Politik

Freches Spitzenkandidat der PFF bei PDG-Wahl: „Nicht fünfter Platz – Ich hasse es, Letzter zu sein“

Gregor Freches (im Hintergrund) bei der Mitgliederversammlung der PFF am Freitag im "Atelier", bei der er seine Spitzenkandidatur bei der PDG-Wahl 2024 ankündigte. Foto: Patrick von Staufenberg

Die PFF hatte am vergangenen Freitag Mitglieder, Mandatare und Presse ins „Atelier“ eingeladen, um offiziell mitzuteilen, wer bei den Wahlen von Anfang Juni 2024 auf der PDG-Liste der deutschsprachigen Liberalen der Spitzenkandidat sein wird.

Nachdem Isabelle Weykmans vor einigen Wochen mitgeteilt hatte, dass sie sich nach 20 Jahren als Ministerin nicht mehr zur Wahl stellen werde, war ziemlich klar, dass der amtierende Gemeinschaftssenator Gregor Freches, der auch Parteivorsitzender ist, bei der PDG-Wahl der Spitzenkandidat der PFF sein wird. Folglich war das, was am Freitag offiziell mitgeteilt wurde, keine wirkliche Überraschung: Gregor Freches himself wird der Spitzenkandidat sein.

Ministerin Isabelle Weykmans tritt bei der PDG-Wahl 2024 nicht mehr an. Foto: Patrick von Staufenberg

Den 60-Jährigen erwartet eine Herkulesaufgabe, denn seit 20 Jahren haben die Liberalen bei jeder PDG-Wahl schlechter abgeschnitten als bei der Wahl zuvor und sind seit dem letzten Urnengang von Mai 2019 stimmenmäßig sogar die schwächste Fraktion im Parlament der DG.

Als Gregor Freches im Januar 2023 beim Neujahrsempfang der PFF dem MR-Vorsitzenden Georges-Louis Bouchez ein Trikot der AS Eupen mit der Rückennummer 4 schenkte, wollte er auf originelle Weise noch einmal die Forderung der deutschsprachigen Liberalen nach einem „Belgien zu viert“ untermauern.

Die Geste mit dem AS-Trikot war aber auch aus einem anderen Grund durchaus passend: Genauso wie die Schwarz-Weißen der AS Eupen werden 2024 auch die Blauen der PFF gegen den Abstieg spielen.

PFF-Präsident Gregor Freches (l) überreicht dem MR-Vorsitzenden Georges-Louis Bouchez (r) beim Neujahrsempfang der deutschsprachigen Liberalen im Januar 2023 ein Trikot der AS Eupen. Foto: MR

Abgesehen von der Tatsache, dass Freches und Bouchez Präsident einer liberalen Partei in Belgien sind, haben beide so gut wie nichts gemeinsam. Während Freches eher ein Mann der leisen Töne ist, kann es für Bouchez nicht laut genug sein. Freches ist der seröse Arbeiter, während Bouchez es gerne krachen lässt, indem er regelmäßig via Medien oder Twitter Freund und Feind mit zum Teil spektakulären Aussagen provoziert. Auch kommt Freches eher als Langweiler rüber, während die Auftritte von Bouchez zumeist hohen Unterhaltungswert haben.

Wie dem auch sei, PFF-Präsident und PDG-Spitzenkandidat Freches wäre schon froh, wenn seine Partei am Wahlabend nicht mehr die schwächste Fraktion im PDG wäre. „Ich hasse es, Letzter zu sein“, sagte der Senator im BRF: „Im Sport war ich auch immer vorne dabei. Ich war Stürmer und nie Verteidiger. Und unser erklärtes Ziel ist, in diesem Ranking nach oben zu steigen. Nicht fünfter Platz, sondern höher als fünf – mindestens!“ (cre)

36 Antworten auf “Freches Spitzenkandidat der PFF bei PDG-Wahl: „Nicht fünfter Platz – Ich hasse es, Letzter zu sein“”

  1. Nennen wir doch direkt einmal ein praktisches Beispiel, die Stadt Eupen will die Dächer ihrer Bürger mittels Drohnen scannen. Natürlich nur um dem Bürger einen Gefallen zu tun, ihm zu sagen, was er eigentlich schon weiss, ob sein Dach gedämmt ist oder nicht. Und natürlich hat niemend vor eine Mauer zu bauen, äh, schlecht isoloierte Dächer, oder Dächer allgemein, mit einer CO2 Steuer zu belegen, nein, alles nur eine Verschwörungstheorie…. Und was macht die PFF, Mehrheitsbeschaffer der Grünen Drohnen ? Richtig, gar nichts bzw. man unterstützt das Ganze auch noch! Hier könnte der Herr Freches ja einmal ansetzen und klar machen dass es für eine Liberale Partei untragbar ist „von Amts wegen“ Häuser zu scannen. Wer das im Rahmen einer energetischen Bestandsaufnahme machen möchte, bitte, kann jeder machen, aber wenn der „Staat“ sich für etwas beginnt zu interessieren ist die nächste Steuer mit Sicherheit nicht weit. Hier hat die PFF ja schon das erste Wahlkampfthema….

    • Stasi Eupen

      @Dax absolut mit Ihnen einverstanden! Das braucht niemand, das ist Geldverschwendung (Steuergeld), das wird mit größter Sicherheit später für Kontrollen, Zwangsauflagen, Steuern etc herangezogen und dass die Eupener PFF sowas mitmacht ist skandalös… steht das „F“ denn nur noch für „Flaschen im Amt“ statt für „Freiheit“… aber wer mit den Grünen „ins Bett geht“ muss sich nachher bei der (Ab)Wahl nicht wundern!

      • Politikus

        „aber wer mit den Grünen „ins Bett geht“ muss sich nachher bei der (Ab)Wahl nicht wundern!“

        So wie etliche Grünen der Ansicht sind, dass der Strom nun mal aus der Steckdose kommt und die Menschen sich deshalb auch wegen möglichem Strommangel keine Sorgen zu machen bräuchten, da aus besagter Steckdose wohl immer Strom fließen wird, werden sie sie denjenigen , die nicht mit dem Scannen einverstanden sind, dazu ermuntern, ihre Dächer während der
        „Scann-Periode“ vorübergehend abzumontieren. ..

    • Fragen über Fragen

      Ist das beschlossene Sache mit dem Scannen der Dächer? Wo kann man sich für das Dächer scannen austragen? Was kostet der Spaß inkl. Auswertung? Haben wir keine dringenderen Probleme?

  2. Krisenmanagement

    Glaubt einer wirklich, die Liberalen kommen noch mal auf die Beine? Die liberalen Parteiversammlungen unter Jadin waren einen Schlag ins Gesicht eines jeden Demokraten. Nur Freches wird gar nichts verändern, weil er meint alles wäre richtig. Die PFFler sind allesamt Marionetten des Systems.

  3. Wenn die PFF wieder voran kommen will, muss sie ganz dringend aufhören mit den Grünen zu flirten, sich auf alte Werte wie Unternehmertum, Mittelstand (ob Selbständige oder mittlere Arbeitnehmerklassen), Freiheit statt Kontrolle und Staatsapparat, schlanke Verwaltung und wirtschaftliche Entwicklung besinnen! Freches ist ja nicht schlecht positioniert, jetzt auch Konsequenz in der Umsetzung und klare Profile!

  4. volkshochschule

    Das Lieblingsprojekt aller Liberalen ist es unten zu sparen um es dann oben zu verteilen. So haben sie schon ganze Länder in Schieflage gebracht und so nachdem sie abgewählt wurden, den Weg geebnet für die neue Rechte.

  5. Marcel Scholzen Eimerscheid

    Ein bisschen Bouchez würde dem Herrn Freches gut tun. Die Liberalen werden nicht mehr wahrgenommen in der Öffentlichkeit. 25 Jahre Regierung haben die PFF verschlissen. Macht und Posten waren wichtiger als ein eine eigene Identität.

    Ein paar Jahre Opposition würden dieser Partei gut tun, um sich auf die Wurzeln zu besinnen und wieder eine Volkspartei zu werden wie vor 30 Jahren und nicht mehr eine Kaderpartei von Akademikern.

    Hier noch eine Idee für einen öffentlichkeitswirksamen Paukenschlag :

    Die PFF sollte sich mal äußern zum Übertritt der Herren Miessen und Stoffels im Jahre 2018. Das ist bis jetzt nicht passiert. Die scheinen Angst zu haben. Nur glaube ich selbst nicht, dass die PFF so etwas tut. Die gehen lieber mit Mann und Maus unter als einen Fehler zuzugeben.

  6. Parteiensalat in Belgien

    Der Wähler, der Bürger*in machen sich ihre eigenen Gedanken bei dem Vorwahlgetrommel. Was; wer, wo, wie vertritt noch seinen Partei Paragraphen von damals? Keine einzige mehr! Wo blickt man dabei noch durch? Ein Buntes Allerlei, wo jeder, jedem in die Suppe spuckt, oder kopiert. Zumal in unserm Land, wo gleich fast jede Partei noch in einem anderen Landesteil ein Double hat. Und dieses Double hat sehr oft ganz andere Leitlinien! Letzeres ist eines der grössten Übel von Belgien! Und vieles Schuld an der miserablen Lage in der wir seit Jahren stecken. Aber keine(r) sieht das ein, es wird weiter gewurschtelt und zuerst an die vielen Jobs gedacht, welche die Wurzel des Übels sind.
    Das beste Beispiel liegt vor unserer Haustüre, nämlich die DG. Ein Gebilde welches vom Anfang an all zu Pompös und viel zu Gross geschaffen wurde.
    Was alleine das dem Steuerzahler kostete bis heute!?
    Ganz entschieden um vieles kleiner, und viele Probleme wären gelöst.

  7. Wahlergebnis egal

    Wie gewählt wird, spielt doch keine Rolle. ProDG ist der SP ewig dankbar und die beiden werden somit wieder zusammen koalieren. Dann holt man noch die PFF als Verlierer mit ins Boot, da ein Verlierer keine großen Machtansprüche stellen wird. Die PFF erhält dann noch einen Ministersitz, und alles ist wieder gut.

    • Besorgte Mutter

      Auch wenn ich mich wiederhole, die PFF wird wahrscheinlich weiter verlieren weil sie während der heiligen „Pandemie“ das zweite Wort in ihrem Parteiname vollkommen vergessen hatte.
      Die haben es genau wie die Grünen nicht bemerkt, dass sich ein Grossteil der Coronamaßnahmengegner aus ihren Wählereihen heraus rekrutierten. Und ich sage mir, wer sich einmal an der Freiheit vergreift, der tut es bei der nächsten Gelegenheit wieder.
      Soweit ich gehört habe, stand der Freches total hinter diesen kranken Freiheitsbeschränkungen und das hat uns, als bis dahin treue PFF Wähler und Wählerinnen, total enttäuscht und sogar schockiert.

      • Krisenmanagement

        @Besorgte Mutter Der Gregor hatte richtig Sch….in der Bü und hatte dauernd den Mundschutz an. Ich denke, dass Herr Freches auch nichts hinterfragt hat. Der glaubt noch immer an das Märchen. Genau das, wer einmal nach der Freiheit greift, kann mir gestohlen bleiben. Ausserdem tut sich gerade was in der Parteienlandschaft in Ostbelgien. Die Impfung wirkt. Es finden gerade Neugründungen statt. Wir werden die Qual der Wahl haben.

    • DR ALBERN

      @ Wahlergebnis egal, richtig!!! Wie gewählt wird, spielt doch keine Rolle!!! Hauptsache es gibt weiterhin Fussball und die Pension kommt pünktlich, am 23. Tag des Monats!!! Die Vorhersagen lassen doch erkennen, es bleibt ALLES, wie es ist!!!

  8. Krisenmanagement

    Ich hoffe die PFF bekommt das Wahlergebnis, was sie verdient. Unter den Pseudo-JungPFFler gab es Anhänger, die versuchten Menschen, die Partei aus gutem Grund verlassen haben, auf Facebook verfolgten. Es wurden Behauptungen aufgestellt, die nicht stimmten. Den Test hatte die Partei, wie erwartet nicht bestanden. Datenschutz Fehlanzeige. Schöne Grüsse an Shayne Piront, Frederic Wertz… Ihr wart sehr nett. Nur nicht jeder freidheitsliebende und liberale Mensch lässt sich das gefallen. Alexander Miesen hat durch sein Verhalten den Regionalverband Büllingen zerstört (meine persönliche Meinung, muss nicht stimmen). Warum haben die 3 PFF Überläufer sich damals der Liste Wirtz angeschlossen? Geht mal in den Fliederweg 2, 4760 Büllingen. Dann seht ihr, was ich meine. Der politische Berater der Weykmans, hat dort etwas umgebaut. Die Nachbarn werden begeistert sein. Also wer solche Mitglieder in der Partei hat oder hatte braucht keine Feinde. Ich schreibe es noch mal unter Gregor Freches wird es keine Veränderung geben. Ein typischer Liberaler mag er nicht wirklich sein. Er ist eher ein Beamter, der nach einem besser bezahlten Job gesucht hat. Es geht doch wirklich nur um die gut bezahlten Posten in Eupen und Brüssel. Steht die PFF wirklich noch für ihre alten Werte? Förderung des Unternehmertums! Abbau der Bürokratie! Schlanker Staat! Niedrige Steuern? Na klingelts: Wer erzählt das in den Parlamentssitzungen? Schaut mal rein auf Youtube! Wie sieht es mit dem unsäglichen Fraktionszwang aus? Ist das liberal oder gar demokratisch?

  9. Die Wahrheit

    Nach dem Tod von Berni Collas war nicht mehr viel los mit der Pff. „Partei fliegt fort“

    Diese Partei setzte sich nicht mehr für den Mittelstand ein. Ließ ihre Wähler förmlich im Stich.

    Bereits jetzt haben sich schon viele Matrosen von Bord gemacht, um nicht mit dem Kapitän Freches, der meint das Schiff noch retten zu können, sang und klanglos unterzugehen.
    Das Schiff namens „Pff Titanic“ ist verloren. Zwar werden noch einige Schotten dicht gemacht, aber es ist zu spät. Die Musikkapelle kann noch das Lied „Näher mein Gott zu Dir “ aufspielen und dann geht es in die Opposition.

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