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„Gipfel des Wahnsinns“ der G7 in Bayern: Jede Minute kostet 90.000 Euro

Die Teilnehmer des Gipfels der G7 am runden Tisch. Foto: dpa

Begleitet von Protesten und einem massiven Polizeieinsatz beginnt an diesem Sonntag auf Schloss Elmau am Fuße der Zugspitze in Bayern der G7-Gipfel. Man spricht auch aufgrund des horrenden Aufwands, den dieses zweitägige Spitzentreffen der Staats- und Regierungschefs der G7 erfordert hat und noch erfordert, vom „Gipfel des Wahnsinns“. Sind solche Treffen noch zeitgemäß?

Unter G7 versteht man die 7 wichtigsten Industrienationen USA, Kanada, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und Großbritannien. Es hätte eigentlich ein G8-Gipfel sein sollen, doch war Russlands Präsident Wladimir Putin auf Schloss Elmau nicht erwünscht.

Am Tisch sitzen 9 Personen: die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel als Gastgeberin, US-Präsident Barack Obama, Frankreichs Präsident François Hollande, Großbritanniens Premierminister David Cameron, Kanadas Premierminister Stephen Harper, Japans Regierungschef Shinzo Abe, Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi sowie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratspräsident Donald Tusk.

US-Präsident Barack Obama wurde am Sonntagmorgen nach der Ankunft am Flughafen in München von einer bayerischen Trachtengruppe begrüßt. Foto: dpa

US-Präsident Barack Obama wurde am Sonntagmorgen nach der Ankunft am Flughafen in München von einer bayerischen Trachtengruppe begrüßt. Foto: dpa

Der Sicherheitsaufwand ist enorm, das Polizeiaufgebot gewaltig. Zudem erlebt die Bundesrepublik die größte Luftraumbeschränkung ihrer Geschichte.

Hier die wichtigsten Zahlen zum G7-Gipfel in Elmau:

  • 130 Millionen kostet der Gipfel schätzungsweise insgesamt (in Euro)
  • 90.000 kostet jede Gipfelminute (in Euro)
  • 24.000 Polizeikräfte sind im Einsatz
  • 230 Polizeihunde sind im Einsatz
  • 74 Polizeipferde sind im Einsatz
  • 50.000 Gipfelgegner werden erwartet
  • 10 Richter werden zusätzlich in Garmisch-Partenkirchen für den Gipfel abgestellt
  • 5500 Journalisten haben sich akkreditieren lassen

Der Ausschluss von Putin vom Gipfeltreffen wegen der Annexion der Krim und des Kriegs in der Ostukraine halten nicht wenige für einen Fehler. Über Frieden zu reden ohne Russland, sei zwecklos, so der Tenor. Überhaupt müssten Russland und China bei solchen Spitzentreffen eher anwesend sein als Kanada oder Italien, wenn beispielsweise über die Weltwirtschaft oder den Klimaschutz gesprochen werde.

Die Themen des 41. G7-Gipfels

Dieser 41. Gipfel der G7 steht unter dem Motto „An morgen denken, gemeinsam handeln“. Die Themen sind:

  • Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik
  • Post-2015-Agenda
  • Meeresumweltschutz, Meeresgovernance und Ressourceneffizienz im Bereich Umwelt
  • Antibiotikaresistenzen, vernachlässigte und armutsassoziierte Krankheiten im Bereich Gesundheit
  • Standards in Handels- und Lieferketten
  • Stärkung von Frauen bei Selbständigkeit und beruflicher Bildung
  • Energieversorgungssicherheit
Ein Blick aus der Ferne auf Schloss Elmau. Foto: Wikipedia

Ein Blick aus der Ferne auf Schloss Elmau. Foto: Wikipedia

Angela Merkel bezeichnete eine Woche vor dem Treffen die Vorbereitung der UN-Klimakonferenz in Paris am Jahresende und die Frage, welche Schlüsse aus der Ebolafieber-Epidemie 2014 zu ziehen seien, als zwei der wichtigsten Themen des Gipfels. Auch der Bekämpfung des Hungers und der absoluten Armut räumte sie hohe Priorität ein.

Am Rande des Gipfels werde es auch Gespräche über die angespannte Finanzlage Griechenlandes geben, berichteten Diplomaten. (dpa/spiegel.de/wikipedia.de)

22 Antworten auf “„Gipfel des Wahnsinns“ der G7 in Bayern: Jede Minute kostet 90.000 Euro”

  1. Bart der Wewer

    Sind solche Gipfel noch zeitgemäß? Ja, in unserer globalisierten Welt! Der einzige Fehler allerdings, dass Russland nicht dabei ist. Sicher sind die Kosten enorm und man hätte vielleicht woanders tagen sollen. Aber der Polizeieinsatz ist sicher richtig, wegen den gewaltbereiten Demonstranten. Das sind übrigens alles Berufdemonstranten, die gegen alles sind. Denen geht es nicht um Grechtigkeit, saubere Umwelt oder TTIP.

  2. „Jede Minute kostet 90.000 Euro“

    Das sind pro Minute umgerechnet ja fast vier Sommerfeste der DG!

    Scherz beiseite, in der Tat der helle Wahnsinn! Und der Bürger ist machtlos gegen solche Exzesse. Wie an anderer Stelle zum selben Thema schon erwähnt wurde: Warum findet dieses Fress-und Saufgelage der Politprominenz nicht im Reichstag von Berlin statt oder auf einem Flugzeugträger mitten im Ozean.

    • Mischutka

      @ Boff :
      Hallo – hast du perfekt (!!!) ausgerechnet. D.h. wenn der Minister 1 Minute im Jahr arbeitet….! Denn durch die Gegend fahren, lecker essen und trinken sowie jemandem die Hand schütteln, weil der einen Orden bekommen hat, kann man ja nicht als „Arbeit“ bezeichnen……….
      Ganz nebenbei : Wenn ein Journalist, der ja viel mehr leistet als die Politiker auf diesem Schloss (die ja nicht mal ihre „Reden“ selbst schreiben) auch 90.000 €/Minute verdienen würden….. müsste der ja für einen Artikel, bei 30 Minuten ECHTER Arbeit, so 2.700.000 € erhalten….. – und ich würde sie ihm gönnen (im Vergleich)…
      MfG.

  3. Wie bitte?

    Also 9 Menschen sollten in unserem Zeitalter via Satelitenverbindung mit Echtbild gemeinsam bequem von ihrem jeweiligen Schreibtisch aus, kommunizieren können. Videokonferenz nennt man soetwas…Das kostet fast nichts und bringt das gleiche Ergebnis.
    Was da im Schloss Elmau abläuft ist eine vollkommen aus dem Ruder laufende Verprassung von Steuergeldern.

  4. Wie bei der Sendung von Jauch am Sonntag jemand sagte, sind solche Treffen sicher nützlich, aber weshalb treffen sich die Herren und die Dame nicht im Kanzleramt in Berlin, wo täglich alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, weil andauend hohe Staatsgäste kommen?

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