Der Friedensnobelpreis 2016 geht an den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos. Das gab das Nobelpreis-Komitee am Freitag in Oslo bekannt.
Santos hatte nach jahrzehntelangem Konflikt ein Friedensabkommen mit den FARC-Rebellen geschlossen – nach mehr als 220.000 Toten und Millionen Vertriebenen. Doch bei einem Referendum sagten die Kolumbianer „No“ zu dem Abkommen.
Dennoch wird Santos mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Damit könne das Nobel-Komitee die neuen Verhandlungen in Kolumbien unterstützen, sagte der norwegische Historiker Asle Sveen.
Regierung und Rebellen haben die Hoffnung nicht aufgegeben, den Friedensvertrag noch zu retten. Der Nobelpreis könnte dem Vorhaben Rückenwind verleihen.
Der Krieg zwischen dem kolumbianischen Staat und der FARC begann vor 52 Jahren und ist der älteste und längste in Lateinamerika. Er kostete 220.000 Menschenleben. Als Folge des Krieges wurden Millionen Menschen vertrieben und die wirtschaftliche Entwicklung des öl- und kohlereichen Landes gebremst.
Der 65-jährige Santos hatte zuletzt alles dem Ziel unterstellt, den seit 52 Jahren andauernden Konflikt in Kolumbien beizulegen. Er gehöre einer Generation an, die nie im Frieden gelebt habe, sagt der Staatschef. Aber sein Fehler war es, die Gegner eines zu sehr der Guerilla entgegenkommenden Vertrages einzubinden.
Bei der Volksabstimmung über den Friedensvertrag mit den „Revolutionären Streitkräften Kolumbiens“ („Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia“ – FARC) erlitt er eine herbe Niederlage, 50,2% stimmten dagegen.
Den Gegnern sind vor allem die Strafnachlässe ein Dorn im Auge – und dass sich für Verbrechen verantwortliche Guerilleros demnächst zur Wahl stellen können. Die marxistisch orientierten FARC wollen ihre Ziele künftig auf legalem politischen Wege erreichen.
Santos gehörte als Handels- und Finanzminister verschiedenen Regierungen an. Unter Präsident Álvaro Uribe war er als Verteidigungsminister für eine Militäroffensive gegen die FARC verantwortlich. Bei den Präsidentenwahl 2010 präsentierte er sich als Erbe seines politischen Ziehvaters Uribe. Als er dann aber 2012 die Friedensgespräche mit den FARC einleitete, überwarf er sich mit dem konservativen Hardliner, der zum erbitterten Gegner des Abkommens mit der FARC wurde – und mit seinern „No“-Kampagne siegte. Nun muss Santos auch mit dem Uribe-Lager verhandeln.
Santos studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität von Kansas in den USA und öffentliche Verwaltung in Harvard. Später stieg er in das Verlagsgeschäft seiner Familie ein, die lange die größte kolumbianische Tageszeitung «El Tiempo» kontrollierte. Er stammt aus einer der einflussreichsten Familien des Landes. Sein Großonkel Eduardo Santos war von 1938 bis 1942 Präsident Kolumbiens, sein Cousin Francisco Santos war Vizepräsident unter Uribe, auch er ist ein Gegner des Vertrages mit der FARC. (spiegel.de/tagesschau.de/dpa)
Da versuchen die alten Herren aus Oslo, ein demokratisches Votum in Kolumbien aus den Angeln zu heben. So macht man aus einem Verlierer einen Sieger. Das ist so, als hätte in Großbritannien nach dem Brexit-Referendum Premier Cameron den Friedensnobelpreis bekommen.
Und das kolumbianische Volk hat dagegen gestimmt!
Paradox!
Alles Show dieser Nobelpreis… genau wie die Sendungen bei RTL, zum k…