Nachrichten

An der Umkleidekabine erkennt man faire Verlierer!

Bild links - Die Mannschaft des KMSK Deinze hinterließ ihre Kabine im Pairay-Stadion von Seraing trotz der Niederlage in letzter Minute in einem tadellosen Zustand. Bild rechts - Die Umkleidekabine der japanischen Nationalmannschaft am 2. Juli 2018 nach der schmerzvollen 2:3-Niederlage in Rostow am Don gegen Belgien bei der WM in Russland. Fotos: Twitter

Das Zweitligaspiel zwischen dem RFC Seraing und KMSK Deinze am Freitag wäre nicht weiter der Rede wert, wenn es nicht verblüffende Parallelen aufweisen würde mit dem Achtelfinale der WM 2018 in Russland zwischen der belgischen Fußball-Nationalelf und Japan, das die Fans der Roten Teufel noch lange in Erinnerung behalten werden.

Da wäre zunächst das Ergebnis: Seraing gewann gegen Deinze 3:2, so wie sich Belgien am 2. Juli 2018 in Rostow am Don mit 3:2 gegen Japan durchsetzte.

Identisch auch die Torfolge: Seraing lag 0:2 im Rückstand, drehte dann aber das Spiel und gewann 3:2. Obendrein fiel der Siegtreffer zum 3:2 in der Nachspielzeit, genauso wie der von Nacer Chadli im WM-Achtelfinale gegen die Japaner, die ebenfalls 2:0 in Führung gelegen hatten.

02.07.2018, Russland, Rostow am Don: Nacer Chadli aus Belgien (M) erzielt das Tor zum 3:2 neben Torwart Eiji Kawashima aus Japan (l) und Gen Shoji aus Japan. Foto: Hassan Ammar/AP/dpa

Es gibt aber noch eine andere verblüffende Parallele, die mindestens genauso wichtig ist: die beeindruckende Fairness der Verlierer.

Genauso wie die Japaner am 2. Juli 2018 in Rostow am Don trotz der für sie schmerzhaften Niederlage gegen Belgien ihre Kabine in einem Tiptop-Zustand verließen, bewies auch die Mannschaft aus Deinze nach der Last-Minute-Niederlage in Seraing Fairness, was der gastgebende Verein nachher auf Twitter mit Lob und Anerkennung zu würdigen wusste.

„Ein großes Dankeschön an die Delegation von @KMSKDeinze, die ihre Umkleidekabine im Pairay-Stadion in tadellosem Zustand verlassen hat – und dies trotz einer Niederlage in letzter Minute, die immer schwer zu verdauen ist. Respekt!“, schrieb der RFC Seraing.

Solche Gesten, die es im heutigen Profifußball viel zu selten gibt, sollte man nicht unerwähnt lassen. (cre)

7 Antworten auf “An der Umkleidekabine erkennt man faire Verlierer!”

  1. Peter Müller

    Das ist heutzutage ein grosses Problem. Anstand und Respekt kennen nicht mehr viele. Die benehmen sich wie zuhause. Da muss der Delegierte für sorgen, und seine Spieler in die Pflicht nehmen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern