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Kgl. Eupener Männerquartett stellt Chorbetrieb ein

Das Kgl. Männerquartett Eupen bei einem Weihnachtskonzert in der Ketteniser Pfarrkirche. Foto: privat

Ein ebenso wichtiges wie erfolgreiches Kapitel in der ostbelgischen Musikgeschichte ist zugeschlagen worden. Das Kgl. Eupener Männerquartett, einst ein Botschafter der Weserstadt, gibt mangels Nachwuchs auf.

Schon im Februar 2014 hatte sich der Chor eine Zwangspause auferlegt – in der Hoffnung darauf, dass sich das Blatt doch noch zum Guten wendet.

Dazu ist es nicht gekommen. Am Mittwochabend war auch diese Wartezeit zu Ende. Das Männerquartett fasste den Beschluss, den Chorbetrieb einzustellen. Das Ensemble bleibe nur noch als Freundschaftsbund bestehen, meldete der BRF am Donnerstag.

Präsident Alfred Ossemann gab als Grund an, dass man keine neuen jungen Sänger finde, die bereit seien, auf diesem Niveau mitzuarbeiten.

„Es ist eine allgemeine Situation: Man sieht es bei anderen Chören, bei Harmonien, die fusionieren, und wenn man auf einem derart hohen Niveau agiert, wird es immer schwieriger, besonders weil man mit Amateuren arbeitet“, so Ossemann.

Das im Jahre 1926 von Willy Mommer gegründete Ensemble kannte schon seit längerer Zeit Nachwuchsprobleme. Dem letzten Einstufungswettbewerb von Födekam im November 2015 hatten sich die Eupener Sänger unter Dirigent Ludo Claesen nicht mehr gestellt.

Was Eupen und der DG verlorengeht, davon kann man sich ein Bild bzw. ein Ohr machen, wenn man sich zum Beispiel das folgende Video anschaut – und vor allem anhört…

Nachfolgend das Kgl. Eupener Männerquartett bei der Vocalversion von Canon in D:

20 Antworten auf “Kgl. Eupener Männerquartett stellt Chorbetrieb ein”

  1. Heinz Günter VISE

    Willy Mommer würde sich im Grab umdrehen wenn er das zur Kenntnis nehmen könnte. Die ganze Familie Mommer war ja immer der Musik zugewandt und nun geht eine Ära zu Ende. Schade drum !

  2. Das Kgl Männerquartett war lange Zeit das beste Aushängeschild Eupens.
    Es ist schade, dass so ein toller Chor verschwindet.
    Trotzdem: der Marienchor hat junge Leute begeistern können und lebt weiter. Warum hat das Männerquartett es nicht geschafft ????

  3. NICHT SCHO WIEDER

    Lieber Pierer
    Wenn du der bist den ich meine so stell ich dir die Frage warum leider ein Chor den der Vater gegründet hat und nach dessen Tod sein Sohn diesen ne Zeit weitergeführt hat nicht überlebt.
    Leber Piere es war eine schöne Zeit
    Auch dieser Chor war ein aushänge Schild Eupens
    Der Besuch in Israel werde ich nie vergessen
    Ein Ehemaliges Mitglied des Chores

  4. Kein Nachwuchs gefunden, da sollten sich doch einige dieses Chores die Frage stellen warum!!!!
    Vor ein Paar Jahren wurde ausgemistet und Verdienstvolle Sänger in den Ruhestand geschickt die scheinbar nicht mehr die Stimme hatten mizusingen.
    Ich sag nur Bravo Marienchor, ein Chor der Nachwuchs hat und immer wieder gerne gehört wird.

  5. Das Männerquartett ist durch einige Mitglieder und unter diesem Präsidenten am eigenen Stolz zerbrochen. Der Marienchor hat dagegen immer neue Mitglieder bekommen, und die wurden auch akzeptiert.

    • Genau so war es. Als junger Mann wurde man vvon manchen Chormitgliedern von oben runter angesehen, wenn man nicht von einer gut betuchten Eupener Familie kam. Damals sind etliche junge Männer, durchaus stimmlich in der Lage auch im Männerquartett mit zu Singen, schon vor Eintritt im Elitechor abgeschreckt worden.
      Diese elitäre Haltung ist erst abgebaut worden, als man einsah, dass der Chor sich öffnen musste um zu Überleben, aber da war es zu spät.
      Im Marienchor war jeder herzlich willkommen und alle Pfadfinder zb, auch aus der Oberstadt, wurden dort wie Freunde aufgenommen.

    • Heinz Günter VISE

      Gab es da nicht mit den ehrenwerten Damen, welche in Eupen dem Gesang frönten, ähnliches ?

      Für die „Elite“ die Columbinen (benannt nach dem Lokal wo sie gerne verkehrten und unter sich waren)
      und den nicht so elitären Sängerinnen dann die “ Schaterbösse“ ..

      Aber irgendwann, so glaube ich, haben beide Chorvereinigungen auch keinen Nachwuchs mehr gefunden und so bleibt in Eupen jetzt halt der Marienchor übrig (oder irre ich ich da?) GUT SO !

  6. Damien Francois

    „Im Männerquartett zu kommen“. Huch… Die Sexualisierung der Gesellschaft schreitet voran. Auch die deutsche Grammatik ist wohl nicht ihr „Ding“, wa? Wie war das mit der Arroganz? Herr Schleck, Sie sind dran…

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