Gesellschaft

Grenoble erlaubt Burkini: Französischer Innenminister will die Justiz einschalten

Ein Ableger des Bikini ist der Burkini. Er wird von muslimischen Frauen getragen, die beim Baden einer strengen Auslegung des Islam entsprechen wollen. Foto: Shutterstock

AKTUALISIERT – Im Streit um die Erlaubnis von Burkini in der französischen Stadt Grenoble will Frankreichs Innenminister die Justiz einschalten.

Der amtierende Innenminister Gérald Darmanin schrieb am Dienstag auf Twitter, er habe den zuständigen Präfekten angewiesen, rechtlich gegen den Beschluss vorzugehen, der unter anderem das Tragen der muslimischen Ganzkörperbadekleidung in öffentlichen Bädern zulässt, und gegebenenfalls dessen Aufhebung zu fordern.

Der „Burkini“. Foto: dpa

Dem grünen Bürgermeister von Grenoble, Éric Piolle, warf Darmanin eine inakzeptable Provokation vor, die im Widerspruch mit den französischen Werten stünde.

Der Stadtrat in Grenoble hatte am Montagabend nach kontroverser Debatte für eine Änderung der Schwimmbadordnung gestimmt. Damit sind in den öffentlichen Bädern der Stadt künftig auch Burkinis sowie das Schwimmen mit nackter Brust für alle erlaubt. Zuvor hatte es in Frankreich heftige Diskussionen um das Thema gegeben.

Frankreich versteht sich als laizistisches Land, in dem eine strikte Trennung von Staat und Religion herrscht. Der Umgang mit religiösen Symbolen in der Öffentlichkeit sorgt immer wieder für Kontroversen, vor allem im Zusammenhang mit dem Islam. (dpa)

27 Antworten auf “Grenoble erlaubt Burkini: Französischer Innenminister will die Justiz einschalten”

  1. In knapp 5 bis 10 Jahren, könnte das sogar Standard werden, nein nicht wegen dem Glauben, sondern wegen der Sonne selbst. Gibt schon Leute die sowas tragen in Regionen wo die Sonne zu stark scheint, Australien und Co. Und ja ganz früher trug man sowas in der Art auch als Bademode in Europa. Erst der Bikini hat was daran geändert.

  2. Ganz Europa wird genötigt,mit einer Maske .Rumzulaufen und die Geschätzten Gäste ,die auf Ihre Religion beharren,dürfen mit dem nicht nachweisslichem gewaschenen Behang in das Schwimmbad.

  3. Ach, wie schön. Religion. Sie hat die Menschen schon immer vergiftet, entzweit, unterdrückt. Die Abwesenheit von Religion würde die Integration, den Frieden, die Einigkeit zwischen den Menschen stärken.

  4. Frank Mandel

    Hier und andernorts findet eine Islamisierung der Gesellschaft statt und man scheint zu naiv zu sein, um das zu erkennen.
    Das hat nichts mit Fremdenfeindlichkeit zu tun, sondern mit der Tatsache, dass das passiert.
    Religionen sind nicht das Problem, sondern deren Verhalten in Ländern wo andere Werte zählen.
    Ich habe keine Lust auf andere Rücksicht nehmen zu müssen wenn diese das nicht tun.
    Soll man sich jetzt verstecken oder was?
    Wer verschleiert rumlaufen möchte kann das doch gern tun, fliegt man dazu in den Urlaub nach Ägypten oder in die Türkei oder was, super!
    Aber hier gehört die Burka nicht zu unserem gewünschten Frauenbild.
    Hier verstecken sich die Frauen nicht sondern sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und zwar so wie sie sind: schön anzusehen.
    Wir brauchen keine Gardinen.

  5. Frank Mandel

    Andere Länder andere Sitten.
    Wer sich verschleiern muss sollte das in den Ländern tun, wo das praktiziert wird.
    Ich finde es anmaßend, unsere Kultur hier zu überlaufen.
    Hier her zukommen, staatliche und menschliche Unterstützung zu bekommen, um daraufhin mit dem Finger auf uns zu zeigen, geht ja nun auch nicht.
    Wir bieten in Europa Schutz für Verfolgte aber nicht, um uns selbst zu verstecken.
    Irgendwo hört’s auch auf.
    Und das nicht erst in Verviers Central.

  6. Frank Mandel

    @Atheist: ein Stammtisch muss her. Ich bin gespannt wer Sie sind und möchte mal Ihre Standpunkte kennen lernen. Vielleicht gibts ja noch mehr Interessenten. Vielleicht muss man nicht in vielen Dingen übereinstimmen aber sich auszutauschen ist doch ein Anfang wert. Nachbarschaft ist ja wichtig. Grins…

    • Ich bin nur ein Opfer des katholischen Unterrichts, der mir klar gemacht hat dass Religionen eine Erfindung von machtbessenen Nichtsnutzen sind. Gott ist eine Erfindung des Menschen. Menschen sollten lernen ihr eigenes Potenial zu nutzen. Das wird aber von den Nichtsnutzen unterdrückt aus Angst um ihre Position. Ich bin weltoffen und viel rumgekommen. Was ich vor allem in der Coronakrise, aber auch schon vorher, gelernt habe, ist dass selbständiges Denken von allen Seiten, ob von Regierung oder von Einrichtungen wie Kirchen etc. unterdrückt wird. Die Folgen dieser Unterdrückung spürt man immer mehr.

  7. QUASTENFLOSSER

    Die Burkinifrauen, ich finde sie mutig, denn der Stoff muss ja wie Gummi an ihnen kleben. Immerhin, die Muslime erarbeiten sich somit Aufmerksamkeit und vor allem Resilienz gegenüber dem Gastland. Eine bosnische liebe Bekannte, die sich hier wohlfühlt und sich gerne unseren Gepflogenheiten angepasst hat, war der Meinung, dass der belgische Staat den Gastfamilien, die ausschließlich von staatlicher Unterstützung leben, das Kindergeld, ab dem dritten Kind gestrichen werden sollte. Wohlgemerkt, die NUR von staatlicher Unterstützung leben!! Ich befürworte diese Einstellung und bin sicher, dass sie mit ihrer Meinung nicht falsch liegt.

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