Der französische Bergkönig Julian Alaphilippe hat gleich die erste Chance auf einen Etappensieg bei der Tour de France genutzt und ist mit einem beherzten Solo ins Gelbe Trikot gefahren.
Auf der 215 Kilometer langen Etappe von Binche nach Épernay setzte sich der 27-Jährige bei der letzten Bergwertung ab und ließ sich auf den letzten 16 Kilometern nicht mehr einfangen. Inklusive der Bonussekunden reichte es für den Profi vom belgischen Team Deceuninck-Quick-Step am Montag klar zur überraschenden Gesamtführung, die der um knapp fünf Minuten abgehängte Niederländer Mike Teunissen vom Team Jumbo-Visma abgeben musste.
Rang zwei belegte Michael Matthews aus Australien, Dritter wurde der Belgier Jasper Stuyven.
Die bisher schwierigste Etappe mit vier kurzen, aber steilen Anstiegen auf den letzten 42 Kilometern ließ den reinen Sprintern wie Dylan Groenewegen, Elia Viviani oder André Greipel keine Chance. Schon bei den ersten beiden Bergwertungen mussten einige Sprinter abreißen lassen, auch Gelb-Träger Teunissen konnte schnell nicht mehr mithalten.
In Szene setzen konnte sich der Belgier Tim Wellens (Lotto-Soudal), der seinem Landamann Greg Van Avermaet (CCC) das Gepunktete Trikot des Führenden in der Bergwertung abjagen konnte und auch zum angriffslustigsten Fahrer dieser Etappe in die Champagne gewählt wurde.
Im Gesamtklassement ist der Belgier Wout Van Aert jetzt alleiniger Zweiter. Er behält auch das weiße Trikot des besten Jungfahrers.
Am Dienstag (12.10 Uhr) bietet sich nach der ersten hügeligen Etappe die nächste Chance für die Sprinter. Auf den 213,5 Kilometern von Reims nach Nancy sind gerade einmal zwei Bergwertungen der vierten Kategorie zu bewältigen. Jumbo-Visma will dann nach dem Verlust des Gelben Trikots mit Top-Sprinter Groenewegen, der zum Auftakt böse gestürzt war, den dritten Etappensieg am vierten Renntag einfahren. (dpa/cre)