Über 10 Millionen Tonnen Elektroschrott fallen jährlich in Europa an. Warum darin ein großes Potenzial schlummert und was jeder Haushalt beitragen kann.
Ausgediente Handys, Laptops, Kabel und Haushaltsgeräte: In Elektroschrott steckt noch ein großes Potenzial, Rohstoffe zu gewinnen. Insgesamt erzeugten Haushalte und Unternehmen in der EU, Großbritannien, Island, Norwegen und der Schweiz 2022 einem Report zufolge rund 10,7 Millionen Tonnen Elektroschrott – rund 20 Kilogramm pro Einwohner.
Grob zehn Prozent davon sind kritische Rohstoffe – diese sind wirtschaftlich sehr wichtig, doch es besteht ein hohes Risiko für einen Versorgungsengpass. Die Zahlen gehen aus einem Bericht hervor, dessen Daten das EU-finanzierte Projekt FutuRaM zum Internationalen Tag des Elektroschrotts, der jährlich am 14. Oktober stattfindet.

An einem Kaffee-Vollautomaten in einer Reparaturwerkstatt werden elektronische Messgrößen ermittelt. Foto: Sebastian Willnow/dpa
In dem Elektroschrott stecken demnach unter anderem 29 kritische Rohstoffe mit einem Gesamtgewicht von rund einer Million Tonnen. Davon seien jedoch nur rund 400.000 Tonnen zurückgewonnen worden.
Der Bericht zeigt auf, was im Jahr 2022 an kritischen Rohstoffen wiedergewonnen wurde: rund 162.000 Tonnen Kupfer, 207.000 Tonnen Aluminium, 12.000 Tonnen Silizium, 1000 Tonnen Wolfram und zwei Tonnen Palladium. Doch selbst bei Recyclingverfahren nach EU-Regeln gingen etwa 100.000 Tonnen an kritischen Rohstoffen verloren, überwiegend Seltene-Erden-Metalle, die sich schlecht voneinander trennen lassen.
„Europa ist bei der Beschaffung kritischer Rohstoffe zu über 90 Prozent auf Drittländer angewiesen, doch einige der Rohstoffe recyceln wir nur zu einem Prozent“, wird EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall in einer Mitteilung des der internationalen Verbands WEEE Forum zitiert, der den Elektroschrott-Tag organisiert und 50 Mitgliedsorganisationen hat. WEEE steht für Waste Electrical and Electronic Equipment (Abfall aus elektrischen und elektronischen Geräten).
Insgesamt sind dem Report zufolge 46 Prozent des gesamten Elektroschrotts nicht nach den Vorgaben der EU-Regulierungen entsorgt worden. Von diesen rund fünf Millionen Tonnen Elektroschott waren 3,3 Millionen mit anderem Metallschrott vermischt, sodass sie höchstens teilweise zurückgewonnen werden können. 700.000 Tonnen wurden mit anderen Abfällen deponiert oder verbrannt, 400.000 Tonnen zur Wiederverwertung exportiert.

Unzählige Platinen liegen auf einem Altkupferplatz. Der Altkupferplatz dient als Zwischenlagerung und für die Aufbereitung von kupferhaltigen Schrotten und Altmaterialien sowie weiteren Edelmetallen wie Silber und Gold. Foto: Marcus Brandt/dpa
Die EU-Gesetzgebung versucht, die Recyclingquote zu verbessern, indem sie bequeme Rückgabemöglichkeiten ausbaut, die Recyclingkapazitäten erhöht und politische Instrumente, wie Ökodesign-Anforderungen oder Bestimmungen zu Reparaturfähigkeit und Haltbarkeit, einsetzt.
„Europas Elektroschrott ist kein Müll, sondern eine milliardenschwere Ressource, die darauf wartet, erschlossen zu werden“, betonte der Seniorautor des Berichts, Cornelis Peter Baldé vom Programm „Nachhaltige Kreisläufe“ des UN-Instituts für Training und Forschung (Unitar-Scycle).
So ist Palladium laut WEEE Forum bis zu 30.000 US-Dollar (rund 26.000 Euro) pro Kilogramm wert, weshalb eine kleine Verbesserung der Rückgewinnung bereits hunderte Millionen wert sein könne. Im Hinblick auf alle kritischen Rohstoffe ergänzte Baldé: „Jedes Kilogramm, das wir zurückgewinnen, und jedes Gerät, das wir reparieren, stärkt unsere Wirtschaft, verringert unsere Abhängigkeit und schafft neue Arbeitsplätze.“
In einer Prognose für das Jahr 2050 gehen die Berichterstatter davon aus, dass die Menge an Elektroschrott auf 1,2 Millionen bis 1,9 Millionen Tonnen steigen wird – je nachdem, ob so weitergemacht wird wie bisher, ob das Recycling verbessert wird oder ob eine wirkliche Kreislaufwirtschaft aufgebaut wird.

Alte Computer und sonstiger Elektroschrott in einem Container zur Abfallentsorgung. Foto: Frank Mächler/dpa
Die Berichtsautoren erwarten, dass der Anteil von Solarmodulen am Elektroschrott bis 2050 besonders stark steigen wird, und zwar von 0,15 Millionen Tonnen auf bis zu 2,2 Millionen Tonnen. Zuwächse prognostizieren sie auch für große und kleine elektrische Haushalts- und IT-Geräte, mit der Ausnahme von Bildschirmen und Monitoren, für die sie einen Rückgang vorhersagen.
Magdalena Charytanowicz vom WEEE Forum hob zum Internationalen Tag des Elektroschrotts außerdem hervor, dass die Kreislaufwirtschaft in jedem Haushalt beginnt: „Indem sie sich für die Reparatur, Wiederverwendung oder Rückgabe alter Elektronikgeräte über ordnungsgemäße Sammelsysteme entscheiden, tragen Verbraucher direkt dazu bei, die Versorgung Europas mit wichtigen Rohstoffen zu sichern, Umweltschäden durch den Bergbau zu reduzieren und neue grüne Arbeitsplätze zu schaffen.“ Der Erfolg der Maßnahmen hängt ihr zufolge nicht nur von der Gesetzgebung ab, sondern auch von den alltäglichen Entscheidungen der Bürger.
FutuRaM steht für Future Availability of Secondary Raw Materials (Zukünftige Verfügbarkeit von Sekundärrohstoffen). Ziel des Projektes ist es, Wissen über Sekundärrohstoffe in der EU zu schöpfen und weiterzugeben. (dpa)
Oh, der durch die EU verordnete Zwang von UKW of DAB+ umzusteigen, dient also der Bereitstellung von mehr Rohstoffen. Kostet aber Millionen für Neugeräte aus Asien.
Wir sind doch insgesamt eine riesige Verschwendergesellschaft, immer neue PCs, Laptops, Tabletts weil immer neue Software-Möglichkeiten neue Hardware erfordern … ! Jetzt die Glasfaserleitungen weil es immer schneller gehen soll – wofür eigentlich?! Diesem Run nach immer schnelleren und immer komplexeren Systemen ist UNSERE menschliche Software nicht gewachsen, und auch die Vogel- und Insektenwelt leidet unter der ständig zunehmenden elektro-magnetischen Strahlung!
Werden wir Menschen jemals lernen uns zu bescheiden, die Mitmenschen zu respektieren, die Natur als gleichbedeutend zu achten und die Ressourcen zu schonen?
@Joseph Meyer: Diese Menschen sterben aus, was bleibt, sind überwiegend Egoisten, welche meinen ewig zu leben, fast festgeklebt an Handys, eben die „gezüchtete Gesellschaft“, so will ich auch nicht steinalt werden, haha, denn in sowas zu leben macht keinen Spaß mehr.
Joseph Meyer: Werden wir Menschen jemals lernen uns zu bescheiden, die Mitmenschen zu respektieren…
Nein, sonst hätten wir es geschafft ,uns während Corona zu disziplinieren uns zu bescheiden und die Mitmenschen zu respektieren in dem man kurzzeitig mal auf Vergnügungen verzichtet und ne Maske tragt
Für Sie, Herr Joseph Meyer.
https://youtu.be/NvmNQXBLEaI?si=CyXoixzE66kgnT04
WK: aus einem Bericht der ARD letzte Woche ist ersichtlich gewesen, dass schlicht 40 % aller verschrotteten E.-Geraete zur Rohstoffgewinnung be.- & verarbeitet werden. NUR ca.40 % der Rest geht nach Asien auf Mùlldeponien oder wird schlicht verbrannt! Man hat in der Tat in den letzten 40 Jahren versàumt technische bereitstehende Rùckgewinnungsinstallationen aufzubauen.
Entsorgen in Asien ist inklusive Transport immer noch billiger als hier in Europa bereitstehende aufbaubare Rùckgewinnungsinstallationen aufzubauen. Diese geistig verbogene und verlogenen Gedankenspiele (Logik) verstehe ich nicht, wird von mir als ING auch nicht erwartet.
An den meisten Elektrogeräten die auf dem Müll landen, sind Bauteile kaputt die weniger als 3 Euro kosten. Da aber die staatlichen Abgaben auf die Reparaturkosten so hoch sind, verschrottet man lieber das ganze Gerät, als es reparieren zu lassen.
Hinzu kommt, dass die Herstellerfirmen bewusst keine technischen Informationen herausrücken, da sie lieber neue Geräte verkaufen – früher steckte fast hinter jeder Rückwand eines Radios der entsprechende Schaltplan.
Solange die neuen Geräte noch hier produziert wurden, blieb der Gewinn auf diese Geräte hier in Europa. Da die Arbeitskraft durch Work–Live–Balance und sinkende Arbeitsmoral in Europa viel zu teuer geworden ist, profitiert China / Asien inzwischen von der europäischen „Wegwerfgesellschaft“ … auf Dauer kann das aber nicht funktionieren!
AvC,
diese geistig verbogenen und verlogenen Gedankenspiele (Logik) sind sicher das Resultat von Gehirnakrobaten, diese ich auch nicht verstehe.
Willi Mùller : Meine Bezeichnung “ Hirnakrobaten“ hat es Ihnen wohl sehr angetan, hahahahahaha !
Es wird von uns auch nicht verlangt, dass wir verstehen , was diese Hirnakrobaten (hqhahahahaha) sich da , wann und wo bzw . wofùr auch immer ausdenken . Von uns wird schweigenden Glauben und Umsetzung erwartet und zu gegebener Zeit làchelnder „BEIFALL“ betr. der im Bùro’s und am Kaffeeautomat( dieser tatsàchlich immer arbeitet) hirnakrobatischen Glanzeinfàlle unserer politischen Elite.
Sowie diese Parlamentarier/innen arbeiten , hàtte ich gerne frùher einmal mein Urlaub verbracht.
👍
Es gibt immer mehr Geräte die qualitativ nicht schlecht sind, aber ein Akkuwechsel nicht möglich, beziehungsweise nicht erwünscht ist.
Andere wiederum, funktionieren einen Tag nach Ablauf der Garantie nicht mehr, in diesem Fall, anscheinend durch die Industrie sehr wünschenswert.
Für manche Geräte, gibt es kein Update mehr und sind somit leider auch wertlos, obwohl der Verbraucher das Gerät eigentlich nicht verschrotten möchte.
Es ist teilweise die Industrie selbst, die uns dazu zwingt vieles zu verschrotten.
Den Zeigefinger gegenüber den Verbrauchern zu heben, ist natürlich einfacher.
Habe mir vorige Woche einen neuen Laptop gekauft/kaufen müssen, da der alte keine Updates mehr bekommen kann. Ich habe noch ein Smartphone, Android 10. Dieses werde ich auch bald entsorgen müssen.
Vor Sieben Jahre hatten wir/ meine Frau und ich, uns neue Autos gekauft, da die vorigen nur E4 Norm besaßen. Kurz danach waren die neuen E6 auch schon in der Kritik.
Immer kommen Aufrufe in den Medien. man solle nicht dauernd neue Geräte kaufen, doch man wird gezwungen.
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/nach-mobilfunk-umstellung-millionen-autos-k%C3%B6nnten-bald-durch-den-t%C3%BCv-fallen/ar-AA1OnuO8?ocid=msedgntp&pc=EDGEDSE&cvid=68f121c1c67d4585b1fc37f45d425c0b&ei=30
Demnächst sind Radios dran. Dann müssen wir die vielleicht auch alle paar Jahre ersetzen?
In diesem Link steht; Man solle für Autos ohne diese neue Technik keinen TÜV mehr bekommen.
Zuerst Euronormen für Autos, dann Systemwechsel für Handys, Computer dann Radios und so weiter. Wie wäre es noch mit Waschmaschinen und sonstige Geräte.?
Das sind die ganzen Widersprüche, warum ich überhaupt nicht mehr an dem ganzen CO2 Kram glauben kann.
Es wird genau das Gegenteil erzwungen, von dem was immer gepredigt wird.
Für die, die immer alles glauben, von Recycling und Umweltschutz, die sollten Mal nach Asien oder Afrika reisen.
Für die EU gilt; was nicht mehr im Lande ist, gilt als recycelt.
Alles wo viel Geld mit verdient werden kann, werden wir mit betrogen.
https://youtu.be/-T5f0kLR-Wo?si=DmWnxtu23eulUGxE
Mit Klima auch so.