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Ende für den Echo: Musikpreis wird nach Eklat um Rapper Kollegah und Farid Bang abgeschafft

Die Echo-Trophäe, aufgenommen bei der Verleihung des Musikpreises. Foto: Matthias Balk/dpa

Notbremse nach dem Skandal. Mit der folgenreichen Echo-Vergabe an den als antisemitisch kritisierten Rap von Kollegah und Farid Bang ist die Glamour-Gala am Ende.

Aus für den Echo. Den Musikpreis wird es nach dem Eklat um die Ehrung für die Rapper Kollegah und Farid Bang nicht mehr geben. Das teilte der Bundesverband Musikindustrie am Mittwoch in Berlin mit. Er reagierte damit auf die Empörung über die Preisvergabe an das als antisemitisch kritisierte Rap-Album „Jung, Brutal, Gutaussehend 3“.

12.04.2018, Berlin: Kollegah (l) und Farid Bang singen bei der 27. Verleihung des Deutschen Musikpreises Echo. Foto: Jörg Carstensen/dpa

Bereits vor der Echo-Gala hatte eine Holocaust-Überlebende eine Textzeile in einem Song der Rapper als judenfeindlich kritisiert. Nach der Verleihung vor zwei Wochen hatten zahlreiche Künstler aus Protest ihre Echos zurückgegeben.

Die Marke Echo sei so stark beschädigt worden, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei, heißt es in der Mitteilung des Verbandes. Das ziehe auch eine Neuaufstellung beim Echo Klassik und beim Echo Jazz nach sich. Die anstehenden Jazz-Preise sollen am 31. Mai in Hamburg in kleinerem Kreis ohne TV-Inszenierung verliehen werden.

Deutschland brauche als drittgrößter Musikmarkt der Welt „zur genre- und generationsübergreifenden Auszeichnung von Künstlerinnen und Künstlern“ weiterhin „Musikpreise mit Leuchtturm-Charakter“. Man wolle jedoch keinesfalls, dass dieser Musikpreis als Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung wahrgenommen werde.

Musikpreis gab es seit 1992

Das um die Echo-Verleihung herum Geschehene, wofür der Vorstand sich entschuldigt habe, könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, man werde aber dafür sorgen, dass sich ein solcher Fehler in Zukunft nicht wiederhole, heißt es in der Mitteilung des Verbandes.

Nach der umstrittenen Echo-Verleihung an die Rapper Kollegah und Farid Bang hatten zahlreiche Musiker ihre Echos zurückgegeben – darunter Stardirigent Daniel Barenboim und Sänger Marius Müller-Westernhagen.

12.04.2018, Berlin: Helene Fischer erhält den Echo für Schlager bei der 27. Verleihung des Deutschen Musikpreises Echo. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Das Album der Rapper enthält Textzeilen wie „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“ und „Mache wieder mal ’nen Holocaust, komm‘ an mit dem Moloto“». Bei der Echo-Gala in Berlin hatte Sänger Campino von den Toten Hosen auf der Bühne angeprangert, dass eine Grenze überschritten worden sei. Ein Echo-Sponsor sprang ab.

Die Bertelsmann Music Group (BMG) hat sich inzwischen von den Rappern Farid Bang und Kollegah getrennt. Das geht aus einer Erklärung der Bertelsmann-Tochter hervor, die der Deutschen Presse-Agentur seit Mittwoch vorliegt.

“BMG hat die Zusammenarbeit mit den Künstlern Kollegah und Farid Bang beendet“, heißt es in der Stellungnahme. Zum genauen Zeitpunkt der Trennung wollte sich ein Sprecher nicht äußern. In der vergangenen Woche hatte BMG angekündigt, die Zusammenarbeit mit den Rappern vorerst ruhen zu lassen.

Der Deutsche Musikpreis Echo wurde seit dem Jahr 1992 verliehen. Die Gewinner wurden überwiegend auf Grundlage ihrer verkauften Alben ermittelt. (dpa)

2 Antworten auf “Ende für den Echo: Musikpreis wird nach Eklat um Rapper Kollegah und Farid Bang abgeschafft”

    • Deutschland ist doch bekannt fur seine SuperRapper, genau solche Trottel wie die ausgezeichnet wurden, entpuppen sich doch immer öfters als Schläger, Dealer, und Menschenhändler. Guckt Sie euch doch mal an ? Muskelbepackt und stroh dumm.
      Passt doch alles.

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