Notizen

2:2 bei Standard Lüttich: AS Eupen kassiert in der Nachspielzeit Ausgleichstreffer durch Torhüter Bodart

21.11.2020, Belgien, Lüttich: Eupens Stef Peeters nach seinem Freistoßtor zum 1:2 bei Standard Lüttich im November 2020. Das Spiel endete 2:2. Foto: Belga

Der AS Eupen wäre am Samstag fast eine große Überraschung gelungen. Die Schwarz-Weißen spielten 2:2 bei Standard Lüttich. Enttäuscht sind sie trotzdem, denn der Ausgleichstreffer für Lüttich fiel in der Nachspielzeit. Schütze in der allerletzten Szene des Spiels war ausgerechnet Standard-Torhüter Arnaud Bodart.

Spiele gegen oder bei Standard Lüttich sind für die AS Eupen normalerweise „Spiele des Jahres“. Am Samstag war dies wieder der Fall. Weil aber das Stadion von Sclessin wegen Corona leer sein wird, war diesmal alles anders.

Mit Ausnahme der Begegnung im ersten Jahr ihrer Zugehörigkeit zur Beletage des belgischen Fußballs 2010-2011, als sie sensationell 3:1 beim Standard gewinnen konnte, hatte die AS Eupen bis zu diesem Samstag auswärts in Sclessin jedes Mal verloren.

Samuel Bastien von Standard Lüttich. Foto: Virginie Lefour/BELGA/dpa

Vielleicht war just die Tatsache, dass die „Rouches“ diesmal ohne ihre feurigen Fans gegen Eupen spielen mussten, für die Schwarz-Weißen die Chance, etwas Zählbares zu holen.

Für dieses Derby bei Standard Lüttich musste  AS-Trainer Beñat San José auf den am Knie verletzten Angreifer Mamadou Koné und Innenverteidiger Benoît Poulain (Muskelverletzung) verzichten.

Bei Standard Lüttich fehlten mehrere Stammspieler, angefangen bei Zinho Vanheusden, der lange ausfällt, über Selim Amallah bis zu Nicolas Raskin.

Die Startelf der AS Eupen: De Wolf – Adriano, Amat, Agbadou, Miangue – Peeters, Kayembe – Schouterden, N´Dri, Ngoy, Prevljak.

Nils Schouterden stand nach langer Zeit wieder in der Anfangsformation und durfte folglich als Kapitän der Schwarz-Weißen auflaufen. Hingegen saßen Knowledge Musona, Jonathan Heris und Jens Cools auf der Bank.

Nachdem er bereits unter der Woche für Bosnien ein Tor erzielt hatte, gelang Smail Prevljak in Sclessin der Ausgleichstreffer zum 1:1. Foto: Belga

Die ersten Minuten gehörten Standard. Nach einem Ballverlust von Peeters hatte Lestienne die erste Möglichkeit. Dann aber bestimmte Eupen überraschend das Geschehen.

In der 6. Minute prüfte Ngoy den Lütticher Torhüter Bodart. Bei Eupen zogen Adriano und Peeters zusammen mit Kayembe im Mittelfeld die Fäden.

Standard musste für den ersten Torschuss bis zur 26. Minute warten, als Shamir De Wolf zur einer Parade zwang. Kurz danach ging ein Schuss von Bastien daneben.

In der 35. Minute nutzen die „Rouches“ einen Freistoß von Fai, um durch Bokadi in Führung zu gehen. AS-Torhüter De Wolf sah in dieser Szene nicht gut aus – 1:0.

Die Enttäuschung der Eupener dauerte nicht lange, denn nur zwei Minuten später gelang Prevljak das 1:1. Das war mehr als verdient für die Gäste.

In der 42. Minute geriet Eupen in Übezahl. Nach einer ersten Gelben Karte wegen eines Fouls an Peeters bekam Shamir nach einem rüden Einsatz gegen Schouterden die zweite Gelbe Karte gezeigt, die anschließend nach dem Videobeweis sogar in Rot umgewandelt wurde. 1:1 der Pausenstand.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit durfte man gespannt sein, ob die AS Eupen von ihrer numerischen Überlegenheit profitieren würde.

Standards Felipe Avenatti kam in der 81. Minute ins Spiel. Foto: Belga

Zunächst sah es nicht danach aus. Man merkte nicht, dass Standard mit einem Mann weniger auskommen musste.

In der 57. Minute bekam Eupen nach einem Foul an Adriano von Oulare, das mit der Gelben Karte hätte sanktioniert werden müssen, einen Freistoß zugesprochen, den Peeters auf fantastische Weise direkt verwandelte, 1:2. Mit einer Torvorlage und einem Tor war Peeters bis dahin „Man of the Match“.

Zuvor hatte es im Eupener Strafraum eine umstrittene Szene gegeben, als Fai zu Fall kam, der Pfiff des Schiedsrichters aber ausblieb.

Die AS hatte auch in der Folge noch einige Möglichkeiten durch Ngoy und zweimal durch Prevljak. Den Eupenern gelang sogar noch das 1:3 durch Agbadou, jedoch wurde der Treffer nach Videobeweis aberkannt, weil Prevljak die Szene beeinflusst hatte, nachdem er zuvor im Abseits gestanden hatte. Eine unstrittene Entscheidung.

Der Schiedsrichter ließ 6 Minuten nachspielen. In der allerletzten Szene, nach einem von Agbadou unnötig verursachten Freistoß, gelang ausgerechnet Standard-Torhüter Bodart noch das 2:2. Es war mehr drin für die AS Eupen. Wenn man es positiv sehen will, kann man festhalten, dass die Schwarz-Weißen zum ersten Mal seit dem Wiederaufstieg im Jahr 2016 einen Punkt aus Sclessin entführt haben. (cre)

Nachfolgend ein VIDEO vom Spiel zwischen Standard Lüttich und der AS Eupen (Tor zum 2:2 durch Torhüter Bodart und die Szene, die zum Platzverweis von Shamir):

29 Antworten auf “2:2 bei Standard Lüttich: AS Eupen kassiert in der Nachspielzeit Ausgleichstreffer durch Torhüter Bodart”

  1. So gut die Leistung lange Zeit auch wieder war, springt am Ende wieder mal viel zu wenig dabei heraus. Viele spielten gut. Experiment mit Peeters, der heute endlich seine Form fand, und Adriano neben ihm sah gut aus. Kayembe und Schouterden auch stark. Vorne endlich mal getroffen auch wenn man etliche Szenen nach der Pause besser und cleverer ausspielen muss.

    Aber die Naivität und ha Dummheit wie auch auf dem TV richtig kommentiert, ist bedenklich. Zum Xten Male verdaddelt die AS verdiente Punkte und bleibt in der Tabelle weiterhin weit unter dem Möglichen.
    In Überzahl in der 96min! durch den gegnerischen Torwart den Ausgleich zu kassieren, ist schon dämlich!

  2. 2 Punkte dämlich verschenkt. Sehr gut gespielt über 90 Minuten, und dann so ein Ende. Sicher, das hat es alles schon gegeben. Aber um so schlimmer ist es, wenn einem so etwas selbst passiert. Dumm auch, dass der total im Abseits stehende Prevljak beim vermeintlichen 1:3 in die Szene eingreift. So etwas muss ein Profi wissen, dass ein Tor dann nicht gegeben wird. Trotz des Punktes ist jetzt Katzenjammer angesagt.

    • Ja das ist ja das frustrierende. Praktisch nach jedem Spiel überwiegt der Frust, da deutlich mehr drin war. Das kann ab und an passiere, aber es ist bei uns seit Spieltag 1 der Fall.
      Gegen Brügge chancenlos, ansonsten immer besser oder ebenbürtig und trotzdem nur 2 Siege und eher Blick nach unten als nach oben.
      In Leuven, Kortrijk, Antwerp oder gegen Beveren, STVV oder heute müssten wir doch gewinnen. Immer wieder dämlich-das ist leider der passende Wortlaut- schenken wir Unmengen an Punkten ab. Der negative Trend bleibt somit auch nach 12 Spieltagen bestehen.
      Die AS könnte locker mit mehr Geschick unter den ersten 8 stehen. Jetzt winkt bei einer Niederlage gegen Charleroi Abstiegskampf.
      Völlig ungenügend

    • „Sicher, das hat es alles schon gegeben“, schrieb ich oben und was sehe ich jetzt in der Bundesliga? Mönchengladbach ist heute genau das Gleiche passiert. Total überlegen und in Überzahl in den Schlussminuten den Ausgleich kassiert.

    • Super tolles und spannendes Spiel, abgesehen vom Ende.
      Endlich hat San josé gemerkt dass man die Verteidigung des Gegners nur mit spritzigen flügelspieler aufreissen kann und dann auch steile Pässe im Strafraum geben die die Stürmer dann bedienen. Außerdem gibt es dann auch mehr Straftösse und Ecken, also auch mehr Torchancen!
      Wäre da nicht dieser Fluch den wir nicht loswerden…

  3. Das 2:2 ist natürlich ärgerlich, weil sowohl die Aberkennung des 1:3 als auch der Freistoß, der zum 2:2 führte, vermeidbar waren. Es war aber eine insgesamt solide Leistung der AS, die beste bisher in dieser Saison. Darauf lässt sich aufbauen.

  4. Peter Müller

    Es ist und bleibt dabei, die Mannschaft ist zu schwach. Heute waren Sie etwas mehr motiviert, weil sie gegen Standard gespielt haben. der auch noch 45 Minuten in Unterzahl war. Fehler werden immer bei anderen gesucht . Wenn es nicht der eigene Trainer ist, wird eben bei anderen gesucht.

  5. Sie hätten den Sieg sowas von verdient! Schade…
    Ich denke nach dem zurück gesetzten 3-1 von Eupen, ist Standard nochmals wach gerüttelt worden, verstehe nur nicht wieso das 3-1 nicht gezählt hat, wegen smail?
    KASE war klar überlegen… Und sie hätten den Sieg verdient!

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