministerin Weykmans sehr persönlich angriff und behauptete, die könne nichts und sei nur aufgrund einer Schnapsidee zur Ministerin geworden. Das geht natürlich nicht.

      • @R.A. Punzel: Wenn Herr Kartheuser mit seiner Aussage über Frau Weykmans richtig liegen sollte, dann kann er das denken. Er kann es auch sagen oder schreiben, aber dann muss er nicht erwarten, dass die Ministerin sagt: „Herr Kartheuser, Sie haben völlig Recht, das mit mir als Ministerin war eine Schnapsidee, ich erhöhe den Zuschuss für Ihren Krautgarten…“

  6. Es ist natürlich schade, denn ohne Kartheuser ist der Kuturbetrieb in der DG natürlich 100% regimefreundlich und angepasst… Isabelle Weykmans braucht sich keine Sorgen zu machen. Die Kulturschaffenden sind „auf Kurs“, da kann nichts mehr schieflaufen…. Aber wie gesagt, das hat sich Kartheuser selbst eingebrockt. Leider.

  7. War Herr Kartheuser nicht mal vor einigen Jahren so etwas wie ein bezahlter Kulturbeauftragter der DG ? ( an die genaue Bezeichnung seiner damaligen Funktion erinnere ich mich nicht mehr)
    Oder verwechsele ich da was?

  8. Vereidiger

    Mal ehrlich: Wie wäre es mal, wenn der Quasi-ein-Mann-Betrieb Krautgarten sich mal ein wenig selbstkritisch betrachten würde? Hat er es nötig, als professionelle Einrichtung bezuschusst zu werden, sich also von Steuergeldern (unser aller Geld) abhängig zu machen?

    Er kann ja Meinungen vertreten, wie er will, doch wirklich unabhängig ist er nur dann, wenn er das mit eigenen Mitteln tut. Das kostet zu viel? Warum denn? Die eigene Privatmeinung hat doch keinen Preis, oder? Und wenn gewisse Hefte kaum Käufer finden, ja dann heißt das doch nur, dass das Publikum dafür entsprechend klein ist.

    Klar, dass man dann „drauflegen“ muss. Geld würde ja auch fließen, aber das Einhalten elementarster Regeln, die völlig unabhängig von verbreiteten Ansichten sind, gehört doch wohl zu dem Minimum, das man erwarten darf und einfordern muss. Wenn Herr Kartheuser Geld blanco auf die Hand erhalten will, dann muss er seine ach so wichtige Zeitschrift eben in einer anderen Region ansiedeln.

  9. Réalité

    Es ist hiermit wie mit vielem bei uns im Kleingliedstaate.

    Von allem ein bisschen….und von vielem zuviel…..!
    Bitte nicht falsch verstehen….nicht zu viel von allem!!

    Kultur soll und muss sein!Jedoch könnte man vieles bündeln und damit effizienter und Qualitativ besser machen ,vor allem übersichtlicher!

    Müssen wir da die ganzen Organisationen wie VHS,Akademie 50+,Raupe,Eiche,KAP und wie die Dinger wohl alle heissen,haben!?Einige darunter mit dem selben Angebot.
    Gewiss sind dabei auch solche die von anderen Organisationen geführt bzw. unterstützt werden!Macht da die eine der anderen nicht Konkurrenz!?Letzere muss sicher auch sein,aber auf unserm kleinen Boden gleich so viele,die auch noch das gleiche anbieten!?Ich vergass auch noch die vielen Ateliers die hier tätig sind…..

    Alle wollen sie natürlich Unterstützung!Dazu möglichst viel auch noch!
    Wo fängt die Regierung an mit dem Sparen,wenn Goldesel nix mehr hergibt!?
    Raten Sie mal??
    Die nächsten werden der BRF,Museen etc sein,usw…

    • @ Réalité

      Haben Sie sich schon mal überlegt was bleibt wenn wir die Vielfalt unseres Kulturbetriebes eindämmen? Richtig Einfalt!

      Einige dieser, von Ihnen genannten Organisationen sind Vereine ohne „Staatsbindung“ . Es sind meist Ehrenamtliche die es sich zum Ziel gesetzt haben Bildung oder Kultur unters Volk zu bringen. Würden denen die Subsidien entzogen werden können sie ihre Arbeit einstellen oder Kursgebühren aufrufen die keiner zahlen kann. Und die Ateliers? Nehmen wir mal das Atelier Irene K. Ich bin kein Freund des Balletts aber wissen Sie wie viele Kinder hier Spass an der Bewegung lernen, ihre Freizeit sinnvoll verbringen und von der Strasse sind? Wollen Sie das einsparen? Die vielen Sportvereine ( die ich auch zur Kultur einer Region zähle) deren Jugendarbeit von den Subsidien abhängen. Ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand, ohne Hilfe bei den Sport und Wettkampfstätten können die meisten Vereine dicht machen. Also, erst mal nachdenken. Dann, wo es sich lohnt, schimpfen.

  10. Um Kartheuser und den Krautgarten tut es mir nicht leid, soll er doch unabhängig weitermachen. Leid tut es mir um die, die noch Geld von der Weykmans bekommen. Es muss grausam sein, von der Weykmans gut gefunden zu werden und dann auch noch im Ruf der Regierungshörigkeit stehen zu müssen.

  11. Herr Kartheuer ist ein Dickkopf der eben gerne gegen den Strom schwimmt.
    Er soll sich gefälligst an Regeln halten genau so wie andere auch.
    Aber nein, für ihn müssen besondere Zuschussungskriterien geschaffen werden.
    Und auf Anfragen der Behörde reagiert der „Monsieur“ eben nicht. Aber im nach hinein Klamauk betreiben, das mag er!

    • AUFGESCHWOLLENER POLITBONZE

      @ SARTE SARTE Frusti ;Bruno ist absolut kein Dickkopf , er ist ein Gentleman von absolutem Format . Besorg Dir bei naechster Gelegenheit sein Buchband ; DIE ERHAENGUNGEN VON TULLE und schon wirst Du feststellen welche Hochbegabte Person dieser Bruno ist , an dessen FAEHIGKEITEN diese Ministerin mit ihrem Kabinettschef einen Teil abschneiden koennen .Im uebrigen wirst Du auch in diesem BAND feststellen , wie gut Bruno mit Frankreichs President Francois Hollande befreundet ist . An Brunos FAEHIGKEITEN kann mancher von diesen aufgequollenen Politbonzen sich ein BEISPIEL NEHMEN .

  12. Zaungast

    Hätte HK eine entsprechend flexibles Rückgrat, dann wäre er heute „Künstler der DG“, hätte einen Scheck über 5000 € in der Tasche mit der Zusage der Ministerin, auch weiterhin in unbekanntem Umfang gefördert zu werden durch Aufkäufe u. andere Zuwendungen.

    So aber leert dieses Füllhorn sich über einen wallonischen Objektkünstler ohne sichtbaren Bezug zur DG.

    Auch das ist Kulturpolitik…

  13. Flitzpiepe

    Ich frage mich, ob all die Forenquerulanten und Dauerschreiber die sich hier für Herrn Kartheuser einsetzen und über die Ministerin herziehen auch brave Krautgartenabonnenten sind und ihre Lektüre auch bezahlen;)

  14. Buchdrucker

    Bruno Kartheuser fühlt sich scheinbar seit mehr als 50 Jahren wohl in der Opferrolle und manövriert sich immer wieder da hinein.
    Er hatte dieselbe Chancen wie alle anderen, er hat immer wieder das Querelantentum gesucht. Der Krautgarten könnte den ihm zustehenden Erfolg haben, aber da müsste der Kopf ausgetauscht werden.

  15. kraut und rüben

    Hand aufs Herz: Wie hoch war denn die Auflage des Krautgarten? Und wer hat ihn gekauft, geschweige denn gelesen und verstanden?
    Der Krautgarten war und ist ein Ladenhüter in den ostbelgischen Buchhandlungen.
    Ich freu mich schon auf das Lamento des Herrn K in den kommenden Wochen und Monaten. Sein Krautblatt kann man demnächst sicher für einen Euro auf dem Flohmarkt kaufen. Weiß aber noch nicht, ob es mir das wert ist….

  16. Zaungast

    Heute stand im GE, dass die Subsidien für den „Krautgarten“ sich 2013 auf stolze 43.000 € belaufen haben.

    Auch wenn in Sachen Kultur Geld nicht der alleinige Maßstab der Dinge sein kann, so würde man doch gerne eine Antwort auf folgende Fragen haben:

    – Wie hoch ist die Auflage dieses Blattes?

    – Wie viel Exemplare werden tatsächlich verkauft? Zu welchem Preis?

    – Wird BK auch noch für andere Tätigkeiten (als Vortragsredner oder Buchautor) bezuschusst?

    Nur so könnte man einschätzen, ob die Aktivitäten von BK diese hohe Summe „wert“ sind.

    Ich habe jedenfalls in meinem Umfeld noch nie jemanden getroffen, der Abonnent oder Leser dieser Zeitschrift ist…

    Ein Blatt für einen kleinen elitären Zirkel?

  17. Réalité

    @Zaungast

    richtig geschrieben,Zaungast!

    Diese ganzen Zuschüsse wurden vor Jahren noch gut geheissen und breit verteilt wie der Kleingliedstaat noch in Milch und Honig floss!Da wurde das nicht so genau genommen!

    Diese Zeiten sind vorbei!Denn die Flocken werden knapper!
    Horrend so eine Summe!Frage mich mal wofür!?
    Weiss mich zu erinnern,dass der Herr Kartheuser bereits zu Zeiten des damaligen Ministers Schröder,nicht mit diesem auf einer Wellenlänge lag!

    Etwas an Eigenleistung ist sowieso heut zu Tage angebracht,selbst bei solchen Begünstigten!
    Da muss zu aller erst die Qualität mal eine Rolle spielen,wie bei allem……

  18. Jauny B.Bad

    Irgendwie erinnert mich das an die verwirrten Jugendlichen, die mit „Deuschland verrecke!“ auf dem T-Shirt das staatlich geförderte Jugendzentrum besuchen.

    Und zur Freunschaft mit Hollande: Wer dabei hilft, den Mythos des französischen antifaschistischen Widerstandes zu stärken, der findet unter den Libken der Grande Nation vermutlich sehr viele „Freunde“. Das ist aber nur ein zeitgeistiges Phänomen.

    • Jauny B.Bad

      Dass sich Ihnen vielerlei Zusammenhänge nicht erschließen, das beweisen Sie in der Tat sehr oft. Lesen Sie obige Aussage doch bitte so oft, bis Sie die Bedeutung des Wortes „Mythos“ im Kontext verstanden haben.

  19. Wer sein eigenes Geld ausgibt, dem passiert so etwas nicht. Jedes Projekt welches jemand finanziert bekommt muss gefällig sein … Mann kriegt im Leben nichts geschenkt , sagte bereits meine Mama. Ist doch gar nicht schwierig zu verstehen oder ?

  20. 4701Kettenis

    Was ist von einer Ministerin,welche Ihren Job nur durch Frauenquote hat schon zu erwarten…

    Von Kultur keine Ahnung aber Hauptsache Millionen in Kloster und Schlachthof verballern und damit den hiesigen Unternehmern Konkurrenz machen…aber stimmt die zahlen ja nur die Steuern, damit man sich auf dem nächsten Empfang wieder den Pansch voll fressen kann…umsonst natürlich

    • Sobald die Kulturschaffenden verstehen das Kultur zuerst im Kopf und erst dann im Geldbeutel stattfinsden muss beteht wieder Hoffnung.
      Wer aber die Kultur der Subkultur und ihren Protagonisten überlässt braucht sich über die Auswüchse nicht zu wundern.

          • Na ja, die Schlager-und Volksmusik ist natürlich literarisch und qualitativ der modernen Musik um Welten überlegen. Tja, und wer sich erdreistet nicht EdiGs Meinung zu sein wird beleidigt. Früher war alles besser…

            • @ Atheist

              Früher war nicht alles besser aber vieles. Natürlich wurden wir, aus heutiger Sicht, mit zu vielem unnützen Wissen vollgestopft. Zu diesem „unnützen Wissen“ gehören die Werke von Goethe, Schiller oder Rielke, Die Musik von Beethoven oder Mozart und die Fähigkeit diese zu hören und zu verstehen.
              Lesen Sie Brecht oder Böll und stellen Sie sich selbst die Frage wer von den modernen Literaten dieses sprachliche Niveau erreicht.
              Hören Sie sich die Charts der 60er oder 70er Jahre an und vergleichen Sie die Vielfalt von damals mit der Einfalt von heute.

              @ KH1B

              Im Gegenteil, Kultur (und Ethik und Moral) sollten in der Schule (und in der Erziehung) wieder Pflicht werden.

              • karlh1berens

                Auf welcher Schule waren Sie ? Kultur war zu meiner Schulzeit und auch heute Pflicht(fach) in den Schulen. Oder was ist der Deutschunterricht, zumindest in den höheren Klassen, Anderes als Kulturvermittlung (Goethe, Schiller, Brecht, Heine (Krautgarten gab’s noch nicht)), was ist der Französichunterricht Anderes als (der Versuch von) Kulturvermittlung (Sartre, Malraux, Camus ….) oder der Englischunterricht (Orwell, Shakespeare …..) ?

                • @ KH1B

                  Ihre Schulzeit ist, wie meine, schon einige Jährchen her. Sprechen Sie einmal mit Lehrern über die Diskrepanz zwischen den Lehrplänen, den zu erreichenden und dem tatsächlich erreichbaren Lernzielen.

                  @ Atheist

                  In regelmässigen Abständen habe ich das „Vergnügen“ bei offenem Fenster zu hören was gerade „en Vogue“ ist.
                  Ich gönne den jungen Leuten ihre Musik, aber ich muß sie nicht gut finden. Ich muss mit meinen Mitmenschen nicht „liebevoll“ sein. Ich begegne jedem so wie er mir begegnet. Leider ist das Internet eine Plattform die Nuancierungen nicht zulässt. Kurz und prägnant sollten die Posts sein, alles was mehr als drei Sätze hat ist leider für die Meisten schon zu lange.

              • Pynchon, Foster Wallace, Auster,Gaddis, Ian McEwan und viele mehr. Auch heute wird grandiose Musik gemacht. Sie scheinen wohl Ende der Achtziger aufgehört haben, Musik zu hören. Einfach mal aus dem Cocon klettern und sich öffnen. Tut gut! Und etwas liebevoller mit den Mitmenschen sein…

                • karlh1berens

                  Edig hat auf einen Post von mir( „Mit dem Argument können Sie auch alle Schulen schließen.“), gerichtet an einen Foristen mit dem Namen „Krautgaten, die letzte“ (Wortlaut : „Wenn sich Kultur nicht selber tragen kann, dann soll sie getrost untergehen.) geantwortet.

                  Machen Sie sich mal keine Sorgen ! Ich habe von meiner Schulzeit gesprochen – und erwähnt, dass es damals noch keinen Krautgarten gab. Ich habe Pynchon (Gegen den Tag), Dario Fo (nach dem Abi in London „Accidental death of an anarchist“ im Theater) und jede Menge andere neue Sachen gelesen und z.B. auch Hesse damals (Ende der siebziger Jahre) nicht gerade neu, kam „natürlich“ in der Schule (BS) nicht vor.
                  Es ging mir darum, zu zeigen dass Edig’s Argumentation („Kultur (und Ethik und Moral) sollten in der Schule (und in der Erziehung) wieder Pflicht werden.“) den Tatsachen nicht entspricht. Liebevoll heißt nicht, STUSS nicht STUSS nennen zu dürfen.

  21. Zaungast

    Fortsetzung:

    „Ein weiterer ostbelgischer Literat, den man vermisst hat, war Bruno Kartheuser. Er hätte aus der allerletzten Ausgabe seines „Krautgarten“ lesen können.“

    Sehr interessant wäre seine dortige Abrechnung mit der Kulturbürokratie in der DG gewesen: „Mit dem Eimerchen am Sandstrand“. Da fallen Ausdrücke wie Kleinstregion, willkürlich und aus niedrigen Beweggründen, Gemeinheit, irrational, banausig, Verallgemeinerung der politischen Feigheit, plustert sich ein Operettenstaat auf, Nepotismus, Schaumschlägerei, rekordverdächtige Anzahl von Dekreten, räkelt er sich im Plüschsessel des AdR, sich mit Titeln und Orden behängen, Lohnochsen und dergleichen mehr.

    Auch an den Ostbelgiern an sich lässt er kein gutes Haar: eine tumbe Region, quasi faschistisch („Die Zeit war dort noch nicht reif für den Antifaschismus.“), die DG ein „Sprengel“, St. Vith ein „Eifeldorf“.

    Nach Stil und Inhalt eine Perle, die in keinem Deutschunterricht fehlen sollte. Ein Musterbeispiel in der Sparte „Pamphlet“ … oder doch eher „Tatsachenbeschreibung“?

    Dass die Koryphäe der ostbelgischen deutschsprachigen Literatur sich nicht scheut, in die Niederungen der tagtäglichen Polemik hinabzusteigen und dass er z.B. die Meinungsäußerungen auf OD sehr aufmerksam verfolgt und registriert, sieht man daran, dass er in seinem Rundumschlag auch ein Zitat eines hier nicht unbekannten ‚DAX‘ vom 12. September 2017 bringt. Eine hohe Auszeichnung für den Betreffenden. Auch OD selber wird sich geehrt fühlen, steigert das doch seinen Bekanntheitsgrad in der internationalen Literaturszene enorm.

  22. Zaungast

    Zum damals drohenden „Bankrott“ von Kartheusers „Krautgarten“ schrieb ich weiter oben vor genau drei Jahren:

    „Heute stand im GE, dass die Subsidien für den „Krautgarten“ sich 2013 auf stolze 43.000 € belaufen haben.
    Auch wenn in Sachen Kultur Geld nicht der alleinige Maßstab der Dinge sein kann, so würde man doch gerne eine Antwort auf folgende Fragen haben:

    – Wie hoch ist die Auflage dieses Blattes?
    – Wie viel Exemplare werden tatsächlich verkauft? Zu welchem Preis?
    – Wird BK auch noch für andere Tätigkeiten (als Vortragsredner oder Buchautor) bezuschusst?

    Nur so könnte man einschätzen, ob die Aktivitäten von BK diese hohe Summe „wert“ sind.
    Ich habe jedenfalls in meinem Umfeld noch nie jemanden getroffen, der Abonnent oder Leser dieser Zeitschrift ist…
    Ein Blatt für einen kleinen elitären Zirkel?“

    Auf diese Fragen, die sich sicher auch andere stellen, ist nirgends eine Antwort zu finden.

    Nun habe ich, sozusagen als Todesanzeige, das letzte Exemplar mit dem Totentanz auf dem Umschlag, erhalten. Es wurde laut Begleitschreiben an alle verschickt, deren Adresse irgendwann mal in die Kartei der Redaktion gerutscht ist.

    Obschon ich mir schmeichle, eine gewisse literarische Bildung zu haben, so muss ich doch gestehen, dass der Inhalt mich nicht angesprochen hat, weder was die Lyrik, noch was die Prosa anbelangt.

    Es tut mir leid, aber mit Versen wie diesen kann ich einfach nichts anfangen:

    „Ist’s, [des Ganzdeutschs Vaterland] wo die Kuh latscht futterwärts
    und lauthals schlägt manch Mutterherz
    Wo Neid auf Rostlauben und Bier
    aufkommt, genießt sie Hans Hartzvier?
    O no und nein!
    Der Schlander kann noch böser sein!“

    Auch nicht mit dem hier, etwas lyrischer:

    „Und oben am Himmel
    ein weiterer Himmel
    schweißgebadet.“

    Ein Blatt für eine kleine Elite, bezuschusst von der „tumben“ „faschistischen“ (O-Ton B.K.) Masse?

    • karlh1berens

      Sie mit Ihrer „gewissen literarischen Bildung“ zitieren also hier einzelne Sätze, losgelöst aus dem Ganzen, und beklagen sich dann, dass Sie damit nichts anfangen können. Alles klar. Soll ich jetzt auch mal einen Satz aus dem Götz von Berlichingen zitieren ? Ach lassen wir’s. Dafür das hier, auch aus dem Krautgarten :

      Wir alle leben von den grünen Dollars,
      Die aus dem Betrug der einen und der anderen
      Übrigblieben —

      • Zaungast

        Nun, Herr Berens, was tun Sie denn? Das Gleiche wie ich. Sie zitieren einen einzelnen Satz aus Goethes „Götz“, losgelöst aus dem Ganzen.
        Das ist nun mal so mit Zitaten. Die sind meistens losgelöst aus dem Ganzen, aus dem einfachen Grund, dass man den vollständigen Text nun mal nicht bringen kann.

        Ich stelle erfreut fest, dass Sie nicht nur bloß eine „gewisse literarische Bildung“ haben wie ich, sondern eine profunde „klassische“, auch wenn vom ganzen „Götz“ vielleicht nur dieser eine Kraftausdruck hängen geblieben ist.

        Ihr Zitat aus dem „Krautgarten“ ist nun leider auch kein dichterischer Höhenflug, der meine Zitate widerlegen würde, die durchaus als repräsentativ gelten können.

        Dass diese Zeitschrift die Sache einer kleinen, abgehobenen Elite in Ostbelgien war, erweist sich auch jetzt bei ihrem Hinscheiden. Die Trauergemeinde ist überschaubar, die Reaktionen sehr verhalten, wie es von den „tumben“ Ostbelgiern auch nicht anders zu erwarten war. BK kann sich mit der Maxime trösten, dass kein Prophet etwas gilt in seinem Vaterlande, und dann den ostbelgischen Staub von seinen Füßen schütteln.

        Wie groß das Interesse war, geht auch daraus hervor, dass bei der letzten Lesung in St. Vith 1995 eine, ja eine einzige Zuhörerin anwesend war.

        P.S. Fär alle, die nicht Herrn Berens‘ klassische Bildung genossen haben, hier Näheres: er meint den „Schwäbischen Gruss“ ( https://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4bischer_Gru%C3%9F )

        • karlh1berens

          Ich habe eben nicht aus dem Götz zitiert. Sie verdrehen alles. Das mit der EINEN Zuhörerin stammt übrigens auch aus dem letzten Krautgarten. Weiterhin angenehme Lektüre ( ͡° ͜ʖ ͡°)

    • Die Linke

      Mann oh Mann ! Habe mir soeben fast alle Beiträge zu Karthäuser B gelesen ! Mir sagte mal vor …….. ein sehr „ehrlicher“ Bürger Ostbelgiens, „säge den Ast auf dem du sitzt nicht ab !“

      • karlh1berens

        Apropos Ast. Auch aus dem neuen Krautgarten :

        Die Leiter
        (Wittgenstein: Tractatus)

        Er ist auf den Baum
        der Erkenntnis gestiegen
        und hat die Leiter
        umgestoßen

        Jetzt sitzt er
        hoch oben im Wipfel
        und weiß nicht
        was er tun soll

        Bleiben
        will er nicht

        Hinunter
        kann er nicht

        Warum vermag er
        die Früchte der Erkenntnis
        nicht zu genießen

        Hermann-Josef Schüren

        • Zaungast

          Vom selben Autor, ein Zitat losgelöst vom großen Ganzen:

          „Wenn sie die Kinder beim Vater weiß
          gehört der Abend ihr allein
          und sie schaltet das Telefon ab
          zieht die Vorhänge zu
          zündet Kerzen an und
          zieht sich aus

          Wenn sie nackt ist
          wird sie zum kriechenden Tier
          erschnüffelt die Dielenbretter
          leckt den Staub aus den Ecken
          reckt den Kopf und jault
          mit gebleckten Zähnen

          und ein irres Gelächter erschüttert
          die Grenzen des Menschseins.“

          „Ich habe eben nicht aus dem Götz zitiert. Sie verdrehen alles.“
          Herr Berens, daran erkennt man den Politiker: ausweichen, nur ja nicht auf gestellte Fragen antworten, taktieren, finassieren, sich immer ein Hintertürchen offenhalten, „Sie haben mich missverstanden“, „Sie verdrehen meine Worte“, „das habe ich nicht so gemeint“.,

          „Das mit der EINEN Zuhörerin stammt übrigens auch aus dem letzten Krautgarten.“ Habe ich etwa das Gegenteil behauptet?

          Das Fehlen jeder Reaktion hier in diesem Forum und in den anderen Medien beweist wohl zur Genüge, dass das Schicksal des „Krautgarten“ den „tumben“ Ostbelgiern inzwischen völlig gleichgültig geworden ist.

          Den Publikumszuspruch kann man in dem Video hier gut sehen:
          https://brf.be/kultur/buch/1035175/#comments

          Wie heißt es da: „Die Vorstellung erfolgte, wie gewohnt, im Kreise der Autoren, Mitglieder, Freunde, Unterstützer.“ – Ein Blatt für einen kleinen elitären Zirkel, finanziert von der großen Masse.

          „Weiterhin angenehme Lektüre ( ͡° ͜ʖ ͡°)“ Danke, es gibt aber weitaus angenehmere Lektüre als den „Krautgarten“ und das Pamphlet eines BK. Der werde ich mich auch nun widmen, ganz entspannt.

  23. Zaungast

    Während das Hinscheiden des „Krautgarten“ hier in ‚Ostbelgien‘ keine einzige bedauernde Reaktion in den Kommentar- und Lesebriefspalten hervorgerufen hat – nur hier bei OD erhob Herr Berens seine Stimme – gab es vor ein paar Tagen einen Nachruf in der Saarbrücker Zeitung, sozusagen als Geburtstagsgeschenk für Herrn Kartheuser, ist er doch, wie man erfährt, am 11. Dezember 70 geworden.

    https://www.saarbruecker-zeitung.de/kultur/sz-kultur/ein-krautgarten-ist-nicht-zu-verachten-oder_aid-6944918

    Wieder, wie es seine Art ist, gießt Herr Kartheuser dort Kübel voll Verachtung über seine Heimatregion – den von ihm so genannten „Fliegenschiss“ – aus.

    In dem Artikel heißt es: „Vor allem aber enthält sie ein Dossier, in dem der Herausgeber und Chefredakteur, der eingangs erwähnte Bruno Kartheuser, auf elf wutschäumenden Seiten die Gründe für den „Tod“ der Zeitschrift aus seiner Sicht resümiert“

    Wer diese Generalabrechnung in der letzten Nummer des „Krautgarten“ gelesen hat, kann dem Wort „wutschäumend“ nur zustimmen, lässt der Herausgeber doch an der DG, ihren Bewohnern (eine „tumbe“ Region) und deren Autonomie kein gutes Haar.

    Diese „wutschäumenden“ Tiraden bilden übrigens einen seltsamen Kontrast zu dem Lyrik- und Prosateil des Heftes, der den hehren Anspruch erhebt, Ostbelgien und seiner Literatur zu einer europaweiten Ausstrahlung verholfen zu haben.

    Der Saarbrücker Zeitungsleser muss sich fragen, wie Kartheuser es 35 Jahre in einer derartigen Gegend voller „Schlamm und Sumpf“ ausgehalten hat, wo „Unabhängigkeit leider nicht geduldet“ wurde und „borniertes Banausentum und autoritäre Gängelung“ herrschten.

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