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Georgiens EM-Coup: Milliardär verspricht Millionenprämie

26.06.2024, Nordrhein-Westfalen, Gelsenkirchen: Georgiens Spieler feiern nach dem Sieg. - recrop Foto: David Inderlied/dpa

Nach dem Sieg der georgischen Nationalmannschaft gegen Portugal hat der Milliardär Bidsina Iwanischwili dem Team eine Prämie von 30 Millionen Lari (rund 10 Millionen Euro) versprochen. Das teilte der reichste Mann des Landes, der Ehrenvorsitzender der Regierungspartei Georgischer Traum ist, am Donnerstag in der georgischen Hauptstadt Tiflis (Tbilissi) mit.

Iwanischwili, der als mächtiger Strippenzieher der Schwarzmeer-Republik im Südkaukasus gilt, hat der Mannschaft weitere 30 Millionen Lari in Aussicht gestellt, sollte das Team auch gegen Spanien im Achtelfinale gewinnen. Iwanischwili dankte den Spielern, den Trainern und den Fans für «diesen historischen und erstaunlichen Sieg». Georgien hatte durch das 2:0 gegen Portugal bei seiner ersten EM-Teilnahme direkt das Achtelfinale erreicht.

26.06.2024, Nordrhein-Westfalen, Gelsenkirchen: Georgiens Georgiens Chwischa Kwaratschelia (l) schüttelt Portugals Cristiano Ronaldo die Hand. Foto: Alessandra Tarantino/AP

Im georgischen Parlament feierten die Abgeordneten, viele von ihnen in Trikots der Nationalmannschaft, zu Beginn ihrer Sitzung mit Gesängen und Staatsflaggen den EM-Erfolg. Schon in der Nacht hatten die Georgier mit Autokorsos, Hupkonzerten und Feuerwerk gefeiert.

Politische Kommentatoren meinten, dass Iwanischwili vor der Parlamentswahl im Oktober versuchen könnte, den EM-Erfolg der Nationalmannschaft politisch für seine regierende Partei zu nutzen. Allerdings hatten die Fußballer am Mittwochabend Songs der proeuropäischen Protestbewegung gesungen.

Das in die EU strebende Land ist politisch hin- und hergerissen zwischen den prowestlichen Kräften und konservativen Parteien und Gruppen, die auf nationale Interessen und wirtschaftliche Beziehungen auch zum großen Nachbarn Russland setzen. Die EU hatte zuletzt den politischen Kurs der Regierung in Georgien offen kritisiert und davor gewarnt, dass das Land seinen Status als Beitrittskandidat gefährden könne. Iwanischwili und seine Regierungspartei verbaten sich daraufhin jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes. (dpa)

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