Politik

Wahl in Eupen: Von allen Bürgermeisterkandidaten hat Claudia Niessen (Ecolo) am meisten zu verlieren

Franziska Franzen (links) gratuliert Claudia Niessen zum Wahlsieg in Eupen am 14. Oktober 2012. Foto: OD

Bei der Wahl eines neuen Eupener Stadtrates am 14. Oktober 2018 hat von allen Bürgermeister-Kandidaten Claudia Niessen (Ecolo) am meisten zu verlieren, weil sie vor sechs Jahren einen großartigen persönlichen Erfolg verbuchen konnte, der nur schwer zu wiederholen ist.

Claudia Niessen hatte vor sechs Jahren mit 1.336 Vorzugsstimmen von allen Kandidaten das zweitbeste persönliche Resultat hinter dem damaligen CSP-Bürgermeister Elmar Keutgen. Sie war das Gesicht der damaligen Opposition.

Im Normalfall müsste der Amtsbonus von sechs Jahren als Erste Schöffin und einigen Monaten als Bürgermeisterin (in Abwesenheit von Karl-Heinz Klinkenberg) Niessen, die auch jetzt wieder Spitzenkandidatin der Grünen ist, noch mehr Vorzugsstimmen bescheren, doch dürfte dies vermutlich nicht der Fall sein, weil in ihrem Fall die Messlatte (von 2012) extrem hoch liegt.

V.l.n.r.: Die Spitzenkandidaten Joky Ortmann (CSP), Werner Baumgarten (SPplus), Claudia Niessen (Ecolo) und Philipp Hunger (PFF).

Da haben es am Sonntag in einer Woche die anderen Bürgermeister-Kandidaten viel einfacher. Wir zählen übrigens Kattrin Jadin dazu, die föderale Abgeordnete betrachten wir ebenfalls als Kandidatin für den Bürgermeisterposten (siehe dazu auch Artikel „Wer ist Bürgermeisterkandidat der PFF: Philippe Hunger oder Kattrin Jadin“ – Klüngel statt Klartext?).

Kattrin Jadin (PFF) hatte vor sechs Jahren 714 Vorzugsstimmen, Werner Baumgarten (SPplus) 648, Joky Ortmann (CSP) 541 und Philippe Hunger (PFF) 414.

Im Umkehrschluss kann man folglich feststellen, dass es für Joky Ortmann (CSP) und Philippe Hunger (PFF) ein Leichtes sein wird, ihr persönliches Ergebnis von 2012 zu toppen, weil sie vor sechs Jahren im Wahlkampf kaum in Erscheinung traten, diesmal aber Spitzenkandidat sind. (cre)

Anzahl Vorzugsstimmen Stadtratswahl 2012:

  • Claudia Niessen (Ecolo) 1.336
  • Kattrin Jadin (PFF) 714
  • Werner Baumgarten (SPplus) 648
  • Joky Ortmann (CSP) 541
  • Philippe Hunger (PFF) 414

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

25 Antworten auf “Wahl in Eupen: Von allen Bürgermeisterkandidaten hat Claudia Niessen (Ecolo) am meisten zu verlieren”

  1. Diese Vorzugsstimmen verdankt die Frau dem Umstand dass sie eine Frau, eine ECOLO Frau, ist. Politische Inhalte, wen interessieren die schon, Sympathieträgerin, die genau die Mutties mit schulpflichtigen Kindern anspricht die sich grosse Sorgen um die Umwelt machen wenn sie die Kleinen mit dem Auto bis in die Klasse fahren und den nächsten Zweit- oder Dritturlaub planen. Von der Demokratie zur Idiokratie ist es nur ein ganz kleiner Schritt….

    • Don Quichotte

      Ok. Wir wissen also schon mal, dass Sie den Frauen, ob mit oder ohne Kinder, geistiges oder rationelles Urteilsvermögen absprechen. Heisst das, im Gegensatz, dass Menschen, die Karnevalsprinzen die Hunde scharf machen und Ziegen züchten, Karnevalsprinzen die nicht Hunde scharf machen und Ziegen züchten, oder tennisspielende Rentner … wählen, intelligenter sind, oder eine bessere Wahl getroffen haben? Ich denke nicht…
      Abgesehen davon, woher wollen Sie wissen, weshalb Claudia Niessen so viel mehr Stimmen bekommen hat als jeder liberale Kandidat? Vielleicht wird sie nur jetzt wie damals als kompetenter eingestuft? Und vielleicht hatten viele Kandidaten mit dem C nur so viele Stimmen, weil konsequent die Wahlmandate der Altenheimbewohner eingesammelt wurden? Fragen über Fragen, aber Sie haben ja auf alles eine Antwort, oder war es nur Ihre Antwort? …

      • Mit dem Altenheim und der C Partei haben Sie recht. Ich war selbst vor 30 Jahren in einem Wahlbüro als Beisitzer und sah wie jemand mit einem Stapel Wahlpapieren aus dem Marienheim ankam. Wenn man wusste wer das war und wo eingesammelt wurde konnte man jede Wette gewinnen welche Partei davon wohl profitierte. Die Zeiten haben sich geändert (die Menschen nicht) und heute ist die Ökologie die Volksreligion hinter der sich alle versammeln.

  2. Mann kann schon fast meinen das OD versucht bei der PFF Unruhe zu stiften oder was versuchen sie mit dieser Behauptung zu bewirken? Wo sind die Fakten? Oder ist OD gar nicht so unpolitisch?

  3. Das wars

    Nicht besonders offen und freundlich.. Ich bin mal gespannt, wie sie die Stimmen von Tom R. kompensieren wird. Platz 2 der Grünen kommt aus Lontzen und ist in der hiesigen Gemeinde nicht wirklich bekannt.

  4. Wenn OD sich von den nichtssagenden Nachrichten von BRF und Grenz-Echo über den kommenden Wahlsonntag erheben will, sollte man die richtigen Fragen an die Bürgermeisterkandidaten stellen:

    Werden Sie die Steuern (auf Personen und Immobilien) nach Ihrer Wahl erhöhen? Diese Frage ist in Kelmis und in Eupen besonders interessant. Was werden dort PFF und CSP machen? Hier entscheidet sich der Wahlkampf! Keiner wagt es Tacheles zu reden (ausser in Raeren bei der CSL).

  5. politischer Stil

    „außer in Raeren die CSL“…. In Raeren hat die CSL bei der Wahlveranstaltung im Bergscheider Hof gruppenweise Buh-Rufer der (auswärtigen) CSP angekarrt. Kein feiner Stil und politisch nicht korrekt!

  6. Vorhersager

    Das war’s für Niessen. Selbst das einmalige Lächeln auf dem Wahlplakat wird sie nicht retten. Einfach nicht präsent genug und ohne Biss – was man der ganzen Partei zuschreiben muss. Gerade die Grünen müssten doch auf den Putz hauen und Kante zeigen (das war beim letzten Mal einfach , dank der schwachen CSP) – aber regieren tut ihnen einfach nicht gut. Schwere Einbußen für Ecolo. Ein Debakel für Niessen .

    • @ Es reicht!

      Sie haben völlig recht! Sollen doch die Andern entscheiden wer in Eupen Bürgermeister wird. Am Ende ist es ohnehin egal weil Leute wie Sie nichts besseres zu tun haben als die jeweiligen Mehrheiten zu beschimpfen. Es sind ja nicht die die Sie gewählt hätten wären Sie zur Wahl gegangen.
      Alle schreien nach mehr Demokratie aber das einfachste Recht, über die Regierenden mitzureden, treten Sie mit Füßen.

      • Es reicht!

        Das Sie als naiver Gutmensch ja noch an Demokratie glauben ist ja klar. Die DG hat dafür gesorgt das eben nicht der Wähler die Wahl hat. Der Bürgermeister und die Schöffen werden im geheimen von den Gewählten geklüngelt. In den Gemeinden Büllingen und Burg Reuland sind ohnehin alle gewählt! Können Sie denn garantieren das es bei uns in Eupen kein Vorwahlabkommen der jetzigen Mehrheit gibt? Für die kommenden PDG Wahlen hat jedenfalls die jetztige Mehrheit verkündet ihre Regierungsarbeit fortzusetzen und dies schon vor den Wahlen!

        • @ Es reicht!

          Eine Koalitionsaussage ist durchaus legitim und hat mit Klüngel nichts zu tun.
          Die Fronten sind doch geklärt. Mit Ihrer Stimme können Sie das entweder unterstützen oder dem widersprechen. Wenn sich genug Widerspruch findet kommt die so gewünschte Koalition halt nicht zustande und es muß neu verhandelt werden.
          Absolute Mehrheiten wird es wahrscheinlich auf absehbare Zeit nicht mehr geben. So wissen alle wer mit wem eine Regierung bilden will.

  7. Nicht zur Wahl zu gehen einfach unmöglich. Schon ein Grund mehr für mich hin zu gehen.
    Gut das es nur wenige gibt denen alles dem Rücken runter rutscht und sich dann laut Hals beschweren.
    Wer einmal schweigt. schweigt immer!

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