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Trump droht EU nach neuer Milliardenstrafe gegen Google

04.09.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump spricht bei einem Abendessen im State Dinning Room des Weißen Hauses. Foto: Alex Brandon/AP/dpa

AKTUALISIERT – Die EU hat die nächste Milliardenstrafe gegen Google verhängt – und Donald Trump ist sauer. Gibt es nun eine neue Zoll-Runde?

US-Präsident Donald Trump droht Europa mit Gegenmaßnahmen nach der nächsten Milliardenstrafe der EU-Kommission gegen Google. Er werde sich gezwungen sehen, ein Verfahren für neue Zölle einzuleiten, wenn US-Unternehmen weiter zur Kasse gebeten würden, schrieb Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social.

Trump drohte eine Untersuchung auf Basis von Artikel 301 des US-Handelsrechts an, der Zölle als Reaktion auf unfaire Handelspraktiken vorsieht. Die EU und die US-Regierung hatten sich erst im Juli auf eine umfassende Handelsvereinbarung geeinigt, deren Details gerade noch geklärt werden. Die Europäer akzeptierten dabei unter anderem einen generellen US-Zoll von 15 Prozent auf ihre Waren.

12.05.2023, USA, Mountain View: Das Logo von Google ist an einem Gebäude der Konzernzentrale zu sehen. Foto: Andrej Sokolow/dpa

Die EU-Kommission hatte Google wenige Stunden zuvor eine Wettbewerbs-Strafe von 2,95 Milliarden Euro auferlegt. Der Internet-Riese habe eigene Online-Werbedienstleistungen zum Nachteil von Konkurrenten bevorzugt, hieß es zur Begründung.

Der Kommission zufolge nimmt Google mit seinen Produkten eine marktbeherrschende Stellung ein. Diese habe der Konzern seit 2014 missbraucht, um seinen eigenen Produkten einen Vorteil zu verschaffen. Dadurch habe Google gegen Artikel 102 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union verstoßen.

– EU kritisiert Interessenkonflikt im Geschäftsmodell von Google: Laut der Brüsseler Behörde entsteht durch das Geschäftsmodell von Google ein Interessenkonflikt. Das Tech-Unternehmen schaltet auf den eigenen Webseiten und Anwendungen einerseits selbst Werbung, vermittelt aber auch zwischen Werbetreibenden und denen, die den Platz dafür online zur Verfügung stellen. Für die Vermittlung von den Werbeplätzen hat das Unternehmen den eigenen Marktplatz AdX. Zudem bietet das Unternehmen Programme an, die Werbetreibende automatisiert Werbeplätze finden lassen.

Konkret lautet der Vorwurf: Google habe den Werbetreibenden und den Anbietern von Werbeplätzen den eigenen Marktplatz AdX bevorzugt vorgeschlagen. Dies habe zu höheren Kosten geführt, die am Ende auch an Verbraucher weitergereicht worden seien. Die EU-Kommission fordert Google nun auf, sich nicht weiter selbst zu bevorzugen – und geht noch weiter: Aktuell sehe es danach aus, dass die Trennung von einem Teil des Werbegeschäfts der einzige Weg sei, den Interessenkonflikt auszuräumen.

14.07.2025, China, Peking: Teresa Ribera, EU-Kommissarin für Wettbewerbspolitik und grünen Wandel sowie Vize-Kommissionspräsidentin, spricht vor Journalisten. Foto: Johannes Neudecker/dpa

In den USA scheiterte gerade erst die US-Regierung vor Gericht mit dem Versuch, Google zur Abspaltung des Webbrowsers Chrome und des Mobil-Systems Android zu zwingen.

– Google hat 60 Tage Zeit und kontert: Werbung ist die zentrale Einnahmequelle von Google und des Mutterkonzerns Alphabet. Das Unternehmen hat 60 Tage Zeit, um der Kommission mitzuteilen, wie das Geschäftsmodell den Vorgaben entsprechend angepasst werden soll.

Google konterte, die Geldstrafe sei ungerechtfertigt und die verlangten Änderungen würden „Tausenden von europäischen Unternehmen schaden“, da sie deren Geschäft erschweren. „Die Bereitstellung von Diensten für Werbekunden und -verkäufer ist keineswegs wettbewerbswidrig, und es gibt mehr Alternativen zu unseren Diensten als je zuvor“, hieß es.

– EU-Kommission strafte Google bereits wiederholt ab: Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Teresa Ribera, teilte zu der Strafe mit, dass die EU ihre Regeln konsequent und ohne Angst oder Bevorzugung durchsetzen werde. Gesetze und Grundwerte der EU stünden nicht zur Debatte.

Die EU-Kommission hatte Google und Alphabet seit 2018 bereits mit mehreren Wettbewerbsstrafen in Gesamthöhe von rund acht Milliarden Euro belegt. Der Konzern verdaute sie jeweils schnell. Die bisher höchste Strafe gab es mit gut vier Milliarden Euro wegen des Geschäfts mit dem Google-Betriebssystem Android. (dpa)

17 Antworten auf “Trump droht EU nach neuer Milliardenstrafe gegen Google”

  1. Alfons van Compernolle

    Das wird Google niemals bezahlen muessen , DENN VORHER ZIEHT DIE EU DEN SCHWANZ EIN , WEIL TRUMP STEUER_RAMBA_ZAMBA VERANSTALTEN WIRD. Hat Trump doch schon angesagt und in den 19 uhr ZDF Nachrichten wurde auch an der Zahlung gezweifelt. Wir leben im ANGSTHAASDENGEHEGE EUROPA !

    • Das bessere ist der Feind des Guten!

      @ AvC

      Wäre es nicht besser, dem „Guten (Google)“ etwas „Besseres“ entgegen zu stellen, statt es zu bestrafen?

      Was hier passiert, passt in den allgemeinen Trend unseres untergehenden Europas – Erfolgreiches wird ausgebremst, damit das Schlechtere auch noch eine Chance hat. Mit diesem Verhalten ist man zum Untergang verdammt. Man sieht doch überall, wie der Westen abgehängt wird und daran sind hauptsächlich SEINE WERTE schuld!

      Das fängt schon in der Schule an. Kein Kind darf mehr „sitzen bleiben“ deshalb wird das Niveau des Unterrichts dem Schwächsten angepasst, mit der Folge, dass nahezu alle Schulabgänger nicht mehr richtig lesen und schreiben können geschweige denn wissen, was ein Dreisatz ist. Mit dieser woken Gesinnung werden wir zur Lachnummer der ganzen Welt – „die Musik spielt doch inzwischen schon ganz woanders“, wie man z.B. an Xi‘s Militärparade sieht.

      Wenn Europa nicht ganz schnell aus seiner Lethargie und seinem National–Egoismus erwacht, dann wird das böse enden.

    • Alfons van Compernolle

      Wenn die E.U. den Trump nunmal endlich echt provozieren wùrde, dass haette AUCH direkte Auswirkungen in den USA , mehr als in der EU. , und die Aera Trump wùrde schnell zusammenbrechen , weil es den Unternehmen jegliche Menge Geld und Einnahmeverluste in der VS kosten wùrde.
      Stahl / Alu aus Europa und NASA Teile (kommen grossteils aus HH.-Norderstedt) , Industriemaschinen aus EU usw usw usw und die Ersatzteile aus Deutschland usw usw , ohne UNS und unsere Industrie wùrde die US.-Marine keine einzige Fregatte usw bauen koennen! Die Stahl und ALU Industrie ist in der VS sehr sehr unterentwickelt. Das sind nur zwei Beispiele aus der VS. Ohne unserer Angsthasentum und unsere Bequemlichkeit wàre Trump schon lange Geschichte ! Die EU , Besorgte Mutter, hat der VS mehr entgegenzusetzen als Sie Glauben, dass Problem wir tuen es nicht. Wir sind das Problem, dass zu Faul ist gemainsam das Problem TRUMP durch gemeinsames und gezieltes Handeln Trump zum Teufel zu schicken. Nicht die USA sind das Problem , sondern der geisteskranke egozentrische Trump !

    • @besorgte Mutter
      Trump hat sich im Grunde genommen genauso wenig in die europäische Rechtssprechung einzumischen, wie umgekehrt die Europäer in die von Amerika.
      Wenn ein europäisches Unternehmen in Amerika zu zig Millionen Dollar Strafzahlungen verdonnert wird, wie zB letzthin Bayer, dann haut die EU da auch nicht rein

  2. An den ersten Kommentaren hier sieht man, wie viele doch einerseits vor den USA zu Kreuze kriechen, andererseits sich aber beschweren, dass (angeblich) nichts unternommen wird.
    Und da es ja „Peanuts“ sind, könnte man etwas höher ansetzen.

    Die Ära Trump wird zwar schnell in sich zusammen brechen, die Abzockerei wird aber noch einige Jahre weiter gehen.

  3. schlechtmensch

    Europa erstickt an der eigenen Ignoranz und Doppelmoral. Während die US-Vassallen immer noch davon träumen ihre heuchlerische sogenannte wertebasierte Ordnung über den Planeten zu stülpen, tun sich die anderen zusammen und zeigen uns allen den Stinkefinger. Niemand braucht mehr die EU. Die USA nutzen uns nur noch als Rammbock gegen Russland und den globalen Süden und unsere Politiker und die meisten Wähler sind dumm genug um darauf reinzufallen. Die größte Gefahr sind die Mitläufer. Man sieht sie überall. Von den Medien gehirngewaschen marschieren sie wieder mit. Nur wiedermal in die falsche Richtung. Sie suhlen sich in Gutmenschlichkeit und Gratismut und merken nicht wie sehr sie missbraucht werden.

  4. Schlechtmensch

    Dieser Präsident ist seines Amtes nicht würdig und offenbart zudem eine katastrophale geschäftliche Kompetenz. Kein Wunder, dass dieser öknomische Elefant im Porzellanladen selbst so viele Schiffbrüche erlitten hat. Ich möchte mal gerne die Mittelständler sehen, die dieser Narzisst mit in den Abgrund gerissen hat.
    Politik darf nicht zur Spielwiese von Narzissten, Egomanen und Dikatoren verkommen. Auch wenn Forenschreiber hier oftmals Europa oder Belgien und deren politischen Verantwortlichen kritisieren, möchte ich nie im Leben mit den USA tauschen. In einem Land, in dem die Ungerechtigkeit an jeder Ecke herrscht? In dem ein GEsundheitssystem regelrecht kollabiert, in dem ein einzelner Präsident die Truppen gegen seine eigene Bevölkerung einsetzt. Bei allem Respekt – so etwas erinnert mich an sehr braune Zeiten. Und das Narrativ dieses Irren wird auch noch geglaubt: „Eine Atombombe in den Hurrikan zu dessen Entschärfung werfen“, „Die Preise von Medikamenten sind um 1500% gesunken“, „Lebertran ist das gesündere Impfmittel gegen Masern“, „Windräder sind eine Schande“,… um nur einige zu nennen.

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