Anlässlich des Antrittsbesuchs von Marianne Thyssen in der DG hatte der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP) die EU-Kommissarin in das Europahaus Ostbelgien nach Eupen eingeladen, um sich dort gemeinsam mit Grenzgänger-Verbänden Probleme bei der Arbeit über die Grenzen hinweg auszutauschen.
Marianne Thyssen (CD&V-EVP) ist innerhalb der Kommission u.a. für die Bereiche Qualifikationen und Mobilität der Arbeitnehmer zuständig. An dem Arbeitsgespräch nahmen auch Vertreter des CSC-Grenzgängerdienstes sowie der Interessengemeinschaft deutscher und belgischer Grenzgänger (IGDBG) teil.
„Wir haben der Kommissarin eine schwarze Liste an Problemen überreicht, mit denen Grenzgänger in Ostbelgien zu kämpfen haben. Dabei geht es in vielen Fällen um die Verweigerung der Anerkennung von Berufsqualifikationen, die Streichung von Rentenansprüchen oder der Vorenthalt sozialer Leistungen. Wir haben den heutigen Besuch dazu genutzt, um Ungereimtheiten im Arbeits-, Steuer- und Sozialrecht konsequent anzusprechen, damit die immer noch bestehenden Grenzen auf dem Arbeitsmarkt verschwinden“, erklärte Arimont.
Mehr als 10.000 Grenzgänger
Die Anzahl an Berufspendlern und Grenzgängern ist in Ostbelgien besonders groß: Täglich überschreiten insgesamt mehr als 10.000 Menschen für ihre Arbeit die Grenzen (3.300 Menschen nach Luxemburg und 6.100 nach Deutschland).
„Sehr häufig ist die Lösung dieser Probleme auf zwischenstaatlicher Ebene angesiedelt. Die EU muss dazu beitragen, dass das gelebte Europa in der Grenzregion auch tatsächlich praktiziert werden kann“, so Arimont.
Derweil erklärte Hans Haendler, Vorsitzender der Interessengemeinschaft deutscher und belgischer Grenzgänger (IGDBG): „Wir haben uns sehr über die Möglichkeit gefreut, der Kommissarin unseren Kummer und unsere Sorgen vortragen zu können. Frau Thyssen hat unsere Vorschläge wohlwollend angenommen und den Ernst der Situation verstanden. Wir hoffen, dass nun der entscheidende Stein angestoßen ist.“
Siehe auch Artikel „EU-Kommissarin wird in der DG wie ein Staatsoberhaupt empfangen“