Europa und Deutschland haben am Samstag Abschied von Altkanzler Helmut Kohl genommen. Das EU-Parlament in Straßburg und der Dom zu Speyer waren die Orte für den Abschied: Der deutsche Kanzler wurde als „europäischer Patriot“ gewürdigt.
Bei einem Trauerakt im EU-Parlament in Straßburg hat sich die politische Spitze aus Vergangenheit und Gegenwart vor Helmut Kohl, einem der bedeutendsten Staatsmänner des Kontinents, verneigt.
Der Sarg des früheren Bundeskanzlers und „Vaters der Deutschen Einheit“, der vor zwei Wochen im Alter von 87 Jahren verstarb, wurde am Samstagmorgen zunächst in einem Protokollraum des Europaparlaments in Straßburg aufgebahrt.
Vor dem Saal konnten sich die Trauernden in ein Kondolenzbuch eintragen, sagte eine Parlamentssprecherin. Anschließend wurde der Sarg in den Plenarsaal getragen werden.
Erstmals wurde für einen Politiker ein solcher europäischer Trauerakt ausgerichtet. Einen deutschen Staatsakt für Kohl wird es dagegen nicht geben. Zahlreiche Fernsehsender übertrugen das Ereignis live übertragen.
Der mit einer Europaflagge bedeckte Sarg des früheren Bundeskanzlers war am Morgen aus Kohls Haus in Ludwigshafen-Oggersheim getragen und zu einem schwarzen Leichenwagen gebracht worden. Anschließend machte sich ein Fahrzeugkonvoi auf den Weg nach Straßburg.
Zahlreiche Staats- und Regierungschefs nahmen Abschied von Kohl und würdigten seine Verdienste für Europa. Am Abend wird der frühere Bundeskanzler nach einem Requiem im Speyerer Dom beerdigt.
Totenmesse im Dom zu Speyer
Bei dem Trauerakt in Straßburg nahmen neben Kanzlerin Angela Merkel unter anderen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die brtische Premierministerin Theresa May, der russische Ministerpräsident Dmitri Medwedew, der ehemalige US-Präsident Bill Clinton teil und Belgiens Premierminister Charles Michel teil.
Kohl war am 16. Juni in Ludwigshafen-Oggersheim gestorben. Dort wurde sein Sarg am Samstagnachmittag – inzwischen mit einer Deutschland-Flagge bedeckt – nach der Rückkehr aus Straßburg durch die Straßen gefahren, damit am Nachmittag auch Bürger der pfälzischen Stadt Abschied nehmen konnten.
Danach wurde der Sarg mit dem Passagierschiff „Mainz“ einige Kilometer auf dem Rhein nach Speyer gebracht.
Im Dom zu Speyer hielt der katholische Bischof Karl-Heinz Wiesemann die Totenmesse. Die Söhne Kohls, mit denen sich der Altkanzler bis zuletzt nicht versöhnt hatte, wurden bei dem Trauergottesdienst in Speyer nicht gesehen.
Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein militärisches Ehrenzeremoniell der Bundeswehr. Kohl wurde dann auf einem nahen Friedhof in Speyer im Freundes- und Familienkreis beigesetzt. Er wurde damit nicht im Familiengrab in Ludwigshafen bestattet. (dpa)
Die letzte Fahrt von #HelmutKohl über seinen geliebten Rhein am Nachmittag. Polizisten salutieren, Menschen stehen am Ufer. pic.twitter.com/jzjwMryhiI
— BILD (@BILD) July 1, 2017
Der Mann war stur bis in`s Grab und hinterlässt eine zerstrittene Familie.
Das dämpft seine Verdienste enorm.
Am 30.Juni verstarb Simone Veil die erste Präsidentin des Europaparlamentes und damals einzige aktive Politikerin die ein lukratives Miniteramt aufgab um Europapolitik zu betreiben.
In einer Zeit in der Politrentner aus ganz Europa dieses Parlament als Endlager missbraucht und damit für alle Zeit diskreditiert haben war Sie die Stimme der Europas. Schade das sie hier keiner Erwähnung wert ist. Statt dessen wird Helmut Kohl in meheren Berichten „abgefeiert“.
Habe schon viel besseres von Ihnen gelesen, lieber Edi!
Das „Endlager“, wie ie es benennen, auch so ein Ding, welches mal unter die Lupe müsste! Sinn, Diäten, Anzahl, Ausschüsse(u a der von den Regionen!), Nutzen , Resultate, Fakten usw usw….
Es wären mehr als genügende Baustellen und Beispiele zu inspizieren und kontrollieren…..wenn es dann mal „gewollt“ wäre!?
Nötig wäre es ganz ganz sicher!!
@ Réalité
Es geht mir um die Würdigung einer Frau die Europa wirklich weiter gebracht hat und nicht um den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Ich würde es begrüßen wenn Sie sich mit den Themen beschäftigen könnten und nicht in Ihren immerwährenden Sermon zu verfallen.
Simone Weil ist in der WirtschaftsPresse gewürdigt worden …
Veil wurde während Macrons Rede gestern in Straßburg von ihm gedacht.