Politik

Dringende Instandsetzungsarbeiten an der Eyneburg – Pforten des Burghofs sind am 24. September offen

Die Eyneburg ist eines der größten Denkmäler Ostbelgiens. Foto: kelmis.be

Am 26. Januar dieses Jahres wurde der Ankauf der Hergenrather Eyneburg durch die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft notariell beurkundet. Hintergrund der Transaktion war ein aus ernsthaften Denkmalschutzerwägungen eingeleitetes Enteignungsverfahren, das somit gütlich abgeschlossen werden konnte.

In der ersten Jahreshälfte 2024 sollen nun notwendige Bauarbeiten in Angriff genommen werden. Die Bevölkerung wird indes die Gelegenheit erhalten, am Sonntag, dem 24. September, einige Blicke in das Innere des historischen Anwesens zu werfen, wenn die Pforten des Burghofs für die Öffentlichkeit geöffnet werden.

„Bei der Hergenrather Eyneburg handelt es sich um eines der wertvollsten Denkmäler Ostbelgiens. Es galt, das regionalhistorische Kulturgut vor dem endgültigen Verfall zu bewahren“, verdeutlicht Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) noch einmal die Motivlage auf Seiten der DG.

Ministerpräsident Oliver Paasch und Ministerin Isabelle Weykmans bei der Pressekonferenz am Dienstag. Foto: Patrick von Staufenberg

Unmittelbar nach der Übernahme aller Anteile der Burg-Betreibergesellschaft Eyne GmbH wurden denkmalerische Bestandsanalysen und ein umfangreiches Statikgutachten in Auftrag gegeben. Letzteres wurde der Regierung mittlerweile vorgelegt und listet 140 Gebäudemängel auf, 65 davon in der Kategorie „maximale Priorität“ (z. B. dringende Dach- und Mauerwerksanierungen sowie Abdichtungsarbeiten und die Entfernung von Unkrautbewuchs an der Gebäudesubstanz). In der Folge arbeitete die Eyne GmbH einen Dienstleistungsauftrag über die Projektkoordination, Vorbereitung und Begleitung von dringenden Instandsetzungsmaßnahmen aus, der in dieser Woche ausgeschrieben wurde. Ziel ist es, im ersten Halbjahr 2024 mit konkreten Bauarbeiten zu beginnen.

Parallel zur Einleitung von Instandsetzungsarbeiten laufen unter Einbeziehung qualifizierter Unternehmensberater die Verhandlungen mit einem externen Investor zur zukünftigen Zweckbestimmung der Burg fort. Hierbei wurden frühzeitig Experten aus Bereichen wie dem Denkmalschutz, dem Tourismus, der Wirtschaftsförderung oder der Raumordnung einbezogen. Es gilt, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, der in der Vorbereitung zwar aufwendiger, in der Umsetzung jedoch nachhaltiger und kohärenter zu sein verspricht.

Ministerpräsident Oliver Paasch (r) bei einem Interview. Foto: Patrick von Staufenberg

Oliver Paasch: „Die Erwartungshaltungen in Bezug auf die Wiederbelebung der Eyneburg sind groß. Zu unseren Leitlinien gehört in diesem Sinne, das Burggelände dauerhaft für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieser Vorgabe und deneinschlägigen lokalen Rahmenbedingungen muss ein zukünftiges Business Case genügen.“

Abseits der laufenden Arbeiten konnten seit dem Burgkauf mehrere Anfragen in Bezug auf Filmdrehs in und um der Eyneburg positiv beantwortet werden. Nach Dreharbeiten für eine flämische Serienproduktion im August nutzt derzeit die Real Film Berlin GmbH das Hergenrather Burggelände.

Am Sonntag, 24. September, werden die Pforten des Burghofs für die Öffentlichkeit geöffnet. Für Geschichts- und Architekturinteressierte wurden hierzu eigens Informationsschautafeln konzipiert. „Wir möchten den Menschen die Möglichkeit geben, einen Blick in den Innenbereich des Burggeländes zu werfen. Besichtigungen des Gebäudeinneren sind leider aufgrund der festgestellten Einsturzrisiken derzeit noch nicht möglich“, so Ministerpräsident Paasch.

Informationen über Entwicklungen rund um die Eyneburg wird die Eyne GmbH zukünftig in den sozialen Medien zur Verfügung stellen. Bereits jetzt sind auf ostbelgienlive.be Hintergrundinformationen abrufbar.

42 Antworten auf “Dringende Instandsetzungsarbeiten an der Eyneburg – Pforten des Burghofs sind am 24. September offen”

  1. Eifel_er

    Klar ! Fur solche Späße ist Kohle ohne Ende da ! Genau son ein groschengrab wie es Worriken sein wird ! Fast 80 mio Euro. Wahrscheinlich werden daraus am Ende 150 .. und wir idioten bezahlen. Ob man in Kelmisnoder im ourgrund wohnt .. ob man was davon hat oder nicht ! Jeder einzelne Steuerzahler zahlt fast 1000 Euro fur quasi die Faulheit in Worriken zu unterstützen. Nur weiter so 👍

  2. Tanz der Kostenvampire

    Weltweit wurde die marode Burg über Jahre zum Kauf angeboten aber kein Investor wagte den Schritt zum Kauf, selbst die Ölprinzen aus 1001 Nacht nicht. Jetzt soll es der Steuerzahler richten weil die Politik es so will, es wird Zeit das wir eine andere Regierung bekommen die sorgsam mit Steuermitteln umgeht und uns keine Fässer ohne Boden ans Bein bindet.

    • Irrtum die Instandsetzung zahlen die Steuerpflichtigen, die „Gäste“ werden dann darin wohnen. Irgendwann wissen die „Fähnchenschwenker“ nicht mehr wohin mit den Menschen und dann werden auch solche Objekte dafür genutzt werden. Wetten dass….

  3. Gastleser

    Ich denke die DG hat weitaus mehr in unsinnigere Projekte gesteckt.
    Am Heidberg angefangen.
    Oder habe ich da den Nutzen für Leute außerhalb der Oberstadt und des Schuldenbergs übersehen?

  4. Neneewaa

    An der Burg in Raeren wird seit geraumer Zeit das Mauerwerk saniert, mit jedem Stein der herausgenommen wird, muss zwangsweise der nächste auch gemacht werden. Das Budget wird immer und immer wieder erhöht und der Steinmetz freut sich.
    Für die Eyneburg wird es noch kostspieliger, wenn die DG eine Summe für die Sanierung nennt, dann sollte man mit x3 rechnen.

  5. Das Geld welches dafür ausgegeben wird bleibt größtenteils in der Gegend: Maurer, Schreiner, Dachdecker, Steinmetze, Kunsthistoriker, Klempner, Elektriker usw.
    Ein Segen für unsere Gegend.

    • ne Hondsjong

      Das glauben Sie doch selber nicht, die DG wird eine europäische Ausschreibung machen müssen, dann bekommt der billigste den Zuschlag und am Ende werden es Polen oder Rumänen sein die dort arbeiten und die waren Kosten werden sich vervielfachen !

    • Na Sie haben ja den Durchblick…. Schulden machen um „hiesige“ Handwerker zu bezahlen damit die mit ihren Steuern wieder die dafür aufgenommenen Schulden tilgen…. Kennen Sie die Geschichte von Münchhausen der sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zog…. Eine Schuldenwirtschaft ist eine Schuldenwirtschaft und die führt zwangsläufig in den Ruin; auch wenn man damit „hiesige“ Handwerker bezahlt….

      • Indem hiesige Handwerker Steuern zahlen wird ein Teil der Schulden getilgt. Wenn man Ihren Theorien folgt und eine Regierung keine Schulden machen darf wird innerhalb der nächsten 10 Jahre die gesamte Infrastruktur kaputtgehen.
        Man kann natürlich auch mehr Steuern fordern…

        • Hanspitter

          Auskommen mit dem Einkommen, lieber Hans!? Das ist Fakt, Schulden machen kann jeder!, aber nicht wie die DG, und unser Land! Und dann vertrösten auf 2038!? Bis jetzt sind die nur immer Hoch gegangen. So kanns nicht weitergehn.

  6. Burgfräulein

    Ich finde es sehr gut, dass dieses Denkmal erhalten bleibt/gerettet wird. So kann ich immerhin wohnen bleiben. Und wenn dann auch lokale Unternehmen die Chance erhalten, an der Renovierung und den späteren Betrieb mitwirken zu können, ist das Geld doch nicht so rausgeschmissen, wie hier so oft und so schön betont wird. Solche Projekte sollten schon langfristiger betrachtet werden.

    Ich freue mich jedenfalls, in ein paar Jahren meine gold lockiges Haar wieder aus dem Donjon wehen zu lassen.

  7. Wie bei Schloß Kellenberg ?

    Der Bau und Liegenschaftsbetrieb ( BLB ) des Landes NRW sucht auch dringend einen privaten Investor für das bei Jülich gelegene Schloß Kellenberg. Mittlerweile sagt man ganz offen das dieser durch das Land getätigte Kauf im Jahre 2009 eine totale Fehlinvestition war, die bis heute nichts als Ärger einbringt.

      • Wilfried Peter Wolff

        lch bin der Auffassung keine privaten Investoren alte Ehrwürdige Baulichkeiten zu überlassen. Es gibt genug Leute im Volke die Anregungen geben könnten, wie man dem Volke selbst Altertümer erhalten kann.
        Fragt selbst nur die Künstler,sie werden Beisteuern und Helfen ohne Besitzansprüche.Ich gehöre dazu als Künstler und kenne die Selbstlosen Helfer und Ihr Denken.Lupo 41

    • Hubert Schmitz

      Oh, was Kellenberg angeht, da gibt es neue Informationen:
      BLB (Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW) kaufte der Adelsfamilie Hoensbroech die Brandruine ab. Für 3,1 Mio. EURO-viel zu viel hieß es damals.
      Dann wurde 13 Jahre lang praktisch nichts daran gemacht.
      Nun verkauft BLB das Objekt wieder: Man sagt, für 300.000,-
      Käufer ist, wie man hört, dieselbe Adelsfamilie, die damals die Millionen kassierte… Na sowas aber auch…
      Also, liebe belgische Nachbarn, Ihr seht, schlimmer geht immer!

  8. Wolfgang

    Vielleicht hat die Gemeinde Büllingen noch was zu verkaufen den Erlös könnte man ja weiter geben. Genauso wie Sie ihre Projekte in Büllingen mit dem Verkauf von Land und Immobilien im Treeschland finanzieren.

  9. Gastleser

    Den Erhalt der Burg finde ich, nach wie vor, gut.
    Allerdings viel zu spät.
    In den 80ern gab es noch einen angemessenen Garten, der Turm war begehbar und die Kegelbahn noch vorhanden…
    „Der Staat“ hat auch die Möglichkeit seine Vorschriften selbst auszulegen – leider befürchte ich da schlimmes.
    Um das Geld muss man sich keine Sorgen machen, denke ich;
    Wenn man „Burg“ durch „Soziokulturelles Begegnungszentrum mit Schwerpunkt auf feministische Integrations und Klimapolitik“ ersetzt öffnen sich sicher viele Geldtöpfe.
    Man könnte aber auch mal schauen warum und wie Reinhardstein läuft und was ansehnliches schaffen…

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