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Hohe Durchfallquote bei theoretischer Prüfung nach Führerscheinreform: Baltus-Möres ist besorgt

Bei der „Autosécurité“ in Eupen ist die Führerscheinstelle untergebracht (hier beim Ansturm am 27. Dezember 2017 im Vorfeld der Einführung neuer Regeln für die theoretische Prüfung). Foto: OD

Seit der Reform am 1. Januar 2018 bestehen weniger Anwärter auf Erhalt des Führerscheins die Theorieprüfung. Die regionale Abgeordnete Jenny Baltus-Möres (PFF-MR) fragte den zuständigen wallonischen Minister Carlo Di Antonio (CdH), wieso die Durchfallquote nach der Reform so hoch sei.

Bestand vor der Reform immerhin jeder dritte Bewerber die Theorieprüfung auf Anhieb, so gelingt dies heute nur noch jedem vierten.

Baltus-Möres wollte vom zuständigen Minister wissen, wie er die jüngste Entwicklung bewerte und wie er zu der Aussage der Verantwortlichen der Autosécurité stehe, dass der Preis der Theorieprüfung mit 15 Euro zu niedrig sei und dadurch die Prüfung nicht ausreichend ernst genommen werde.

Ein belgischer Führerschein. Foto: OD

Der Minister wies darauf hin, dass die Straßenverkehrsordnung sich nicht geändert habe, wohl aber ein strengeres Bewertungsverfahren angewandt werde: Jetzt sei nur noch ein „schwerer Fehler“ gestattet, und bei einem weiteren schweren Fehler gelte die Prüfung als nicht bestanden.

In Bezug auf die derzeitigen Kosten der theoretischen Prüfung meinte der Minister, dass Preis und Einfachheit der Einschreibung dazu führen würden, die theoretische Prüfung auf die leichte Schulter zu nehmen – mit der Konsequenz einer geringen Erfolgsrate.

Die Abgeordnete zeigte sich damit nicht einverstanden. Die Einschätzung der Autosécurité decke sich nicht mit den ihr vorliegenden Aussagen von Fahrschülern, die die Prüfung trotz intensiver Vorbereitung nicht bestanden hätten. Folglich könne die Lösung nicht im Anheben der Prüfungsgebühr liegen.

„Eine gründliche Vorbereitung ist immer noch der beste Weg, und selbstverständlich ist es wichtig, dass die Leute die Theorieprüfung ernst nehmen“, hieß es in einer Pressemitteilung der Abgeordneten.

Gesamtkosten steigen

Baltus-Möres begrüßte es, dass es nach wie vor möglich sei, sich alleine auf die theoretische Führerscheinprüfung vorzubereiten und die Prüfungsgebühr unverändert bleibe – unabhängig davon, ob man einen Theoriekurs bei einer anerkannten Fahrschule belegt oder sich selbstständig auf die bekannten Prüfungsinhalte vorbereitet.

Jenny Baltus-Möres am Rednerpult des Wallonischen Parlaments in Namur.

In diesem Zusammenhang gab die PFF-Politikerin zu bedenken, dass mit der zweiten Phase der vom Verkehrsminister beschlossenen Führerscheinreform die Gesamtkosten des Führerscheinerwerbs steigen werden.

So sei im praktischen Teil des Führerscheinerwerbs ab dem 1. Juli dieses Jahres u.a. ein Eignungstest vorgesehen für diejenigen, die ohne Begleitung fahren möchten, sowie ein pädagogischer Grundkurs sowohl für den Fahrschüler als auch für die Begleitperson.

“Daher bin ich nach wie vor eine starke Verfechterin des freien Führerscheinerwerbs, der die Kosten für Führerscheinanwärter niedrig hält. Ein Führerschein muss für alle erschwinglich bleiben mit sozial vertretbaren Kosten“, nannte Jenny Baltus-Möres einen weiteren Grund, warum sie strikt gegen die Erhöhung der Gebühren für die theoretische Prüfung sei. (cre)

25 Antworten auf “Hohe Durchfallquote bei theoretischer Prüfung nach Führerscheinreform: Baltus-Möres ist besorgt”

    • und das ist gut so

      Na dann versuchen sie mal die theoretische Prüfung neu zu machen, bin mal gespannt wo Sie landen. Meine Tochter hat diese gemacht und auch auf Anhieb bestanden sogar den Führerschein mit 8 Stunden Fahrpraxis. Aber ich gebe ehrlich zu wenn ich die Prüfung nochmals machen müsste, ich glaube es würde schwer werden, und ich habe den Schein 36 Jahre in allen Klassen des aus Berufsgründen . Also nicht den Mund so groß aufreißen, der Schuss könnte nach hinten losgehen.

      • Stimmt trotzdem was Verteidiger sagt. Es ist doch wichtig dass die Leute sich mit der Materie richtig befassen, bevor sie auf die Straße gelassen werden. Hat man nicht bestanden, ist man nicht reif für den Verkehr. Punkt aus! Es ist viel mehr auf der Straße los also vor 36 Jahren. Gegen die Preiserhöhung bin ich auch. Aber das soll nicht bedeuten die Prüfung einfacher zu machen. Wer nicht besteht muss halt nachsitzen und büffeln. Man muss sich im Leben manchmal anstrengen um etwas zu erreichen.

        • Zuschauer

          Ich gebe Ihnen völlig recht. Aber es hat nicht immer mit nachsitzen und büffeln zu tun. Es gibt Menschen, die es von Natur aus schwer haben, Dinge zu lernen – nicht wiel sie dümmer sind – es ist einfach so. Dann gibt es Menschen, die grosse Aufmerksamkeitsprobleme haben – was das Lernen und die Wiedergabe des Stoffs betrifft. .
          Jetzt ist es bei der neuen Regelung so, dass bei zwei mal durchfallen eine Woche Theorielehrgang Pflicht ist. Falls man danach wieder zwei mal die Prüfung nicht besteht, ist wieder 10 Stunden Theorielehrgang nötig, usw
          Bei der neuen Regelung handelt es sich eigentlich nur um Abzocke. Ich bin davon überzeugt, dass die Theoriekentnisse sich nicht verbessern werden im Vergleich zu dem System 2017.
          @ und das ist gut so
          Ich bin voll und ganz mit Ihnen, wenn Sie behaupten, dass Sie Zweifel haben, die Theorieprüfung zu schaffen, wenn Sie diese nochmals machen müssten. Ich hätte da auch meine Probleme und der, der sagt er würde sie ohne weiteres schaffen, ist entweder Fahrlehrer oder er lügt.

  1. Mit dem Verstehen und Einhalten der grundlegendsten Verkehrsregeln (parken verboten, abbiegen verboten, rote Ampel, verkehrsberuhigte Zone, Vorfahrtregelungen, Blinker setzen, richtige Beleuchtung des Fahrzeuges, keine Ablenkung am Steuer, …) tun sich in Ostbelgien zu viele Menschen schwer. Das ist sehr viel besorgniserregender als die gestiegene Durchfallquote bei der theoretischen Führerscheinprüfung.

  2. Peter Müller

    Wenn ich den Führerschein haben will, muss ich lernen,ist mit allem so.Und wenn ich die Prüfung 3 mal machen muss. Ich glaube, dass da wieder andere Probleme sind. Wer ist das, der die Prüfung nicht besteht. ? Sind es Leute die es schwer haben etwas zu erlernen, oder sind es Immigranten die noch nicht in der Lage sind, die Prüfung lesen, scheiben oder mündlich zu machen.

    • Nein, Sie Schlaumeier. Es sind auch hiesige. Selbst nach Absolvierung von 10 Unterrichtsstunden. Ich laden jeden Besserwisser hier mal zu so einer Prüfung ein. Die Umstände müssen Sie sich mal anschauen gehen. Diese zweideutige Fragenstellung auch…

  3. Kaspar Hauser

    Frau Möres kommt aus der Eifel. Da sollte sie doch wissen, dass es keine gefährlicheren Strecken gibt, als die Eifelstraßen. Das hat aber nichts mit dem Zustand der Straßen zu tun, sondern mit dem Zustand vieler Eifeler Raser. Rambo hinterm Lenkrad, ob mit oder ohne Alkohol. Ich bin viel unterwegs. Aber solche Raserei wie in der Eifel gibt es fast nirgendwo. Und die haben wahrscheinlich alle einen Führerschein. D.h. beim Fahrunterricht hat man ihnen vermutlich nicht gesagt, dass bei Geschwindigkeitsübertretungen oder gefährlichen Überholmanövern Lebensgefahr besteht. Wer’s nicht glaubt, der sollte die Vennstraße morgens um 8 und abends um 17 Uhr befahren, wenn die Eifler Berufspendler unterwegs sind.

    • Hä, wa?

      Und weshalb werden jetzt wieder die Eifeler als Rambos bezeichnet? Haben diese Pkw eventuell einen Aufkleber „Eifeler“direkt neben dem DG-Abzeichen?
      Raser gibt es überall, lieber Kasper, denn die schlimmsten Raser sind und bleiben halt unsere Kollegen aus Deutschland, die bei Wind und Wetter ihre Stinkdiesel mit 200 Sachen über die Autobahnen jagen und das ohne Rücksicht auf Verluste!
      Schnell Fahren ist keine „regionale oder gar lokale“ Angelegenheit, sondern eine globale – es gibt sicherlich auch viele Eupener mit Bleifuß, wa Jung!

      • Zappel B.

        Klar, die Autoraser die morgens vom Venn herunterkommern bzw. -fliegen sind alles nur Deutsche oder Eupener. Ich kenn‘ nämlich ’ne Nachtschwester aus Eupen, die im St.Vither Krankenhaus arbeitet; aber die alleine kann’s ja nicht sein…
        Für die Raser, die am Nachmittag hochfahren gilt natürlich das Gleiche …

  4. Na denn!

    „Hohe Durchfallquote bei theoretischer Prüfung nach Führerscheinreform:“

    Bei der FS-Prüfung ist es nicht anders wie bei anderen Prüfungen auch: der Kandidat, bzw. die Kandidatin ist aufgeregt und bei vielen schlägt der Stress eben auf den Darm; ist zwar für die Betroffenen bedauerlich, passiert nunmal. Kleiner Tipp : um Durchfall zu vermeiden sollten die Kandidaten /Innen vor einer Prüfung ein paar hartgekochte Eier und/oder dunkle Schokolade zu sich nehmen, das soll vermeintlich helfen…

  5. Polarlicht

    Die Tochter vom Nachbarn ist fünf mal durch die theoretische Prüfung gefallen! Jetzt hat sie diese endlich geschafft, und macht per Lizenz die Straßen unsicher. Vielleicht wäre ein Eignungstest gar nicht Mal so schlecht

  6. parteiloser Beobachter

    Die Frage hätte man sich getrost sparen können. Steht doch im Text: Die Prüfung ist schwieriger geworden (nur noch ein „großer“ Fehler erlaubt, statt vorher zwei). Da ist es doch logisch, dass mehr Leute die Prüfung nicht bestehen, was sich dementsprechend auf die Statistiken auswirkt….
    @AchGott: Inwiefern setzt sich JBM für junge Leute ein??? Nur weil sie zu dem Thema eine Frage stellt?
    Der Sinn eines Großteils der parlamentarischen Fragen (m.M.n. über 90 %) ist doch eher fraglich. Man blättert die Zeitung durch. Falls man zu einem entsprechenden Thema was nicht versteht oder man zu faul ist, weitere Informationen einzuholen, stellt man halt eine parlamentarische Frage. Entweder an den Minister der eigenen Partei (falls man die Frage nicht direkt von ihm zugesteckt bekommt), so dass dieser sich profilieren kann, oder eben an einen Minister des „gegnerischen“ Lagers, damit man zeigen kann, was für ein knallharter Hund man ist. So beschäftigt man seine eigenen Leute, auf die man Anspruch hat, sowie die Leute des Ministers, da dieser ja auf die Frage antworten muss. Bei Erhalt der Antwort wird dann ein schöner Bericht an die lokalen Medien geschickt. Somit zeigt man dem Wahlvolk, wie engagiert man sich für ein Thema einsetzt und das ist gut für die persönliche Statistik im Wallonischen Parlament. Vor der Wahl kann man dann nachweisen, dass man sich intensiv mit der Thematik beschäftigt hat bzw. wie sehr man sich eingesetzt hat….Inwiefern dieses Prozedere jetzt zu einer Problemlösung beiträgt, muss jeder für sich abwägen ….
    Wie hart diese Arbeit sein muss, erklärt sich beispielsweise daraus, dass diese Leute nach einer Legislaturperiode schon fast mehr Rente kriegen als andere, die über 40 Jahre einen „richtigen“ Beruf ausgeübt haben…nicht zu vergessen, dass die armen Parlamentarier nach Ablauf der Legislaturperiode noch über einen sehr langen Zeitraum ihre (nicht gerade kleinen) Diäten bezahlt bekommen für Null Gegenleistung gegenüber dem Steuerzahler…aber das ist ein anderes Thema (würg)

      • Hä, wa?

        So dumm ist das gar nicht, üben die Erstklässler doch auch mit Polizisten das richtige Verhalten im Straßenverkehr (so war es bereits vor 40 Jahren, als wir mit Go-Karts auf einem abgesperrten Parcours über den Schulhof düsten.

        Verkehrsregelkunde wäre mit Sicherheit sinnvoller als „gesundes Frühstück“ oder „Zähneputzen“, die die beiden letzteren gehören eindeutig in den Aufgabenbereich der Familie, sprich der Eltern – aber diese drücken ihren Kids heute 20 € in die Hand, so dass sie sich morgens schnell beim Bäcker noch ein Croissants und eine 0,5 L-Dose Monster-Energy-Drink besorgen können.

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