Gesellschaft

Weniger Entlassungen als geplant im Eupener Krankenhaus

CNE-Sekretärin Vera Hilt bei der Mahnwache am 23. Dezember. Foto: Gerd Comouth

Der Krise im Eupener Krankenhaus werden weniger Beschäftigte zum Opfer fallen, als ursprünglich von der Direktion geplant worden war. Ganz ohne Entlassungen wird es nach Angaben der Gewerkschaft CNE nicht gehen.

Anfang Dezember 2013 hatte die Direktion des St. Nikolaus-Hospitals Eupen einen Sparmaßnahmenkatalog vorgestellt, der unter anderem vorsah, dass 23 vollzeitäquivalente Personalmitglieder entlassen werden sollten.

„Die Direktion wollte diese Maßnahmen ohne vorherige Verhandlungen direkt umsetzen. Die Personalvertretung der CNE im Hospital hat sich vehement dagegen gewehrt und Verhandlungen eingefordert“, teilte die christliche Angestelltengewerkschaft in einem Kommuniqué mit.

Vorderansicht des Eupener Krankenhauses. Foto: OD

Vorderansicht des Eupener Krankenhauses. Foto: OD

Nach inzwischen sieben Verhandlungsrunden liege ein Ergebnis auf dem Tisch, teilte Gewerkschaftssekretärin Vera Hilt mit: „Einerseits wurde der von der Direktion vorgeschlagene Stellenplan sehr intensiv überarbeitet. Einschneidende Veränderungen für Chirurgie, Innere und Pädiatrie konnten verhindert werden. Des Weiteren konnte die CNE die Direktion davon überzeugen, mit Zuschlägen bei Zeitkredit und vorgezogenen Pensionen einen alternativen Weg zu Entlassungen zu finden.“

Laut Vera Hilt werden mehr oder weniger 7 Vollzeitäquivalente die Kündigung erhalten – „und dies schon sehr zeitnah“.

Siehe auch Artikel: „Frage an Minister Mollers: Was wird aus dem Eupener Krankenhaus?“

15 Antworten auf “Weniger Entlassungen als geplant im Eupener Krankenhaus”

  1. Eastwind

    Ist denn bei den Verhandlungen mit der Direktion auch über das angeblich hohe Beraterhonorar des ehemaligen Direktors gesprochen worden? Vielleicht sollte sich die Direktion beziehungsweise der Verwaltungsrat mal dazu äußern. Oder gibt es dieses Honorar gar nicht? Dann soll man das sagen.

  2. Es reicht!

    Der belgische Staat sollte sich etwas schämen bei den Krankenhäusern den Rotstift anzusetzen. Wir sind eines der reichsten Länder Europas und bekommen es nicht fertig genügend Leute zu bezahlen um ein Krankenhaus am Laufen zu erhalten. Ich würde mir wünschen anstatt Leute zu entlassen würden Arbeitslose eingestellt um die Leute die keine Angehörigen haben während des Krankenhausaufenthaltes zu begleiten.

  3. Nicht nur 2 bis 3 Ärzte verlassen das Krankenhaus, es werden mehr sein. Denn in St.Vith finden sie ein hervorragendes Arbeitsklima und ein gut geführtes Haus vor. Wir werden uns noch wundern was sich in Eupen noch alles ändert mit der Zeit.

  4. Na ja, auch Gewerkschaftsfunktionnäre wollen mal einen Sieg feiern. Statt 23 Personen sollen nur 7 entlassen werden. Das mag ja stimmen. Aber 4 oder 5 werden oder haben das Haus schon verlassen. Andere stehen in den Startlöchern und warten noch auf Zusagen von andernorts. Und vermutlich ein Dutzend wird Laufbahnunterbrechung usw. beanspruchen mit einem kleinen Zubrot vom Krankenhaus, und haben so Zeit sich ebenfalls umzuorientieren. Wie weit sind wir jetzt von 23 entfernt?
    Bei der Alternativen wurden auch zwei Dutzend entlassen, dann wieder eingestellt oder sozialverträglich abgebaut. Aber da sitzen die Gewerkschaften mit im Verwaltungsrat, deshalb wird das unterm Teppich gekehrt. Ich habe wenigstens nirgendwo gelesen, wie dort die „Endlösung“ aussieht. Übrigens ich wundere mich immer wieder über die Sachkompetenz dieser Gewerkschaftsfunktionnäre. Sie wissen, wie man ein Krankenhaus leitet, wie die Chocolaterie geführt wird, wie das Kabelwerk seine Marktstrategie verbessern muss, sie wissen eigentlich immer alles (besser).

    • Réalité

      Es ist mit den Gewerkschaften genauso wie mit der Politik,Patient!
      Da waren bis vor ein paar Jahren noch Unterschiede in den Strömungen und Strukturen vor zufinden.Mehr nach links….mehr nach rechts….im nachhinein,und bis heute,haben die alles im Angebot und in den Regalen!Da wird je nach Bedarf mal gepoltert und geschimpft,aber auch sehr oft mit samtweicher Stimme geschmeichelt!Ihre Bewunderung für deren Sachkompetenz,leider, und genauso wie die Politiker,kommen sie meistens zu spät mit ihren Lösungen und davor musste noch eine teure Beratungsgesellschaft eingeschaltet werden!
      -Gewerkschaftler und Politiker tun zumeist so „als ob“…..jedoch danach immer gemeinsam „an d’r Buffet“!

  5. Dr.W. Speckschwarte

    Beschränkt sich die Auswahl ja jetzt nur noch auf die unbequemen Leute…

    @tso

    Nein, nur auf die Kleinen. Gekündigt werden zuerst mal Mitarbeiter die ledig sind, auch wenn Sie nur knapp über 1000 Euro im Monat netto verdienen.

    Durch solche Maßnahmen wird das Krankenhaus saniert – lächerlich

    Danke an die CSP Gewerkschaft.

    In der Wallonie würde jetzt bis zur Wiedereinstellung zuerst mal solidarisch die Arbeit niedergelegt. Solche Sparmaßnahmen lassen sich anderes auffangen.

    In diesem Punkt sind wir wieder echte Deutsche. Nur Egoisten!

    • Naja, wenn man es schafft mit ein paar blöden Zeitkrediten und bestochenen Frühpensionen (die Kandidaten bekommen anscheinend einen zusätzlichen finanziellen Ansporn) die Anzahl abzuschaffender Stellen auf weniger als ein Drittel zu reduzieren, hätte man für die anderen sieben wahrscheinlich auch noch eine Lösung finden können.

      • Es sollen ,nur‘ 7 Vollzeit- Äquivalent gestrichen werden, das sind aber in Wirklichkeit 13 Personalmitglieder, die das Krankenhaus verlassen müssen. Bei einem Abbau von 23 Vollzeit Stellen wären es in Wirklichkeit mehr als 40 Personalmitglieder gewesen. Klar, die schnellste Lösung Geld zu sparen, ist die Personalkürzung. Ist aber nicht die intelligenteste Lösung, denn weniger Personal bedeutet zwangsläufig weniger Service und in Sachen Service hat das Krankenhaus bereits jetzt Nachholbedarf.
        Daran ändert auch die schöne neue St. Nikolaus Büste nix, die für das Jahresgehalt einer Teilzeitkraft angeschafft wurde…

        • Weiterhin scheint man für die Entlassenen Interims Kräfte bei Bedarf abrufen zu wollen. Da der Bedarf wohl überwiegend sein wird —warum toleriert man seitens der Gewerkschaft diese Vorgehensweise,

          Wurden nicht zusätzlich für die eine oder andere Stelle Subventionsmittel in Anspruch genommen die jetzt zufällig auslaufen? warum müssen diese Gelder jetzt nicht zurückgezahlt werden?

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