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“Heidi“-Zeichner Isao Takahata gestorben

In Europa ist Isao Takahata vor allem durch die Fernsehserie „Heidi“ bekannt. Foto: Twitter - Sprite

Er zählt zu den berühmtesten Regisseuren und Produzenten von Animefilmen: der Japaner Isao Takahata. Jetzt ist der preisgekrönte Mitbegründer des Studio Ghibli und Regisseur von „Heidi“ gestorben.

Der japanische Altmeister des Zeichentrickfilms Isao Takahata ist tot. Er starb im Alter von 82 Jahren in einem Krankenhaus in Tokio an Lungenkrebs, wie das von ihm mitbegründete Studio Ghibli am Freitag mitteilte.

Als sein bestes Werk gilt der international bekannte und preisgekrönte Zeichentrickfilm „Die letzten Glühwürmchen“, der schonungslos die Schrecken des Krieges thematisiert und vom verzweifelten Kampf zweier Kinder um das nackte Überleben zum Ende des Zweiten Weltkrieges erzählt.

In Europa ist Takahata daneben vor allem durch die Fernsehserie „Heidi“ bekannt. Die Kultserie, an deren Schöpfung auch bereits der spätere Oscarpreisträger Hayao Miyazaki beteiligt war, entstand in den 1970er Jahren.

12.02.2015, Japan, Tokio: Isao Takahata spricht über einen seiner Filme. Der japanische Altmeister des Zeichentrickfilms Isao Takahata ist tot. Foto: Shizuo Kambayashi/AP/dpa

Für ihr Alpenmärchen nach den Büchern von Johanna Spyri hatten Myazaki und Takahata genau recherchiert. In Europa hatten sie die Schweizer Berge, Frankfurter Bürgerhäuser und den Hauptbahnhof skizziert und zuhause sorgfältig nachgezeichnet.

Takahatas jüngster Film „Die Legende der Prinzessin Kaguya“ wurde 2015 für den Oscar in der Kategorie „Bester animierter Spielfilm“ nominiert.

Der 1935 in der japanischen Provinz Mie geborene Takahata studierte Französische Literatur und begann seine Karriere beim Zeichentrickstudio Toei Animation. Dort begegnete er Miyazaki, dem heute legendären Zeichentrick-Regisseur, mit dem er 1985 das weltberühmte Studio Ghibli gründete.

In Takahatas langer Karriere entstanden rund 20 Filmwerke, darunter der von ihm produzierte Animefilm „Nausicaä aus dem Tal der Winde“ (1984) und der Film „Die Schlacht der Marderhunde in der Heisei-Zeit – Pom Poko“ von 1994.

Takahata war daneben auch politisch aktiv und übte Kritik an der Politik des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, der die pazifistische Nachkriegsverfassung ändern und Japan zu einer größeren militärischen Rolle verhelfen will.

Takahata wurde in seiner Karriere mehrfach geehrt. So erhielt er 2015 den Ordre des Arts et Lettres, einem Verdienstorden des französischen Kulturministeriums, für seine langjährige Zusammenarbeit mit französischen Animatoren und das Übersetzen von französischen Gedichten ins Japanische. (dpa)

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