Die bunten Bilder aus Köln stehen in scharfem Kontrast zur aktuellen Weltlage. In der Ukraine herrscht jetzt Krieg – und in Köln feiern verkleidete Menschen Karneval. Festkomitee und Stadt meinen: Eine Absage wäre das falsche Signal.
Überschattet von der Ukraine-Krise hat in Köln am Donnerstag der Straßenkarneval begonnen. Wenige Stunden nach dem Angriff russischer Truppen auf die Ostukraine feierten und schunkelten an Weiberfastnacht Zehntausende kostümierter Jecken in der Domstadt, vor Kneipen bildeten sich schon morgens teils lange Schlangen.
„Mir ist wirklich nicht zum Feiern zumute, aber weder ich noch das Festkomitee können und wollen den Karneval absagen“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) bei einem Empfang im Rathaus. „Jede und jeder muss das für sich selbst entscheiden, ob das der richtige Augenblick ist zu feiern.“
Aus Sicht des Festkomitees Kölner Karneval wäre eine Absage „das falsche Signal“ und organisatorisch so kurzfristig auch nicht möglich. Sicherlich gehe das Geschehen in der Ukraine nicht spurlos an den Karnevalisten vorüber. „Aber wir haben gerade auch in der jüngeren Vergangenheit gelernt, dass der Karneval in Krisenzeiten eine wichtige Funktion für die Menschen hat. Sich die Grenzen des Frohsinns vom einem Despoten diktieren zu lassen, entspricht nicht dem Gedanken des Fastelovends, in dem Freiheit und Gleichheit an oberster Stelle steht“, teilte das Festkomitee mit. Fastelovend bezeichnet den traditionellen Karneval im Rheinland.
Und so eröffnete das Kölner Dreigestirn wie immer um punkt 11.11 Uhr auf dem Alter Markt mit einem Countdown und dreimal „Kölle Alaaf“ offiziell den Straßenkarneval. „Wir schunkeln nicht an den Sorgen der Menschen vorbei“, rief Jungfrau Gerdemie (Björn Braun) von der Bühne. „Aber wir lassen uns auch nicht die Grenzen des Frohsinns von Menschen bestimmen, die Freiheit und Frieden mit Füßen treten.“ Wegen der Pandemie waren bei dem Programm auf dem Alter Markt nur 750 Zuschauer in einem abgesperrten Bereich zugelassen.
Das WDR-Fernsehen übertrug die Eröffnung live und kündigte an, bei der Karnevalsberichterstattung „die Tonalität der aktuellen Situation“ anzupassen. „Die Sendung wird in ihrem Charakter die Ambivalenz der Ereignislage abbilden und über weitere Entwicklungen informieren“, teilte der WDR mit. Der Radiosender WDR 4 stellte die geplante Live-Strecke zum Karneval am Morgen ein.
Der Lokalsender Radio Köln änderte sein Programm und sendete seit 8.00 Uhr keine Karnevalsmusik mehr. „Wir können nicht über den Krieg berichten und drumherum Karnevalsmusik senden“, sagte Chefredakteurin Claudia Schall der Deutschen Presse-Agentur.
Laut Corona-Schutzverordnung ist das Karnevalfeiern in Nordrhein-Westfalen draußen in sogenannten Brauchtumszonen unter 2G-plus-Bedingungen erlaubt. Köln hat für die Karnevalstage das gesamte Stadtgebiet zur «Brauchtumszone» erklärt, so dass für Karnevalisten überall im öffentlichen Raum 2G-plus gilt. Das heißt: Genesene oder zweifach Geimpfte brauchen einen aktuellen negativen Test oder eine dritte Impfung (Booster).
In Kneipen müssen auch Geboosterte einen aktuellen Schnelltest vorweisen. Bei Verstößen drohen saftige Bußgelder. Das Ordnungsamt soll die Einhaltung der Regeln stichprobenartig kontrollieren.
Absage der Feiern in Ostbelgien? In Kelmis?
Bei dem Krieg in der Ukraine sowie der politisch äußerst angespannten Weltlage ist es m.E. pervers, ausgelassen Karneval zu feiern. Wir müssen uns solidarisch mit der leidenden Ukraine-Bevölkerung zeigen.
Korrekt! Was wir aus Solidarität gegenüber dem Irak oder Afghanistan getan haben, den Verzicht auf ausgelassenes Feiern, als beide Länder vom Amerikanischen Imperialismus überrant wuden, das schulden wir auch der Ukraine!
„Wir müssen uns solidarisch mit der leidenden Ukraine-Bevölkerung zeigen.“
Aha.
Jeden Tag sterben 100.000 Menschen an den Folgen des Hungers, wo bleibt denn da deine Solidarität mit den leidenden Menschen? Kann mich nicht erinnern, dass du dazu mal was geschrieben hättest.
Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg, die Palästinenser sind quasi seit über 50 Jahren im Lockdown und wie geht es eigentlich der leidenden Bevölkerung in Afghanistan, im Irak oder in Syrien? Das interessiert den Mainstream komischerweise einen Koffer. Wie Julian Assange, der seit zwei Jahren in Isolationshaft sitzt, weil er Kriegsverbrechen der USA veröffentlichte. Die Engländer verweigern ihm sogar das Recht seine Anwälte zu sprechen. Dazu schweigt die EU. Kanada hat sich endgültig von der Rechtsstaatlichkeit verabschiedet, werden friedliche Proteste als Terrorismus bezeichnet und blutig niedergeschlagen.
Menschenverachtende Corona- Maßnahmen auf der ganzen Welt. Und das dank eines PCR- Testverfahrens, das nachweislich keine Infektion feststellen kann, wie der Erfinder und Nobelpreisträger des Tests ausführlich der Weltöffentlichkeit erklärte!
Ein Bill Gates, der vor wenigen Tagen süffisant erklärte, dass eine natürliche Infektion der Impfung vorzuziehen sei. Hallo! Wozu also noch Maßnahmen, liebe EU?
Nestlé gibt offen Menschenhandel in den Lieferketten zu. Das Coca-Cola-Unternehmen wurde angeklagt, Todesschwadrone finanziert zu haben, um Kolumbianern, die sich in Gewerkschaften organisieren zu foltern und zu töten. Dazu schweigt die EU auch. Wie zu steigenden Lebenshaltungskosten, die viele von uns in die Armut drängen.
Wer erklärt sich eigentlich solidarisch mit uns?
Trucker <3
Die Ukraine führt seit 2014 einen Krieg gegen die Ostprovinzen Lugansk und Donezk, mit denen hat sich bisher keiner solidarisch gezeigt, warum eigentlich nicht? Hat die EU dazu etwas gesagt, gar Sanktionen verhängt?
Politiker, die aktuell von der dunkelsten Stunde Europas faseln, sich empören, aber gleichzeitig ihre Bevölkerung skrupellos wegen eines Grippevirus' drangsalieren und an der Pandemie festhalten, können definitiv keine Vertreter von Rechtsstaatlichkeit sein. Wozu also ihr Lärm?
Gut geschrieben!
Es gibt immer irgendwo auf der Welt einen Krieg. Egal auf welchem Kontinent. Da müsste man sich auch solidarisch mit den anderen Völkern zeigen.
Oder mit den Millionen Kindern, die verhungern oder den Millionen Kindern, die unter grausamen Bedingungen Kinderarbeit leisten. Oder mit den Kindern, die von zuhause verschleppt oder verkauft werden und zur Prostitution gezwungen werden.
Wer weiss, wie lange die Leute noch feiern können – wir wissen nicht, ob und wie sich der Krieg vielleicht ausbreiten wird. Dann wird es für Jahre keine Feiern geben, weil man dann ganz andere Sorgen haben wird.
Nach zwei Jahren Corona-Verbot für viele Feiertage und Feiern sollen doch die feiern, die es mögen.
Soll jeder für sich entscheiden.
„Nach zwei Jahren Corona-Verbot für viele Feiertage und Feiern sollen doch die feiern, die es mögen.“
Eben. Und diejenigen die Bock auf Party haben, sollen ordentlich die Korken knallen lassen –
habt Spaß!
Ihr Karnevalisten macht doch einen Kompromiss à la belge. Feiern ja aber Vodka boykottieren
Köln’s OB. Ja was will man auch da erwarten.
Komisch das denen sonst immer zum feiern zu Mute ist, andere Kriege und Konflikte von „Freunden“ angezettelt und befeuert scheinen die Stimmung nicht so zu trüben
Der alte Karnevalsschlager muss in diesem Jahr umgedichtet werden: „Am Altweiberdonnerstag ist alles vorbei“. Es wäre sicherlich geschmacklos, nach dem auch für uns bedrohlichen Krieg in der Ukraine weiterhin ausgelassen Karneval zu feiern. Zudem ist auch die Pandemie noch nicht ausgestanden.
….“nach dem auch für uns bedrohlichen Krieg in der Ukraine weiterhin ausgelassen Karneval zu feiern. Zudem ist auch die Pandemie noch nicht ausgestanden.“
Vielleicht ist es für uns der letzte Karneval, sollten wir da nicht richtig auf die Pauke hauen, Bombenstimmung ist doch vorhanden?