Nachrichten

Fairebel führt „COWfunding“ ein – Kuhparade in Brüssel [VIDEO]

Dieses Foto wurde anlässlich der Kuhparade von Fairebel in Brüssel gemacht. Rechts Erwin Schöpges.

Fairebel öffnet sich: Bürger können Teilhaber der Genossenschaft werden, die vor 5 Jahren gegründet wurde, um Landwirten einen fairen Preis für ihre Milch zu bieten. „COWfunding“ heißt das Zauberwort. Mit einer Kuhparade in Brüssel warb Fairebel am Donnerstag für die neue Aktion.

Fairebel unterstütze auf diese Weise „landwirtschaftliche Betriebe in menschlicher Größe, die sich bemühen, den authentischen Geschmack der Milch vom Bauernhof zu bewahren, und anspruchsvolle sowie umweltschonende Qualitätsnormen erfüllen“, heißt es in einer Pressemitteilung von Fairebel bzw. Faircoop.

Die Genossenschaft Faircoop öffnet sich den Verbrauchern, indem sie ihnen die Zeichnung von Genossenschaftsanteilen anbietet. Für einen Betrag zwischen 50  und 500 Euro kann jeder Bürger in Faircoop investieren und sich am Kapital der Genossenschaft beteiligen. Weitere Infos unter www.fairebel.be.

Am Donnerstag, dem 22. Oktober, wurde das „COWfunding“ in Brüssel mit einer Kuhparade vorgestellt. Diese führte von der Place de la Cathédrale zur Place de la Monnaie. Dort wurden den Passanten Fairebel-Produkte zur Verkostung angeboten und das Prinzip des „COWfunding“ erläutert.

Nachfolgend ein VIDEO von einer Werbeaktion von Fairebel für das „COWfunding“ in Brüssel:

 

13 Antworten auf “Fairebel führt „COWfunding“ ein – Kuhparade in Brüssel [VIDEO]”

  1. Penssionierter Bauer

    Finde ich prizipielle eine gute Idee . Aber sind unsere Genossenschaftsmolkereien nicht schon diejenigen welche diese Aufgabe wahrnehmen ? Oder hat die in unserer Gegend fast allein herrschende ARLA Genossenschaft sich soweit von den Landwirten entfernt , dass die Produzenten sich mit ihren Geschäftspraktiken nicht mehr idenfizieren können ?
    Ich glaube mich auch daran erinnern zu können , dass es etwas ähnliches schonmal für Fleisch in unserer Gegend gab , die EVG (Erzeuger und Verbrauchergenossenschaft ).Ich weiß aber nicht was daraus gewoden ist ….hat überhaupt mal jemand eine Dividende hierbei gesehen ?
    Wünsche den Initiatoren auf jeden Fall viel Glück und gelingen.

  2. Willy Münstermann

    Typisch Fairbel / MIG, die Milch billig einkaufen In Luxenburg.Diese Produzeten erhalten dreimal nichts vom Verdienst der Genossenschaft Fairbel / MIG) Als Zwischenhändler bereichert sich diese Genossenschaft. Ich verstehe nicht Schöpges und Co, sie. werfen dem Milchhandel Preistreiberei vor, doch sie machen doch genau das Gleiche ( Billig einkaufen, teuer verkaufen)

    • Im Gegensatz zu Arla und anderen Grossmolkereien wird die Milch hier nicht unter seinem Wert verkauft, denn genau das macht die Bauern kaputt. Das immer ein Zwischenhändler (bzw die Molkerei) Geld damit verdient ist ganz normal!
      Ja, die Produzenten erhalten drei mal nichts vom Gewinn weil Fairbel ja in Werbung etc investieren muss. Mal ein Beispiel: In Bitburg erzähle uns der Touristenführer, dass die Bitburger Brauerei mehr für Werbung (auch Fussball, Motorsport …) als für Rohstoffe (Hopfen und Malz) ausgibt! Was lernen wir daraus? Ohne Werbung brauchst du garnichts zu produzieren weil man dich ja garnicht kennt.
      Fairebel ist erst entstanden, weil die grossen Molkereien nicht gewillt und in der Lage waren ihnen die Milch zu einem korrekten Preis abzukaufen. Die haben nur nach dem Moto gewirtschaftet: „Alles was geliefert wird muss verkauft werden, egal wieviel wir den Bauern schlussendlich noch für die Milch zahlen können.“ Solange der Preis gut war waren die Bauern natürlich mit dieser Strategie zufrieden, weil es für sie Wachstum ohne Ende beduetete. Aber jetzt treibt das die Bauern in den Ruin! Natürlich sind die Bauern daran selber mit Schuld! Und darum ist es jetzt auch gut, dass die BAUERN (die Produzenten) sich zusammen tun um etwas daran zu ändern! Unfairen Handel gibt es weltweit, auch bei uns … Wer dann trotzdem noch lieber die Discouter kauft, der kann dann wenigstens nicht sagen er hätte nicht gewusst was er kauft!

  3. Willy Münstermann

    An Hotte, leider haben Sie noch nichts verstanden oder wollen nichts verstehen. Fairbel verdient sein Geld an billig in Luxenburg eingekaufte Milch.. Die Produzetnen dieser Milch bekommen von Fairbel auch nur einen Hungerlohn.

    • Erstens mal: Die Molkerei ist in Luxemburg, wird aber auch aus Belgien beliefert. Und zweitens: JA, Fairebel verkauft diese Milch, die dort verpackt wird, unter ihrem Label (Markennamen), denn nichts anderes ist Fairebel. Es gibt keine eigenstädigen „Milsani“, „Ja“, „Delhaize 365“, „K-Classic“ „Tuffi“ -Molkerei. Es gibt auch keine Fairebel-Molkerei, denn dazu fehlen ganz einfach die Mittel. Und weil das so ist wird eben die gleiche Milch, für die der Bauer einen Betrag X erhält, einmal im Discounter und parallel als Fairebel verkauft. Gleiches gilt für den Fairebel-Käse: Der wird in Herve produziert und die Käserei macht den typischen „Herver“ Käse, den Fairebel-Käse aber auch Produkte für den Discounter.

      Der Landwirt wird von der Molkerei/ Käserei bezahlt, egal ob er bei Fairebel Mitglied ist oder nicht.

      ABER wenn er dann Mitglied ist bekommt er Geld, weil die Milch zu einem höheren Verkaufspreis verkauft wurde. Dafür verpflichtet er sich in den Geschäften die Fairebel Produkte anpreisen und den Kunden im Geschäft und auf den Messen und Märkten das Konzept zu erklären. Der Produzent selber muss Werbung für sein Produkt machen und im Gegenzug wird er am Gewinn beteiligt. Der Nutznießer ist der Bauer und er ist es der sich dafür ins Zeug legen muss. Die Molkerei hat noch immer ihre Aufgabe und den Gewinn, aber durch den Einsatz der Landwirte wird ein zusätzlicher Gewinn erwirtschaftet, der unter den MITGLIEDERN der Kooperative aufgeteilt wird.

      JA, dieser Gewinn wird mit billiger Milch erwirtschaftet, aber so arbeiten auch „Bärenmarke“, „Dr Oetker“, „Müller“, „Landliebe“ etc … Die Landwirte haben endliche verstanden wie der Markt funktioniert! Wenn der eine die gleiche Milch für 30 cent mehr unter dem Namen „Müller“ kauft, dann kann er das auch für die faire Milch aber der KUNDE muss auch verstehen woher die Milch kommt. Nicht von „Milsani“ oder „Müller“ oder weiss der Gott wie sie heissen. Die Milch kommt vom Bauern und die Verpackung ist nur eine Verpackung. Wer aber die faire Milch kauft, der ist damit einverstandenen, dass der PRODUZENT auch wenigstens von an dem Produkt verdient hat!

      • Penssionierter Bauer

        So wie es hier beschrieben wird ,stimmt es , aber ich habe es auf OD bereits mehrfach geschrieben :die Produkte welche von Fairbel angeboten werden sind jene an denen auch die Molkereien Geld verdienen! .Aber dieses Segment ist nur ein recht kleines , die grosse Masse der produzierten Milch wird als Industrieprodukte (Vollmilchpulver , Magermilchpulver , Bulkbutter etc.) verarbeitet , welche dann von weiterverarbeitenden Unternehmen aufgekauft werden .
        Der Rest , die Überschussmilch , die auch von Fairbellern produziert wird muss dann zum Rotterdammer Spotmarkt , und der Preis dort ist nun mal die Marktwahrheit .Ein echter Preis wurde , wird und wird auch in Zukunft von Angebot , Nachfrage und Konkurenzprodukt bestimmt.Denn auch Grossunternehmen wie Callebaut , Lotus , Lambertz uva ,aber auch der Bäcker von nebenan muss sein Angebot an den Mann und Frau bringen.Ob man es nun will oder nicht , etwas mehr als 80% der Verbraucher schaut auf den Preis.Oder wie ist es sonst zu erklären ,dass die Supermärkte im benachbarten Ausland einen solch wahnsinnigen Zulauf von belgischen Kunden haben .

        • „… die grosse Masse der produzierten Milch wird als Industrieprodukte (Vollmilchpulver , Magermilchpulver , Bulkbutter etc.) verarbeitet…“ bei der MUH war das bis vor ein paar Jahren nicht so. Luxlait macht heute noch kein Milchpulver! Industrialisierung in der Landwirtschaft ist nicht alternativlos und Wachstum ist kein Allheilmittel!
          Die MUH hat mit dem Einstieg in die Milchpulverproduktion eine schlechte Investitionen gemacht. Sie hätten besser, genau wie Luxlait, auf hochwertige, verarbeitete Milchprodukte gesetzt. „Dafür war der Marks zu klein“ wird man mir da antworten. Komisch nur, dass eine Vereinigung von „Spinnern“, also die von Fairebel“, den Start von Null schaffen!

    • Was ist für eine Kuh denn artgerecht? Das ganze Jahr draussen und Gras als Grundfutter, oder?
      Wenn der Gesetzgeber aber verbietet die Tiere das ganze Jahr draussen zu lassen, dann bauen die Landwirte einen Stall. Beim Stallbau müss der Landwirt Normen erfüllen (Fläche pro Tier, verschiedene Bodenbeläge, Gülle und Mistlagerung …). Die Bank, die den Bau finanziert, will Sicherheiten. Das Umweltamt schreibt vor wann der Landwirt wo säen oder bewirtschaften darf. Sie müssen natürlich Futter konservieren und für den Winter lagern. Das kommt nicht von alleine in das Silo oder die Scheune, Sie brauchen also Maschinen. Dann kommt noch das Wetter, das unberechenbar ist und die Arbeiten und gewonnenen Erträge massgeblich beeinflusst. Der Endkunde schaut zu 80 % nur nach dem Preis.
      Was erwarten Sie dann von den Landwirten? Der kann sich nicht frei entscheiden wie er arbeiten will und er kann auch nicht das Kaufverhalten des Kunden steuern. Er muss sich anpassen, so wie er es für richtig hält, und wenn Sie glauben es besser zu können hab ich ne gute Nachricht für Sie: Sie brauchen keine besondere Qualifikation um Landwirt zu werden. Gehen Sie zur Bank, übernehmen Sie einen Betrieb und MACHEN Sie es besser, statt es von den ANDEREN zu verlangen.
      Was genau tun Sie denn damit es den Nutztieren gut geht? Kaufen Sie teurere Produkte aus artgerechter Tierhaltung? Produzieren Sie selber? Oder verzichten Sie konsequent auf diese Produkte?

    • Ja OK, gute Einstellung. Und daraus machen Sie dann ihren Käse, Butter, Sahne, Joghurt, Eiscreme, Schokolade … echt toll! Wenn das stimmt, dann sind sie sehr beschäftigt …
      Natürlich kann man das „Lastenheft“ der Milchbauern auch bei „Fairebel“ noch strenger schreiben, aber es besteht für diese Milch praktisch keine Nachfrage bzw wenn die Leute den Preis dafür bezahlen müssten, dann wäre keiner mehr dazu bereit und die Milch würden schlussendlich doch beim Discounter verkauft, wo sie aber nicht genug einbringt um die Produktionskosten zu decken.

      • Penssionierter Bauer

        Lieber Hotte ,Sie scheinen genau wie ich aus der Landwirtschaft zu stammen.Aber ich denke wir sehen verschiedene Marktrealitäten.Ihre Vermutung , nur jene Molkereien hätten richtig getan welche sich auf Premiumprodukte konzentrieren , kann ich so nicht stehen lassen : stellen Sie sich doch nur mal vor , alle hätten nur noch auf diese Produktpallette gesetzt.Der Markt wäre mit Butter ,Trinkmilch ,Yoghurt , Quarck uva. total überflutet .Das die Landwirte nicht nur durch den Preisverfall sondern auch durch die gesetzlichen Auflagen (Zisternenbau , Stallbaunormen ,Sanitärauflagen etc.) an den Rand des Exzistensminimun gedrängt wird ist auch klar.
        Die Leute von der MIG sind trotz aller Kritik meinerseits keine Spinner .Ich sehe aber , dass die Marktrealitäten dort verzert wahrgenommen werden , denn wenn ich ein Produkt anders verpacke bedeutet das nicht , dass sich der Markt dadurch vergrössert.Wenn der Mensch satt ist , dann isst er nicht weiter .Eine Lösung muss durch eine konzertierte Aktion im Sektor gefunden werden.Auch ich sehe das Gebahren gewisser Grossmolkereien und einiger Vertreter aus der Landwirtschaft in deren Verwaltungsräten sehr kritisch.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern