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Nach Zeugenaufruf im Fall Maddie McCann ist bisher kein Durchbruch absehbar

Madeleine "Maddie" McCann auf einem undatierten Kinderfoto vor ihrem Verschwinden 2007. Foto: ---/PA / AP/dpa

AKTUALISIERT – Die Bekanntgabe der Mordermittlungen im Fall Maddie hat eine neue Welle internationaler Berichte ausgelöst. Lässt sich nun doch noch klären, was vor rund 13 Jahren mit der kleinen Madeleine McCann geschah?

Es gab Schlagzeilen und viele Hinweise – aber auch drei Tage nach der Bekanntgabe der Mordermittlungen gegen einen Deutschen im Fall des seit 13 Jahren verschwundenen Mädchens Maddie sind weitere Details nicht bekannt.

Die Ermittler hoffen auf Hinweise aus der Bevölkerung, die zum Durchbruch führen. Die Verteidiger des Verdächtigen wollten sich zunächst nicht äußern. Bekannt wurde aber, dass Zusammenhänge zu einem Fall in Sachsen-Anhalt geprüft werden.

30.04.2017, Großbritannien, Loughborough: Die Eltern des verschwundenen britischen Mädchen Madeleine „Maddie“ McCann, Kate und Gerry McCann, geben der BBC in der Prestwold Hall ein Interview. Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa

Der aufsehenerregende Zeugenaufruf zur verschwundenen Maddie am Mittwochabend in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ nährt die Hoffnung, den Fall doch noch lösen zu können.

Das damals dreijährige britische Mädchen Madeleine McCann war am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage im portugiesischen Ferienort Praia da Luz verschwunden. Die Ermittler vermuten, dass ein 43-jähriger Deutscher das Mädchen entführte und umbrachte. Es gibt viele Hinweise, aber die Beweiskette ist nicht geschlossen. „Für einen Haftbefehl oder eine Anklage reicht es noch nicht aus“, sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Freitag.

Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatten am Mittwoch überraschend bekanntgegeben, dass der 43-Jährige in dem Fall unter Mordverdacht steht. Er ist mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft und sitzt derzeit in Kiel eine Haftstrafe ab, die das Amtsgericht Niebüll 2011 gegen ihn verhängt hatte. Dabei ging es um den Handel mit Betäubungsmitteln.

03.05.2017, Portugal, Praia da Luz: Menschen laufen am 03.05.2017 an dem Appartmentkomplex in Praia da Luz (Portugal), in dem die britische Familie McCann 2007 Urlaub machte. Foto: Armando Franca/AP/dpa

Parallel ist wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihn Untersuchungshaft angeordnet. Zuletzt verurteilte ihn das Landgericht Braunschweig am 16. Dezember 2019 wegen schwerer Vergewaltigung unter Einbeziehung früherer Strafen zu sieben Jahren Haft. Er hatte 2005, rund eineinhalb Jahre vor dem Verschwinden Maddies, in Praia da Luz eine damals 72-jährige Amerikanerin vergewaltigt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Revision liegt beim Bundesgerichtshof.

Als Maddie in Praia da Luz an der Algarve verschwand, war der Mann 30. Er hielt sich zwischen 1995 und 2007 regelmäßig in der Region auf, einige Jahre davon in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Sowohl in Deutschland als auch Portugal wurde er mehrmals straffällig. Laut „Spiegel“ weist das Strafregister des Mannes insgesamt 17 Einträge auf.

Die Ermittler schließen weitere bislang unbekannte Straftaten des Mannes nicht aus. Die Staatsanwaltschaft Stendal prüft mögliche Parallelen zwischen dem Fall Maddie und einem Fall in Sachsen-Anhalt. Dort verschwand am 2. Mai 2015 das fünfjährige Mädchen Inga aus Schönebeck. Es werde nach Anhaltspunkten für Zusammenhänge zum Fall Inga gesucht, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Der Fall Maddie McCann – Chronologie

Das Verschwinden der damals dreijährigen Britin Madeleine McCann 2007 in Portugal zählt zu den aufsehenerregendsten Fällen weltweit.

06.06.2007, Berlin: Kate und Gerry McCann zeigen während einer Pressekonferenz ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Madeleine (Maddie). Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Mai 2007: Kurz vor ihrem vierten Geburtstag verschwindet Maddie aus einer Ferienanlage in Portugal. Madeleines Mutter fleht im Fernsehen mögliche Entführer an, das Kind freizulassen.

September 2007: Die Eltern gelten zu diesem Zeitpunkt als Verdächtige. Medien berichten, die Polizei gehe von einem Unglücksfall aus – die Eltern hätten die Leiche verschwinden lassen.

Juli 2008: Die portugiesische Polizei stellt die Ermittlungen ohne Ergebnis ein. Für ein Verbrechen gebe es keine Beweise.

Januar 2009: Ein Team ehemaliger Fahnder von Scotland Yard hat sich nach britischen Medienberichten im Auftrag der Eltern auf die Suche nach Madeleine gemacht. Ein Geschäftsmann finanziere die Aktion.

Mai 2009: Die Eltern flehen mögliche Entführer erneut an, ihre Tochter freizulassen. Sie nutzen dazu ein Gespräch mit US-Talkmasterin Oprah Winfrey, das Millionen Zuschauer sehen.

März 2011: Madeleines Eltern protestieren vergeblich gegen den Verkauf eines Buches, das der portugiesische Ex-Chefermittler über den Fall geschrieben hat. Er vertritt die These, das Kind sei bereits im Hotel der Familie gestorben und nicht entführt worden.

Die kleine Madeleine McCann lächelt auf einem undatierten Kinderfoto vor ihrem Verschwinden vor 13 Jahren. Foto: Uncredited/AP/dpa

Mai 2011: Die Mutter, Kate McCann, veröffentlicht ein Buch mit ihrer Version der Geschichte. Die Ermittlungsakten würden erneut überprüft, kündigt der damalige britische Premierminister David Cameron an.

April 2012: Laut britischer Polizei ist Maddie möglicherweise noch am Leben. Es gebe Anhaltspunkte für Ermittlungslücken.

Oktober 2013: Die portugiesischen Behörden nehmen die Ermittlungen wieder auf, da es neue Indizien gebe.

Juni 2014: Eine neue Suche nach Spuren des verschwundenen Mädchens in der Nähe der portugiesischen Ferienanlage bringt keine Hinweise.

April 2017: Die britische Polizei hat die Hoffnung auf eine Lösung des Falls nicht aufgegeben. Vier Beamte seien weiter damit befasst, teilt Scotland Yard mit.

März 2018: Das britische Innenministerium bewilligt weiteres Geld für die Ermittlungen.

3. Juni 2020: Der Fall Maddie ist – wie schon früher – Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Ein Deutscher stehe unter Mordverdacht, teilt das Bundeskriminalamt mit. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittle gegen einen mehrfach vorbestraften 43-Jährigen. (dpa)

31 Antworten auf “Nach Zeugenaufruf im Fall Maddie McCann ist bisher kein Durchbruch absehbar”

  1. Das Widerlichste

    All diese pädophilen Verbrechen sind das Widerlichste, was auf dem Planeten geschieht. Die armen Eletern wurden sogar verdächtigt. Erinnern wir uns an die Dutroux Geschichte, die belgische Schande schlechthin. Es ist aber immer dasselbe, wie die Epstein Geschichte beweist. Drain the swamp… Alle, die immer gegen Trump wteern, sollten mal diese schauen, in der erklärt wird, daß er 4x so viele Pädaphilen eingelocht hat lassen wie Obama und Bush und Clinton zusammen. Wieso wohl haben Letztere so gut wie nichts getan…
    Genau um einen solchen Pädo-Skandal ging es, als melania den Mantel mit der Beschriftung „I don’t care“ trug: Es war die Ankündigung, daß der mexikanische Zara (Marke des Mantels, billiges Zeug) Gründer und CEO in einer solchen Geschichte verwickelt war. Ein Monat nachdem Melania den Mantel der Öffentlichkeit quasi „präsentiert“ hatte, musste er zurück treten.
    Wttert schön weiter über Trump, ich wisst null über das, was er tut, da ihr nur dem Mainstream glaubt,der ihn hasst. „Hass“, davon wollt ihr doch Abstand nehmen, oder nicht?
    War ein Scherz, ich weiß, ihr seid doppelzüngige Schlangen, die nicht in der Lage sind, nach euren eigenen Regeln zu leben.

    • @Das Widerlichste: Warum sollen wir den Mainstream glauben? Die ganze Welt sieht doch jeden Tag live, wie Trump sich bis auf die Knochen blamiert. Und nicht nur das: er ist ein Spalter und Unruhestifter. Wenn er so weiter macht, bringt er sein Land an den Rand des Abgrunds. Aber dann wird er sicher behaupten, dass die Chinesen und Russen daran schuld seien.

    • Walter Keutgen

      Das Widerlichste, „daß er 4x so viele Pädaphilen eingelocht hat lassen wie Obama und Bush und Clinton zusammen“. Genau wie anderswo gibt es in den USA Gewaltentrennung. Überdies ist es ein Bundesstaat in dem die Gemeindepolizeien und Distriktgerichte – schauen Sie sich die Krimis an – dafür zuständig ist sind. Trump ist genau so wenig ein Heiland wie ein Diktator, was andere in diesem Forum behaupten. Man könnte umgekehrt sogar behaupten, unter ihm sind 4x so viele solche Straftaten begangen worden, was auch Blödsinn wäre.

    • Fake Info !

      Was Sie über Zara und seinen Gründer erzählen, ist völliger Quatsch !
      Der Gründer ist seit 2011 nicht mehr CEO.
      ZARA war, ist und bleibt spanisch. Und billig ist anders…
      Die Jacke von M. Trump war eine Antwort an die Presse, die ihre Kleidung kritisierte.
      Auf welchem Weg Trump „Pädophile eingelocht“ haben soll, müssen Sie näher erklären…

  2. Ermittler

    Das Widerlichste richtig war eine Schande für uns Belgier und die gerade die Deutschen sind über uns Belgier hergefallen es stell sich aber die Frage wieviel Dutroux haben die Deutschen früher und jetzt,ich glaube jede Menge man kann sie garnicht aufzählen.

  3. Maria Heidelberg

    @Ermittler, es handelt sich um ein globales Problem mit System. Aber mit der Kontakt Tracing App wird auch dieses Problem gelöst. Dafür werden die Kommunisten schon sorgen! Kleiner Scherz…. :-)

  4. Ist der Typ wirklich Deutscher? Irgendwelche belgischen Vorfahren wird er wohl haben, denn Paedophile sind im Tatort doch immer belgisch, oder?

    Tschuldigung, kleiner politisch unkorrekter Seitenhieb. Ich hoffe sie kriegen das Schwein…

  5. Ermittler

    Schon wieder dreckige und schleuslige Taten in MÜNTER nun.
    Vergehen an 3 KINDER und dann in Netz gestellt für die übrigen Kranken,was soll man mit solchen Leuten machen hätte da tolle Ideen.

  6. Eric mit c

    Nach Angaben des Bundeskriminalamts (BKA) werden täglich 200 bis 300 Kinder in Deutschland als vermisst gemeldet. Der Hamburger Verein „Initiative Vermisste Kinder“ spricht von mehr als 60.000 Kindern und Jugendlichen, die jedes Jahr in Deutschland verschwinden. 60.000 Kinder die verschwinden! Pro Jahr. Eine 6 mit 4 Nullen!!!
    Die meisten Kinder tauchen wieder wohlbehalten auf.
    Zum Glück!
    Doch bleiben viele für immer verschwunden oder werden Opfer eines Verbrechens und dann bleiben die Angehörigen oft traumatisiert zurück. Ihr Leben lang. Maddie ist nur die Sptze des Eisbergs. Dieses Lied ist für alle Kinder:
    https://youtu.be/pBLJNe8hsKE

  7. Maddie ist / war englischer Abstammung @ Eric mit c . Und wie schon von Anderen hier geschrieben, ist Pädophile ein globales Problem. Kein rein belgisches oder deutsches. In jedem Land gibt es diese gestörten Typen. Tiernamen für solche Figuren sind unangebracht, denn selbst Tiere verhalten sich nicht so.
    Der Mutter im Nachhinein eine Teilschuld an dem ganzen Drama zu geben, halte ich auch für fragwürdig. Die Justiz ist hier gefragt, und wie man mit schon bekannten Sexualstraftäter um gehen soll. Z. B. in jedem Land eine öffentlich zugängliche Seite, in der steht, ob so eine Figur in der Nachbarschaft wohnt? ! Haftstrafen erhöhen und zwar drastisch! Pass weg nehmen , dass solche Vögel nicht noch durch die Welt fliegen können

    • Eric mit C

      Es gibt ja leider nicht nur die Kinder die von Perversen entführt werden und missbraucht werden, sexuel oder für deren schwarze Messen…
      Jeden Tag gibt es in Belgien 10 Kinder jünger als 15 Jahren die einen Autounfall haben wovon 1 Kind jünger als 15 Jahre entweder schwer verletzt wird oder verstirbt….Jeden Tag.
      Wenn ich an das Leid der Eltern, Brüder, Schwestern, der Angehörigen sowie der Freunde der Verstorbenen denke kommen mir manchmal die Tränen von ganz alleine. Bin selber ja auch nur ein Papa.
      Ich fahr jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit am Mirfelder Busch vorbei, der Stelle des schrecklichen Unfalls wo die beiden Mädels verstorben sind. Der geschmückte Baum zeugt noch heute von der Tragödie die da damals stattfand.

      Laut meiner Theorie entsteht Bewusstsein ja nicht im Gehirn sondern das Gehirn ist eine Art Sender/Empfänger von Bewusstsein, so wie ein Radioprogramm oder Internetinhalt bleibt auch wenn der Empfänger zerstört wurde der Inhalt (das Bewusstsein) in der Cloud erhalten.
      Und was wäre wenn unsere „Toten“ dies nützen könnten um uns Botschaften zu senden? Wieviel Leid könnte damit gelindert werden und wieviel Freude geschenkt werden könnte?

      Das folgende Lied ist für Julie und Melissa
      https://youtu.be/qMPMJfFzKSw

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