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Der Umbau eines Ferienhauses der belgischen Königsfamilie sorgt auf französischer Insel für Ärger

27.06.2020, Belgien, Genk: Die belgische Königsfamilie, Prinz Gabriel (l-r), Kronprinzessin Elisabeth, Prinzessin Eleonore, Königin Mathilde, Prinz Emanuel und König Philippe, während ihres Besuchs im Bokrijk-Park. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Der Umbau eines Ferienhauses der belgischen Königsfamilie sorgt auf der malerischen französischen Atlantikinsel Île d’Yeu für Ärger. Durfte König Philippe dort überhaupt bauen? Und weshalb wurde die Genehmigung nicht auf Belgiens König Philippe und Königin Mathilde ausgestellt, sondern auf „Monsieur und Madame Legrand“?

Die königliche Familie verbringt seit rund 20 Jahren jeden Sommer auf Île d’Yeu. Die Insel liegt etwa 20 Kilometer vor der französischen Küste und ist im Sommer bei Touristen sehr beliebt.

Bislang hatte die königliche Familie stets eine Unterkunft gemietet. 2019 jedoch wurde ein Grundstück gekauft, um die darauf befindliche Unterkunft zu renovieren.

Die Erteilung der Baugenehmigung für einen Anbau von 40 Quadratmetern auf dem Anwesen der belgischen Royals wurde erst nachträglich bekannt.

Port-de-la-Meule auf der Île d’Yeu. Foto: Shutterstock

Außerdem sind laut Gesetz nur 30 Quadratmeter erlaubt. Für das Staatsoberhaupt aus Belgien wurde jedoch eine Ausnahme gemacht, die sonst schwer zu bekommen ist. Das missfiel einem Teil der Inselbewohner.

Der Fall erregt inzwischen nicht mehr nur auf der Insel Aufsehen, sondern in ganz Frankreich – sogar „Le Monde“ berichtete – und natürlich auch in Belgien.

Bürgermeister Bruno Noury reagierte nach der Kritik von Bürgern mit einer Erklärung. Die Vorschriften seien eingehalten worden, versicherte er.

Auch der Königspalast in Brüssel teilte auf Anfrage mit, dass bei der Baugenehmigung alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Die Vorschriften für den Anbau seien beachtet worden, erklärte ein Sprecher am Donnerstag. Die Erlaubnis für den Bau sei aus Sicherheitsgründen auf Grundlage einer Ausnahmeregelung im lokalen Stadtplan erteilt worden, weil der Anbau zur Unterbringung des Sicherheitspersonals diene.

Der Oppositionsführer im Gemeinderat, in dem das Thema am 26. Januar zur Sprache kam, fragte sich, ob es genüge, „eine Majestät zu sein, um das Gesetz zu übertreten und unser Naturerbe mit der Komplizenschaft der Behörden zuzubetonieren“. (cre/dpa)

14 Antworten auf “Der Umbau eines Ferienhauses der belgischen Königsfamilie sorgt auf französischer Insel für Ärger”

  1. Vatisbouw

    Lasst unserem König und seiner Familie doch einen geliebten Ort um sich zu erholen. Das ist unser aller Recht. Oder sollen sie zum Ballermann oder zum Strand von Worriken ziehen…?
    Im Vergleich zu dem Palast, den sich der Diktator Putin mit Korruptions-Millionen erbauen ließ,
    ist das Inselhaus doch eine bescheidene Fischerhütte.

  2. Und wieder ein Maschendrhtzaunsteit! Ohne den König gâbe es Belgien gar nicht mehr! Unddie 10 qm! Es gibt ganze stadtviertel die ganz ohne Genehmigung gebaut wurden. Und jetzt geht es um 10 qm! Und die Sicherheitsgründe sind doch nachvollziebar.

  3. Friedrich Meier

    Dass der König sich bei den Schwarzen entschuldigt, für etwas, was seine Vorfahren verbrochen haben, mag ihn ja ehren.
    Ehrlich würde er jetzt auch erscheinen, wenn er auf den Bau verzichten würde, der unrechtmäßig genehmigt wurde.

    • Grammatikalisch und ethisch nicht möglich

      Wie kann man sich für etwas, was andere getan haben, vor langer langer Zeit auch noch, entschuldigen? Das verstehe ich nicht, es ist nicht nur grammatikalisch, sondern auch rein ethisch nicht möglich.

  4. Peter Müller

    unser Naturerbe mit der Komplizenschaft der Behörden zuzubetonieren“.

    Korinthenkackerei Die Insel ist doch schon zubetoniert, und wird von 10 tausenden Touristen jährlich überschwemmt. Ganz zu schweigen von den Jachten die im Hafen liegen. Bringt ja Geld ein..

  5. Hoppla, jetzt kommt unser König Philippe!

    Ja, unser König hat etwas Verbotenes gemacht. Er ist bei seinen Schmutzeleien erwischt worden. Und einige Kommentatoren haben nichts Anderes zu tun, als sein Verhalten zu relativieren und zu rechtfertigen. Beonders die, die sonst immer brüllen, unsere Gäste/Migranten in Belgien sollen sich benehmen und an die Gesetze halten. Unser König ist dort auf der Insel Gast! Es ist französisches Territorium!

    Ich finde Philippe sollte sich entschuldigen, das Haus an die Inselbewohner zurückgeben und in SEIN Land zurückgehen. Er und seine Familie (Clan?) hat sich daneben benommen. Er hat Schande auf unser Land gebracht!

  6. Viele Freiberufler in Belgien werden gerade in den Ruin getrieben und die königliche Familie kauft sich einen Sommersitz in Frankreich. DAS ist der Skandal, und nicht die Frage ob 30 m² oder 40 m² genehmigt worden sind.

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