Zweieinhalb Jahre lag die Eupener Jugendherberge an der Judenstraße brach, nichts tat sich mehr. Jetzt endlich ist das Ende des Tunnels in Sicht. Die komplette Renovierung wurde in Angriff genommen. Ende 2015 soll das Gebäude wieder in Betrieb genommen werden und modernsten Ansprüchen genügen.
Die Rundumerneuerung der Jugendherberge wird rund 2,6 Millionen Euro kosten. 60% übernimmt die DG, während die Stadt Eupen und die Vereinigung „Gîtes d’Étape“ für je 20% aufkommen. Am Donnerstag wurde das ehrgeizige Projekt im Eupener Rathaus vorgestellt.
Renoviertes Gebäude behindertengerecht konzipiert
Die Jugendherberge wird für 104 Betten konzipiert sein. Es gibt hotelähnliche Zimmer, Schlafräume für Gruppen sowie speziell auf die Bedürfnisse von Familien ausgerichtete Räumlichkeiten. Zudem werden die Unterkünfte weitgehend den Ansprüchen von Personen mit engeschränkter Mobilität genügen. Eine Eingangsrampe gehört ebenso dazu wie ein Aufzug.
Schöffe Michael Scholl (PFF) erklärte, die Jugendherberge werde ein wichtiger „Mosaikstein“ in der Tourismuspolitik der Stadt Eupen sein. Auch Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) unterstrich, dass der Jugend- und Sozialtourismus für die DG von größter Bedeutung sei. Der Tourismussektor in der DG habe eine Wirtschaftskraft von schätzungsweise 22,6 Millionen Euro.
Radtouristen eine besondere Zielgruppe
Laut Weykmans bilden neben den Schulen, Jugendgruppen und Familien auch die Radtouristen eine besondere Zielgruppe, die es zu bedienen gelte. In der Jugendherberge würden auch einige Fazilitäten speziell für Radfahrer eingerichtet. So wird man für die Reparatur oder Säuberung des Fahrrads alle erforderlichen Instrumente finden.
Momentan sind noch die Abrissarbeiten im Gange. Die gesamte Struktur des Gebäudes wird geändert.
Der Präsident von „Gîtes d’Étape“, Vincent Helleputte, und Generalsekretär Benoit César, erklärten bei der Pressekonferenz im Rathaus, mittelfristig strebe man eine Auslastung von 15.000 Übernachtungen an, man hoffe aber, dass es mit der Zeit noch mehr sein werden.
Vor der Einstellung des Betriebs hatte die Eupener Jugendherberge in den Jahren 2009, 2010 und 2011 eine Auslastung von jeweils 8877, 9631 und 9240 Übernachtungen.
Anderes Architekturbüro mit vielen Änderungen
Aber weshalb musste man zweieinhalb Jahre warten, ehe die Renovierung endlich in Angriff genommen werden konnte? „Ostbelgien Direkt“ stellte diese Frage dem Eupener Schöffen Michael Scholl.
Die Antwort: „Der Architekt, der vorher mit dem Projekt betraut worden war, hat sich an eine Reihe von Auflagen nicht halten wollen. Ehe man dem Architekten gekündigt und einen neuen Architekten beauftragt hatte, verging eine gewisse Zeit. Das neue Architekturbüro musste praktisch wieder bei null anfangen. Das kam uns von der Stadt im Übrigen nicht ganz ungelegen, denn die alten Pläne stammten aus dem Jahre 2007. Wir haben die Pläne besser den heutigen Bedüfnissen anpassen können. Die Jugendherberge wird künftig viel familiengerechter sein, als dies ursprünglich geplant war.“ (cre)
- Wer sich für die Pläne des Architekturbüros interessiert, hier sind sie als PDF:
Nicht schlecht, sieht alles gut aus. Wird auch Zeit. Wenn das Gebäude fertig ist, wird Eupen vier Jahre keine Jugendherberge gehabt haben. Frage an die alte CSP-Mehrheit: Musste das sein? Oder ist doch die neue Mehrheit schuld?
Ich bin nicht derjenige, der hier auf OD schreibt, aber mit Verwunderung habe ich den Kommentar von „Blöd“ gelesen und sah mich als zuständiger Schöffe zu einer Richtigstellung gezwungen. Ich möchte eins mal direkt klar stellen: weder die alte noch die neue Mehrheit hat eine Schuld an der Verspätung des Bauprojekts. Die ASBL „Gîtes d’Etapes“ ist Auftraggeber dieses Projekts und nicht die Stadt oder die DG. Die Stadt (alte od. neue Mehrheit) und die DG haben dieses Projekt von Anfang an unterstützt. Zur Erklärung, warum: Der vorherige Architekt, der von „Gites d’Etapes“ ernannt worden war, wollte einfach nicht den Auflagen in Punkto Sicherheit und Feuerwehr nachkommen, so dass die Verantwortlichen der „Gites d’Etapes“ sich entschlossen haben dem vorherigen Architekten zu kündigen. Danach musste eine neue Ausschreibung für einen neuen Architekten gemacht werden. Das jetzt von „Gites d’Etapes“ ernannte Büro musste quasi bei null anfangen und die Prozedur der Genehmigungsverfahren wieder neu anstoßen. Nachdem das neue Projekt von allen Instanzen genehmigt worden ist, mussten die Lastenhefte erstellt werden. Bei den Genehmigungsverfahren und bei den Ausschreibungen sind gesetzlich geregelte Fristen einzuhalten usw. usw., so dass sehr schnell viel Zeit vergangen ist.
Es freut mich und ich sehe es als positiv, dass die Arbeiten jetzt in Angriff genommen werden und die neue Jugendherberge Ende 2015 in neuem Glanz erstrahlt und wieder besucht werden kann.
Herr Scholl, diese Klarstellung war wichtig. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Renovierung auch wirklich Ende 2015 fertig ist. Verspätungen sind ja eher die Regel als die Ausnahme. Ich denke, wenn die Herberge Mitte 2016 fertig ist, können alle zufrieden sein. Ich finde es übrigens schade, dass Jugendherberge und Wetzlarbad relativ weit voneinander entfernt sind. Ein Bad am A… der Welt ist nicht gut, so schön der landschaftliche Rahmen im Ortsteil Hütte auch sein mag.
Das Hallenbad war nur einige Meter von der Jugendherberge entfernt. Das macht schon einen großen Unterschied.
Die ASBL “Gîtes d’Etapes” ist Auftraggeber dieses Projekts und die Rechnungen gehen zu 80% an den Steuerzahler. Ich möchte auch mal sehr gerne mein Haus von Grund auf renovieren. Bekomme ich auch ein paar DG Euronen?
Herr Scholl,nennen sie uns mal die enstandenen Kosten für nachfolgendem
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Kündigung des alten Vertrages und das gesammte neue Verfahren.
Bin gespannt ob der enstandenen Kosten wo für es ja keine Leistungen gegeben hat