Kultur

Eupen Musik Marathon 2013 eine Erfolgsgeschichte – Die Bilder des Festivals

Als letzter Top-Act auf der Werthplatz-Bühne trat beim Musik Marathon 2013 BAP auf. Foto: Christian Willems

Die 22. Auflage des Eupen Musik Marathon (EMM) ist Geschichte – eine Erfolgsgeschichte. Mit den Top Acts ist das Festival am Sonntagabend zu Ende gegangen. Die Organisatoren, die sicherlich noch Bilanz ziehen werden, können zufrieden sein.

Rapper und Songwriter Max Herre brachte das Publikum schon am frühen Sonntagabend in Bewegung und wärmte die Zuschauer gründlich für das Folgeprogramm auf.

Appelle an Menschlichkeit und Gerechtigkeit

Ihm folgte auf der Mainstage der irisch-stämmige Pop-Musiker Chris Rea… pardon, Rea Garvey, der vielen spätestens seit der Castingshow „The Voice of Germany“ ein Begriff ist. Neben Chart-Erfolgen seiner Solokarriere gab er allerdings auch den einen oder anderen Hit aus seiner Zeit als Frontmann der Band „Reamonn“ zum Besten.

Max Herre in Aktion. Foto: Jannis Mattar

Max Herre in Aktion. Foto: Jannis Mattar

An dieser Stelle hatte das breite Publikum zum ersten Mal das Gefühl, einen Großteil der Setlist zu kennen bzw. schon mal gehört zu haben. Neben seiner markanten Stimme konnte der Mann mit Bart und den langen Haaren auch mit Humor und Appellen an Menschlichkeit und Gerechtigkeit punkten. „Ich bin mit sieben Schwestern aufgewachsen. In so einer Familie lernt man, dass man seine Stimme erheben muss, um gehört zu werden. Aber nicht bloß rumschreien, der richtige Inhalt ist wichtig.“

Vor dem großen Finale auf dem Werthplatz bekamen mehrere regionale Größen die Möglichkeit, ihr musikalisches Können unter Beweis zu stellen. Unter ihnen auch die neu gegründete Formation „Erik Elektrik“. Vier der ehemaligen Mitglieder der vor allem bei den Jugendlichen beliebten Stimmungsband „Peter Steivver“ hatten sich zusammengeschlossen, um eine weitere Kunstfigur zum Leben zu erwecken. Zwar kam der Elektro-Rock gut an, jedoch kam keine vergleichbare Stimmung auf wie bei „Peters“ Konzerten.

Jacques Stotzem die eigentliche Attraktion

Herausragend: Jacques Stotzem. Foto: Jannis Mattar

Herausragend: Jacques Stotzem. Foto: Jannis Mattar

Je später der Abend, umso älter die Gäste. Jedenfalls traf diese Floskel im Spätabend an der Mainstage zu, wo wenig später die Kölner Kult-Band BAP zu Gast sein sollte. Jugendliche suchte man beim Auftritt der Gruppe um Frontmann Wolfgang Niedecken fast vergeblich, was sich auch bei der Stimmung bemerkbar machte. Zwar sangen und klatschen viele Zuschauer mit, aber für das Abschlusskonzert des Festivals waren die Publikumsreaktionen ab und an sehr dürftig.

Die jüngere Generation hatte es um diese Zeit zum Großteil in den Stadtpark verschlagen, wo die flämische Dance-Rock-Band „A Brand“ eher zum Tanzen und Feiern einlud als BAP auf dem Werthplatz.

Im Schatten der diversen Chartstürmer wurde bei Liebhabern und Fans der Szene allerdings ein anderer Künstler zum heimlichen Top Act des Tages. Der Vervierser Gitarrist Jacques Stotzem lockte nich nur mehr Zuschauer an, als für die Bühne an der Klötzerbahn vorgesehen, sondern sorgte mit Humor und atemberaubender Gitarrenkunst auch für eine Stimmung, die ganze Bands kaum erzeugen können.

Auch das Nachmittagsprogramm kam gut an

Schwülwarm und trocken war der Sonntagnachmittag beim Eupen Musik Marathon, die Sonne ließ sich ab und an blicken. Doch das Hauptaugenmerk lag selbstverständlich nicht beim Wetter, sondern bei der Musik.

Die schwedische Formation Royal Republic füllte den Werthplatz. Foto: Christian Willems

Die schwedische Formation Royal Republic füllte den Werthplatz. Foto: Christian Willems

Den Anfang machte „School is cool“, die Indie-Rock-Band aus Antwerpen, die mit Guitarre, Percussion, Keys und Geige zu überzeugen wusste. Leider war zu diesem Zeitpunkt der Werthplatz noch zu großen Teilen verwaist, was man der Band aber nicht anmerkte, die mit Elan ein abwechslungsreiches Programm darbot.

Während wenig später die „Cable Bugs“ mit Rock’n Roll im Rockabilly-Stil das Publikum im Stadtpark zum Tanzen brachten, fand ein kleiner Höhepunkt „auf’m Hund“ statt. Denn dort gaben sich um 15.15 Uhr die fünf Jungs von „Imperial Tunfisch“ die Ehre, die den diesjährigen Get-Act gewonnen haben. Gut 300 Zuschauer hatten sich auf dem kleinen Platz eingefunden und verwandelten den „Hund“ in einen kleinen Hexenkessel.

Den vorläufigen Höhepunkt des Tages bildete die schwedische Rockformation „Royal Republic“, die bereits im letzten Jahr beim Eupen Musik Marathon spielte und seitdem einen riesigen Karrieresprung hingelegt hat. Bei ihrem Konzert wurde es dann zum ersten Mal eng auf dem Werthplatz.

Get Act-Gewinner "Imperial Tunfisch" auf der Bühne. Foto: Christian Willems

Get Act-Gewinner „Imperial Tunfisch“ auf der Bühne. Foto: Christian Willems

Hartgesottene Fans hatten fast eine Stunde vor Konzertbeginn am Bühnenrand ausgeharrt, um einen guten Blick auf die Schweden zu haben. Als Dank gab es nach dem Auftritt Plektrons und Set-lists zu ergattern. Neben guter Musik waren sich die charismatischen Jungs nicht zu schade, auf der Bühne den Clown zu machen.

Ob sich die Stimmung halten wird, blieb noch abzuwarten. Denn neben Max Herre und Rea Garvey, der wohl vor allem durch die Fernsehshow „The Voice of Germany“ Zuschauer anlocken wird, spielten am späten Abend BAP als Headliner auf der Mainstage spielen.

Auch die "Indoor"-Konzerte erfreuen sich großer Beliebtheit. Foto: Christian Willems

Auch die „Indoor“-Konzerte erfreuen sich großer Beliebtheit. Foto: Christian Willems

Der Top Act, über den im Vorfeld bereits heiß diskutiert wurde, musste sich mit dem Vorurteil, nicht mehr zeitgemäß zu sein, um 22 Uhr auseinandersetzen. Bis dahin waren alle Vermutungen ob des guten Gelingens reine Spekulation.

JANNIS MATTAR

Zum Programm von Samstag siehe Artikel „Beim Eupen Musik Marathon tanzen die Puppen“

Siehe auch Meldung „René Janssen“

Nachfolgend veröffentlicht „Ostbelgien Direkt“ Fotos vom Eupen Musik Marathon. Weitere Fotos folgen. ZUM VERGRÖSSERN FOTO ANKLICKEN.

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2 Antworten auf “Eupen Musik Marathon 2013 eine Erfolgsgeschichte – Die Bilder des Festivals”

  1. War sehr schön, viele neue und orginelle Gruppen kennen gelernt. Aber wenn 8.000 Besucher anvisiert werden und 6.000 kommen und man dann immer noch von einem Erfolg spricht, kann man Premierminister in der DG werden.
    Trozdem vielen Dank für die gelungene Gruppenauswahl, die 8.000 Besucher verdient hätte.

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