Politik

Sollte sich die CSP einen neuen Namen zulegen? – Das „C“ wirkt obsolet – 2024 endlich zurück in die Sonne?

Vorstellung der Schwerpunkte der CSP-Fraktion für die Sitzungsperiode 2021-2022 (v.l.n.r): Lukas Teller und Shirin Tjandra von der Jungen Mitte, CSP-Generalsekretär Cliff Wirajendi, Parteipräsident Jérôme Franssen, Fraktionsvorsitzende Patricia Creutz, Europaabgeordneter Pascal Arimont und Provinzialrat Jacques Schrobiltgen. Foto: Gerd Comouth

Zum Start in die neue Session des Parlaments der DG hat die CSP ihre Standpunkte in den wichtigsten politischen Fragen verdeutlicht.

Es ist, wenn man so will, das Programm eines „Schatten-Kabinetts“, das seit 1999 die Sonne nicht mehr gesehen hat.

In der Tat gehört die CSP seit 22 Jahren im Parlament der DG nicht mehr der Mehrheit an. So wie seitdem immer zwischen zwei Urnengängen, ist man auch jetzt wieder geneigt zu behaupten, dass die CSP nach der nächsten PDG-Wahl den Sprung zurück in die Sonne schaffen muss, wenn sie verhindern möchte, dass sie allmählich im Dunkeln kaum noch zu erkennen ist.

Patricia Creutz und Pascal Arimont vor bzw. unter dem Namen CSP. Wäre eine Namenänderung angebracht? Foto: Gerd Comouth

Umso erstaunlicher ist, dass die Christlich-Sozialen nach 22 Jahren immer noch sechs Vertreter im Parlament der DG haben – genauso viele wie die ProDG von Ministerpräsident Oliver Paasch, die seit 2004 ununterbrochen in der Mehrheit ist und bei der nächsten Wahl genau seit 10 Jahren den Ministerpräsidenten stellen wird.

„Wir arbeiten an der Zukunft Ostbelgiens mit“ lautet ein Slogan der CSP-Fraktion zum Beginn der Sitzungsperiode 2021-2022 des PDG. Vom Hocker reißt die Partei damit niemanden, aber womöglich ist dies auch nicht unbedingt mehr ihr Ziel. Der Slogan verdeutlicht vielmehr, dass die Christlich-Sozialen bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – und ab 2024 auch Regierungsverantwortung.

Eine andere Frage ist, ob es für die CSP nicht allmählich an der Zeit ist, sich einen neuen Namen zuzulegen. Das „C“ ist womöglich obsolet geworden. Eine Namensänderung könnte auch schon bald in Deutschland bei CDU und CSU ein Thema werden, sollte die Union mit ihrem Kanzlerkandidaten Armin Laschet am Sonntag Schiffbruch erleiden und in der Folge womöglich im Bundestag erstmals seit 2005 wieder in die Opposition verdrängt werden.

Namensänderungen hat es im Inland schon etliche gegeben

Eine Namensänderung kann einer Partei oder Bewegung, wenn sie gut vermittelt wird und den Zeitgeist trifft, ein neues Image und neuen Elan geben, wie das Beispiel ProDG zeigt. Weder die PDB noch die PJU-PDB hätten es geschafft, mit 6 Mandaten stärkste Kraft im Parlament der DG zu werden.

Weil er Bürgermeister von Raeren geworden ist, hat Jérôme Franssen sein Mandat im PDG niedergelegt, ist aber nach wie vor CSP-Präsident. Foto: Gerd Comouth

In eher konservativen Gegenden wie Ostbelgien sind Namensänderungen eher verpönt. Abgesehen von ProDG, die an die Stelle der PDB bzw. der PJU-PDB getreten ist, haben die hiesigen Parteien in all den Jahren auf ein anderes Kürzel verzichtet.

Als im französischsprachigen Landesteil aus der alten PSC die CdH (oder cdH) wurde, die Partei der Zentrumshumanisten, ist es in der DG bei CSP geblieben.

Die SP nannte sich früher mal SPB, aber das ist schon lange her. Das „S“ im Kürzel SP hat sogar den Vorteil, dass sich die Parteimitglieder nicht entscheiden müssen, ob sie sich als „Sozialisten“ oder „Sozialdemokraten“ betrachten.

Die PFF ist auch immer die Partei für Freiheit und Fortschritt geblieben, wenn man einmal von einer sehr kurzen Periode absieht, als sie sich PRF nannte (Partei für Reformen und Freiheit). Die frankophone Schwesterpartei hat hingegen schon einige Male ihren Namen geändert: PLP, PRL, PRLW, MR…

Auch in Flandern haben die Parteienkürzel des Öfteren geändert. So wurde aus der alten CVP mit der Zeit die CD&V. Aus der SP wurde die sp.a und jetzt Vooruit. Aus der PVV wurde die VLD und später Open VLD. (cre)

Was die Standpunkte der CSP-Fraktion im Parlament der DG zu den wichtigsten politischen Fragen betrifft, so verweisen wir auf das Dossier „CSP – Wir arbeiten an der Zukunft Ostbelgiens mit“ unter nachfolgendem Link:

Dossier: „CSP – Wir arbeiten an der Zukunft Ostbelgiens mit“

52 Antworten auf “Sollte sich die CSP einen neuen Namen zulegen? – Das „C“ wirkt obsolet – 2024 endlich zurück in die Sonne?”

    • Pensionierter Bauer

      Ich denke nicht, dass das verboten ist. Es wäre aber unredlich, wenn er die durch das Europaparlament bezahlte Stelle für Parteiarbeit missbrauchen würde.
      Ich gehe aber mal dabon aus, dass es dort soviel für den Herrn MdEP Pascal Arimont zu Tun gibt, dass in der für ihn vorgesehenen Arbeitszeit, keine Zeit für CSP Arbeit bleibt.
      Als gute Christen, nutz man die öffentliche Hand doch auch nicht aus.

      • Arimont und Konsorten können ja mal bei ihrer „Parteischwester“ Joelle Milquet nachfragen welche mögliche Konsequenzen da anfallen…
        Also: immer schön Finger weg vom CSP-Geschehen in Brüssel !
        Wer’s glaubt ;-)

        • Pensionierter Bauer

          Wenn das stimmt, dass der Typ an der Uni wirklich einen Täuschungsversuch unternommen hat, dann befindet er sich in der CSP ja in der richtigen Partei.
          Schon als kleiner Junge kam mir diese Partei immer suspekt vor.

        • Manderfelder Justitia

          Hallo Mustard,

          was für ein wertvoller Kommentar! Er ist wertvoll, weil er mich an meine gute Erziehung erinnert. Eine Erziehung, die auf gegenseitigem Respekt basiert. Ich kenne weder Sie noch Herrn Wirajendi.

          Ein Kommentar dieser Art, der, wie Sie schreiben auf „Hören/Sagen“ basiert, geht wieder einmal definitiv einen Schritt zu weit. „Gehört“ habe ich auch schon viel in meinem Leben. Die Wahrheit war definitiv selten dabei. Etwas, das man nur über Dritte gehört hat, dessen Wahrheit man selbst so wenig bezeugen kann, dass man seine Identität hinter einem Pseudonym verbarikadieren muss, ist faktisch Verleumdung und darüber hinaus strafrechtlich verfolgbar.

          Ich bin wieder einmal schockiert, dass sich Menschen überall auf dieser Welt befähigt fühlen, Mitmenschen in digitalen Netzwerken zu diffamieren (was anderes ist Ihre Aussage für mich nicht) und mir ist rätselhaft, was Ihre Motivation dahinter ist.

          Für mich haben Verleumdung und Respektlosigkeit im allgemeinen keinen Raum, weder hier noch sonst wo und ich hoffe, dass sich viele Mitleser/innen solidarisch mit diesem Gedanken zeigen, denn „(f)einster Anstand und wahrhaft gute Manieren kommen vom Herzen und von einem ausgeprägten Gefühl persönlichen Wertes“ -Honoré de Balzac-

          In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Woche!

  1. Akneverkäufer

    Wer die 7 Todsünden so verkörpert wie die CSP sollte das C ruhig im Namen behalten. Arimont steht für „Hochmut“. Bei „Habgier, Zorn, Völlerei und Neid“ streiten sich alle CSP-Leute drum, wer es am besten kann. „Wollust“ steht für die Missbrauchsfälle der katholischen Kirche. Bei der Nummer 7, der „Trägheit“, die steht alleine für die Bürgermeister aus Kelmis und St.Vith. Also kann der Name so bleiben wie er ist…

  2. Die CSP erwacht…zu spät, man hätte, es wäre,…
    Ganz klar hätten die derzeit Regierenden in bestimmten Situationen etwas anderes machen können. Ganz klar kann man als Bürger nicht mit allem einverstanden sein, was entschieden wird. Ganz klar gewinnen manche Politiker nicht den Beliebtheitspreis. Ich vermisse nur WAS genau die CSP anders gemacht hätte? Fordern, Mahnen, und es hinterher besser wissen, ist irgendwie ungleich leichter als verantworten.

  3. So lange alle im Kern grüne Politik machen können sie sich nennen wie sie wollen, es ändert nichts. Die Inflation beginnt los zu galoppieren und die „Energiewende“ wird im nächsten Winter vielen Leuten drastisch vor Augen führen wohin die Reise geht.
    https://www.achgut.com/artikel/die_stromkrise_ist_da_wehe_wenn_der_winter_kommt_die_stromkrise_ist_da
    Wenn erst einmal der Strom rationiert wird, spielt es keine Rolle ob die CSP noch CSP heißt oder sich Rumpelstilzchen nennt….

  4. Maria Heidelberg

    Was bedeutet für die CSP „zurück in die Sonne“?

    Explzit für die CSP? Die Sonne spielt in der politischen Landschaft eine große Rolle.

    Eigentlich sollte sich doch jede Partei mit der Sonne schmücken. Diese Systemlinge sind doch alle Sonnenanbeter.

      • Maria Heidelberg

        Machst Du Dich lustig über mich, @Aprikose?

        Hat sich Adolf mit einer Swastika geschmückt, weil er ein Freimaurer war?
        Steckte hinter (s) einer zielorientierten Politik eine Verschwörung? Ja!

        Sag mal, kann man ohne Medien ein friedliches Leben führen? Ja!

        Wenn ich das Radio abschaffe, keine Zeitung mehr lese, kein Fernseh schaue, dann muss mich theoretisch der Staat über jede Änderung, die er für uns entscheidet, per Post benachrichtigen. Wieso besitzen wir eigentlich noch Medien? 🐝🙃🐝

      • Maria Heidelberg

        Ich hab‘ noch etwas für Dich, @Aprikose. Das *C* steht christlich.
        Wie viele Sorten Christen gibt es denn so, in diesem Religionschaos?
        Da hätten wir die

        -Zeugen Jehova
        -Mormonen
        -Sieben Tags Adventisten
        -Protestanten
        -Orthodoxen
        -Baptisten
        -Judadismus


        Schon eigenartig, oder?

        Eigenartig ist auch, dass sich der Stamm Juda mit einem Löwen schmückt und dies die CSP auch tut. Echt eigenartig.
        Oder doch nicht?

        Vielleicht steckt da auch ne Verschwörung hinter. Kannst ja mal forschen, was es damit auf sich hat. 🤐😉

  5. Krisenmanagement

    Keine Partei sollte eine Religiöse Richtung im Namen haben. Diese Partei vertritt so wenig die christlichen Werte, wie die PFF sich für die freiheitlichen Werte einsetzt. Es geht eigentlich nur darum möglichst viele Posten zu ergattern. Ob man genug Stimmen für ein Bürgermeisteramt hat oder nicht. Die Raerener Geschichte mit den Grünen war schon sehr christlich. Eine Umbennung würde nichts bringen. Das sind doch alles nur Jasager ohne eine wirkliche Substanz. In vielen Gemeinden der DG läuft mittlerweile vieles schief. In der Verantwortung sind auch namhafte CSP Mitglieder. Keiner auch die CSP Leute hauen auf den Putz, damit es endlich eine funktionierende Gemeindeaufsicht gibt in der DG. Man lässt auch als Opposition alles laufen im DG Parlament. Keiner hinterfragt die 3. Impfung. Mittlerweile gibt es viele Impfdurchbrüche. Man setzt sich über Empfehlungen vieler namhafter Wissenschaftler hinweg. …. Wie sieht es mit den Krankenhäusern der DG aus? Dort sitzen in den wichtigen Komitees auch CSP Mitglieder. Wenn das so weiter geht, gibt es bald kein Krankenhaus in der DG. Oder irre ich mich?

  6. Frankenbernd5ig

    Ok, ich bin nicht 100%ig informiert ueber deutsche Nachrichten und Entwicklungen. Herr Cremer wo haben Sie das Geruecht her, CDU/CSU benennen sich um nach der Wahl wenn’s in die Opposition geht? Ich arbeite in Aachen und habe einen deutschen Kollegen -der CDU Mann ist- darauf angesprochen und der hat mich nur ‚dumm‘ angeguckt…..???!!

    • Ostbelgien Direkt

      @frankenbernd5ig: Es hat ja auch niemand behauptet, dass dies bei CDU und CSU derzeit ein Thema ist. Es könnte aber eines werden, sollte die Union am Sonntag eine schwere Niederlage erleiden und in der Folge sogar in die Opposition müssen. Dann wird sich die Partei erneuern müssen, und die CDU wird sich fragen, ob es noch zeitgemäß ist in unserer heutigen Zeit, das „C“ im Parteinamen zu haben. Gruß

  7. Marcel Scholzen eimerscheid

    Die CSP sollte sich „Deutschsprachige Zentrumspartei“ nennen. Und die mehr als 20 Jahre Opposition sollte man positiv sehen. Hat für einen Generationenwechsel gesorgt. Die alten csp Bären der 90er Jahre sind weg.

  8. Ossenknecht

    Erst das N-Wort, dann das Z-Wort und jetzt das C-Wort. Kein Wunder, denn christlich, das sind Hexenverbrenner, Kreuzritter, Konquistadoren, Frauenverächter und natürlich die internationale Kinderschänder-Mafia. In Ewigkeit. Amen.

  9. « C » wie irgendwas mit …

    Ich wähle auch mal gezielt Parteien mit « C » wie christlich. Wenn’s jetzt dieser Partei ergeht, wie Weihnachten, das zum « Endjahresfest » oder wie dem Nikolaus, der zum « multikultureller Geschenkemann » wird, war’s mein letztes Kreuz (oder ist « mein letztes Häkchen » politisch korrekter?) neben dieser Partei « ohne C » …

    • karlh1berens

      C, wie …….

      „Religionen wirken für arme Menschen auch als eine Art ‚Opium'“, denn das ist de facto nur ein Begleiteffekt der eigentlichen Funktion als psychologisches Regulativ zum Erhalt der eigenen Handlungs- und Überlebensfähigkeit. Um es einmal aus religionswissenschaftlicher (nicht theologischer!) Sicht sehr verkürzt darzustellen:

      A. Der Mensch ist ein instinktentbundenes Wesen, d.h. er interagiert mit seiner Umwelt nicht mehr in einem fest verdrahtetem Reiz-/Reaktionsmuster, sondern auf der Grundlage einer mehr oder weniger komplexen Simulation der Realität in seinem Neo-Kortex.

      B. Um mit dieser Simulation nicht in eine ökologische Nische zu geraten, kann sie nach einer bisher inkompatiblen Wahrnehmung – sprich einem inkompatiblen Input aus der Realität – hinterfragt und mit dem psychologischen Mittel des „Zweifelns“ dekonstruiert und dann in aktualisierter Form neu konstruiert werden.

      C. Da grundsätzlich Alles hinterfragbar und dieser De-Konstruktor damit generell unbegrenzt ist, hat er auch das Potential, die Simulation soweit zerlegen, dass von ihr praktisch gar nichts Tragfähiges mehr übrigbleibt, das als Basis einer neuen Simulation dienen könnte. Der Mensch „verzweifelt“ im wahrsten Sinne des Wortes und verliert damit auch seine Überlebensfähigkeit.

      D. Um die De-Konstruktion der Simulation an geeigneter Stelle wieder stoppen zu können, existiert also ein psychischer Schutzmechanismus, der den Fragemechanismus augenscheinlich „unbegründet“ wieder stoppt. Dabei wird auf einer Meta-Ebene entschieden, dass man die Hintergründe des Sachverhaltes genug durchdrungen hat und die nächste Frage nicht mehr stellen muss, um zu einem neuen adäquaten Umgang mit der Realität zu gelangen. Alles was „dahinter“ liegt, wird also ungeprüft vorausgesetzt und im eigentlichen Sinne des Wortes „geglaubt“.

      Und eben hier liegt die eigentliche Bedeutung der Religionen, denn sie bieten den Menschen eine intersubjektive Möglichkeit, die Meta-Ebene zu strukturieren und klassifizieren und sie damit auch im sozialen Kontext zu kommunizieren. Dies dient dem Zusammenhalt der Gruppe, die nun von einem gemeinsamen Antwortkatalog ausgeht, ohne ggf. zu lange Grundsatzdiskussionen handlungsfähig ist und statistisch gesehen schlicht eine höhere Überlebensfähigkeit bekommt.

      Soweit zu den religionswissenschaftlichen Grundlagen, die übrigens auch für „nicht religiöse“ Menschen gelten, die an die unhinterfragbare Wahrheit „der Wissenschaft“, „des Marktes“, „des Kommunismus“, „des Amerikanischer Exzeptionalismus“, „der Wokeness“, „des eigenen Wissens“ oder was auch immer glauben.

      Dass in diesem Mechanismus qua der postulierten Konstrukte und der sozialen Machtverhältnisse auch die Gefahr des politischen Missbrauchs liegt, indem berechtigte Fragen zu eben diesen Verhältnissen bei Seite gedrängt und die potentiell Fragenden eingelullt werden, ist definitiv nicht zu leugnen. Dies liegt aber nicht in der (psychologischen) Natur der Religion begründet, sondern in der Institutionalisierung, die die Machtverhältnisse zementiert, und es tritt auch bei allen anderen Glaubenssystemen auf, die psychologisch als Ersatz dienen mögen.“

      https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Forscherteam-bestaetigt-Religionen-sind-Opium-fuer-arme-Menschen/eklatanter-Mangel-an-wissenschaftlicher-Sachkenntnis/posting-39692090/show/

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