Am heutigen Sonntag um 18 Uhr (MESZ, live auf RTBF2 „Tipik“) beginnt für die belgische Frauenfußball-Nationalelf mit der Partie gegen Island die EM. Die Red Flames stehen in der FIFA-Rangliste auf Platz 19, ihr Gegner Island auf Platz 17.
In der Gruppe D haben die Belgierinnen also durchaus eine Chance, gegen diesen Gegner zu gewinnen. Ein Sieg wäre auch wünschenswert, denn die beiden anderen Gruppengegner Frankreich (Platz 3 im FIFA-Ranking) und Italien (14) sind auf dem Papier deutlich stärker als die Isländerinnen.
Sara Björk Gunnarsdottir ist der Star des isländischen Teams. Die 31-jährige Mittelfeldspielerin spielte zusammen mit der Belgierin Janice Cayman in Lyon in Frankreich und vertritt künftig die Farben von Juventus Turin. Gunnarsdottir wurde zweimal zu Islands Sportlerpersönlichkeit des Jahres gewählt. Sie kennt auch gut die belgische Mannschaftskapitänin Tessa Wuillaert, mit der sie seinerzeit beim VfL Wolfsburg gespielt hat.
Island ist eine körperlich starke und robuste Mannschaft, die eine etwas holprige Vorbereitung hinter sich hat. Jon Thor Hauksson, der Trainer, der das Team für die EM qualifiziert hatte, musste zurücktreten, nachdem er unter Alkoholeinfluss kontroverse Äußerungen gegenüber seinen Spielerinnen gemacht hatte. Sein Nachfolger ist Thorsteinn Halldorsson.
Die Red Flames werden Island im Stadion von Manchester City herausfordern. Dabei handelt es sich aber nicht um das Ethiad-Stadium, in dem Kevin De Bruyne seine Heimspiele bestreitet, sondern das Manchester City Academy Stadium, in dem weniger als 5.000 Zuschauer das Spiel verfolgen können.
Islands Gunnarsdottir bezeichnete die Entscheidung, ein EM-Spiel in einem solch kleinen Stadion austragen zu lassen, als schockierend und peinlich. „Wir haben das Recht, auf einem Trainingsplatz der Männer zu spielen. Das ist respektlos gegenüber dem Frauenfußball“, sagte sie.
Das Stadion ist mit 4.700 Plätzen zwar der kleinste Austragungsort bei der EM, es sei aber kein Trainingsgelände, stellten die Organisatoren klar. „Es ist das offizielle Heimstadion des Manchester City Frauenfußball-Vereins“, zitierte BBC Sport einen Sprecher. „Es wurde schon für Spiele der Champions League der Frauen genutzt und wird eine großartige Atmosphäre bieten, die einer Frauen-EM würdig ist.“
Für Belgien ist es die zweite Teilnahme an der Frauenfußball-EM. 2017 waren die Red Flames in der Gruppenphase ausgeschieden. Laut dem Analysebüro Gracenote haben die Belgierinnen eine Chance von 27 Prozent, die zweite Runde zu erreichen. Das ist weniger als Island (38 Prozent), Italien (52 Prozent) und Frankreich (82 Prozent).
Auch wenn die Red Flames heute auf den vermeintlich leichtesten Gruppengegner treffen, ist der Ausgang dieser Partie für Belgiens Coach Ives Serneels noch nicht entscheidend. „Nein, für mich ist dieses Spiel nicht entscheidend. Erinnern Sie sich an unser erstes Spiel gegen Dänemark bei der EM 2017. Wir verloren diese Begegnung, was uns aber nicht daran gehindert hat, bis zum letzten Gruppenspiel im Rennen zu bleiben.“
Belgiens Kapitänin Tessa Wullaert kennt das kleine Stadion von Manchester City sehr gut, weil sie hier von 2018 bis 2020 gespielt hat. Die Chancen gegen Island liegen ihrer Meinung nach bei 50:50. „Die Details werden den Unterschied machen“, sagt die Spielerin des RSC Anderlecht, die nach der EM zu Fortuna Sittard in die Niederlande wechseln wird. (cre)
England bound. 🛫 #FLAMETIME pic.twitter.com/yXTWg3MuKh
— Belgian Red Flames (@BelRedFlames) July 6, 2022
Dann lassen wir uns mal überraschen, was unsere Frauen drauf haben. Bisher hat mir das Meiste, was ich bei dieser EM gesehen habe, gut gefallen.
Eine Eupenerin hatte bereits einen gute Start mit Deutschland.
HINWEIS – 1:1 – Elfmetertor rettet die Red Flames zum EM-Auftakt. https://ostbelgiendirekt.be/red-flames-em-start-324505