Gesellschaft

Horst Mertes in Sorge um „seine“ Insel La Palma nach heftigem Vulkanausbruch – Massive Evakuierungen

19.09.2021, Spanien, La Palma: Lava tritt aus dem Vulkan in der Gegend von Cabeza de Vaca auf der kanarischen Insel La Palma aus (links). Blick auf das Anwesen (oben rechts), das Horst Mertes (unten rechts) vor ca. 8 Jahren auf der Insel La Palma erworben hat. Fotos: Europa Press/EUROPA PRESS/dpa - privat

50 Jahre hielt der Vulkan auf der auch bei Touristen beliebten Insel La Palma im Atlantik Ruhe. Nun ist er wieder ausgebrochen und schickt feurige Lavaströme Richtung Küste. Tausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, darunter auch Urlauber. In Sorge ist auch der ostbelgische Unternehmer Horst Mertes, der auf der Kanareninsel ein traumhaftes Anwesen besitzt und dort auch seinen ersten Wohnsitz hat.

Ab 15.12 Uhr Ortszeit (16.12 Uhr MESZ) am Sonntag erschütterten heftige Explosionen die Gegend der Cumbre Vieja im Süden der kleinen Insel, die ganz im Nordwesten der zu Spanien gehörenden Kanaren liegt. Rauch, Asche und Steine wurde in den Himmel geschleudert. Später waren im Fernsehen spektakuläre Bilder von hunderte Meter hohen Feuerfontänen zu sehen, die in den Nachthimmel schossen.

Bis zum späten Abend wurden mindestens sieben Schlote gezählt, also verschiedene Stellen, an denen Vulkanmaterial austrat, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE.

20.09.2021, Spanien, El Paso: Rauch steigt vor einem Beamten der Guardia Civil von abkühlender Lava auf, die über eine Straße auf der kanarischen Insel La Palma geflossen ist. Foto: Arturo Jiménez/dpa

Einen eigenen Namen hat der Vulkan noch nicht, in spanischen Medien ist nur von „dem Vulkan“ die Rede. Die Behörden riefen die Alarmstufe rot eines Vulkannotfallplanes aus und begannen mit Evakuierungen. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte eine geplante USA-Reise ab und traf am Abend auf La Palma ein.

Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Der Ausbruch liege in einem unbesiedelten Bereich der Insel, die insgesamt 83.000 Einwohner hat, berichtete der lokale Fernsehsender Canarias7 unter Berufung auf den regionalen Regierungschef der Kanaren, Ángel Víctor Torres.

Wegen sich nähernder Lava, die sich in der Dunkelheit in orangeglühenden Flüssen bergab Richtung Küste wälzte, wurden etwa 5.000 Bewohner der Ortschaften El Paso, Llanos de Aridane und des Badeortes Tazacorte an der Westküste der Insel in Sicherheit gebracht, wie die Polizei mitteilte. Bei 500 von ihnen habe es sich um Touristen gehandelt.

Behörden rufen die Bevölkerung auf, die Ruhe zu bewahren

Mehrere Landhäuser gingen bereits in Flammen auf, als sie von der um die 1.000 Grad heißen Lava erreicht wurden. Nach Medienberichten schlossen die Behörden nicht aus, dass bis zu 10.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden müssten.

Luftaufnahme des Anwesens von Horst Mertes auf der Insel La Palma. Foto: privat

Die Feuerwehr musste immer wieder ausrücken, um Busch- und Waldbrände zu bekämpfen, die durch den Vulkanausbruch und am Rande der Lavaströme aufflammten. Auch Einheiten des spanischen Militärs wurden zu der Insel in Marsch gesetzt. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. La Palma liegt ganz im Nordwesten der Kanaren, einer Inselgruppe im Atlantik vor der Westküste Afrikas.

Der ostbelgische Unternehmer Horst Mertes hat vor ca. 8 Jahren auf der Insel La Palma in La Rosada in der Germeinde El Paso ein Anwesen gekauft. Es handelt sich dabei um ein Haupthaus und drei Gästehäuser, inklusive Pool.

„El Paso liegt etwa auf einer Höhe von 630 Metern. Im Sommer kann es ungewöhnlich heiß werden, wenn z.B. ein Calima kommt. Calima nennt man das warme windige Tropenwetter, was aus Afrika rüberkommt und sporadisch aufkommen kann. Das werden dann Temperaturen über 40 Grad und viel Wind, entsprechend auch mit feinem Sand in der Luft“, berichtete Mertes am Montag gegenüber „Ostbelgien Direkt“.

„Die haben ihr ganzes Hab und Gut verloren, alles ist weg“

Der „Selfmademan“ Mertes, der aus dem ehemaligen Hotel Kreusch in Amel das Trendlokal „Amel-Mitte“ machte und Anfang 2020 das Hotel-Restaurant „Wisonbrona“ in Wiesenbach übernahm, befindet sich seit ca. zwei Wochen in Belgien. In St. Vith hat er eine Zweitwohnung, wenn er zu Besuch in die Heimat kommt  oder unterwegs ist.

Die Markierung zeigt auf das Haus, das der Freund von Horst Mertes wegen des Vulkanausbruchs verloren hat. Foto: privat

„Ich war den gesamten Sommer auf der Insel. Vor ca. 6 Wochen hat es in El Paso einen Großbrand gegeben. Dieser Brand ist ca. 100 Meter südlich von meinem Anwesen entfacht und hat sich, begünstigt durch die starken Winde und das Calima-Klima, schnell nach Süden Richtung Meer ausgebreitet. Bei diesem Brand sind über 30 Häuser zerstört worden, viele haben ihre Existenz verloren. Ich wurde zum Glück verschont, da die Winde genau aus der anderen Richtung kamen. Drei Tage lang wurde da gelöscht, mit Hubschraubern, Löschflugzeugen und vom Boden.“

Und was ist jetzt nach dem Vulkanausbruch? „Mein Anwesen ist derzeit nicht in Gefahr, zumindest noch nicht“, so Mertes gegenüber OD. „Der Herd ist ca. 5 km entfernt. Wenn kein weiterer Schlot ausbricht, der etwas ungünstig für meine Häuser liegt, kann ich sagen, dass ich momentan noch sicher bin.“

Mertes: „Als wenn ich es geahnt hätte: Als der Brand vor ca. 6 Wochen ausbrach, habe ich meine Versicherung nochmals erhöht, um solche Naturkatastrophen abzudecken.“

Auch wenn sein Anwesen derzeit nicht in Gefahr zu sein scheint, so ist Horst Mertes doch in großer Sorge und auch jetzt schon von der Katastrophe persönlich betroffen: „Ich habe einen guten Freund und seine Familie von der Insel La Palma aufgenommen. Die haben alles verloren. Die Familie wohnt derzeit bei mir. Die haben ihr ganzes Hab und Gut verloren, alles ist weg, unter der Lava…“

Mertes vermutet nach den letzten Infos, die ihn am Montag erreicht haben, dass der Vulkanausbruch noch lange dauern wird. „Vielleicht sogar Monate.“ (dpa/cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

27 Antworten auf “Horst Mertes in Sorge um „seine“ Insel La Palma nach heftigem Vulkanausbruch – Massive Evakuierungen”

  1. Zuhörer

    Jetzt aber schnell Feinstaub messen, und denn Fahrverbote. 😂😂😂 Nicht vergessen CO2 messen. Daß sollte sich Greta mal anschauen. Da kann sie gegen die Erde demonstrieren, und wieder sagen, HOW DARE YOU.

  2. Ganz besonders witzig

    „Die haben ihr ganzes Hab und Gut verloren, alles ist weg, unter der Lava…“ – ja schlimm, aber die Spanier haben die schönsten Mädchen der Welt, geben letztens aber ebenfalls Widerworte, Dio sei’s geklagt.

    Doch zum Thema: Vulkan ist Schicksal, aber die Weserhochwasser-Aufarbeitung zeigt ja so ganz, ganz langsam, dass da, wie soll’s ausdrücken, „Offizielle geschlafen“ haben?

    Und wisst ihr, unter welchem Aspekt das interessant ist – ich hoffe mal, hier lesen auch Leute aus Prayon usw. mit:

    Den Ungeimpf-, pardon, Unversicherten will die Regierung ja 50 Prozent ihrer jeweiligen Schäden, also nach Hausfrauen-, pardon Versichererart, davon ohne Klage dann wohl auch wieder auch nur die Hälfte.

    Diese 50 Prozent von der Regierung könnten bei Klage aber DEUTLICH steigen, denn je nach veröffentlichten Untersuchungsergebnissen kommt dann außer der Notion „Freiwillige Leistung“ auch noch der Begriff „Schadensersatz“ ins Spiel…

    Genau zu dem Thema aber lese ich nichts bei Südpresse, RTL und Co. – werde ich wohl überlesen haben…

    • Mein Gott was soll dieser Artikel. Er hat doch noch alles. Hauptsache wieder so ein OD-Artikel um Klicks zu generieren. Wäre besser über die Hochwassergeschädigten zu berichten die ihr Hab und Gut verloren haben.

  3. Spiel mit dem Feuer

    Bei aller Liebe, war der Umstand nicht hinlänglich bekannt, daß die Insel vulkanischen Ursprungs ist? Seit froh wenn niemand zu Schaden kommt und dann baut ihr neu, oder lernt daraus.

    • Ganz besonders witzig

      Ja, lach nur, denn:

      Aber nicht in der Sonne, oder? Oder vielleicht der Spediteur, wie heißt er noch? Soll ja ziemlich viel ausgelagert haben, und auch die Nummernschilder auf den Anhängern und Zugmaschinen scheinen darauf hinzudeuten…

      Andererseits: Bei den belgischen Extremsteuern ist das Notwehr! Und ach, der fällt mir ein, aus aktuellem Anlass, wirklich schlimmer Unfall in Eupen: Hat der Ostkanton eigentlich schon auch seinen eigenen Verkehrsminister, und wenn nicht, dann aber dalli-dalli, wird doch auch diesmal wieder für den Guten-Zweck sein, nämlich, verdienten Parteiangehörigen in exponierter Stellung diese noch weiter und so zu exponieren, dass auch richtig was für sie dabei rumkommt: Politik muss sich endlich wieder so richtig lohnen, also nicht für die durch sie Verwalteten, aber sonst, ne!

      Und à propos Autobahn: Immer, wenn ich von Lüttich nach Köln fahre, vor allem im Winter, dann liegt zwischen Herve und Eupen Schnee links und rechts, und über Aachen regnet’s – ganzjährig -: Seid’s deshalb im Schnitt so mies drauf, im Osten?

      Und nicht nur die Jungs: z.B. auch Gigi (Minelli ’58)… war ein MUSICAL, Mädel!

  4. Was regt ihr euch auf. Eine Naturkatastrophe und Tragödie spielt sich auf Palma ab. Wie sich so was anfühlt, wenn Natur alles vernichtet was Mensch aufgebaut hat, haben wir in der Region am 14. Juli mal selbst erleben dürfen.
    Als Ostbelgier vor Ort mit Informtionen aus erster Hand, ist er doch logisch, das OD dies nutzt um mit Insiderwissen zu informieren.
    Das ich Herr Mertes, den ich persönlich nicht kenne, nur als Selbstdarsteller mit Drang in die Öffentlichkeit empfinde, ich ihn keineswegs bewundere und für einen typischen sogenannten B-Promi (eher C, D aber vielleicht kommt da ja noch was wenn er es in die verschiedenen Trash-TV-Formaten) halte spielt im Sinne der Infos aus erster Hand doch keine Rolle

  5. Alter Schwede

    Herr Cremer, warum so dünnhäutig.

    Es geht natürlich nur um die Berichterstattung über den Vulkanausbruch. Genau deswegen ist der Titel ja auch garniert mit einem Foto des Vulkanausbruchs, einem Foto von Horst Mertes seinem Pool und einem von Horst Mertes seiner Sonnenbrille. In den Fotos ist der Hauptdarsteller (also der Vulkan) irgendwie unterrepräsentiert.

    • Ostbelgien Direkt

      @Alter Schwede: Ich habe den Kommentar auch schon gelöscht. Das hat aber nichts mit „dünnhäutig“ zu tun. Im Übrigen ist es auch meine Pflicht, die Person, die bereit war, „Ostbelgien Direkt“ Auskunft zu geben, zu schützen, wenn es nicht mehr um das Ereignis selbst geht, also um den Vulkanausbruch und dessen Folgen, sondern nur noch um die Person des Auskunftgebers. Es ist doch normal, dass wenn es eine Katastrophe gibt, die weltweit Aufsehen erregt, und es einen Ostbelgier gibt, der dort wohnt, man diesen auch zu Wort kommen lässt. Gruß

      • Wie ich bereits schrieb, verstehe ich Ihren Standpunkt zu 100%
        Aber…….vielleicht hätten Sie, wenn Sie ihn schützen wollen, ihn vor sich selbst schützen sollen und ihn davon abhalten können in einer solchen Situation, in denen seine Nachbarn alles verlieren und eventuell ums nackte Überleben kämpfen und er locker in seiner Heimat die Situation aussitzt, solch unpassende Fotos „ach wie geht’s mir gut“ allglatt mit Sonnenbrille, Protzbilder vom Pool und Haus (Mit 3 Gästehäusern – wenn interessiert’s jetzt? ) aus allen Perspektiven zu veröffentlichen.
        Das ist ja so als würde das Ahrtal absaufen und Laschet lacht und scherzt fröhlich im Hintergrund.
        Das ist wohl das Problem mit dem Artikel.

  6. Corona2019

    La Palma ist natürlich nicht so stark besucht ,
    wie die in der Nähe liegenden Inseln Gran Canaria ,Fuerteventura ,Teneriffa, oder Lanzarote.
    Trotzdem fliegen ja doch einige Touristen auch auf diese Insel, deshalb ist es schon interessant zu wissen wie die Situation vor Ort ist.
    Leute die eventuell eine Reise nach La Palma gebucht haben möchten ja auch wissen ob diese Reise überhaupt noch möglich ist.
    Im Moment scheint die Lage jedoch unüberschaubar zu sein, und ich bezweifle das überhaupt dort Flugzeuge mit Touristen landen .
    Ich hoffe vor allem für die Einheimischen dass der
    Vulkan sich schnell beruhigen wird,
    denn die Einheimischen haben nicht unbedingt das Geld um ihr Haus wieder ruck zuck aufzubauen , wenn es zerstört wird.
    Je nach Dauer der Katastrophe ist es sowieso fraglich Ob man in manchen Regionen dort noch wohnen kann, weil ja nicht nur Häuser zerstört werden sondern die gesamte Infrastruktur.

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