Leserbrief

Johann Klos: Lieber Kunde, Ihr Konto wurde vorübergehend gesperrt

So oder ähnlich sollte man sich das bitte schön vorstellen, wenn unsere EU-Kommissare mit Anhang weiter so blauäugig mit Vollgas die Liberalismuslimousine steuern dürfen, ohne das die Bürger sie dabei ausbremsen. Auch wir, die „einzig wahren Belgier“ in den Kantonen deutscher Sprache, können irgendwann mal Aufwachen und es ist nichts mehr wie es vorher war.

Das Beste was unseren Politikern passieren konnte war die Erfindung des Fernsehens. Habe Sie nicht den Eindruck, dass dieses Medium uns alles so präsentiert, wie es den Strippenziehern in den Kram passt – freie Meinungsbildung – denkste.

Wir haben es heute mit Finanzkonzernen zu tun, die so gewaltig sind, das sie Realwirtschaften in den Ruin treiben können. Für Belgien bedürfe es da keiner großen Anstrengung. Dieses alles „deregulieren wollen“ der EU Spitzen ist vergleichbar mit einer Antibiotikaresistenz an der man am Ende „draufgeht“.

Dieser deregulierte Finanzmarkt produziert immer weiter ungedecktes Geld, Schulden die nicht nur nicht mehr gedeckt werden können sondern die auch keiner mehr überschaut.

Es war der größte Fehler des Kapitalismus mit ungedecktem Geld zu taktieren. Wir brauchen tatsächlich in der jetzigen Situation eine Art zweite Währung welche an irgendetwas gekoppelt wird welches als verbindliche Deckung allgemein akzeptiert wird.

Für Zypern bedeutet das heute beschlossene

– Verschuldung über beide Ohren und Verarmung der Bevölkerung

– neue Struktur und Wirtschaftshilfen – denkste!

– Danke an Frau Merkel! –

– Onkel Putin braucht nur zu warten bis in x Monaten die Bevölkerung die „Schnauze so richtig voll hat“ –

Verträge hin oder her:

– die Zyprioten werden den Euro mit Europa zum Teufel jagen. Dann ist Zypern –mit Erdgas für Moskau wesentlich billiger zu haben als vergangene Woche.

Was sollten wir daraus dringend lernen:

1) verstehen lernen was es heißt als Sparer einer Bank Geld zu leihen.

2) Parteien nach ihrer Einstellung zur weltweiten Liberalisierung des Kapitals zu befragen und daraus die richtigen Schlüsse ziehen.

 

5 Antworten auf “Johann Klos: Lieber Kunde, Ihr Konto wurde vorübergehend gesperrt”

  1. Aequitas&Veritas

    Kleine Notiz noch am Rande
    Es sieht so aus als hätten in den letzten Tagen die lieben reichen Russen über eine Fillale der Bank of Cyprus Schlupflöcher gefunden um ihr Geld abzuziehen.
    Das ganze scheint über London gelaufen zu sein.
    Diese cyprische Bank ist zudem beteiligt an eine russische Bank und auch hier muss das Geld nur so „heim ins Reich“ geflossen sein, während die kleinen Leute schlange standen um am Automaten 100 Euro abzuheben.
    Gab es da etwa eine Absprache zwischen Onkel Putin und unseren lieben Freunden die Kommisäre der EU in Brüssel.
    Denke wir werden von dieser Lachnumner noch so einiges hören.

  2. Johann Klos

    @veritas
    Wenn nur die Hälfte zutrifft von dem was Sie schreiben dann sollten wir mal gespannt sein wie man das nun uns allen erklären will – warten müssen wir bis die Banken wieder öffnen – dann wird sich ja schnell zeigen wer noch Geld hat und wie viel dann schon wieder fehlt.
    Ein weiteres Problem: wenn man wie Brüssel vorschreibt alle Konten mit mehr als 100.000 Euro mal so eben um 40 % ärmer zu machen – was passiert im Mittelstand?
    Alle Firmen in Griechenland mit +/- 50 bis 60 Beschäftigten benötigen schon alleine für Löhne und Gehälter und Sozialabgaben um die 100.000 Euro im Monat. Was wenn man diesen Firmen diese Liquidität nun praktisch um 40 % reduziert. Dann können auch diese Leistungen nicht bedient werden – wie soll das dann noch funktionieren?

  3. Schnecke

    Habe einen Bericht gesehen, wo Leute ihr Leben lang gespart haben für die Altersvorsorge und haben damit die 100 000 Euro überschritten. Diesen Leuten wird nun auch 40% von ihrer Altervorsorge abgezogen. Traurig, traurig

  4. Es reicht!

    Der kleine Angestellte und Arbeiter bezahlt doch in Belgien viel mehr als momentan in Zypern kassiert wird. Man muss Bedenken das über die Steuern (Einkommenssteuer, MWSt., Diesel- bzw. Benzinsteuer, Heizölsteuer, Immobiliensteuer, Steuern auf Erspartes, usw.) ein Vielfaches durch den belgischen Staat kassiert wird.
    Und die Abzocke geht sogar durch die Erbschaftssteuer noch über den Tod hinaus.

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