Die Protestaktion der Eupener Geschäftswelt vor dem Rathaus am Mittwoch hat Eindruck gemacht. Wohl noch nie hat sich der Einzelhandel so solidarisch gezeigt. Das lässt sich nicht an der Zahl der Teilnehmer an der Protestaktion oder der Unterzeichner der Petition (mehr als 5200) festmachen. Es hätten am Mittwoch sicher mehr als 300 oder 400 Demonstranten sein können, bei schlechtem Wetter wären es vielleicht nur 200 gewesen. Darum geht es aber nicht. Imponierend war die Art und Weise, wie die Eupener Geschäftsleute aufgemuckt haben. Und das hat auch Eindruck auf die Mitglieder des Stadtrates gemacht. Laut und trotzdem gesittet – das hat gepasst!
Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass diese Demonstration ihren Zweck erfüllt hat. Nichts wird mehr so sein wie vor dem 30. Oktober 2013.
Indem Gemeindekollegium und Mehrheit sich für weitere Gespräche offen zeigten, ja der Bürgermeister einer Delegation der Protestler anscheinend sogar versichert haben soll, dass die Fußgängerzone nicht schon 2014, sondern erst 2015 kommen werde, haben Aktionskreis Einzelhandel Eupen und Mittelstandsvereinigung bereits einen ersten Punktsieg errungen, wenngleich sich dadurch der „Schwebezustand“, den die CSP-Opposition beklagt hat, weiter verlängern würde, was für Geschäftsleute nicht unbedingt hilfreich ist.
Nicht eingeknickt, aber nachgegeben
Es war klar, dass die Mitglieder des Gemeindekollegiums im Stadtrat nicht einknicken konnten. Das wäre einem Gesichtsverlust gleichgekommen. Trotzdem haben sie nachgegeben, indem sie Gesprächsbereitschaft signalisierten. Und das ist gut so! Wie sagte doch der ehemalige deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher einst: „Wenn gesprochen wird, wird nicht geschossen!“
Es ist nicht einmal ausgeschlossen, dass das Projekt „Fußgängerzone“ gänzlich wegfällt, auch wenn dies niemand heute behaupten kann und schon gar nicht behaupten will. Mal schauen, was die Gespräche, zu denen Gemeindekollegium und Mehrheit jetzt bereit zu sein scheinen, ergeben werden. Ein Anfang ist gemacht. Es kann nur noch besser werden…
GERARD CREMER
Ob SCHWARZ-BLAU-GRÜN-ROT, alle machen in Eupen die Geschäfte tot.
Das steht für zehn Jahre Unfähigkeit unsere Stadtpolitiker Probleme zu lösen. Erst schuf man den Permastau durch Verkehrsbehinderungen, dann musste hals-überkopft und konzeptlos die gesamte Innenstadt saniert und kanalisiert werden. Im Halbjahresrythmus kamen neue unreife Konzeptideen zum Zuge. Die Kräfte der Betroffenen gehen zu Ende + + +
Warum meint die Eupener Geschäftswelt, dass die Kunden mit dem Auto direkt in die Bäckerei, Metzgerei, Buchhandlung, etc. reinfahren wollen?
Fassaden (Schmutz durch Abgase) und auch Menschen (übler Geruch und Lärm z.B. beim Bierchen und Essen auf der Terrasse am Marktplatz) nehmen Schaden an dem Auto- und Motorradverkehr.
Die Eupener Geschäftswelt trägt sich zum Teil selbst zu Grabe.
Man sollte sowieso aufhören, von einer ‚Fußgängerzone‘ zu sprechen, wenn man die Kirchstraße sperren würde. Es wäre eine ‚Sperrung des Stadtzentrums‘ tout court, mehr nicht. Ausgenommen für Busse, was man begrüßen könnte. Aber diese ca. 80 Busse täglich müssten alle durch die s.g. Fußgängerzone, und 40 davon durch die Klosterstraße (rauf) und 40 durch die Paveestraße (runter). Was bleibt da noch von einer Fußgängerzone übrig? Da würde m.E. die Genehmigung von lokalem Zielverkehr ins Zentrum – d.h. zu den Wohnhäusern, Geschäften und Parkplätzen – den Bock auch nicht mehr fett machen…
Das mit der Begnungszone Bergstraße-Klötzerbahn-Kirchstraße-Klosterstraße war also doch nicht so falsch, wenn sich dann alle Autofahrer auch daran halten würden (was bisher leider nicht der Fall war)… Vielleicht hätte die alte Mehrheit die neue Kirchstraße auch nicht so eng auslegen sollen, damit sich dort 2 Busse auch wirklich kreuzen können.
Schaunmermal…
EMPFEHLUNG:
Liebe protestierende Geschäftsleute,
da Ihr Euch nun endlich mal zusammengerauft habt, könnt Ihr Euch nun
auch mal mit der Einführung von „Einheitlichen Öffnungszeiten“ im Stadtkern
beschäftigen und dafür sorgen, dass diese dann auch nach Bauende im Frühjahr 2014
eingeführt werden. Mal schauen, ob Ihr das hinbekommt und Ihr bereit seit
etwas für Eure Kunden zu tun. Wenn ich mir bei einem Rundgang durch die Stadt
die Öffnungszeiten anschaue, frage ich mich jedesmal wie man so über die Runden
kommen kann … manche Geschäfte sind eher Teilzeit-Geschäfte. Ich habe hier
auch den Eindruck, dass sich die Eupener Geschäftsinhaber
nicht von Ihrer Kundschaft Ihre „Arbeitszeiten“ vorschreiben lassen möchten –
ich kenne keine Stadt – gross oder klein – wo es so unregelmässige und nicht abgestimmte
Öffnungszeiten und Ruhetage gibt – kundenfeindlicher geht es ja gar nicht mehr.
BITTE, setzt Euch an einem Tisch oder Theke und überlegt Euch mal wie man dieses Problem lösen
kann damit die Kunden zukünftig nicht mehr an einem Mittwoch oder Donnerstag wegen
wöchentlichem Ruhetag vor verschlossener Geschäfttüre stehen. Macht gemeinsam mal eine Runde durch die Geschäftsstrassen und analysiert mal die „Öffnungszeiten“ – Ihr werdet feststellen, dass das so nicht weitergehen kann. Schaut doch mal wie das in anderen Städten ist und kommt bitte nicht wieder mit der Ausrede „am Samstag Nachmittag“ kommt eh keiner einkaufen“ …diese Ausreden sind in der heutigen Zeit nicht mehr akzeptabel. Bin jetzt schon sehr gespannt auf das
Resultat …..fangt einfach mal an… Viel Spass !! Eine Kundin !
Öffnungszeiten haben auch mit kaufmännischer Kalkulation zu tun.
Können Sie mir verraten, wie ein Laden in der Eupener Innenstadt über die Runden kommen kann, wenn man zusätzliches Personaleinstellen muss, damit in der Mittagszeit ein-zwei fröhliche Kunden vorbeikommen?
Ich bin selbst kein Eupener Geschäftsmann/Frau, aber dieser Eupener Grössenwahn ist doch lächerlich.
In der HoReCa Branche akzeptiert der Kunde, dass es morgens eben kein Steak gibt, im Einzelhandel muss es frisches Brot bis 5Minuten vor Schliessung geben (am besten noch bis 22:00) …ein Supermarkt wie Kaufland oder Real kann sich das leisten. Mit richtig dicken Infrastrukturen, 100ten Servicekräfte im Schichtbetrieb auf einer Fläche, gross wie die Eupener Innenstadt.
Was wollen die Eupener eigentlich? Einen Kaufhof mit Mediamarkt im Obergeschoss im ATC? Ein Euregio KaDeWe mit Blick auf das Sanatorium?
Den Servicelevel von Aachen, Lüttich oder Maastricht mit deren Millionenumsätze kann Eupen sich nicht leisten. Einfach zu klein! Im Winter sind die Stromkosten höher als der Profit, geschweige denn der zusätzlichen Personalkosten, wenn 6 Tage 12 Stunden geöffnet wird. (Die Mittagspausen entsprechen einer Teilzeitkraft inkl. Sozialabgaben …rechnen Sie selbst, was es kostet.)
Die Eupener, die hier sogar die Mittagspausen monieren, kommen mir langsam wie kleine Landmädel vor, die in der „Bunten“ blättern und sich mit den Supermodels aus New York vergleichen. Wach werden bitte! Ihr sperrt die Innenstadt, damit ihr besser ums Dorf herumfahren könnt, um schneller in den Grossstädten zu sein. …oder woher kommen diese dauernden Vergleiche?
Ihr wünscht euch „Tante Emma auf Speed“ und bekommt „Schlecker“!
Da haben sie 100% Recht. Die 50 Meter Kirchstraße sind keine Fußgängerzone, sondern eine Straßensperre !
Bisher haben mich weder die Befürworter dieser Sperrung noch die Gegner mit ihren Argumenten überzeugt. Dies ist alles nur Kaffeesatzleserei.
Vor allem macht die Schleife Paveestraße-Klosterstraße keinen wirklichen Sinn, da diese Straßen zu keinen Parkplätzen führen, die man anfahren könnte. Wenn man eine Fußgängerzone haben wollte, hätte man dies vor Beginn der Arbeiten auch so planen sollen. Dann wäre höchstens die Achse Klosterstraße-Kirchstraße dafür in Frage gekommen. Es fehlt weiterhin an einen verkehrstechnischen Gesamtkonzept und dies ist angesichts der bereits durchgeführten Arbeiten bedauerlich und letztlich auch ein Skandal. ECOLO hat dieses fehlende Konzept immer kritisiert und jetzt fällt den Grünen außer einer Straßensperre ohne vorherige Konsultation der Betroffenen nicht mehr ein. Wo bleibt das systemische Denken und Handeln ? Wo die Bürgerbeteiligung ? Ein Armutszeugnis für alle Beteiligten.
Wie wahr! Schön mal ein paar vernünftige Ansichten zu lesen. Woanders stehen einem ja geradezu die Haare zu Berge, wenn man sieht wie auf Geschäftsleute(gehöre übrigens nicht dazu, mache aber ganz gerne kleinere Einkäufe in der Stadt) losgegangen wird, die in vielen Fällen aus Kostengründen, allein oder nur mit der Familie den Betrieb führen. Klar das da Pausen sein müssen und man nicht 14 Stunden am Tag geöffnet haben kann, wobei ich aber auch nicht ganz leugnen kann, das es auf der anderen Seite hier und da doch ein wenig kundenorientierter zu gehen könnte(muss man ja zugeben). Dafür dann aber gleich alle eupener Geschäftsleute schwarz anzumalen und als total kundenunfreundlich darzustellen, finde ich unmöglich und geht faktisch total am Problem vorbei. Eupen leidet unter chronisch verstopften Strassen. Das ist so und das war auch schon vor den Baumassnahmen so. Um so schlimmer, das man im Zuge einer so grossen Baumassnahme nicht eine umfangreiche Verkehrsstudie, die auch langfristige Lösungen für dieses Problem anbietet, hat machen lassen und statt dessen einfach so drauf los gebaut hat.(Könnte man zumindest meinen, bei den ständigen radikalen Veränderungen, je nach Regierung). Natürlich dauert so etwas viel zu lange um noch in derselben Legislaturperiode die Früchte ernten zu können. Das wäre langfristige und bürgerorientierte Politik. Davon hat der Regierende aber offensichtlich nicht so viel. Lieber schnell ein Denkmal gesetzt, von dem man immer stolz sagen kann : „Das habe ich bauen lassen!“, als was zu machen, was vielleicht nicht so schön anzuschauen ist, aber der Bevölkerung langfristig hilft und ihr das Leben erleichtert. Man sollte über eine solche Sperrung erst nachdenken, wenn man statt dem, was man aktuell als „Ringstrasse“ bezeichnet, auch mal eine richtige gebaut hätte und alle Läden vermietet und geöffnet wären! Was die Sorgen einer Gefährdung von Personen in einer eventuellen Begegnungszone angeht, teile ich diese z.T.. Ich war heute mit meinem kleinen Sohn in der Stadt zu Fuss unterwegs und tatsächlich fuhren alle Autos(sogar an der Anzeigetafel am Berg) zu schnell vorbei. Dieses Problem würde sich aber mit ein paar ordentlich brutalen Verkehrsbehinderung wie z.B. Bremshügeln ganz schnell regeln lassen. Soviel zu meiner Meinung an Allerheiligen! Schönen und gesegneten Feiertagabend noch für alle!
Was für Diskussionen!!
Die Klosterstrasse sollte auch direkt geschlossen werden, das ergäbe eine tolle Fußgängerzone.
Die Eupener Händler sollten mal anfangen auf ihre Kunden zu zu arbeiten, bzw. auf Bedürnisse, statt auf ihr Bedürfnis Mittagspause zu beharren.
Ist doch verständlich warum Eure Kunden sich umorientieren, weil ihr einfach keine Konzepte habt und Eure Arbeitsweise seit 20 Jahren nicht geändert habt!
Während der Arbeiten im Stadtkern hat es auch keine Opfer gegeben. Der mit dem Slogan „… Macht Eupen tot!“ hat laut Banque Nationale seit Monaten Konkurs angemeldet und der kommt bestimmt nicht von den Arbeiten!!
Genau, richtig. Die Geschäftsleute sind primitiv.
Wieso war eigentlich Herr Antonius Senior bei der Demo vorne dabei? Für sein Restaurant kann es doch nur vorteilhaft sein, wenn weniger Auto rum fahren, tolle Unterstützung für seinen Sohn….
Das ewige Dilemma. Keiner traut sich nicht dabei zu sein man könnte ja einen Nachbar als Kunden verlieren.
Mitläufer nennt der Volksmund solche Leute.
Die Diskussion um die „Kirchstrassen Problematik“ offenbart in meinen Augen ganz eklatant dass sich kein Bürger sich bis dato so getraut hat den Eupener Handel wg seinen unterschiedlichen Öffnungszeiten und Kundenbedarf-Orientierunsglosigkeit in Frage zu stellen, bis dato hat es noch NIE(?) einen solchen Auflauf vor dem Rathaus gegeben, Unterschriftenaktion, Abstimmung im GE…usw. Der ursprüngliche Fehler ist doch schon Uralt : die Umgehungsstrasse die nie gebaut wurde. Wäre diese vorhanden, würde Verkehrtechnisch einiges einfacher sein! Des weiteren hat die alte Mehrheit (CSP) die Baumassnahme in Gang gebracht und meines Wissen nicht ausreichend die Tragweite gesehen….Und jetzt? Jetzt stehen alle wir wie da sind vor dem gleichen Dilemma : zu viele Autos im Stadtkern, Angst vor eventuelen Geschäftsaufgaben….Also, was gilt es zu tun : miteinander reden, Konsens erreichen und DANN gemeinsam den Weg nach vorne gehen. Wenn die Diskussionen so weiter gehen, wird so mancher Kunde dem Eupener Handel den Rücken drehen und wird so mancher Händler weiter die Mundwinkel nach unten ziehen!
Man kann nur hoffen dass nicht noch mehr Geschäfte zu Grunde gehen….und vor allem daß NICHT noch mehr Dönerläden,Nightshops usw wie die Pilze aus dem Boden schießen!
Was haben Sie denn gegen Dönerläden und Nightshops?
Eupen wird von einer unfähigen Planung umgebracht. Zuerst wurde im Größenwahn das ATC aus dem Boden gestampft. Von Anfang an war klar dass dieses Zentrum ein paar Nummern zu groß für Eupen war. Aber egal, man setzte seinen Willen durch. Danach wurden sämtliche Geschäfte in die Industriezone umgelagert. Ist klar, geschieht in sämtlichen Städten so. Man wollte sogar eine Zeit lang noch ein zusätzliches Einkaufszentrum in der Industriezone bauen. Wie sollen denn so die kleinen Läden in dem Dorf Eupen überleben?
Und als ob es nicht reicht wird Eupen dann von zig Baustellen eingerahmt. Wer hat da noch Lust nach Eupen zu kommen? Warum kann man nicht eine Baustelle nach der anderen abarbeiten?
Z.B. Situation heute:
Baustelle Stadtzentrum, Kanäle verlegt in Frankendelle, Baustelle oben am Rotenberg, Erneuerung der Schulen, Baustelle Aachenerstraße, Kanäle vor NMC in Eynatten, seit gefühlten Jahrhunderten schon Baustelle an der Autobahnausfahrt… ich habe bestimmt welche vergessen.
Der gestresste potentielle Einkäufer wird wohl lieber zum Supermarkt fahren. Da findet er alles an einem Ort und muss sich nur ein Mal die Fahrt antun.
Da stelle ich mir die Frage wieso man in Eupen Leute einstellt, die für Stadtmarketing sorgen sollen.
Sorry, aber Eupen kennt jeder in Belgien nur als Abfahrt zur belgischen Eifel. Und so wie es jetzt läuft wird sich daran bestimmt nichts ändern. Wenn dann das Stadtzentrum zur Nanofußgängerzone umgeändert wird ist das vielleicht schön anzusehen, aber ohne Geschäfte werden die Touristen nach 15 Minuten Fußmarsch weiterziehen.
Warum eine Umgehungsstrasse nicht zu Stande kommt? Weil es keine Lücke mehr gibt. Man muss eine Lücke schaffen, dies geht nicht ohne Opfer. Dann werden mal die Einen demonstrieren, dann die Anderen und schwups sind wieder 10 Jahre um. Ohne jemanden ordentlich auf die Füsse zu treten wird das Problem nicht lösbar sein. Freiwillige vor.
Der zweite Grund. Der Verkehr ist innerstädtisch. Eine Umgehungstrasse macht nur Sinn, wenn man die Stadt umfahren möchte. Will aber keiner. Jeder will ins Zentrum oder zur Schule. Deshalb macht eine Sperrung der Kirchstrasse Sinn. Aber wer bin ich das einfach mal so zu behaupten.
Mir ist immer noch schleierhaft wieso der Geschäftsmann keinen Zielverkehr wünscht, der einkaufen möchte und an einem Durchgangsverkehr festhält, der vorbeifährt und nicht kaufen möchte. Ist es zu banal oder zu einfach das zu verstehen?