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Neue Möglichkeiten im Kampf gegen Covid-19: Eupener Krankenhaus führt ab sofort Antikörpertests durch

Laborleiter Paul Göbbels (2.v.r) mit seinen Teammitgliedern Caroline Havenith (l) und André Honba (r). Foto: St. Nikolaus-Hospital

Bin ich an Covid-19 erkrankt? Habe ich die Infektion vielleicht schon hinter mir? Fragen, die auch viele Menschen Ostbelgien beschäftigen. Zu Antworten verhilft nicht nur der Nasen-Rachen-Abstrich, der aktive Viren nachweist, sondern auch ein Antikörpertest.

Paul Göbbels leitet seit mehr als 30 Jahren das Labor am St. Nikolaus-Hospital. Gerade wird seine wissenschaftliche Leidenschaft geweckt.

Seit Kurzem steht ein hochmodernes Analysegerät zum Nachweis von Covid-19-Antikörpern bei ihm. Paul Göbbels hat dessen Leistungsfähigkeit und Präzision ganz genau geprüft. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind vielversprechend, berichtet der Laborleiter.

Just an diesem Dienstag, dem 5. Mai, wurde die Maschine validiert, die zuständigen Behörden haben also grünes Licht gegeben. Das Team des Labors ist bereits gründlich auf die Abnahme und die Analyse von Blutproben vorbereitet und kann durchstarten. Somit gilt: Ab sofort können diese Antikörpertests am Eupener Krankenhaus durchgeführt werden.

Laborleiter Paul Göbbels an der neu angeschafften Maschine. Foto: St. Nikolaus-Hospital

Es bleibt beim bewährten Verfahren wie bei allem, was mit Coronavirus und Covid-19- Erkrankung zusammenhängt oder zusammenhängen kann: Nur mit einer Laborverordnung vom Haus- oder Facharzt kann ein Test vorgenommen werden. Das gebietet vor allem der medizinische Schutz von Patienten, Personal, Passanten und anderen.

Innerhalb einer Stunde nach der Blutabnahme kann das Ergebnis ermittelt und dem zuständigen Arzt übergeben werden. Die Maschine erbringt sehr präzise Angaben darüber, ob ein Patient Antikörper gegen das Coronavirus gebildet hat – und wie viele. So lässt sich eher beurteilen, ob jemand erkrankt ist oder war.

Das Labor des St. Nikolaus-Hospitals beteiligt sich an einer belgischen Studie, die acht Testverfahren miteinander vergleicht. Paul Göbbels ist zu 100 Prozent von dem Gerät überzeugt, das in Eupen seinen Betrieb aufgenommen hat. Er verweist auf großartige Referenzen aus China, Frankreich, Italien und Deutschland.

Paul Göbbels sagt: „Wir brauchen viel mehr Erkenntnisse über das Virus und dessen Verbreitung. Und auch über die körpereigene Abwehr.“ Darüber mehr zu wissen, könne noch von hoher Bedeutung sein, um die Pandemie besser eindämmen und bekämpfen zu können.

Fußballprofis, Serviceclubs und Firmen spendeten

Dass mit der neuen Maschine nachgewiesene Antikörper dauerhafte Immunität bedeuten, kann der Laborleiter aber zum heutigen Tag nicht versprechen. Dafür gebe es leider bisher nicht genug Erfahrung mit Covid-19 und noch keine wissenschaftliche Gewissheit.

Siebe Blondelle, Kapitän der AS Eupen. Foto: Belga

Ein großer Gemeinschaftsgeist kennzeichnet die aktuelle Situation in der Corona-Krise. Viele Menschen, Organisationen und Firmen unterstützen das St. Nikolaus-Hospital mit Sach- und Geldspenden. So auch die Fußballprofis der AS Eupen, die auf einen Teil ihres April-Gehaltes zugunsten des Krankenhauses verzichteten.

Auch viele Serviceclubs und Firmen aus der Region leisten ihren Beitrag. Mit ihrem Geld konnte das moderne Analysegerät angeschafft werden. „Das St. Nikolaus-Hospital dankt für diese Großzügigkeit und diesen Bürgersinn, der hier gezeigt wurde und wird“, betonte Krankenhausdirektor René Jost.

Stellvertretend für die Spender sagt AS-Mannschaftskapitän Siebe Blondelle: „Die Coronakrise hat unsere Gesellschaft schwer getroffen. Auch wenn die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie inzwischen behutsam gelockert werden, sind wir noch weit von der Normalität entfernt. Die Profis und der Cheftrainer der AS Eupen haben beschlossen, auf einen Teil ihres Gehaltes für den Monat April zu verzichten und das Geld dem Eupener St. Nikolaus-Hospital zu spenden. So möchten wir diejenigen unterstützen, die in unserer Region beim Kampf gegen das Virus in besonderem Maße unter Druck stehen. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Spende die Anschaffung eines Gerätes zum Test auf Antikörper gegen das Coronavirus ermöglicht haben und so dazu beitragen, die Rückkehr zur Normalität für die Menschen unserer Region sicherer zu gestalten.“

Als Spender traten konkret neben der AS Eupen in Aktion: die Serviceclubs Lions Club Eupen, Rotary Club Eupen-Malmedy, Soroptimist Eupen, Kiwanis Club Eupen, Kiwanis Club Kelmis und JCI Eupen sowie Filter Service AG Eupen. (cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

45 Antworten auf “Neue Möglichkeiten im Kampf gegen Covid-19: Eupener Krankenhaus führt ab sofort Antikörpertests durch”

  1. Frittewelsch

    Die DG sollte wohl dran interessiert sein, stichprobenartig die Möglichkeit eines solchen Tests an die lokale Bevölkerung anzubieten, um ein eigenes Bild der Durchseuchung zu bekommen, und ob sie vom Landesdurchschnitt abweicht. Weil wegen relativer Nähe zu Heinsberg (Vektor via Aachen) und dem Hinundher während der Karnevalszeit.

  2. Ich bin sehr froh, dass wir diese Maschine jetzt haben. Jedoch ist es eine Schande, daß private Spender diese Maschine bezahlen müssen! Bei den nächsten Wahlen werden wir noch einmal darauf zu sprechen kommen und bis dahin kann Oli und Anton sich eine gute Ausrede einfallen lassen!

    • Arnold Heck

      Ich finde es genau so traurig und beschämend, dass Service-Clubs und Fußballer der Bevölkerung Maschinen spenden, ein Herr Lambertz aber weiterhin um bis zu 10.000 Euro einsteckt, ohne auf irgendwas verzichten zu wollen: nicht mal symbolisch.
      Tagt der Senat eigentlich? Ich dachte da an die Spendenfreudigkeit von unserem verehrten Herrn Senator Miesen…

  3. Johann Klos

    Wenn die beiden Herren tatsächlich darauf angesprochen wurden und beide sind “ liegengeblieben “ dann sollten wir uns das alle ganz dick im Kalender eintragen um wie schon von S. erwãhnt dann mal auch “ Danke “ zu sagen.

  4. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    L’essai clinique d’un vaccin germano-américain a débuté, il pourrait être produit à Puurs
    Un vaccin germano-américain destiné à lutter contre le Covid-19 a été administré à des personnes aux Etats-Unis, ont indiqué les deux entreprises impliquées, BioNTech et Pfizer, mardi. Le site Pfizer de Puurs a été identifié comme l’un des centres de production de ce vaccin.

  5. Die DG ist ein sich selbst erhaltendes System und praktisch ohne Nutzen für die Bevölkerung. Trotz der höchsten Abgabenlast in Europa muss medizinisches Gerät aus Privatspenden finanziert werden! Der einzige Sinn der Institution DG ist die Selbstversorgung aus Steuermittel. Wir haben 4 Minister, ein Parlament, tolle Kompetenzen aber wenn es ernst wird stehen z.T. rein Französisch sprachige Beamte der „Police Féderal“ auf Köpfchen und machen den Laden dicht. Paasch und Co stehen dann daneben und haben rein NICHTS zu melden! Wie gesagt, ein Haufen von Selbstversorgern aus dem Steuertopf. Es lebe die DG und ihre Funktionäre….

    • Aluhut auf

      Naja, man kann es sich auch drehen, wie es einem gerade in den Kram passt.

      Sie lassen unerwähnt, dass auch Flandern, die ja gerne auf ihre Eigenständigkeit pochen, genauso zuschauen müssen wie die Wallonie, Brüssel und die DG.

      Außerdem werden die Maßnahmen unter Mitwirkung der Gemeinschaften und Regionen getroffen, es besteht also ein gewisses Mitspracherecht.

      Und ich möchte mir gar nicht das Geschrei vorstellen, wenn in Belgien 6 verschiedene Maßnahmenpakete geschnürt würden. Ein Blick nach „drüben“ reicht, um festzustellen, dass die Leute nicht sonderlich erbaut davon sind, dass jedes Bundesland andere Maßnahmen trifft oder bundesweit geltende Maßnahmen je nach Land auf verschieden Weise interpretiert werden. Sie wären wahrscheinlich der Erste, der dann über Chaos, Kleinstaaterei und Gängelung des DG-Staatsapparats meckern würde.

      • Flandern, Brüssel und die Wallonie haben Universitäten und sehr große und schlagkräftige Forschungszentren, wie das VIB, das CRA-W, das GIGA und rund 10 Universitäten. Diese Forschungszentren haben ihre Hilfe angeboten und das wurde sogar in der Presse bekannt. Diese Hilfe wurde aber erst nach Wochen von der Föderalregierung angenommen. Warum? Weil sich die Expertengruppe auf die Meinung eines einzigen Vertreters dieser Universitäten und Forschungszentren verlassen hat, der nur einen Test als verlässlich gepriesen hat, natürlich den, den er in seinem Labor durchführen kann.
        Verlassen Sie sich immer nur auf die Empfehlungen ihrer Bekannten und Freunde? Nicht? Aber sie finden es normal wenn unsere „Experten“, die für ein ganzes Land verantwortlich sind und sich nicht mit der Materie auskennen, das tun?
        Ostbelgien hat kein einziges Forschungszentrum in diesem Bereich und auch keine Universität! Und unser Gesundheitsminister und auch der Ministerpräsident hat nichts unternommen, damit wir hier etwas dem entsprechendes anschaffen können! Komisch nur, dass ein paar Serviceklubs und ein paar Fussballspieler mehr Verantwortungsbewusstsein haben als unsere Minister!

        • Heißeluftregierung von D(einem) G(eld)

          @Someone
          Ausgezeichnete Analyse der Situation ! Viel Geschwafel, null Verzicht und schlechtes Krisenmanagement der DG Regierung, aber zum Glück gibt’s verantwortungsvolle Mitbürger … wohin unsere Rekordsteuergelder (im Ländervergleich) fließen wird immer deutlicher in dieser Krise: nicht in Gesundheitswesen (und -personal) oder die Digitalisierung von Schulen (siehe Spendenaufruf des Unterrichtsministers für ein paar Laptopcomputer), da müssen zusätzliche private Spenden her, sondern ins “System” und an seine Nutznießer à la KHL & Co … eine Schande!

        • Zentralisierung...

          Denken Sie an Orwell und co.!
          Wieso ist die Medical School der Johns Hopkins Universität in Baltimore die Sammelstelle für Daten zu Covid-19 uvm.? Weil diese Einrichtung von Gates und Rockefellers finanziert, die ja die WHO finanzieren und uns chippen und barcoden wollen.
          Manchmal können die Dinge so einfach sein, daß sie so erschreckend wirken, daß sie als Verschwörung abgetan werden.

        • Walter Keutgen

          Someone, „Ostbelgien hat kein einziges Forschungszentrum in diesem Bereich und auch keine Universität!“ Ich hoffe, Sie verlangen nicht so etwas für unseren 77.000 Einwohner großen Nabel Belgiens. Übrigens, Luxemburg hatte auch lange keine Universität, es verteilt(e) seine Studenten auf die Nachbarländer und hat offenbar genug Expertise um ein blühendes Land zu sein.

          • Das „blühende Land“ ist eine Steueroase in Europa, nur deshalb blüht da was, von Arbeiten halten die Luxemburger nicht viel, die lassen Arbeiten.
            Luwemburg ist ein Parasit mitten in Europa: es ernährt sich auf Kosten anderer Staaten.

            • Walter Keutgen

              Pierre, nö! Von einem Kollegen, einem Belgier mit Verwandten in Luxemburg, der aus beruflichen Gründen von dort nach Belgien gezogen ist: „Die Luxemburger achten penibel darauf, dass der Staat keine unnützen Ausgaben macht“. Deshalb kommt Luxemburg nach Jahrzehnten solch guten Haushaltens mit wenig Steuern aus. Unsere Sozis glauben wie die deutschen Sozialdemokraten derzeit, das öffentliche Ausgaben auch laut Willard Keynes an sich gut sind.

              • Deuxtrois

                Ich kann Ihnen versichern, dass das Erzähl Ihres Nachbarn eher eine Geschichte ist. Und genauso was der Typ vor Ihnen gesagt hat. Luxemburg bietet sehr vielen EU-Auslandsbürgern zahlreiche gut bezahlte Jobs an, die das Geld auch dankend annehmen. Das ist die andere Seite der Pille, die manch ein größenwahnsinniger Ostbelgier schlucken sollte: Die Erkenntnis, dass alle kommentierenden hier ebenso Nutznießer der Nähe zu dort profitieren (ob sie wollen oder nicht).

  6. Da hätte man im Allgemeinen auch etwa Solidarität von unseren Politikern als Privatperson erwartet. In meinen Augen haben sich hier alle unsere Minister und Präsidenten blamiert. Bei den nächsten Wahlen um Gottes Willen nur kein Kreuz auf den Listenkopf machen sondern in den Listen einzelne Personen wählen.

  7. Deutscheinbelgien

    Das ist eine sehr sehr wichtige Entwicklung. Und gehört als erste für alle Mitarbeiter in Pflegeheimen, Altenheimen und Krankenhäuser . Denn wenn jemand immun ist und ohne Schutzkleidung arbeiten kann ist das eine enorme Arbeitserleichterung. Dann alle Insassen von Alten und Pflegeeinrichtungen. Dann erst der Test der Bevölkerung.

  8. Jetzt müssen auch schon wichtige Geräte für das Krankenhaus privat finanziert werden. Das System ist einfach nur krank. Lambertz, Miesen & Co…. kassieren für dreimal nichts und private Initiativen finanzieren solche Notwendigkeiten. Einige Serviceclubs wissen schon länger nicht mehr wohin mit dem Geld und suchen „Projekte“,… endlich mal wieder eins gefunden, sehr gut für die Bürger der DG von denen das Geld ja kommt.

  9. karlh1berens

    Ich habe heute ein Schreiben der Gemeinde St.Vith bezüglich der Verteilung der Masken erhalten.
    Ich verzichte auf eine solche und stelle meine 2 Masken dem Altersheim zur Verfügung.
    Nicht der Rede wert !

  10. Populist

    Kann ich denn jetzt zum Krankenhaus gehen und mich testen lassen? Für wen ist die Maschine denn da?
    Vielleicht hatte ich ja schon Corona und weiß es nicht… Wann kann ich mich testen lassen und wie geht das?

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