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In Belgien wird die föderale Teststrategie erweitert – Antoniadis: Schnelltests sollen zum Einsatz kommen

05.08.2020, Belgien, Antwerpen: Eine Mitarbeiterin des Gesundheitswesens nimmt von einer Frau einen Abstrich für einen Corona-Test in einer Testanlage an der Veranstaltungsstätte „Spoor Oost“. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Schnelltests zur Feststellung einer Corona-Infektion ergänzen künftig die Teststrategie Belgiens. Darauf haben sich für das Gesundheitswesen zuständigen belgischen Minister in einer interministeriellen Konferenz geeinigt. Antonios Antoniadis (SP) warnt allerdings vor Schnellschüssen bei den Schnelltests.

In keinem anderen Land Europas werde so viel getestet wie in Belgien, so Antoniadis. 72.000 Tests würden täglich mittels Nukleinsäure zum Virusnachweis eingesetzt. Anfang März seien es gerade mal 4.000 Tests pro Tag gewesen, so der DG-Minister in einer Pressemitteilung.

“Diese Erweiterung der Testkapazitäten hatte allerdings das System überhitzt. Manche Patienten warteten bis zu fünf Tage auf das Ergebnis ihres Tests, das unter dem Kürzel PCR besser bekannt ist.“

19.10.2020, Belgien, Löwen: Eine Frau wird in einem neuen Coronavirus-Testzentrum für Studenten an der Universität KU Leuven in Löwen gestestet.
Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Um die Wartezeit zu verkürzen, sah sich der Föderalstaat gezwungen, die Zielgruppen vorläufig einzuschränken. Auf Vermittlung des ostbelgischen Ministers können aber seit kurzem Tests in Deutschland und Luxemburg analysiert werden. „Das föderale Landesinstitut für Kranken- und Invalidenversicherung (LIKIV) übernimmt mittlerweile sogar die Kosten, die in der Überbrückungsphase von der DG gedeckt wurden“, so Antoniadis.

Nun wird die Teststrategie, ähnlich wie im Nachbarland Deutschland, ein zweites Mal erweitert. Durch den Einsatz von Schnelltests sollen Erstdiagnosen zügiger erfolgen.

Mehrere Verfahren gibt es inzwischen auf dem Markt. Doch der Föderalstaat möchte sich zunächst auf die sogenannte Antigen-Technologie beschränken. Ähnlich wie bei einem PCR-Test wird eine Nasen-Rachenprobe entnommen. Die Analyse erfolgt aber im Unterschied zum PCR-Verfahren an Ort und Stelle innerhalb von 15 bis 30 Minuten.

Schnelltests in erster Phase für symptomatische Patienten

Die vom Föderalstaat finanzierten Schnelltests sollen in einer ersten Phase für symptomatische Patienten genutzt werden, die in den Notaufnahmen der Krankenhäuser vorstellig werden oder Teil eines Infektionsclusters oder einer Kollektivität sind. In einem zweiten Schritt sollen diese Tests auch für Patienten in den Triage-Zentren und auch für Hausärzte verfügbar sein.

Sozial- und Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) im Parlament der DG. Foto: PDG/CK

Antoniadis begrüßt in einer ersten Stellungnahme die offizielle Einführung von Antigen-Tests, warnt allerdings vor Schnellschüssen: „Schneller Ergebnisse zu haben, ist in vielen Lebensbereichen wichtig, aber die Antigen-Tests haben eine geringere Sensitivität. Das heißt, dass sie im Vergleich zum PCR-Test häufiger eine Infektion übersehen können. Sie werden die PCR-Tests ergänzen, aber nicht ersetzen können.“

Trotzdem ist der Minister zuversichtlich, dass deren Einsatz im Schulbetrieb oder am Arbeitsplatz nützlich sein können: „Ihr Nutzen für die Wohn- und Pflegezentren muss vertieft werden. Ich möchte, dass gerade in unseren Pflegeeinrichtungen sowie den Behindertenwohnheimen verlässliche Verfahren zum Einsatz kommen. Hier haben wir es mit besonders gefährdeten Zielgruppen zu tun. Aber in anderen Lebenslagen können sie nützlich sein.“

Für die Einrichtungen in der DG sollen nun eigene Strategien entwickelt werden. Bereits Anfang nächster Woche wird die Regierung über den Einsatz in Schulen und der Kinderbetreuung beraten. Unternehmen, die Interesse an einem zuverlässigen Antigentest haben, können auf der Website der Arzneimittelbehörde AFMPS die zugelassenen Schnelltests finden: https://www.afmps.be/sites/default/files/content/belgian_validation.xlsx

Der Gesundheitsminister warnt aber davor, in den Tests ein Allheilmittel zu sehen: „Diese Tests kann man nicht selbst durchführen. Der Abstrich muss von bestimmten Berufsgruppen vorgenommen werden. Deshalb sollten Unternehmen und Dienstleister nicht blind Kapazitäten erwerben. Außerdem ist ein negatives Ergebnis keine Garantie dafür, nicht an Covid erkrankt zu sein.“

Wie schnell die Antigentests zum Einsatz kommen werden, hängt laut Antoniadis vom Angebot der Hersteller und den spezifischen Teststrategien ab. Der Föderalstaat werde jedenfalls nur in Tranchen die Gesundheitsdienstleister ausstatten können. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

3 Antworten auf “In Belgien wird die föderale Teststrategie erweitert – Antoniadis: Schnelltests sollen zum Einsatz kommen”

  1. Erst die sich nicht wehren können Impfen😂👍
    dann die Bürger allgemein und falls keine Folgeschäden kommen,alle wichtigen Minister.
    Tztztztz da kann ich nur mit dem Kopf schütteln!!!

  2. besserwisser

    Bin der Meinung man sollte an KH Lambertz die erste Impfstoff -Schutz- Spritze vornehmen. Denn wenn wir ihn nicht schützen, wer schützt uns?? AA sicher, er sollte der 2te sein der geimpft solte werden, denn der ist Gesundheitsminister . Die andern folgen dann sicher durch Auslosung , das ist gerecht.

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