Leserbrief

Johann Klos: Nero würde vor Neid erblassen

Der ganze Stolz der Römer waren ihre Gladiatoren. Brot und Spiele haben selbst nach 2000 Jahren nichts an Attraktivität verloren. Reichte den damaligen Massen ein Daumen runter, um ihren Tagesfrust zu minimieren, benötigen wir heute Götter aus dem Nichts, welche von Jahrzehnt zu Jahrzehnt durch gewaltige Steigerungsraten ihrer Gehälter der großen Masse als das Maß aller Dinge vorgeführt werden.

Was hat man mit den Menschen gemacht, damit sie nichts dabei finden, dass ein Balltreter um die 40 bis 50 Millionen Euro wert sein soll?

Vergessen die meisten in den Stadien, dass sie selbst nach einer Lehre von einigen Jahren, wenn es hoch kommt, um die 14 Euro die Stunde verdienen? Vergessen die meisten, dass sie mit Mitte Vierzig körperlich arg gebeutelt dastehen? Vergessen die meisten, dass sie, um sich den Luxus eines Spiels leisten zu können, Woche für Woche täglich acht Stunden ran müssen und noch Überstunden fahren für den hier beschriebenen Wahnsinn.

Kennt einer einen Fußballspieler, der täglich acht Stunden trainiert? Nach vier Stunden ist Schluss. Ja was nun, ist das vergleichbar mit Arbeit? Bei der Arbeit heben Verkäuferinnen, Lageristen, Maurer und Elektriker usw. Tonnen am Tag.

Ist es normal, dass man diesen Brüdern alles Weitere auch noch vorkaut? Man sponsert ihnen einen Wagen, eine Wohnung, befüttert sie wenn möglich noch, schmeißt sie mit Klamotten zu. Geht der Schuhriemen über, gibt es neue Schuhe, usw.

Und der Rest? Manch einer muss sich seine Arbeitskleidung selbst kaufen.

Macht mal was richtig falsch an der Arbeit, dann gibt es richtig Ärger oder? Und die Ballkrieger? Was ist mit denen, wenn es nicht rund läuft?

Wohlgemerkt, jedem das Seine, aber es sollte Grenzen geben. Jedem sein Auskommen. Spitzensportler sollen natürlich gut verdienen, wobei der Begriff „verdienen“ für die derzeitigen Bezüge schon an Sarkasmus grenzt.

12.8.2015 Johann Klos, Eupen

5 Antworten auf “Johann Klos: Nero würde vor Neid erblassen”

  1. Eastwind

    @Johann Klos, das ist jetzt wirklich ein Neidkommentar. Man sagt ja auch, viele würden nur aus lauter Neid den Sozialisten beitreten.

    Ihr Leserbrief ist absoluter Quatsch, und zwar aus zwei wesentlichen Gründen:

    1. Auch die Gehälter der Fußballstars unterliegen dem allgemeinen Prinzip von Angebot und Nachfrage. Fußballstars generieren ein Millionenspektakel. Sport ist ein enorm wichtiger Wirtschaftszweig geworden. Ohne Stars wäre der Fußball für viele Fans nur halb so interessant. Es würde auch viel weniger Geld fließen. Die Stars sind alle ihr Geld wert, sonst bekämen sie nicht so viel Geld. Und in anderen Sportarten verdient man noch viel mehr Geld als im Fußball, zum Beispiel im Golf, Tennis usw. Jedenfalls ist ein Ronaldo oder Messi sein Geld eher wert als all diese Parlamentarier und deren Mitläufer, die ein Heidengeld verdienen für etwas, wofür es gar keinen Bedarf gibt.

    2. Ein Fußballprofi hat nur 10-15 Jahre, um so viel zu verdienen, dass er gegebenenfalls für den Rest seines Lebens, das dann eventuell noch 50-60 Jahre dauern kann, zu leben, weil nicht jeder danach das Glück hat, als Trainer oder Sportreporter usw. tätig zu sein. Viele Fußballer schaffen noch nicht einmal 10 Jahre, und sie verdienen nur einen Bruchteil dessen, was Ronaldo oder Messi bekommen.

    Herr Klos, mein Rat: Gehen Sie in Ihr Bad und duschen Sie sich den Neid vom Körper. Danach geht es Ihnen bestimmt besser…..

  2. Réalité

    @Johann Klos

    Muss Ihnen teils Recht geben,Herr Klos!
    Da sind welche deren Einkommen liegt total im Ungleichen zu allem anderen Vergleichbaren!
    Der allergrösste Verdiener in der Sportwelt ist ein Boxer.Kämpfte vor kurzem noch um die WM,habe allerdings seinen Namen vergessen!?
    Wenn man denn sieht wo gerade jetzt viel drum Bohei gemacht wird,der sehr gute Fussballer,Kevin De Bruyne.Man spricht von 80 Mios Ablösendas X 40,sind sage und schreibe über 3 Milliarden alte BFrs.Verrückt!Aber es ist nun mal so!Die einen verdienen’s mit wirklichem Können und Schweiss u Anstrengung,die anderen waren unter Doping zu Siegern erklärt worden.Nochmals Verrückt!
    Sie geben sich echte Mühe krumme Dinge ins rechte Licht zu rücken,gebe ich zu!
    Andere Parteigenossen und Politikkollegen tun es nicht.
    Die nutzen ihren Stand dermassen aus,dass sie auch in Richtung Grossverdiener unterwegs sind!
    Die Diäten sind üppig,alles danach auch.
    Die Pensionen zu letzt ganz sicher nicht weniger!?
    Da wurde nach den Bankkrisen deren Manager zurecht gewiesen,und Daumen drauf gehalten,bei der Politik selbst traut sich allerdings keiner dazu nur einmal davon zu sprechen!
    Sehr verständlich!In der Frage wird schon keiner dem anderen ,selbst Nebenbuhler,ein Auge auskratzen!
    Wohl Steuern erhöhen,Gegenfinanzierungen,grosse Reden schwingen,viele Feste feiern und Reisen unternehmen.
    Der Bürger bezahlt die Zeche ja doch am Ende!Und bezahlt auch noch seinen Blauen dazu.
    Auch das alles gehört unter die Rubrik:Sarkasmus!

  3. Aber Herr Klos, jetzt wird es inkohärent.

    Sofern denn die 40 Millionen das Jahresgehalt sind, ergab das (nach französischen Verhältnissen und Hollandes Vorstellungen) 120 Millionen Steuereinnahmen, bzw. heute nur noch 40 Millionen.
    Haben Sie die gerechte Besteuerung aufgegeben oder wollen Sie ihr die Grundlage entziehen?

    Schwebt Ihnen aber eine Neuauflage des angewandten Sozialismus vor oder bedienen Sie zwecks Steigerung der Popularität jedes Thema, dass Ihnen vor die Füße fällt?

    • Johann Klos

      Nun sehr geehrter Punkt, ich sehe im Gegennsatz zu Ihnen schon eine Kohärenz. Sie übersehen den wichtigen Aspekt der breiten Streuung bei einer sich immer deutlicher wahrnehmbaren einseitiger Interessenlagen. Ein einfacher Versuch des Interferierens. Sind soziale Netzwerke nicht ein wie dafür geschaffenes Medium?

  4. Werter Herr Klos,

    ich schenke es mir Herrn Nuhr zu zitieren aber Sie sind diesbezüglich wirklich von einer beängstigenden Ahnungslosigkeit.
    Die von Ihnen herangezogenen 40 – 50 Millionen sind kein Gehalt sondern in der Regel die Ablösesumme die ein Verein bezahlen muß um einen Spieler aus einem laufenden Vertrag herauszukaufen. Nach Bosmann wurde es für die Vereine teuer Die Spieler aber hatten ein neues Druckmittel mit dem sie ihre Vereine erpressen konnten.
    Die von Ihnen beanstandeten Millionengagen bekommen nur wenige Spitzenspieler. Leute die den Unterschied zwischen Champions-, Europa – League oder nix ausmachen können. Alleine die Teilnahme an der Champions-League spült den Vereinen Millionen in die Kassen. In der Euro-League ist erst ab den KO Spielen Geld zu verdienen, davor kostet es eichtig Geld da die Vereine ihre Reisekosten selbst tragen müssen während in der CL die Kosten von der UEFA getragen werden. Der „normale Kicker“ verdient in einer Profi-Liga im unteren, maximal mittleren 6-stelligen Bereich. Erst seit die Scheichs und die russischen Oligarchen die Vereine Pampern gibt es auch für mittelmässige Spieler mehr zu verdienen. Allerdings hauptsächlich in England.

    Ein Spieler wie De Bruyne oder die Hazard Brüder, die bereits im Vorschulalter mit dem Fußballspielen angefangen haben aber, im Gegensatz zu uns „Normalos“ dabei geblieben sind, auf Disco Besuche und anderen Firlefanz verzichtet haben, sich von Wein, Weib und Gesang weitestgehend ferngehalten haben,. Kurzum, auf die Freuden der Jugend verzichtet haben, haben es dann tatsächlich bis ganz nach oben geschafft, Aber wer zählt diehenigen die es nicht geschafft haben? Was ist mit einem Jungen der seinen Traum vom Fußballstar nicht erfüllen konnte weil er, obwohl hochtalentiert, in jungen Jahren von schweren Verletzungen geplagt seine Stiefel an den Nagel hängen mußte. Oder ein Sebastian Deisler, der mit dem Druck nicht fertig wurde und in die Depression abrutschte?

    Haben Sie schon einmal überlegt was der Spieler von seinem Geld alles finanzieren muß? Fußballspieler sind keine Lohnempfänger die am Ersten Ihr Geld auf dem Konto haben und gut ist. Es sind Unternehmen. Viele leisten sich neben ihrem Management ( das nicht gerade billig ist) auch noch Individaltrainer und im Verletzungsfall Rehamassnahmen die über das hinausgehen was ihnen von der Versicherung ( die auch nur bei den Topspielern vom Verein bezahlt wird ) genehmigt ist.

    Manchmal empfiehlt es sich, bevor man sich aufbläst, hinter die Dinge zu schauen.

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