Das Coronavirus schwappt in einer dritten Welle über Europa. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben die EU-Staaten unterschiedliche Methoden. Trotz teilweise hoher Inzidenzen läuten viele europäische Länder bereits den Sommer ein.
– BELGIEN: In den vergangenen Wochen galten in Belgien verschärfte Regeln. Seit Montag haben Geschäfte wieder ohne Terminvergabe geöffnet, Friseure dürfen wieder arbeiten. Im Freien dürfen sich zehn Personen mit Maske treffen. Ab dem 8. Mai dürfen Restaurants und Bars nach monatelanger Zwangspause wieder ihre Außenbereiche öffnen. Auch die nächtliche Ausgangssperre fällt dann weg.
Die Zahl der Neuinfektionen hat sich zuletzt bei mehr als 400 pro 100.000 Einwohner am Tag eingependelt. Fast jeder dritte Erwachsene wurde bislang zumindest einmal geimpft.
– DÄNEMARK: Die Geschäfte haben längst wieder geöffnet und die Straßen sind voller Menschen. Cafés, Restaurants und Bars dürfen seit einer Woche wieder Kunden bedienen – im Inneren allerdings nur, wenn die Gäste per App einen negativen Corona-Test, eine Impfung oder eine überstandene Infektion nachweisen können. Dabei fällt auf: Die dänischen Neuinfektionszahlen sind stabil niedrig geblieben, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt schon länger unter 100. Dänemark verzichtet als einziges EU-Land auf den Einsatz des Impfstoffs von Astrazeneca. Trotzdem sind knapp 22 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens einmal geimpft.
– DEUTSCHLAND: Die Corona-Neuinfektionen liegen weiterhin auf einem hohen Niveau. Daher hat der Bundestag eine bundeseinheitliche Notbremse ab einem Inzidenzwert von 100 beschlossen. Steigt an drei aufeinanderfolgenden Tagen in einem Bundesland oder einer Region die 7-Tage-Inzidenz auf über 100, werden private Treffen auf den eigenen Haushalt und eine weitere Person beschränkt. Maximal dürfen sich fünf Personen treffen. Zu den beiden Haushalten gehörende Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt.
Im Zeitraum zwischen 22 Uhr und 5 Uhr gilt eine Ausgangsbeschränkung. Bis 24 Uhr wird es weiterhin möglich sein, alleine draußen zu joggen oder spazieren zu gehen. Die Gastronomie ist geschlossen, Abhol- und Lieferdienst sind möglich. Im Einzelhandel gibt es je nach Größe des Geschäfts eine begrenzte Kundenzahl. Es gilt die Maskenpflicht. Darüber hinaus können Länder auch zusätzliche Maßnahmen beschließen.
– FRANKREICH: Sofern es die Lage zulässt, sollen Anfang Mai die Bewegungseinschränkungen aufgehoben werden. Aktuell dürfen sich die Menschen nur mit triftigem Grund mehr als zehn Kilometer von ihrer Wohnung entfernen. Außerdem könnten Außenbereiche von Restaurants und bestimmte Kultureinrichtungen wieder öffnen. Auch über eine Lockerung der abendlichen Ausgangssperre, die aktuell um 19 Uhr beginnt, wird gesprochen. Die Corona-Lage ist allerdings weiter angespannt. Zuletzt gab es rund 300 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und sieben Tage. Rund ein Fünftel der Bevölkerung wurde mindestens ein Mal geimpft.
– GROSSBRITANNIEN: In Großbritannien hat sich die Corona-Lage dank eines langen, konsequenten Lockdowns und der weit fortgeschrittenen Impfkampagne mittlerweile deutlich entspannt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist bereits einmal geimpft, ein Viertel sogar vollständig.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei rund 25 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Pubs und Restaurants dürfen in England und Wales draußen wieder Gäste empfangen, in Schottland sogar bis abends auch drinnen. Geschäfte, Fitnessstudios, Friseure und Zoos sind weitgehend wieder geöffnet. Treffen in Innenräumen und Reisen ins Ausland bleiben allerdings noch bis mindestens Mitte Mai verboten.
– ITALIEN: Italien befindet sich seit kurzem auf einem schrittweisen Lockerungskurs. Wo die Corona-Zahlen moderat sind, dürfen Restaurants und Bars auch abends im Außenbereich an Tischen servieren. Ab 22 Uhr gilt das Ausgangsverbot. Museen und Kinos in den sogenannten Gelben Zonen haben bereits geöffnet. Ab 1. Juni soll man in Lokalen wieder drinnen sitzen dürfen. Italien peilt den 2. Juni für den Start der Sommersaison an. Das Reisen im Land ist noch teils eingeschränkt, aber mit Impfung oder negativem Corona-Test soll es bald leichter werden, selbst in höhere Risikozonen zu fahren. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei etwa 160. Über 22 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft.
– MALTA: Der Inselstaat will ab dem 1. Juni für den internationalen Tourismus öffnen. Schon ab dem 10. Mai dürfen Restaurants wieder Besucher willkommen heißen und bis 17 Uhr an Tischen bedienen. Das Besondere: Mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung haben bislang zumindest eine Impfung bekommen. Die Regierung will geimpfte Ausländer in Kürze mit einer Vorzugsbehandlung ins Land locken.
– NIEDERLANDE: Die Niederlande haben am Mittwoch trotz anhaltend hoher Corona-Zahlen die ersten Maßnahmen seit dem strengen Lockdown von Mitte Dezember gelockert. Die abendliche Ausgangssperre ist abgeschafft, Geschäfte dürfen wieder Kunden ohne Termin empfangen und Gaststätten im Außenbereich unter Auflagen wieder Gäste bedienen – zumindest von 12 bis 18 Uhr. Zuhause darf man wieder zwei statt bisher einen Besucher am Tag treffen. Verboten bleiben alle Veranstaltungen mit Publikum wie etwa Museen, Kinos und Theater. Schüler und Studenten haben zumindest an einem Tag in der Woche Präsenzunterricht. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 317. Rund 30 Prozent der Bevölkerung wurde mindestens einmal geimpft.
– ÖSTERREICH: Ab 19. Mai dürfen Gastronomie, Hotels, Bühnen und Sporteinrichtungen wieder die Pforten öffnen. Dabei setzt die Regierung auf Zutrittstests als Schutzmaßnahme. Veranstaltungen sind draußen auf 3000 und drinnen auf 1500 Personen beschränkt. In und rund um Wien gilt derzeit ein noch strengerer Lockdown, weswegen die meisten Geschäfte bis Sonntag noch geschlossen sind. Die 7-Tage-Inzidenz sank landesweit zuletzt auf 168. Rund 28 Prozent der Einwohner ab 16 Jahren haben mindestens eine Impfdosis erhalten.
– POLEN: Schrittweise Öffnungen sind geplant. Zuerst sollen etwa Einkaufszentren und Museen unter Hygieneauflagen wieder öffnen dürfen. Vom 8. Mai an dürfen Hotels Gäste bis zu einer Auslastung von 50 Prozent beherbergen.
Die Außengastronomie soll ab dem 15. Mai starten. Ab dem 29. Mai soll der Restaurantbetrieb in Innenräumen mit halber Auslastung möglich sein. Das Gesundheitsministerium meldete am Mittwoch 8.895 registrierte Neuinfektionen und 636 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden, eine Sieben-Tage-Inzidenz wird in Polen nicht berechnet. Etwa 10,7 Millionen Menschen – also 28,2 Prozent der Bevölkerung – sind mindestens ein Mal geimpft.
– SCHWEIZ: Bereits seit Anfang März haben Läden, Museen und Bibliotheken trotz steigender Infektionszahlen wieder geöffnet. Seit 19. April sind auch Restaurantterrassen, Kinos, Theater und Fitnesszentren wieder in Betrieb. Auch Open-Air-Konzerte und Fußballspiele dürfen wieder stattfinden. Dabei gelten Hygieneregeln wie etwa eine Begrenzung der Anzahl von Anwesenden oder die Maskenpflicht. Seit Ostern – vier Wochen nach der Öffnung von Läden und Museen – ist der Anstieg allerdings nur noch sehr gering. Anders als in anderen Ländern wird in der Schweiz eine 14-Tage-Inzidenz berechnet. Laut Bundesamt für Gesundheit lag sie am Mittwoch bei 315 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner. Nach jüngsten Zahlen war knapp zehn Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
– SLOWAKEI: Vor eineinhalb Wochen haben die Geschäfte unter Einhaltung strenger Hygiene- und Abstandsregeln wieder geöffnet. Gastronomiebetriebe dürfen seit Montag wieder in ihren Außenbereichen Speisen und Getränke servieren. Bei professionellen Sportveranstaltungen sind seit Dienstag auch wieder Zuschauer erlaubt. Die Zahl der Neuansteckungen ist rückläufig. Bis Mittwoch wurden nach offiziellen Angaben rund 20 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft.
– SPANIEN: Die Lage in Spanien ist relativ stabil, die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Mittwoch bei 108. Bisher hat 23 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten. Am 9. Mai endet der Corona-Notstand und soll wegen der guten Entwicklung nicht verlängert werden. Damit entfällt die Grundlage für die meisten Maßnahmen wie Reisebeschränkungen, nächtliche Ausgangssperren, Obergrenzen bei Versammlungen und Schließung von Gaststätten. Wie es danach weitergehen soll, ist noch nicht klar. Alle Hoffnungen des extrem vom Tourismus abhängigen Landes für eine wieder normale Sommersaison richten sich auf den digitalen Impfpass. (dpa)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
UMFRAGE – Für oder gegen belgischen „Coronapass“ für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete? #DG #Ostbelgien @OliverPaasch @iweykmans @pascal_arimont @KattrinJadin https://t.co/BhtAZo3gq2 pic.twitter.com/sO9YW9a7CQ
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) April 29, 2021
Man sollte wenigsten solange warten bis ein Großer Teil der Bevölkerung die zweite Impfung erhalten hat .
Das es die frei Entscheidung gibt Dies nicht zu tun sehe ich mit gemischten Gefühlen .
Aber ungeduldige dürfen ja bald auch bei uns an den Tischen Platzt nehmen .
Wenn das nur Draussen geschieht habe ich auch keine Bedenken .
Guten Appetit .
UMFRAGE – Für oder gegen belgischen „Coronapass“ für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete? https://ostbelgiendirekt.be/umfrage-zu-belgischem-coronapass-283305
Habe es nicht abwarten können und habe gestern Morgen dann schon bei 10 Grad auf meiner Terrasse in der Sonne gefrühstückt. Es waren ja die Terrassen in unserer Hauptstadt (der DG) noch nicht geöffnet.😇😂