In den letzten Wochen – das bessere Wetter trug mit dazu bei – traf man immer mehr eingesessene „Eupener“, welche sich besorgt und auch resignierend zu den proportional vielen Bürgern mit Migrationshintergrund äußern. Auch in der Tagespresse kommentiert mancher Leser sein dafür oder sein dagegen – manchmal allzu inbrünstig. Woher, warum, wieso jetzt?
Nun, es gibt seit geraumer Zeit einige städtische Bezirke, die durch überproportionale Repräsentation den Begriff Problemzone verdienen. Unter anderem der Kern der Unterstadt, ein großer Teil der Neustraße, einige Straßenteile in der Oberstadt und etliche Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus.
Die Neubauhochburgen in allen vier Himmelsrichtungen über Kettenis, Baelen, Richtung Monschau und Malmedy sind sicherlich nicht belastet mit einem überproportionalen Anteil an „Zugezogenen“. Somit „veraugenlichen“ und „verhörenlichen“ viele Zuwanderer-Befürworter das „Kern“-Problem nicht. Wenn mancher nach einen Innenstadtbesuch wieder die Idylle der ländlichen Abkapselung genießt, wird es kaum zu einem Nachwirken kommen, außer man vermeidet intuitiv, so gut es geht, den Kern der Stadt.
Wenn wir eine im Rahmen des vernünftigen verträgliche Zuwanderung befürworten wollen und sollen, dann sollte die Politik und auch die Gesellschaft die räumlichen Möglichkeiten innerhalb einer Gemeinde dazu nutzen, eine vernünftige Proportionierung in allen Stadtvierteln anstreben, also auch in besagten Neubaugebieten.
Hier darf der Grundsatz des freien Wohnungsmarktes schon aus Intergrationsbeschleunigungsgründen nur bedingt gelten und freien Wohnraum, weil von der Substanz sanierungsbedürftig, nicht billigend in Kauf genommen werden.
Nehmen wir bitte die Integration als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe an, die in einem zusammenwachsenden Europa, ob wir es wahr haben wollen oder nicht, alternativlos ist.
Weiterhin steht erfolgreiche Integration im direkten Verhältnis zum Integrationsvolumen. Jede Gesellschaftsform verträgt nur ein gesundes Maß an Zuwanderung und benötigt ab und zu ein Jahrzehnt des Verdauens.
Diese Zeit wäre meinem Erachten nach für unseren Stadtkern angebrochen. Das Herz von Eupen läuft Gefahr, sich an andere Kulturkreise zu verlieren, und dadurch verliert die gesamte Stadt Eupen jedes Jahr ein bisschen mehr ihre Identität. Das Ganze zu bagatellisieren unter dem Begriff „Globalisierung“ ist naiv und kontraproduktiv.
Wenn die derzeitig zuständigen Politiker aller Couleurs dieses muffige Thema bei einer Klausurtagen tiefgründig beleuchten würden und dann den Mut aufbringen würden, die Bürger nicht im Regen stehen zu lassen, sondern der Integrationspolitik ihren derzeit wichtigen Stellenwert zu geben, würden die nicht zu überhörenden Hilferufe vielleicht etwas verblassen.
Jeder, der nun einen Aufschrei beabsichtigt, sollte sich gut überlegen, wo er mit seiner Familie dann so residiert.
27.4.2013 Johann Klos, Eupen
Eine wohltuende Stellungnahme verglichen mit den pseudowissenschaftlichen und die Probleme der Zuwanderung verharmlosenden Leserbriefen eines Hernn E. Radermacher und Konsorten …
Seit 2000 Jahren profitiert die Region zwischen Rhein und Maas von diesem Phänomen. PS.: Der Sultan von Baghdad war ein Verbündeter Karls des Großen. PSS.: Die Wachstumsbereiche in unseren Regionen sind: Logistik und Altenpflege. Wer übt diese Tätigkeiten den aus?! Integration ist Wichtig. Dazu gehört auch eine Willkommenskultur.
Haben Sie sich schon einmal mit den Begriffen Transfereinkommen und Wertschöpfung beschäftigt? Anscheinend nicht, denn Wachstum in den sozialen Transferbereichen muss vorher, u.a. im Kabelwerk, erwirtschaftet werden. Das ÖSHZ in Eupen kann nur ausgeben, was andere verdient haben! Scheinen die Gutmenschen aber noch immer nicht verstanden zu haben….
Wichtig ist es sich um Menschen die fremde sind zu kümmern und zu integrieren.
Dazu braucht es engagierte Bürger und nicht unbedingt Geld.
Wenn man die Fremden alleine lässt dann hat man den Salat, genauso wie in Antwerpen.
Es gibt kein schwarz oder weiss in der Angelegenheit:einerseits gibt es Viertel in Eupen und anderswo, die einen „Balkan-Look“ haben, andererseits sind es meist Einheimische, die die Wohnungen an diese Menschen vermieten..
Ich kann als nichtreligiöser Mensch nur den Kopf schütteln, wenn ich Frauen bei 25° mit einem Kopftuch rumlaufen sehe oder von Männern höre, die ihre Tochter nicht gemeinsam mit Jungs ins Schwimmbad gehen lassen,weil „der Prophet das so gewollt hat“, andererseits sähe es in den Städten noch toter aus: wieviele Restaurants und Gechäfte werden denn inzwischen von „Fremden“ , ja sogar von Moslems und Hindus betrieben?
Und: ehrlich gesagt: wenn ich so zetere gegen Fremde, darf ich am besten gar nicht erst in die Notaufnahme des Eupener Krankenhauses gehen, hier arbeiten sogar Schwarze Ärzte!
Ja, auch ich finde, die EU ist zu rasch angewachsen.
Ja, ich wünsche mir mehr Integration:ich verstehe nicht, dass manche Bosnier, Russen und …auch Wallonen nach vielen Jahren in unserer Gegend kaum ein Wort Deutsch sprechen.
Doch auch hier bleibt anzumerken: welcher Belgier im Kongo, Spanier in Südamerika und Franzose in Algerien hat die dortige Landessprache gelernt?
Schade, es gibt keine einfachen Antworten auf alle diese Fragen
“ Doch auch hier bleibt anzumerken: welcher Belgier im Kongo, Spanier in Südamerika und Franzose in Algerien hat die dortige Landessprache gelernt?“
Sie wollen sich also kolonisieren lassen. Braver Untertan.
Hallo nmm,
ne Schande, da hängen wir bei dem Wetter am Computer:), sorry, ich reagiere nicht auf Anonyme.
PS: Schön Herr Klos, dass Sie den Mut haben, ihren Namen unter ihr Schreiben zu setzen, Dies sollte Schule machen. Ich denke nicht, dass dadurch Leute ihren Job verlieren, wir sind schliesslich nicht in Nordkorea,, bei Putin oder in Saudi-Arabien..Oder??.
Und was ist mit Luc Trullemans? Hatte er ein Recht auf freie Meinungsäußerung? In Belgien gibt es das Recht auf „freie“ Meinungsäußerung nur für diejenigen, die die Meinung der Regierung wiedergeben, fast schon, nur fast, noch nicht ganz wie in Nordkorea und Saudi-Arabien.
Russland ist heute auf jeden Fall ein freieres Land als Belgien mit seiner Sowjetrepublik Wallonien.
Herr Zilles, schauen Sie sich doch die Foren aller großen Presseorgane an. Die allermeisten Kommentare werden mit einem Pseudonym gepostet. Ihre Forderung nach einem richtigen Namen ist sinnlos, weil es nicht funktioniert. Sie ist aber auch provinziell, weil es Ihnen nur darauf ankommt, WER was schreibt. Und Putins gibt es auch hier einige.
Hallo Herr Zilles,
ES ist schon etwas drann an dem was Herr ? alias nmm schreibt.
Es gibt auch in BElgien eine Menge Leute die Weisgott nicht unbedingt immer alles schreibn dürfen was sie so denken.
Im Falle von Herrn Trullemans – na ja Sie vielleicht – ich derzeit bestimmt, hätte so eine Stellungnahme vielleicht ins Netz setzen können – wobei ich noch wesentlich vorsichtiger formuliert hätte.
Arbeitet man aber für RTL gelten andere Parameter – arbeitet man zudem für einen +/- staatlichen Wetterdienst gelten dann plötzlich noch ganz andere Maßstäbe. Will man am Ende nicht ganz ohne Arbeit da stehen schreibt man sogar eine öffentliche Entschuldigung – auch gegen seinem Gewisssen , nicht wahr Herr Trullemans.
Somit gibt es tatsächlich einige Berufsgruppen die dann doch besser – leider – mit LaLiLo oder ähnlich posten.
Wenn Sie den besagten Text nicht kennen OD kann ihn bestimmt vermitteln.
Das Beispiel von Luc Trullemans zeigt was passieren kann, wenn man mit vollem Namen seine Meinung öffentlich macht.
Trullemans spricht in seiner Facebook-Veröffentlichung ein sensibles und aktuelles Gesellschaftsproblem an. Eine öffentliche Diskussion hierüber werden wir so oder so führen müssen. Wenn nicht heute, dann sicherlich morgen.
Aber hierzu hat auch OD noch nicht den Mut. Wetten ?
Solange die Menschen sich über das blaue Auge eines hiesigen Radiosprechers ereifern ist doch bei uns noch alles in Ordnung. Wir haben offensichtlich ja keine anderen Probleme.
Einen schönen Tag noch.
Werter Herr ZILLES,
ich habe sehr wohl diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht und bin von meinem Arbeitgeber mehrmals aufgefordert worden keine Kommentare mehr zu posten.
Meinungsfreiheit in der DG! Wovon träumen Sie? Ein Forum ohne Anonyme Kommentare ist Tod! Siehe das Forum des besten Senders der DG (BRF)!
Das klägliche Versagen der EU ist mittlerweile auch in Eupen angekommen. Nicht nur, dass in der EU die Finanzprobleme nicht in den Griff zu bekommen sind, nein man nimmt auch noch unterentwickelte, finanzschwache Länder in den grenzenlosen Kreis auf. Dass sich die Leute das nicht zweimal sagen lassen, wo es was für umsonst gibt, liegt auf der Hand. Integration schön und gut, aber es muss sich auch integrieren lassen.
Aus welchen Ländern kommen denn die Zuwanderer in Eupen?
Aus der Wallonie und teils schwer integrationsresistent
Das ist nicht ernst gemeint, oder?
Wallonen sind nicht integrationsrestent sondern stehen in Eupen hinter der Theke in den Geschäften.
…und werden auch nicht durch die Zentralregierung „verordnet“
Ob nun aus der Wallonie oder von einem anderen Planeten od Teil der Erde…Es kann nicht angehen dass die Zunwanderung in die EU in einem solchen Umfang anhält, Ich denke dass es jedem bewust ist dass die Sozial-Systeme jedwelchem Land dies nicht „packen“ und es bald zu einem Kollaps kommen kann! Je kleiner die Stadt umso deutlicher das Problem! Was „Mr Meteo“ anbelangt so muss man versuchen zwischen einem Schreiben aus Frust, Aufwiegelung zu Fremdenhass zu unterscheiden. Ich denke wenn jeder der sich im Strassenverkehr einer Beleidigung schuldig macht seinem Job verliert na dann Prost! Ich möchte die Aussagen von „Mr Meteo“ nicht verniedlichen, er hat gegen die Ethik seines Arbeitgeber verstossen und musste daher gehen! Aber hat er aus Frust gehandelt oder aus Fremdenhass….? Ich kenne „Mr Meteo“ nicht und stand auch nicht daneben als er die Zeilen auf Facebook veröffentlicht hat!
Liebe Eupener schaut doch Mal über den Tellerrand. Nehmt euch ein Beispiel an den Manderfeldern die zeigen euch wie Integration gelingen kann (dies wird Heute durch einen Beitrag im Grenz Echo noch bestätigt). Dort kommt auf jedes Haus umgerechnet ein Asylbewerber und dies klappt anscheinend ohne Zwischenfälle.
Nun in wieweit ist der dortige Träger nicht auch der einzige potentielle Arbeitgeber ?
Ansonsten – am Teema vorbei –
hier geht es um Integration im Kern einer Stadt und nicht um …………… auf der Durchreise.
Ich diskriminiere ganz klar: Einwanderung aus Osteuropa stört mich nicht die Bohne, Einwanderung aus der islamischen Welt, nein danke.
…da sind aber auch viele Moslems dabei ;)
…oder was meinen Sie mit Osteuropa?
Hat man Ihnen nicht beigebracht, dass viele aus dem europäischen Osten Muslime sind?
Arme Diskriminierungsgeilheit, die Sie da an den Tag legen.
Übrigens, Herr Klos,
wenn ich Ihren Artikel soweit interpretieren darf, dass man Integration nicht einfach den Gesetzen der Marktwirtschaft überlassen kann, sondern strategisch angegangen werden muss, so bin ich vollkommen ihrer Meinung.
@ Öppe Alaaf,
Sie haben richtig interpretiert.
Genau so sollte sich zukünftige Zuwanderungspolitik definieren.
Die Fehler der Vergangenheit sollten durch das „bisherige“ ausreichend dokumentiert worden sein.
Der erste Bundeskanzler Herr Dr. Adenauer interpretierte das so:
„was interssiert mich mein Geschwätz von gestern“
daraus ergibt sich das es jederzeit möglich ist Fehlentwicklungen in neue Richungen zu lenken – nur wer traut sich dieses „Eisen“ anzupacken?