Notizen

Generalversammlung von Vivias: Wirtz will sich an die Tagesordnung halten – CSP: Audit für Seniorenheime

Büllingens Bürgermeister Friedhelm Wirtz. Foto: OD

AKTUALISIERT – Bei der an diesem Montag stattfindenden General-Versammlung der Vivias-Interkommunale Eifel werden die im Juni von Grenz-Echo-Chefredakteur Oswald Schröder erhobenen Vorwürfe über gravierende Missstände in den Seniorenheimen in St. Vith und Bütgenbach wahrscheinlich nicht offen diskutiert werden.

Die Generalversammlung 2020 von Vivias-Interkommunale Eifel findet am heutigen Montag, 13. Juli, um 19 Uhr in der Notdienstzentrale der Feuerwehr, Malmedyer Straße 5, in Büllingen statt.

Gegenüber „Ostbelgien Direkt“ gab der Büllinger Bürgermeister Friedhelm Wirtz in seiner Eigenschaft als Verwaltungsratspräsident von Vivias im Vorfeld der Generalversammlung in Bezug auf die Anschuldigungen des Grenz-Echo, gegen die Vivias juristisch vorgehen will, eine kurze Erklärung ab.

Grenz-Echo-Chefredakteur Oswald Schröder. Foto: Gerd Comouth

„Dieses leidige Thema wird sicherlich in den Köpfen derer, die der Generalversammlung in Büllingen beiwohnen, omnipräsent sein, aber es gibt ja eine Tagesordnung, an die ich mich halten werde, und da geht’s dann im Wesentlichen um das vergangene Geschäftsjahr 2019“, so Wirtz, der hinzufügte: „Vivias reduziert sich nicht auf diese Geschichte – auch wenn das vielleicht momentan bei dem ein oder anderen gewissermaßen so wahrgenommen wird. Sicherlich wird das alles aber (s)einen Platz im Austausch, in den Gesprächen und Diskussionen finden bzw. einnehmen.“

Schröder hatte von einer „fragwürdigen Personalpolitik, Schikane und Mobbing, ungleicher Behandlung von Personalmitgliedern, Schluder beim Medikamenten-Management, fehlerhaftem Material sowie Hygienemängeln“ berichtet. Dies seien auch keine Gerüchte, sondern Erkenntnisse aus „seriösen Recherchen“, so Schröder (siehe Bericht an anderer Stelle).

Die CSP-Abgeordnete Jolyn Huppertz. Foto: CSP

Unterdessen fordert die CSP-Fraktion ein Audit für die Seniorenheime in der DG. Ein durch das Parlament eingesetzter Sonderausschuss soll unter anderem untersuchen, ob und in welchem Maße die Betreuung der Bewohner, die vorhandene Infrastruktur, die Hygiene, die Vorbeugung, Sicherheit und Sauberkeit, die Pflegeleistung, die mögliche personelle Unterbesetzung, die medizinische Versorgung, die Informationspolitik bzw. die Transparenz, die Leitung der Häuser, die Finanzierung der Einrichtungen, die Einbindung der Angehörigen sowie die Lebensqualität zur Zufriedenheit aller Akteure und Betroffenen im Laufe der letzten zwölf Monate gewährleistet war.

„Dazu muss ein umfassendes Audit erstellt werden, das dem Sonderausschuss vorgelegt wird. Unter anderem muss garantiert werden, dass im Rahmen dieses Audits eine anonym gehaltene Umfrage durchgeführt wird“, erklärte PDG-Mitglied Jolyn Huppertz.

Ausgehend von den Ergebnissen des Audits könne der Sonderausschuss bewerten, welche Verantwortung auf welcher Ebene zu übernehmen sei, was eventuelle Missstände, Fehlentwicklungen oder gut funktionierende Handlungsabläufe betreffe, so die CSP. Die Erstellung des Audits und dessen Auswertung sollen durch ein Fachunternehmen oder universitäres Institut wissenschaftlich begleitet werden, so Huppertz. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

32 Antworten auf “Generalversammlung von Vivias: Wirtz will sich an die Tagesordnung halten – CSP: Audit für Seniorenheime”

  1. Aufgrund der Schwere der Vorwürfe würde ich auf keinen Fall das Gerichtsverfahren abwarten, das vielleicht gar nicht stattfindet und wenn doch, dann erst viel später. An so einem Rechtsstreit verdienen nur die Anwälte. Die Vorwürfe sind aber so schwer, dass sofort interveniert werden muss. Eigentlich müsste die Staatsanwalrschaft von Amts wegen den Vorwürfen nachgehen. Und sollte nichts dran sein, müsste Oswald Schröder zur Rechenschaft gezogen werden, denn der Imageschaden für Vivias und die Seniorenheime ist enorm.

  2. Hier muss Klarheit geschaffen werden. Keine Ahnung, ob Schröder Recht hat. Aber eine Untersuchung und ein unabhängiges Audit dürften hier Licht ins Dunkle bringen.
    Corona ist übrigens nicht die Ursache von Missständen. Corona bringt Fehlentwicklungen erst richtig an den Tag.

  3. Eastwind

    Entweder sind die Vorwürfe berechtigt oder sie sind es nicht. Wenn sie berechtigt sind, muss sofort gehandelt werden. Untersuchungsausschüsse oder Sonderausschüsse bringen nichts, da wird nur palavert.

  4. karlh1berens

    zitat @Eastwind : „Wenn sie berechtigt sind, muss sofort gehandelt werden.“

    Dazu müsste aber die Staatsanwaltschaft ihren „Arsch“ bewegen !

    Wo kein (An)kläger, da kein (Gerichts)verfahren.

  5. Haltlos können die Vorwürfe nicht sein. Selbst ein Journalist macht sich mit unwahren Behauptungen strafbar. Der Präsident von Vivias ist gleichzeitig Administrator und Präsident. Diese Posten werden bezahlt. Wieviel jeder bei dieser Interkommunale bekommt kann man nicht finden. Dieses Geld fehlt im System der Senioren- und Krankenbetreuung. Kritik sollte etwas positives sein, aber wie man den Bürgermeister Büllingens kennt, kann er damit nicht umgehen. Er benimmt sich dann, wie ein bockiges Einzelkind. Problembewältigung sieht anders aus. Die CSP sollte auch die Interkommunalen in Frage stelle. Aber ich glaube nicht, dass die das wollen Es sind bestimmt einige CSP’ler bei einigen Interkommunalen gut versorgt. Ob Untersuchungsaussschüsse den Menschen in den Heimen wirklich helfen?

    • Hans Eichelberg

      @Spatzen

      Lt. Karli Dall, sollen Untersuchungsausschüsse „Verschleppungsausschüsse“ sein.
      Das würde bedeuten, es kommt nichts heraus, kostet aber wieder Geld.
      Wem wird das Geld abgezogen, bzw. wem wird es fehlen …..?

  6. Krisenmanagement

    Die Mitglieder der Interkommunalen Vivias sollten endlich ihrer Verpflichtung nachkommen und den Präsidenten von Vivias auf den Zahn fühlen. Aber ich bin mir fast sicher, dass die Probleme nicht wirklich erörtert werden. Warum muss die Interkommunale soviel Mitglieder haben? Eins noch an alle Mitglieder der Interkommunalen: Sie haben einen Auftrag erhalten, der bedeutet das sie Verantwortung haben für besonders wehrlose Menschen d. h. Senioren und Pflegebedürftige. Covid 19 hat die Probleme schon lange vorher existent waren, an die Oberfläche gebracht. Die Menschen mussten sehr einsam ohne ihre Angehörigen sterben. Pflegepersonal ist noch immer nicht genug dort. Also muss es zwangsläufig zu Problemen kommen. Es ist nicht nur eine Geldfrage, warum junge Pflegerinnen nicht bei den Heimen von arbeiten wollen.

  7. Maria Heidelberg

    Herr Cremer, tut mir leid, aber könnten Sie bitte den ersten Kommentar löschen, hab‘ einen Formfehler gemacht. Danke und Gruß

    @Krisenmanagment, Kleiner Denkfehler. Der Sterbeprozess in Altenheimen und zwar in Allen, durfte in Begleitung von Angehörigen stattfinden. Das ist eine von mehreren Ausnahmeregelungen gewesen.

    Dass Menschen in Altenheimen eingesperrt, entmündigt und von der Außenwelt abgeschnitten wurden, war eine politische Entscheidung und keine Entscheidung von Verantwortlichen in Altenheimen. Im Gegenteil. Die Verantwortlichen in Altenheimen und nicht nur bei Vivias haben jeden Tag versucht das aufzufangen, was die Politik vernachlässigt hat. Politische Entscheidungsträger haben mitgeteilt, dass Covid 19 Maßnahmen essentiell sind, aber dabei komplett außer Acht gelassen, dass die sozialen Kontakte der Bewohner genauso essentiell sind. Also bitte nicht den Eindruck erwecken, in Altenheimen würden Monster arbeiten. Die arbeiten nämlich an anderer Stelle.

    • @Maria Heidelberg: In Altenheimen arbeiten nicht nur Monster, aber unter den Mitarbeitern sind leider auch „Monster“ zu finden, habe selbst genug gesehen….,, es ist schon lange her, doch bleibts unvergessen.
      Es gibt tatsächlich Mitarbeiter, welche schon sehr sehr abgestumpft sind, ob es an der langen Zeit liegt diesen Job zu machen, oder vielleicht doch durch die Bedingungen welche dieser Job mitbringt, ich weiß es nicht. Wenn diese dann auch noch die Funktion des Vorgesetzten haben, dann werden die Kollegen durch die Gegend gescheucht, z.B. ist es festgelegt, in welcher Zeit man einen Bewohner anziehen muss, den gewaschen haben muss, usw. auch Mobbing ist oft an der Tagesordnung.

    • Krisenmanagement

      @Maria Heidelberg Der Denkfehler liegt bei Ihnen. Wenn der Kopf stinkt, können die Pfleger nicht verantwortungsvoll ihren Auftrag erfüllen. Es sind einige Menschen im Pflegeheim alleine gestorben. Es sind eben nicht die Angehörigen informiert worden! Die Telefone wurden eben nicht ans Bett gebracht! Glauben sie wirklich Oswald Schröder hätte sich so weit aus dem Fenster gelehnt, wenn nichts wäre. Man kann alles verharmlosen… Damit werden die Probleme der Pflegebedürftigen nicht gelöst. Eine gewisse Betriebsblindheit muss man manchen Pflegern schon zugestehen. Aber ich habe nie behauptet Pfleger seien M……! Aber manche Pfleger halten es bei Vivias nicht aus und ziehen die Notbremse und gehen nach Luxemburg oder hören ganz auf.

  8. Boah, ist das ekelhaft! Das Verhalten der CSP ist an Niederträchtigkeit kaum zu überbieten. Selbst bekommen sie seit geraumer Zeit nichts gebacken, aber diese furchtbare Krise nutzen sie zu einer Schierenkomödie, um aus dem Leid anderer Menschen Profit zu ziehen! Ich hoffe, das wird man ihr bei der nächsten Wahl nicht vergeben.

  9. Angehöriger

    Die tatsächlichen Missstände innerhalb der VIVIAS-Struktur und deren Gremien sind offenkundig und allesamt beweisbar.

    Die mehrfachen Versuche, hier einzelne Personen und vor allem den berechtigte Kritikpunkte formulierenden Journalisten persönlich zu diskreditieren, werden kläglich scheitern. Letztlich sollte doch bitte auch hier jede Kritik sachlich bleiben.
    Geht es nicht abseits aller Ablenkungsmanöver tatsächlich um die bestmögliche Qualität bei der Versorgung unserer Alten, die das durch ihre Lebensleistungen für uns Angehörige und für die gesamte Gesellschaft über Jahrzehnte tausendfach verdient haben?! DAS ist die Aufgabe der VIVIAS, für die ihr interkommunale Gelder zur Verfügung gestellt werden.
    Mit diesen Geldern hat sie ihre gesellschaftlichen Auftrag zu erfüllen. Sie ist allerdings weder Wirtschaftsunternehmen noch Selbstbedienungsladen. Hat denn irgendjemand die Leistung der Fachkräfte oder des Pflegepersonals kritisiert? Auch Oswald Schröder hat das nicht getan, obwohl die Diskussion ihn bewusst in diese Richtung zu stellen versucht.
    Erwartet denn tatsächlich irgendjemand, dass ein Journalist ohne Not seine Quellen preisgibt und damit ihm vertrauende Personen bloßstellt? Politik und Pressefreiheit erlauben Kritik; beides darf nicht oberflächlich verdammt werden.

    Verwaltungsrat und Präsidium wären gut beraten, zuerst im eigenen Topf auf die Finger ihrer Chefköche zu schauen!
    Überlässt man das Dritten, werden Details durch Untersuchungsausschüsse oder Gerichte bestätigt, die den Umfang
    der Verfehlungen dokumentieren und unsere grundsätzlich ehrenwerte interkommunale Idee sehr erschüttern könnten.

    • So schauts aus!

      @ Angehöriger,
      Völlig richtig, was Sie schreiben! IdT versuchen offensichtlich Menschen aus dem Umfeld der Verantwortlichen aus der Führung und der Politik, die Öffentlichkeit in ein Nebelfeld hin zu führen; denn NIEMAND, weder der Journalist OS, noch sonstwer beschuldigt das „normale“ Personal für irgendwelche Missstände in den betreffenden Einrichtungen; die Beschwerden gingen ja von Teilen des Personals selbst aus und richteten sich gegen Personen aus der Führung des Hauses und der maßgebenden Personen, welche die politische Verantwortung tragen. Was mich übrigens wundert ist die neuerliche Aussage von Herrn Wirtz anl. der gestrigen GV von Vivias. Wenn ich das richtig im BRF heute mitbekommen habe, hat Herr Wirtz sinngemäß gesagt, „dass er noch immer auf eine gütige Einigung hoffe“. Was meint er denn mit „gütiger Einigung“?; etwa den Zwist mit OS ? Will er seine Anzeige gegen ihn etwa zurückziehen? Was soll es denn da zwischen diesen beiden Personen „gütig zu einigen“ geben?

  10. @Achgott
    Wenn hier jemand ekelhaft ist, dann ist es Achgott, denn sie scheint für die Exekutive zu berichten.
    Mach dir nichts draus, Vivant regelt das im Nu denn diese Minderheitsregierung in Öpen geht die Luft nun schon aus. Man muss die PFF trotz unfairer Aussagen dulden um Neuverhandlungen auszuweichen.

  11. Frag ich mich auch?

    @So schauts aus!
    ich las im GE über die G V von Vivias, und die Sätze über : gütige Einigung usw!? Was soll das denn? Ein Rückzieher? Sollte da etwa zuviel heraus kommen? Oder wie, oder was? Nein, das sollte jetzt ausgekartet werden, denn die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, zu wissen was da Sache war! Da werden viel zu oft gewisse Einigungen getroffen, so noch letztens mit der Frau von Proximus, welche eine grosse Geldsumme zahlte wegen Einigung? Kurios?! Ein Schelm der…

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