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Internetverbindungen noch mit „weißen Flecken“: Vivant fordert ein flächendeckendes Glasfasernetz

Illustration: Shutterstock

Die Vivant-Fraktion im PDG stellt wieder die schlechten Internet-Verbindungen in Ostbelgien zur Diskussion. Vor allem im Süden der DG gebe es besonders viele der sogenannten „weißen Flecken“, in denen die Internet-Geschwindigkeit extrem niedrig sei.

Seit mehreren Jahren setzen sich hiesige Politiker aller Couleur für schnellere Internetverbindungen in unseren ländlichen Gebieten ein. Im Oktober 2015 wurden die Gemeinden der DG schriftlich gebeten, eine detaillierte Aufstellung aller Probleme und Schwachstellen im Zusammenhang mit den digitalen Netzverbindungen mitzuteilen, um die gesammelten Informationen gebündelt für das Gebiet der DG mit den Anbietern lösungsorientiert zu diskutieren.

Internet im Schneckentempo. Foto: Shutterstock

Seit 2015 konnte laut Vivant eine deutliche Verbesserung des Kupferkabelnetzes der DG von 69 Prozent im Jahr 2015 bis auf 88,6 Prozent Ende 2019 erreicht werden.

„Trotz allem stellen die Investitionen von Proximus keine dauerhafte und langfristige Lösung für die Problematik der schlechten Netzanbindung in Ostbelgien dar“, so Michael Balter, Alain Mertes und Diana Stiel in einer Pressemitteilung. Es müsse eine mittel- und langfristige Lösung für die ostbelgische Bevölkerung angestrebt werden, die nicht in der punktuellen Aufbesserung des bestehenden Netzes liege, sondern in der Errichtung eines flächendeckenden Glasfasernetzes für Ostbelgien.

Statt um 5G besser um Verbesserung des Festnetzes kümmern

„Die Corona-Krise stellt alle derzeit vor enorme Herausforderungen. Ostbelgische Betriebe sowie Lehrer und Schüler, erfuhren besonders während des Lockdowns, welche dramatischen Auswirkungen es haben kann wenn die vorhandene Internetverbindung unzureichend ist“, so Vivant.

Vivant-Fraktionssprecher Michael Balter (r) im Gespräch mit seinen beiden Kollegen Alain Mertes (l) und Diana Stiel (M) bei der konstituierenden Sitzung des Parlaments der DG. Foto: Gerd Comouth

Seit Jahren beklagen sich Unternehmen, vor allem aus dem Süden der DG, die über genau diese Problematik berichten. Es handelt sich hier um einen effektiven Standortnachteil. „Nachbarländer gehen da einen anderen Weg“, so Vivant. „Anstatt dass Proximus sich jetzt bemüht, das 5G-Netz zu etablieren, wäre es sinniger, sich um den Ausbau und die Verbesserung des Festnetzes zu kümmern.“

Aus all diesen Gründen plädiert die Vivant-Fraktion dafür, die Verhandlungen und Beratungen mit Proximus unverzüglich wiederaufzunehmen. Die Kostenanalyse eines Glasfasernetztes dürfe nicht abgewartet werden. Es müsse unverzüglich dafür Sorge getragen werden, dass alle Gemeinden in Ostbelgien in absehbarer Zeit über eine ausreichende Internetverbindung verfügen können, besonders in Anbetracht der anhaltenden Corona-Krise. „Es muss unbedingt und unverzüglich sichergestellt werden, dass kein Bürger durch die geographische Lage in seiner Existenz abgehängt wird.“

Aus diesem Grunde appellieren Balter, Mertes und Stiel an die DG-Regierung, sich bei den regionalen Parlamenten und bei Proximus für den Auf- und Ausbau eines Glasfasernetzes oder den Anschluss an ein Glasfasernetz für alle ostbelgischen Ortschaften einzusetzen. (cre)

21 Antworten auf “Internetverbindungen noch mit „weißen Flecken“: Vivant fordert ein flächendeckendes Glasfasernetz”

  1. Taratata

    Vivant, die Fortschrittspartei. Da sieht man mal wieder das Politiker von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. In spätestens 5 Jahren ist Festnetz out. Wer darin noch investiert hat den Schuss nicht gehört. Es gibt mittlerweile Anbieter wo nicht ein einziges Kabel benötigt wird, alles über 4G. Und 5G wird kommen ob es den Politclowns nun passt oder nicht.

    • Dann lasst uns den Elektrosmog doch weiter erhöhen????
      Ich trete zu 100% für Glasfasernetze ein! 1 Gigabit/s sollte jedem reichen, da muss die Luft nicht überall zusätzlich verpestet werden. Die tatsächlichen Auswirkungen sind ja noch nicht einmal bekannt. 5G begrenzt auf Industriegebiete sollte jedenfalls völlig ausreichen!
      Weiter so Vivant!

    • derboblo

      @ Taratata.
      DU hast gar keine Ahnung. 5G wird das Festnetz nie ersetzen können.
      Problem Nummer 1 ist die Latenzzeit der Übertragung, die mit vielen professionellen Anwendungen unvereinbar ist.

    • Mit dem Ausbau des 4G Netzes wurde uns auch schon versprochen das damit schnelles Internet für alle möglich wäre, aber das war nur warme Luft. Technologisch hilft hier nur entweder der Aufbau von lokalen DSLAM oder halt die Luxusversion mit Glasfaser auf der letzten Meile. Da hat Vivant nun mal recht.

    • Noch besser wäre der staatlich finanzierte Ausbau des Netzes, sodass man Proximus nicht alleine überlässt, was mit den Leitungen passiert.
      Das hätte enormes Potential:
      – man könnte Gebühren von ALLEN Anbietern verlangen
      – Proximus müsste zwangsläufig seine Preise wettbewerbsfähiger machen
      – Alle Kunden würden von einer schnellen Verbindung profitieren
      – Alle Kunden hätten flexible Möglichkeiten, indem sie nur das bezahlen, was sie auch brauchen

      Bin mir aber sicher dass das nicht geschehen wird – und in 10 Jahren wird dann endlos lange geheult, warum wir als Land von Großunternehmen gemieden werden…

      • Krisenmanagement

        Dieser Ausbau des Netzes sollte endlich durch andere Unternehmen durchgeführt werden. Die meisten hier haben schon einmal Probleme mit Proximus gehabt. Unflexibel starr und schlechtes Personal machen dieses Staatsunternehmen aus. Ich verstehe es einfach nicht. mehrfach habe ich so etwas ähnliches den Politikern in Ostbelgien vorgeschlagen. Ausser Propaganda im Wahlkampf „Internet bis letzten Milchkanne“ ist nichts passiert.

  2. Frittewelsch

    Die sollten erst Mal anfangen, weiterhin die Infrastruktur mittels ROPs zu dezentralisieren. Die EU hat mind. 30Mbit für jeden bis Ende 2020 mandatiert, und ich seh das nicht passieren. Und dabei lebe ich noch nicht mal in der Eifel. Die da unten haben richtig die Arschkarte gezogen.

  3. Balter, der Infrastruktur-Experte! Ja, er fordert mal wieder. Er ist in seinem Element.

    Das eine tun, und das andere nicht lassen. Ausbau des Mobilfunknetzes, als Zukunftsstandard, den Festnetzausbau nicht verzögern. Das ist die Strategie der heutigen Zeit in ganz Europa. Nur liegen hier die Kompatenzen nicht bei der DG und dem Staat. Die Privatwirtschaft, die Balter und seine Kumpanen so gerne hoch halten, ist hier zuständig. Und so schlecht sind die gar nicht!

    Überigens, Michael, eure Partei hat für 2018 noch immer keine Jahresrechnung vorgelegt. Wir haben jetzt August 2020! Vielleicht solltet ihr erst mal eure eigenen Probleme und Verpflichtungen erledigen.

  4. Krisenmanagement

    Vivant hat mal wieder erkannt, wo der Schuh brennt. Die Ministerin Weykmans hat einmal den Slogan im Wahlkampf benutzt: „Internet bis zur letzten Milchkanne“. Danach ist nichts mehr gekommen. Die anderen Parteien glänzen in dieser Zeit durch Untätigkeit. Ich habe in meinem kleinen Weiler verkabeltes Internet abgeschrieben. Selbst die Gemeinde Büllingen setzt sich nicht für die kleinen Dörfer in Büllingen ein. Wir müssen endlich andere Anbieter bekommen, die Glasfaserkabel verlegen. Proximus ist unfähig dies zu managen. Wann tut sich endlich was in Ostbelgien? Aber die DG-Minister haben etwas anderes im Sinn. Aber mittlerweile ist zuverlässiges Internet unerlässlich. Wir werden durch die Corona-Zeit gezwungen vermehrt Homeschooling, Homeoffice zu machen. Aber in vielen Teilen der DG ist dies nicht möglich. Ministerpräsident Paasch scheint ja nicht zuständig zu sein. Wofür ist dieses Ostbelgische Kasperletheater zuständig. Warum setzt Paasch sich nicht dafür ein, dass ein anderer Betreiber hier Kabel verlegt. Irgendwie muss doch etwas möglich sein. Herr Paasch ist doch dauernd unterwegs nach Brüssel. Im Sicherheitsrat darf er eh nicht mitreden oder doch?

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