Gesellschaft

Wer wird Europäische Kulturhauptstadt 2030: Gent, Brügge, Namur, Löwen, Kortrijk oder …Molenbeek?

06.05.2021, Belgien, Brüssel: Besucher auf dem Markt in Molenbeek. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Nach Antwerpen (1993), Brüssel (2000), Brügge (2002) und Mons (2015) haben sich sechs belgische Städte um den prestigeträchtigen Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2030“ beworben. Dabei handelt es sich erneut um Brügge sowie um Namur, Gent, Löwen, Kortrijk und einigermaßen überraschend um Molenbeek.

Die Städte hatten bereits im August ihre Absicht, sich zu bewerben, bekannt gegeben. Um ihre Bewerbung offiziell zu machen, mussten sie ihre Unterlagen jedoch bis Montag 17.00 Uhr einreichen. Sechs Städte sind dieser Verpflichtung nachgekommen und haben sich somit offiziell um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2030“ beworben.

Am 21., 22. und 23. Oktober werden die Bewerberinnen ihre Unterlagen vor internationalen Experten in der Königlichen Bibliothek von Belgien (KBR) in Brüssel präsentieren. Die Finalistinnen werden am 24. Oktober vom Vorsitzenden der Jury bekannt gegeben.

Eine Frau läuft durch eine Geschäftsstraße in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek. Foto: Stephanie Lecocq/EPA/dpa

Ziel des Wettbewerbs ist es, die internationale Sichtbarkeit der europäischen Städte zu erhöhen, indem ihr kultureller Reichtum und ihre Vielfalt hervorgehoben werden.

Ausgerechnet Molenbeek… Die Brüsseler Gemeinde, die wegen der Terroranschläge in Paris im November 2015 und in Brüssel im März 2016 weltweit in Verruf geriet, weil einige der Attentäter von hier kamen und sie als vermeintlicher Hort des Islamismus galt, bewirbt sich um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2030“.

Abdelhamid Abaaoud, der die Anschläge von Paris 2015 plante, stammte wie seine Brüder aus Molenbeek. Salah Abdeslam, Hauptverdächtiger der Terroranschläge in Paris und Brüssel, wurde in Molenbeek gefasst. Die Gemeinde hat rund 100.000 Einwohner und mehr als 100 verschiedene Nationalitäten.

22.03.2022, Belgien, Brüssel: Eine Frau legt am Gedenktag an die Opfer der Terroranschläge im Jahr 2016 in Brüssel Blumen vor einer Gedenktafel in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek ab. Foto: Nils Quintelier/BELGA/dpa

„Es ist eine Gemeinde mit einigen Problemen, aber auch mit enormen Stärken. Es ist eine sehr junge Gemeinde, eine Gemeinde der Migration, aber auch der großen sozialen Mobilität. Vor allem ist es eine Gemeinde mit einem großen kulturellen Aufschwung“, erklärte Jan Goossens, der als Künstlerischer Leiter mit der Vorbereitung des Projekts betraut ist.

Dass sich Molenbeek bewirbt, hat auch praktische Gründe: Die Region Brüssel ist nicht offiziell berechtigt zu kandidieren, da eine Gemeinde die Unterlagen einreichen muss, und Brüssel-Stadt war bereits im Jahr 2000 Kulturhauptstadt. Deshalb also Molenbeek.

Molenbeek-Saint-Jean/Sint-Jans-Molenbeek ist eine von insgesamt 19 Gemeinden, welche die Region Brüssel-Hauptstadt bilden. Im April 2022 hatte der Vorsitzende der flämischen Partei Vooruit, Conner Rousseau, mit seinen kritischen und für einen Linken ungewöhnlichen Äußerungen über die Gemeinde Molenbeek für Aufruhr gesorgt. „Wenn ich in Molenbeek spazieren gehe, fühle ich mich nicht wie in Belgien“, hatte Rousseau damals im Magazin Humo geäußert.„Ich habe das ausgedrückt, was viele Flamen teilen“, sagte er später. (cre)

56 Antworten auf “Wer wird Europäische Kulturhauptstadt 2030: Gent, Brügge, Namur, Löwen, Kortrijk oder …Molenbeek?”

  1. Besorgte Mutter

    Molenbeek?
    Jo, das stände dann für das neue Europa, ein Europa in dem wir Frauen wieder entrechtet und mit Lappen auf dem Kopf herumlaufen müssten und die Freiheit für alle total eingeschränkt sein wird.
    Hoffentlich sind in dem Entscheidungskomitee nicht zu viele linksgrün versiffte Leute drin.
    Bleibt zu hoffen, dass der Knall der letzten Wahlen in ganz Europa gehört wurde.

    „Die Gemeinde hat viele Probleme, aber auch mit enormen Stärken“
    Ich sehe und höre nur, dass die echte und schöne Kultur Brüssels dort herausgedrängt worden ist, denn es gibt dort kaum noch echte Brüsseler.

  2. Ganz klar Molenbeek! Dort ist die kulturelle Zukunft Europas deutlich erkennbar. Das wäre auch die passende Gelegenheit für weitere kulturelle Fortschritte:
    https://www.nzz.ch/international/taliban-fuehren-sprechverbot-fuer-frauen-in-afghanistan-ein-ld.1846177

    Und jetzt auch noch ein Sprechverbot: Afghaninnen dürfen ausser Hauses ihre Stimme nicht mehr benutzen

    /////
    Zwecks kultureller Anpassung werde ich dieses Redeverbot schon heute Abend zu Hause einführen…. 😁

    • Provokation scheint das Wichtigste im Moment zu sein, um die Europäer als rechtsextreme abstempeln zu können , die sich jetzt gegen Molenbeek aussprechen .
      Man hat anscheinend nichts aus den Wahlen von Sonntag in Deutschland gelernt und versucht es jetzt erst recht weiter , mit der Brechstangen Methode.
      Sollte Molenbeek tatsächlich Kulturhauptstadt werden, wird der Schuss nach hinten losgehen und man wird sich anschließend wünschen , den dummen Vorschlag niemals gemacht zu haben

  3. Kab-balistisch gehen sie vor, sie inkrementieren und inkrementieren, bis die … „Europäische Kulturhauptstadt 2030: Molenbeek?“. Wie ein Messerstich wirkt das.
    Gent? Habe heute morgen mit einem Kumpel besprochen, mir den Genter Altar anzusehen. Mollahbeek? Geen voet, pas un pied werde ich dort setzen!

  4. Molenbeek – ein Blick in unsere Zukunft

    Molenbeek ist uns 10 Jahre voraus! Wie manche Kommentatoren schon geschrieben haben, bewegen wir uns mit riesen Schritten in Richtung molenbeekscher Verhältnisse.

    Leider haben unsere Politiker den Knall noch nicht gehört und erklären uns mit Hilfe der Mainstream Medien, dass nur ihr Weg der richtige ist. So sind ja auch die Männer, die für Sauberkeit im Bergviertel zuständig sind, stolz auf ihre 80 Nationen! Und sie haben Erfolg, geht man mal im Lotenpark spazieren … dann braucht man nicht mehr nach Molenbeek.

    In Europa ist die „politische Mitte“ soweit nach links verschoben worden (dank Angela!), dass jeder klar denkende Mensch schon als ein gefährlicher Rechtsextremist bezeichnet wird. Das Wahlergebnis in Thüringen scheint unsere „klugen“ Politiker auch nicht aufzuwecken und zu einem Kurswechsel zu bewegen – wenn die „Hoeckes“ erst einmal an der Macht sind … ist es leider zu spät!!

      • Molenbeek …

        @ Populist

        „Es wird besser …“

        Ja, so gut wie in den 1930iger Jahren in Deutschland?!

        Da kann ich gerne drauf verzichten. Bei denen sind Sie auch als deutschsprachiger DGler ein Ausländer und können froh sein, wenn Sie heil abhauen können. Sie brauchen sich nur die Glatzköpfe bei den rechten Demonstrationen anzusehen, die fragen nicht lange, die schlagen zu – und wenn das dann politisch gefördert wird, dann haben wir Ihre „besseren“ Verhältnisse.

        • Immer sofort diese apokalyptische Panikmache. Die Linken und Grünen wollen ständig verunsichern und malen den Teufel an die Wand. Dabei sind sie doch Mitschuld an die katastrophalen Zustände in Europa. Wenn die Politiker auf die Bürger hören würden, von denen sie letztendlich gewählt werden, wäre es schon ein erster Schritt. Aber nein. Zuerst werden die Kritiker verunglimpft und in die Rechte Ecke gedrängt, dann wird man von einer kleinen Minderheit mit dem Genderwahnsinn drangsaliert, den der Großteil der Bevölkerung ablehnt, und zu guter Letzt muss man immer mehr Geld abdrücken, während ein Teil der Bevölkerung fürs Nichtstun alimentiert wird. Löst mal die Probleme, statt immer nur die Schuld bei den anderen zu suchen!

          • Molenbeek …

            @ Atheist

            Panikmache ist das nicht, es ist der Realismus eines kurz nach dem Krieg geborenen. Hoeckes Parolen erinnern nicht selten an die 30iger 40iger Jahre in Deutschland – und das ist bei Ihm kein Zufall. Aus mündlichen Überlieferungen von Zeitzeugen weiß ich wie schnell sich dadurch eine sehr eklige Bevölkerungsschicht bilden kann, die für Jeden der anderer Meinung ist zur tödlichen Gefahr wird. Insofern würde ich mir eher wünschen, dass ein Umdenken in der aktuellen Politik stattfindet und die „politische Mitte“ wieder in die Mitte der Vor–Merkel Ära zurück verschoben wird.

            • Das wünsche ich mir auch sehr. Allerdings habe ich die Wahl in Ostdeutschland begrüßt, weil ich die Hoffnung hatte, dass die aktuellen Politiker wachgerüttelt werden. Traurigerweise ist das nicht der Fall. Man regiert weiter am Volk vorbei.
              Die mündlichen Überlieferungen sind eine Sache, aber die Aktionen hinter dem Rücken des Volks, vor allem nach dem Krieg, waren genau so erschreckend, wenn ich nur ein Beispiel von vielen wie die Rattenlinien nennen darf.
              By the way, Hockes Parolen erinnern nicht nur an die 30er Jahre, sondern auch viele Kommentare im Forum hier.

  5. Willi Müller

    Zur Weltausstellung in Brüssel im Jahre1897 wurde
    Im Park in Tervuren ein kongolesisches Dorf aufgebaut, in dem während der Ausstellung 267 Afrikaner lebten.
    Heute kann man Molabeek besichtigen….

  6. Molenbeek, das ist, wie schon geschrieben, Blödsinn. Ein erstarken der Afd oder anderen Kräften in den anderen Ländern mit den 30iger zu vergleichen ist nicht mehr als linksextreme Angstmacherei um die eigenen Pöstchen zu sichern und ein „weiter so“ zu fördern.
    Diese ideologische u kranke Vorgehensweise wird aber unweigerlich zum weiteren Erstarken führen.
    Und wenn man zwischen Schlag und Messer wählen könnte…. gespannt wofür sich die Meisten entscheiden würden.
    Außerhalb der West-EU versteh eh niemand wie man hier so dämlich sein kann und schüttelt nur den Kopf
    Während in Deutschland immer noch von Solingen gesprochen wird, werden die weiteren Opfer nach Möglichkeit verschwiegen… Willkommen in eurer neuen idiotischen Welt
    Alle die seit vielen Jahren gewarnt haben, wurden verunglimpft, in die rechte Ecke gestellt, usw.. jetzt sehen immer mehr Menschen das sie doch recht hatten u recht behalten

    • DR ALBERN

      @ Ach, die CDU (Merkel) hat doch 2015 die Willkommenskultur begrüsst und zugelassen!!! Das war der Anfang, der Schaden über ganz Europa gebracht hat!!! Die heutige CDU (Merz) beansprucht in ihrer Verlogenheit für sich, die illegale Migration zu bekämpfen und auszuweisen, worauf die AfD (KEINE andere Partei) seit 2015 immer wieder hingewiesen hat!!! Um die AfD mundtot zu machen, hat man sich das Gesetz des Verfassungsschutzes zu Nutze gemacht und die AfD unter RECHTSEXTREMISMUS gestellt!!! Die CDU Wählerschaft scheint das aber noch NICHT zu begreifen!!!

    • Boah nee...

      @Ermitler:
      Der Unterschied zwischen uns Beiden ist der, ich habe es schon zigmal versucht, es dir zu erklären, dass ich nicht prinzipiell ALLES ablehne, was von „draußen“ reinkommt. DU aber sehr wohl! Deswegen bist und bleibst du für mich ein Rassist, wie er im Buche steht!
      Aber, wie schon mehrmals geschrieben, wärst du selber nur nicht so…“ fremdländisch“… und man hat den Eindruck, dass du selber ein „Eingewanderter“ bist, was man deinem Deutsch nach vermuten könnte. Würdest die Deutsche Sprache besser beherrschen …, kämst du auch selber als einer von „hier“ ‚rüber!
      Woher also kommst du selber, der alle Eingewanderten, so wie du es machst, verurteilt?
      Auf jeden Fall nicht aus Eupen, oder Umgebung. Aus der Eifel auch nicht!
      Woher dann? Kosovo etc. …?

      • Ah, jetzt verstehe ich das erst, Boah nee

        Wir dachten alle der Ermitler hat ne Rechtschreibeschwäche. Er wurde ja oft genug daraufhingewiesen, dass man Ermittler mit doppeltem T schreibt.
        Ermitler ist eine Zusammfassung.
        Komplett ausgeschrieben nennt er sich „Er mit Hitler“
        Das erklärt seine seinen Rassismus

  7. Aufklärung

    Ich lese jetzt hier schon eine ganze Weile mit.
    Viele heissen gut was Putin in der Ukraine macht ind diffamieren Selenskyj.
    Meist die selben Kommentatoren haben Probleme queeren Menschen zu ertragen, freuen sich über das AFD Wahlergebnis, prangern die Regierenden an, fanden alle Coronamaßnahmen falsch, sind Anti EU, usw,….und empfinden allen Widerspruch als links-grün-versifft.

    Widerspricht es sich dann nicht, dass dieselben Leute sich über gesetzlose, kein Gesetz respektierende, messerstechende, vergewaltigende und mordende Migranten und Molenbeek aufregen.
    Die haben doch die gleiche homophobe, staatsverachtende, gewaltverherrlichde Einstellung und sind alles, aber nicht links grün versifft

    • @Aufklärung,
      Hier prangert doch nur der an, der Angst hat, man könnte ihm sein Frühstücksei wegnehmen.
      Oder auf die 2 des Nachbarn neidisch ist.
      Alles Andere ist ja weit weg, auch wenn z.B. der Lebensraum eines ganzen Volkes dem Erdboden gleich gemacht wird.

  8. Ermitler

    Herr Azir von Religi,on habe ich nichts geschrieben und Ihre RELIGION ist keine Bereicherung ,ganz in gegenteil das müssen Sie doch selber sehen das Sie mit Religion nicht hierher passen.Warum kommen Sie überhaupt hierher zu den Ungläubigen und was würde mit uns passieren wenn wir mit den selben ansichten dahin gehen würden von wo sie herkommen,gebe euch einen guten Rat,passt euch an an unserer Kultur an sonst wird das nicht gut enden .

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