Gesellschaft

Hektik und Polemik im Norden der Eifel: Ist der Rettungsdienst noch zu retten?

Ein Rettungswagen im Einsatz. Foto: Shutterstock

Bereits seit einigen Monaten sorgt die unsichere Lage im Bereich des Rettungsdienstes in den drei nördlichen Eifelgemeinden für Hektik und Unruhe. Der Schwarze Peter wird eifrig unter den einzelnen Protagonisten hin- und hergeschoben. Ein für alle Parteien zufriedenstellender Kompromiss scheint in weite Ferne gerückt zu sein.

Das Thema wird kommende Woche wieder im Mittelpunkt stehen, wenn die Kerngruppe der „abtrünnigen Sanitäter“ um Alain Genten und Guido Pauels am Mittwoch, dem 13. November, um 20 Uhr im Café Jouck in Hünningen/Büllingen zu einem Informationsabend einlädt.

Aber weshalb ist es so weit gekommen? Im Grunde genommen hatte das Rettungs- und Sanitätswesen im Norden der Eifel seit seiner Gründung im Jahre 1978 Vorzeigecharakter.

Warum etwas ändern?

Dieser Dienst war damals aus der 1974 gegründeten Rotkreuz-Lokalsektion Bütgenbach-Büllingen hervorgegangen und verrichtete seine Arbeit anfangs ohne jegliche finanzielle Entschädigungen. Erste Spannungen sind nach Aussage von Mitarbeitern erst seit 2006 aufgrund der zunehmenden Professionalisierung des Dienstes aufgekommen.

Die Bürgermeister Emil Dannemark, Friedhelm Wirtz und Klaus Schumacher (von links).

Die Bürgermeister Emil Dannemark, Friedhelm Wirtz und Klaus Schumacher (von links).

Mit dieser Professionalisierung und den damit verbundenen höheren Ansprüchen an die Freiwilligen erklärten sich die drei Betreibergemeinden schließlich bereit, die Steuerfreibeträge für die freiwilligen Sanitäter anzuheben und die Vergütungen für die Wochenenddienste entsprechend aufzuwerten.

Aufgrund dieses nicht unbedeutenden finanziellen Anreizes sind laut Aussage der Rotkreuz-Verantwortlichen die Grundprinzipien der Hilfsorganisation, nämlich dem Nächsten in Notsituationen beizustehen, in den Hintergrund gedrängt worden.

Lokalsektionspräsident Kurt Hoffmann, dem die Kerngruppe der Sanitäter unter anderem einen „diktatorischen Führungsstil“ vorwirft, spricht in diversen Interviews mit dem Grenz-Echo und dem BRF von einem Kompetenzgerangel, das infolge des Führungsvakuums in der Lokalsektion und der teilweisen Auslagerung des Rettungsdienstes in die Feuerwehr in den vergangenen Jahren entstanden sei. Dies habe dazu geführt, dass der Rettungsdienst dominanter geworden und die übrigen Kerndienste der Sektion zusehends verblasst seien.

Unter Obhut des Roten Kreuzes

Enttäuschte Gesichter in den Reihen der Sanitäter.

Enttäuschte Gesichter in den Reihen der Sanitäter.

Aufgrund der aktuellen Gesetzgebung beschlossen die Gemeinderäte der drei Betreibergemeinden Büllingen, Bütgenbach und Amel, den Rettungsdienst in der Nordeifel ab dem 1. November 2013 in die Obhut der Hilfsdienstabteilung des Roten Kreuzes zu geben. Wegen eines nicht schlüssigen Alternativkonzeptes der Sanitäter sei man schon alleine aus Zeitgründen quasi dazu gezwungen gewesen, wenngleich diese Übertragung auf einen Zeitraum von drei Jahren begrenzt sei, so die Begründung der drei betroffenen Kommunen.

„Wir sind gerne bereit, nach diesen drei Jahren unsere Standpunkte neu zu überdenken und Vorschläge von diversen Parteien eingehend zu überprüfen. Wenn es eine andere Organisationsform für den Rettungsdienst geben kann, die besser ist als die jetzt gefundene, die zudem juristisch wasserdicht, praktikabel und für die Gemeinden bezahlbar ist, werden wir uns in Zukunft dieser sicherlich nicht verschließen“, bemerkte Büllingens Bürgermeister Friedhelm Wirtz.

Es besteht Handlungsbedarf

Kurt Hoffmann wurde von der Kerngruppe der Sanitäter ein "diktatorischer Führungsstil" vorgeworfen.

Kurt Hoffmann wurde von der Kerngruppe der Sanitäter ein „diktatorischer Führungsstil“ vorgeworfen.

Die Politik wirft den Sanitätern mangelnde Kompromissbereitschaft vor. „Wir haben eine verlässliche Lösung, die jetzt aber auch von den beteiligten Rettungssanitätern akzeptiert werden muss.“

Der Dienst wird von der Lokalsektion Bütgenbach-Büllingen entkoppelt, womit nach Ansicht der Gemeindeverantwortlichen eine Kernforderung der Sanitäter ohnehin bereits erfüllt sei. Das Rote Kreuz indes ist damit beauftragt, einen hauptamtlichen Dienstleiter einzustellen, der unter anderem auch die Tagesschichten von 6 bis 22 Uhr mit dem hauptamtlichen Personal des Roten Kreuzes abdecken muss.

All dies hat ebenfalls Auswirkungen auf das Statut der Sanitäter und die Grundordnung der Büllinger Feuerwehr, sodass die bislang übliche „pro forma“-Mitgliedschaft für Sanitäter in der Wehr ersatzlos gestrichen wurde.

Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes Bütgenbach-Büllingen.

Einsatzfahrzeuge des Rettungsdienstes Bütgenbach-Büllingen.

Die „meuternden Sanitäter“ jedoch sehen dies ganz anders und erachten die neuen Anpassungen als Rückschritt in Sachen Rettungsdienst in den betroffenen Gemeinden. Es gehe den Sanitätern keineswegs vorrangig um die Entlohnung; dies sei nur eine Behauptung der Gegner, mit der nur weiteres Öl ins Feuer gegossen werde.

„Fast alle Freiwilligen sind berufstätig, und um in der Freizeit Geld nebenbei zu verdienen, gibt es sicherlich weitaus lukrativere Möglichkeiten als den Rettungsdienst. Diese in der Öffentlichkeit verbreitete unfaire Darstellung der Sachlage ist ein Grund, weshalb viele Sanitäter ihre Mitarbeit mit sofortiger Wirkung beendet haben“, stellte Guido Pauels in einem Interview klar.

Rettungsdienst wichtiger als Entlohnung

Der Frust sei vielmehr auf die mangelhafte Unterstützung durch das Rote Kreuz in den vergangenen Jahren zurückzuführen. „Wo waren denn die Gespräche und die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen während der vergangenen Jahre? Wir haben einfach kein Vertrauen mehr in dieses Rote Kreuz“, so die Aussage.

Hilfskräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz.

Hilfskräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz.

Bitter aufgestoßen ist bei den Sanitätern auch die Aussage der drei Bürgermeister, die Kerngruppe habe keine konkreten Alternativ-Vorschläge. „Unsere Alternative ist konkret und sofort umsetzbar“, so die Sanitäter: „Wenn uns die Bürgermeister unterstützt hätten, wäre ein Konzept mit einer doppelten Trägerschaft für den Rettungsdienst, das bereits in einer ähnlichen Form in der Wallonie zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten funktioniert, spätestens ab dem 1. Dezember realisierbar gewesen. Die Bürgermeister wollten einfach nur ihre Ruhe haben und auf Nummer Sicher gehen, dass der Dienst in Zukunft nicht mehr als die bisherigen 100.000 € pro Jahr kostet. Unseren ausgearbeiteten Business-Plan haben diese Herren nicht einmal angehört und geprüft.“

Reaktion der Bürger erwünscht

Die Kerngruppe erwartet von der für kommenden Mittwoch einberufenen Informationsversammlung jedenfalls deutliche Signale von der Bevölkerung, die unter dem Strich der Hauptverlierer der gesamten Reform sei.

„Die Bürger müssen deutlich machen, dass sie mit der momentanen Situation und der oftmals nicht verfügbaren Rettungsdienste nachts und an Wochenenden nicht einverstanden sind“, so die Einschätzung der Mitglieder der Kerngruppe, die mit ihrem Alternativkonzept ein Rettungsfahrzeug rund um die Uhr gewährleisten. „Sogar ein zweites Fahrzeug steht in diesem Konzept fast immer zur Verfügung“, erklärt Pauels. Die doppelte Trägerschaft ermögliche es auch hauptamtlich tätigen Rettungsdienstmitarbeitern, nach Feierabend ehrenamtliche Dienste zu übernehmen, ohne hierbei in Konflikt mit dem Freiwilligengesetz zu kommen.

Den Sanitätern geht es nach eigenen Angaben nicht hauptsächlich um die Entlohnung.

Den Sanitätern geht es nach eigenen Angaben nicht hauptsächlich um die Entlohnung.

Eine wichtige Rolle käme in dieser Konstellation der Büllinger Wehr zu, die sich die Trägerschaft mit einer neu zu gründenden VoG teilen und die benötigten Einsatzfahrzeuge für einen symbolischen Euro dieser übertragen müsse. Im Gegenzug sollen die Gemeinden ihren jährlichen Obolus von 100.000 € direkt an die VoG überweisen, die das Funktionieren des Dienstes garantiere.

Friedhelm Wirtz sieht in diesem Plan jedoch finanzielle Schwierigkeiten sowie juristische Unzulänglichkeiten. Ferner sei die Vertretung der Gemeinden in dieser neuen VoG noch nicht geklärt. Völlig unklar sei darüber hinaus die Frage nach der Verantwortlichkeit bei einem möglichen Defizit.

„Im Gegensatz zum Konzept des Roten Kreuzes tappen wir bei den Sanitätervorschlägen völlig im Dunkeln. Wir brauchen im Sinne unserer Bevölkerung absolute Planungssicherheit, so dass ich an die Helfer appelliere, sich wieder auf die Hilfe für Menschen in Not zu besinnen“, meinte Friedhelm Wirtz gegenüber dem BRF.

Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Lage im Rettungswesen in den Gemeinden Amel-Büllingen-Bütgenbach in den kommenden Wochen entwickeln wird. Die Fronten scheinen jedenfalls verhärtet, so dass diplomatische Schlichter mehr denn je gefragt sind. (eb)

27 Antworten auf “Hektik und Polemik im Norden der Eifel: Ist der Rettungsdienst noch zu retten?”

  1. Johann Klos

    In der derzeit verfahrenen Situation sollte vorallem in erster Linie an die ambulante Versorgungssicherheit der Bürger der betroffenen Gemeinden gedacht werden. Die Verantwortlichen der Gemeinden tragen ob es ihnen past oder nicht mindestens die moralische Verantwortung im Falle eine durch ein zeitliches Vakuum auftretende medizinisch nicht vertretbare Zeitspanne. Der finanzielle Aspekt im Rahmen einer fixen Budgettierung ist zwar erstrebenswert sollte aber nur als sekundärer Aspekt in die Grundüberlegung einfließen. Auch die, freiwilligen Sanitäter haben ein Anrecht auf ein angemessener Entschädigungaufwand. Ideologische auf das schlechte Gewissen ansetzende Kommentare sind kontraproduktiv und entsprechen in kleinster Weise dem Zeitgeist. Versuchen sie doch bitte mal anderen vergleichbare Dienste die Aufwandsentschädigungen zu streichen – was dann.

  2. Kommentator

    Dass Rettungssanitäter vernünftig entlohnt werden, ist doch das Mindeste. Idealismus ist gut und schön, man sollte aber den Begriff „Idealismus“ nicht überstrapazieren. Die Bürgermeister arbeiten ja auch nicht umsonst, auch wenn sie von sich wahrscheinlich behaupten, Idealisten zu sein.

  3. die wahrheit

    Hallo, ich denke, dass hier an erster Stelle ein politisches Problem herrscht. Und zwar lag die Führung immer in Händen von Parteigenossen der CSP (Mertes; Hoffmann, Engels etc). Hier muss man sich nun die Frage stellen, ob es sich lohnt auf Kosten der Bürger, die Sanitäter zu verar….. Das Rote Kreuz gibt so viel Geld aus für viele unnötige Sachen. Ferner verfügt das RK über viel viel Geld und kann die Sanitäter ruhig richtig entlohnen. Das RK kassiert schliesslich auch sehr gut, wenn sie einen Patienten abtransportieren.

  4. Réalité

    Eigentlich sehr schade das alles soweit kommen musste!Der Bürger sieht da nicht mehr durch.Wenns um Geld geht,dann sollten da klare Worte geredet werden.Die Personen Engels und Hoffman kommen da recht undurchsichtig rüber!?Der erstere weil er sehr schnell die Flucht nach hinten antrat,scheinbar vorher in seiner Funktion selten oder gar nicht zu sehen war,und der zweite weil er all zu diktatorisch gewesen wäre!?Wenn es um Geld geht,ist es gerade für das Rote Kreuz eine höchst komische und brisante Sache!?Jedenfalls ist der Vorfall kein Ruhmesblatt für dieses Werk!Schade für alle Beteiligten!

  5. Marie Hélène Düsseldorf

    An die Wahrheit
    Als dienstälteste Präsidenten des Roten Kreuzes der DG, und eindeutig nicht CSP Mitglied, drei Fragen :
    Wo gibt das RK unnötig viel Geld aus?
    Wo verfügt das RK über sehr, sehr viel Geld?
    Wo kassiert das RK sehr viel Geld?
    Das RK ist unpolitisch. Lesen Sie mal die Charta des Roten Kreuzes, bevor Sie solchen Blödsinn verbreiten. Fragen Sie mal Herrn Pauels und Gattin und Tochter, Herrn Esselen und Gattin was sie in 2O12 , steuerfrei, kassiert haben und wieviele effektive Einsatzstunden sie dafür geleistet haben.
    Wenn Sie diese Zahlen dann mit Sicherheit kennen, die Bürgermeister Ihnen das bestätigt haben, dann reden wir weiter und dann, aber erst dann, werde ich Ihnen erklären, was es heisst ehrenamtlich Rotkreuzler zu sein. Ich bin und bleibe zusammen mit meinen Präsidentenkollegen stolz Rotkreuzler zu sein und dieser wunderbaren humanitären Organisation als ehrenamtliche Mitarbeiterin anzugehören.
    Dies ohne Entschädigung, 40 Stunden
    die Woche, aus Liebe zum Menschen.

    • @ Marie Hélène Düsseldorf,

      Was Sie da zu den von Ihnen genannten Personen äußern, habe ich ich auch von
      anderen gehört.Ob dies der Wirklichkeit entspricht, kann ich nicht beurteilen.
      Es wäre m.E. schon befremdend, wenn dem tatsächlich so wäre. Ich persönlich muss zugestehen, dass ich, wie viele andere Bürger wahrscheinlich auch,was diesen Zwist angeht,nur noch „Bahnhof“ verstehe. Wie gesagt, als Außenstehender blickt man nicht mehr durch. Wie ist der Rettungsdienst denn in den übrigen Gemeinden der Eifel, aber auch im Norden
      aufgestellt? Fällt der Einsatz des Notarztes (Eifel) denn auch mit in die Organisation des RK, oder wie verhält sich das? Wie gesagt, alles Fragen, die man sich so als „einfacher“ Bürger einer der infrage kommenden Gemeinde halt so stellt.

  6. Ja, der Rettungsdienst ist gerettet: vom Roten Kreuz und einigen engagierten Sanitätern, die nicht mit den Wölfen heulen. Ja, der Dienst läuft weiter, trotz der streikenden (seit September) Meute aber dank des Durchhalten des „Diktators“ und der Sanis die in erster Linie an die Bevölkerung denken.
    Ja, der Dienst läuft weiter und die Hauptakteure weinen ihren mehr als 16.000 Euro Entschädigung pro Jahr, wohlgemerkt steuerfrei, nach.
    Ja, der Dienst läuft weiter, auch wenn zwei Hauptamtliche, Gattinnen der Herren Pauels und Esselen, seit September häufig begründet abwesend sind.
    Ja, der Dienst läuft weiter, weil andere aus Respekt vor der Bevölkerung deren Dienst mit übernehnen.
    Ja, der Dienst läuft weiter, weil es verantwortungsvolle Sanitäter gibt.
    DANKE IM NAMEN DER BEVÖLKERUNG!.

  7. Eifelanton

    @ …erklärten sich die drei Betreibergemeinden schließlich bereit, die Steuerfreibeträge für die freiwilligen Sanitäter anzuheben … Stimmt nicht und Gott sei Dank liegt das nicht in deren Kompetenz. Man hatte den Ambulanzdienst an die Freiwillige Feuerwehr angegliedert. Die Feuerwehrleute kommen im Genuss eines höheren Steuerfreibetrages, als die Rettungssanitäter des Roten Kreuzes. Nun soll das zurück gefahren werden. Herr Wirtz soll nicht meinen, dass diese Rettungssanitäter, egal ob Feuerwehr oder Rotes Kreuz, verpflichtet sind diesen Einsatz zu leisten. Es sind immer noch Freiwillige die nur gering entlohnt werden. Hinzu kommen häufige Ausbildungen, verpflichtende Disponibilität, und zunehmend hohe Verantwortung. Pflegt Eure Freiwilligen, sonst kommen Hauptberufliche und dann wird es erst recht teuer.

    • Johann Klos

      Ich sehe das genau so. Wenn diese Damen und Herren für diesen Dienst einen steuerfreien Entgelt erhalten haben so kann ich daran nicht anrüchiges feststellen. Wenn es beim RK auch Mitarbeiter gibt die gewisse Tätigkeiten ehrenamtlich ausführen so ist das vorbildlich aber noch lange nicht zu verallgemeinern. Die ehrenamtliche. Tätigkeit gewisser RK Mitglieder kann nur durchgeführt werden unter dem Aspekt das diese Bürger über einen finanziellen Rahmen verfügen der ihnen diese Vorgehensweise erlaubt. Es darf auch Sanitäter geben welche den finanziellen Aspekt mit einbeziehen – müssen. Dafür muss die Motivation nicht schlechter sein. Nicht jeder ist finanziell auf Rosen gebettet. Auch beim RK gibt es gut dotierte Posotionen.

      • Altweltenaffe

        Der Meinung von Herrn Klos kann ich nur beipflichten. 16.000 € sind ne Stange Geld, aber ein Hauptberuflicher Sanitäter wäre mindestens 3 mal so teuer! Für das Geld muss man dann auch sein Leben an diesen Dienst anpassen und es wird Professionalität VERLANGT: immer sprungbereit, egal was man geplant hatte, und immer fit (Training, Fortbildung …).
        Wie viel Stunden der Sani schlussendlich leisten muss ist irrelevant, man sollte lieber froh sein, dass der Dienst NUR so wenig Stunden gebraucht wurde. Ich bin davon überzeugt, dass das neue Konzept nicht klappen bzw teurer als 100.000 € wird.
        Ich kann die Sanitäter, die nicht mehr mitmachen, gut verstehen. Für jemanden, der sich jahrelang eingesetzt hat, ist das eine Beleidigung wie ein Faustschlag ins Gesicht. Aber einen Trost haben sie ja, wenigstens wurden sie die Zeit, wo sie tätig waren, angemessen entschädigt. Dann müssen eben Andere zeigen, dass sie es besser können.

  8. Ehrenamt

    Also, ein Ehrenamt für 16.000 Euro/Monat das würde ich mir auch wünschen. Klar, die Bereitschaft darf was kosten (wieso eigentlich steuerfrei?), aber man sollte die Kirche schon im Dorf bzw. in den 3 Dörfern halten. Bei der Bereitschaft ist doch Schlafen erlaubt, oder? …

  9. Ein Geretteter

    Warum hat der H. Engels sich klammheimlich vom Acker gemacht.
    Es wird immer von Ehrenamt gesprochen.
    Alles CDH/ CSP Leute die in der Vergangenheit viele Scherben hinterlassen haben.
    Beim BRF war es doch ähnlich wie der H. Engels von dannen zog !!
    Erklärt der Bevölkerung, ohne wenn und aber worum es geht und wie es weiter gehen soll/muss

  10. Es ist schon beschämend, dass man aus daraus ein Menschenverachtendes Politikum veranstaltet. Vor den Wahlen wurde auf fast allen Listen etwas von Bürgernahen Idealismus gefaselt. Übrig geblieben ist ein verachtenswertes materialistisches Auftreten der Volks(ver)treter.
    Tatsache ist, dass die Ambulanz der RK-Sektion zu relativ günstigeren Tarifen den Dienst am Bürger verrichtet. Gleiche Dienstleistungen von benachbarten Sektionen sind nur noch für Personen mit dem „Zubrot“ eines Bgm-Gehalts zu finanzieren!
    Nachfolgender Post wurde bereits einmal veröffentlicht.
    Aus Insiderkreisen wurde mir zugetragen,das in den 70er Jahren als die Sektion Bütgenbach- Büllingen unter Dr.van Lochen gegründet wurde, von einer Aufwandsentschädigung für die freiwilligen Sanitäter überhaupt keine Rede war! Es wurde einmal im Jahr ein Grillfest auf eigene Kosten veranstaltet-und das war’s dann mit dem „Zubrot“!
    Ende 2012 hat dann eine Schoppener „VoG“ mit fast identischer Methode erfolgreich die Bürgermeister in die Knie gezwungen und einen relativ hohen Betrag ergattert. Bereits damals wurden die Bürgermeister von einigen Forenschreibern gewarnt, dass diese Art und Weise Schule machen könnte, zumal es sich in Schoppen um ein rein privates Hundeheim handelt. Oder stand bei dieser ganzen Aktion der Hundeheimbesitzer sogar beratend zur Seite?
    Die Bgm. Dannemark, Schumacher und Wirtz haben sich ganz offensichtlich ins eigene Knie geschossen.
    Da sich die hiesigen FeierabendPOlitiker auch ein üppiges „Zubrot“ gönnen, kann ich es den Sanitätern auch von Herzen gönnen.
    Spenden sie doch einfach die Hälfte ihrer viel zu hohen Bezüge und halbieren sie die „Sitzungsgelder“ ihrer Ratsmitglieder, dann wären wir ein kleines Stück weiter. Bedenken sie bitte hier geht es um Menschen und nicht um Hunde!

  11. Ich denke viele Menschen wissen gar nicht worum es hier eigentlich geht. Vermutungen anstellen, andere Personen diskreditieren, Vergleiche darstellen, bringt niemanden etwas. Hut ab für die Sanitäter die den Dienst weiterführen ohne große Entlohnung. Aber Personen die sich „ehrenhalber ein dickes, steuerfreies Zubrot für sich und Angehörige ergattern möchten sind fehl am Platze. Heute Abend soll die Bevölkerung informiert werden, dann aber bitte alle Fakten auf den Tisch legen. Und ich hoffe das die zweite Versammlung seitens der Bürgermeister folgen wird, damit sich jeder ein Bild der Vorgehensweise des Tettungsdienstes machen kann. Die Bevölkerung als Geisel nehmen ist unannehmbar.

  12. Wenn die Personen Ihren Dienst als EHRENAMTLICH machen würden, dann wäre es ja egal ob die Ihren Dienst für die Feuerwehr oder für das Rote Kreuz erledigen. Aber die Sanitäter sollen mal erklären welchen Finanzielle vorteile Sie haben, dann kann man verstehen wenn jemand mit mehrenden Personen bei den Sanitätern arbeiten will. Es geht schließlich nur um Geld.

  13. Nebenverdienst im Ehrenamt?

    Eine Tatsache wird nicht erwähnt: Während die Freiwilligen der Feuerwehr nur bei aktivem Einsatz eine Vergütung erhalten, die so um die 4€ pro Stunde beträgt, erhielten die Rettungssanitäter diesen Betrag während der gesamten Bereitschaftszeit. D.h. also auch während der Wartezeiten und nicht nur bei aktivem Einsatz. Das erklärt auch die hohen steuerfreien Entgelte einzelner Sanitäter, die wohlwissend der geringen Anzahl Einsätze im Vergleich zur gesamten Dienstzeit einen guten Nebenverdienst zusammentrugen. Innerhalb der Roten Kreuzes war dieser Betrag nicht rechtens, denn Rettungssanitäter des RK erhalten um die 2€/Stunde (Aktiv- und Wartezeit). Der Mehrbetrag im Vergleich zur Feuerwehr wurde durch die drei Eifelgemeinden getragen. Grund: Vor einigen Jahren hatte schon das Aus gedroht, weil die Sanitäter ihren Unmut ausdrückten und sich ungerecht bezahlt sahen im Vergleich zur Feuerwehr. Die Gemeinden sind damals um der Sicherheit willen diesen Deal eingegangen. Mit dem Resultat, dass die Sanitäter viel mehr erhalten als die Freiwilligen der Feuerwehr, weil diese nicht während der Wartezeit bezahlt werden und auch der übrigen Sanitäter im Innland, weil diese eben weniger erhalten. Zudem ist das System von einigen schamlos ausgenutzt worden. Es wurde zusätzlich zu einem Einsatzfahrzeug ein zweites „aktiviert“, nur um den Betrag zu kassieren. In den letzten Jahren ist der zeitgleiche Einsatz von zwei Rettungsfahrzeugen meines Wissen nur einmal nötig gewesen. So kamen für alle „Einsatzwilligen“ stattliche Nebenverdienste zustande. Indem man 95% der Zeit zuhause mit dem Rettungsfahrzeug sitzt. Das ist für mich nicht normal. Wie schon gesagt, daneben haben Freiwillige der Feuerwehr, die nur im Einsatz bezahlt werden keinerlei Vergütung in der Wartezeit. Mit „Piepser“ am Gürtel ist es ihnen verwehrt, sich allzuweit zu entfernen, bei einem Alarm müssen sie sofort zur Notdienstzentrale. Dass das RK nun die abnormen Unkosten wieder ins Lot bringen muss, ist völlig normal. Abzocke im Ehrenamt darf nicht sein. Klar, Feuerwehr und Rettungsdienst sind unterbezahlt und der Einsatz der Ehrenamtlichen in diesen und vielen anderen Bereichen ist mehr als wichtig für unsere Gesellschaft. Alle sollen sich auf die Zielsetzung besinnen, ohne die Bürger als Geisel zu nehmen, oder den Dienst endgültig zu ruinieren. Dafür ist dieser zu wichtig in der Eifel.

  14. Hallo werte(r) Nebenverdienst im Ehrenamt?

    Durch Ihren Beitrag hier habe ich mehr Konkretes erfahren über die derzeitige Situation beim Rettungsdienst, als bei der über drei Stunden dauernden Versammlung letzten Mittwoch in Hünningen. Schon mal danke dafür. Wenn ich Sie richtig verstehe, war der Rettungsdienst zwar in der Feuerwehr eingegliedert, die Freiwilligen des Rettungsdienstes verdienten aber mehr als die Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr, eben dadurch, dass ihre gesamten Bereitschaftsstunden bezahlt
    wurden, im Gegensatz zu den Feuerwehrleuten denen nur die „aktiv“
    geleisteten Stunden vergütet werden
    Somit erschließt sich dem Außenstehenden jetzt auch, warum ein gewisser Teil der Rettungsdienstler bei der Feuerwehr eingegliedert sein wollen.
    Scheinbar spielt Geld doch eine Rolle, auch im Ehrenamt.
    Wie dem auch sei, hoffentlich gibt es bald eine Lösung zum Wohle der Bevölkerung.
    Ansonsten behält das Ganze einen faden Beigeschmack

  15. Hallo an alle,
    der steuerliche Freibetrag ist der Gleiche, egal ob für Sani oder Feuerwehrmann, da gibt es keinen Unterschied. Ein Feuerwehrmann bekommt unter Garantie mehr als „nur“ 4 € pro Einsatzstunde. Ein Unding finde ich, dass hier immer wieder von Geldsummen gesprochen wird, aber nicht detailliert erklärt wird, wie man an solche Summen kommt, sprich wie viele Stunden Dienst hierfür geleistet wurden. Es gibt Sanis die aus geographischen Gründen gezwungen sind ihren Dienst von der Hauptzentrale in Büllingen aus zu verrichten. Diese können nicht den Rettungswagen mit nach Hause nehmen! In dieser Zeit (meist Minimum 12 Stunden) sind diese Sanis von Frau und Kinder getrennt. Ein Feuerwehrmann hingegen, kann von zu Hause aus Dienst „machen“ und sich trotzdem noch (unter gewissen Auflagen) „frei“ bewegen.
    Hört bitte mal auf immer wieder gewisse Ehepaare anzufeinden und anzuprangern, denn es sind gerade diese Sanis, die durch ihre Flexibilität so manches Mal verhindert haben, dass die Ambulanz auf „rot“ gesetzt wurde.
    Hier ist vielleicht auch mal zu erwähnen, wenn ein Sani mit der Ambulanz im Einsatz ist…
    … trägt er (als Fahrer) während der Fahrt mit Blaulicht und Sirene bei jeder Witterung die Verantwortung für ALLE Insassen (Patient, Arzt, Krankenpfleger, Sanikollege, Angehörige,…);
    … muss IMMER 100% geben (wie eigentlich jeder), egal zu welcher Tageszeit und egal was er vorher schon geleistet hat oder nicht (egal ob 1x oder 10x);
    …geht das nur weil er JEDES Jahr dazu verpflichtet ist , 24 Stunden Weiterbildung(inklusive Prüfung seines Könnens) und alle 5 Jahre, mittels großer Prüfung seine Zulassung/ Anerkennung erneuern MUSS, das alles findet dazu auch noch in Lüttich statt;

    Auch sei vielleicht noch zu erwähnen: klar stehen der Bevölkerung auch Notarzt, PIT und Rettungshubschrauber zur Verfügung. ABER hierbei handelt es sich ausschließlich um diplomiertes hauptberufliches Personal, das außer dem Hubschrauber und Besatzung, einem Krankenhaus mit zugelassener Notaufnahme gehört, von der aus dann auch ein Einsatz startet. Ein Notarztwagen kann zudem auch KEINE Patienten mitnehmen und der Rettungshubschrauber ist Witterungsabhängig (Nebel,…) . Aber ein Sani (und auch Feuerwehr und Notarzt) muss IMMER IMMER bei Alarmierung funktionieren und seinen Einsatz machen.

    Ich hoffe hiermit ein wenig die Sicht aus den Augen eines aktiven Sanis darstellen zu können

    Mit freundlichem Gruß
    San5

    • Réalité

      @ Sani

      Hallo!Sie vergessen noch das menschliche,ethische und oft makabere und nicht zuletzt das traurige,das immer und leider viel zu oft in Begleitung dieser Funktion dabei ist.
      Ansonsten haben Sie recht in allen Punkten hieroben!

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